Gänsehaut und Spannung
Monica Murphys Roman "Never loved before" handelt von zwei Menschen, die durch ein grässliches Schicksal wohl immer auf eine Art aneinander gebunden sein werden.
TRIGGERWARNUNG & Spoileralarm
Monica ...
Monica Murphys Roman "Never loved before" handelt von zwei Menschen, die durch ein grässliches Schicksal wohl immer auf eine Art aneinander gebunden sein werden.
TRIGGERWARNUNG & Spoileralarm
Monica Murphy hat sich in diesem Roman sehr ausführlich mit Entführung und Missbrauch beschäftigt und meiner Meinung nach gehört die Anmerkung der Autorin zu diesem Buch an den Anfang und nicht an das Ende. Denn auf den ersten Blick ist nicht erkennbar, dass es sich um ein Buch handelt, in dem klar ausgesprochen wird, wie ein minderjähriges Mädchen vergewaltigt und festgehalten wird.
Die Geschichte an sich ist super spannend und fesselnd. Ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen, da ich wissen wollte, wie Katie Watts sich weiterentwickelt und wie sie ihr Leben trotz ihres harten Schicksals gestaltet. Katie und Will- der sich nun Ethan nennt- haben eine Verbindung die schwieriger nicht sein könnte und treffen nach Jahren wieder aufeinander, wobei Katie Ethan nicht als Will erkennt. Es ist eine nervenaufreibende Geschichte und zeigt, wie schnell wirklich schlimme Dinge passieren können und wie unaufmerksam man selbst oftmals im Leben ist.
Katie ist ihrem Peiniger zwar entkommen, doch kann sie trotzdem nicht in ein normales Leben starten. Sie besucht auch acht Jahre nach der Entführung eine Therapeutin und hat nicht nur Probleme mit sich selbst, sondern auch mit ihrer Familie und Menschen generell.
Ethan hat es ebenfalls nicht leicht gehabt. Als Kind vom Vater geschlagen und zu grausamen Dingen gezwungen, finden er und Katie acht Jahre zuvor zueinander und verlieren sich gleich darauf wieder aus den Augen.
Für mich sind beide Charaktere bewundernswert. Ethans Absichten sind durchaus ehrenhaft und gut gemeint, nur habe ich durch den Schreibstil oftmals das Gefühl, dass er hier der Psychopath ist und nicht der besorgte Bekannte. Teilweise wirkt es, als würde er sie krankhaft verfolgen und stalken und verliert damit den Platz als Beschützer und gewinnt eher den Platz des Mannes bei dem jeder rufen würde "Renn schnell weg!". Ich persönlich finde das sehr schade, da in einigen anderen Passagen ganz deutlich wird, dass er Katie wirklich nur beschützen will, sich selbst manchmal als übertrieben darstellt und sie doch eigentlich nur wieder in seinem Leben haben möchte.
Der Schluss ist herzzerreißend und weckt den Wunsch nach einer Fortsetzung. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und wie die beiden noch zueinander finden wollen.