Cover-Bild 1794
(83)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Hard Boiled, Roman Noir
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 03.01.2020
  • ISBN: 9783492061940
Niklas Natt och Dag

1794

Roman | Blutrünstig und atmosphärisch: Der historische Thriller aus Schweden
Leena Flegler (Übersetzer)

Endlich! Nach »1793« die mit Spannung erwartete Fortsetzung vom preisgekrönten Spiegel-Bestsellerautor
Nach den Ereignissen des letzten Jahres fällt Jean Michael Cardell in ein tiefes Loch. Die Ermittlungen im Fall der verstümmelten Leiche gaben seinem Leben einen Sinn. Nun ist er wieder da, wo er vorher war. Bis zu dem Tag, als ihn eine Frau kontaktiert: Ihre Tochter wurde in der Hochzeitsnacht auf grausamste Weise zugerichtet und getötet. Als Täter wird deren frisch angetrauter adeliger Ehemann identifiziert und in ein Irrenhaus eingewiesen. Die Mutter der Getöteten glaubt diese Version jedoch nicht und sucht Hilfe bei Cardell. Seine Nachforschungen führen diesen erneut in die Abgründe Stockholms, und er muss feststellen, dass die Stadt verruchter und gefährlicher ist als je zuvor.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2020

Das Biest im Labyrinth

0

Am Ende des 18. Jahrhunderts gefällt sich der Mensch darin, des anderen Menschen Teufel zu sein. Ob die Adligen untereinander Intrigen spinnen oder ihre Untertanen versklaven, alles ist ein einziger Reigen ...

Am Ende des 18. Jahrhunderts gefällt sich der Mensch darin, des anderen Menschen Teufel zu sein. Ob die Adligen untereinander Intrigen spinnen oder ihre Untertanen versklaven, alles ist ein einziger Reigen aus Gewalt und Macht. 1794 wird der junge Adlige Erik auf die Karibikinsel Saint-Barthélemy geschickt, weil sein Vater verhindern möchte, dass er eine Bauerntochter ehelicht. Dort gerät er der Junge in die Fänge eines Monsters, was er lange nicht durchschaut. Und dann ist da in Stockholm noch Jean Michael Cardell, der seit dem Tod von Cecil Winge mehr denn je verkommt. Als Kriegsveteran hat er eigene Dämonen, die es zu jagen gilt, genauso wie der junge Mann, der ihm zu Hilfe kommt und aussieht, als wäre jemand aus dem Grab auferstanden ...

Wie schon im Vorgänger ist das Buch in die Jahreszeiten aufgeteilt, Frühling, Sommer, Herbst, Winter, außerdem erzählt wieder jemand seine eigene Geschichte in schriftlicher Form. Man mixe dazu einen relativ schwachbrüstigen Kriminalfall und jede Menge historischem Kolorit und voilá ist der neue Roman von Natt Och Dag fertig. Ich habe das Buch gern gelesen, hätte aber gern auch etwas mehr Veränderung gehabt, so kam es mir vor, als läse ich 1793 in der zweiten Auflage. Dazu kamen dann ab und zu Szenen, die mir wirklich Übelkeit bereitet haben, und ich halte mich nicht für zartbesaitet. Manchmal ist weniger mehr und so wird mir das Buch eher wegen meiner Abneigung gegen gewisse Ereignisse und die Art, sie darzustellen, in Erinnerung bleiben als aus wirklicher Faszination.

Veröffentlicht am 13.01.2020

Der Mensch ist des Menschen schlimmster Feind

0



Wer ,,1793“ gelesen hat, weiß, was ihn erwartet. Mit dem Roman ,,1794“ führt der Autor Niklas Natt och Dag den Leser erneut nach Stockholm am Ende des 18. Jahrhunderts und bietet wieder ein spannendes, ...



Wer ,,1793“ gelesen hat, weiß, was ihn erwartet. Mit dem Roman ,,1794“ führt der Autor Niklas Natt och Dag den Leser erneut nach Stockholm am Ende des 18. Jahrhunderts und bietet wieder ein spannendes, vielseitiges, teils aber auch sehr brutales Leseerlebnis.
Nach Cecil Winges Tod und den gemeinsamen Ermittlungen ist der Kriegsveteranen Jean Michael Cardell wieder auf sich allein gestellt. Außer Kneipen, Alkohol und Schlägereien gibt es nicht viel Abwechslung in seinem Leben. Da sucht ihn eine Frau auf und bittet ihn um Hilfe, den mysteriösen Tod ihrer Tochter aufzuklären. Diese wurde in der Hochzeitsnacht grausam ermordet, der frisch angetraute Ehemann wurde als Mörder identifiziert und ins Irrenhaus eingewiesen. Allerdings zweifelt die Mutter der Ermordeten an dieser Version. Cardell findet Unterstützung in Cecil Winges jüngeren Bruder Emil. Dieser ist allerdings nervlich angeschlagen, hat immer wieder Visionen und Cardell, selbst ja kein Kind von Traurigkeit, muss ihn zunächst vom Alkohol wegbringen.
Im ersten Teil begleitet man den jungen Adligen Erik Drei Rosen, der von seinem strengen Vater auf die Karibik-Insel Saint-Barthélemy geschickt wird. In der damaligen schwedischen Kolonie blüht der Sklavenhandel und Erik lernt nicht nur menschliche Abgründe, sondern auch den undurchsichtigen Geschäftsmann Tycho Ceton kennen, der den naiven jungen Mann unter seine Fittiche nimmt.
Wie schon in ,,1793“ wirken die vier Teile des Romans, die nach den vier Jahreszeiten benannt sind, zunächst eigenständig. Erst nach und nach erschließt sich der Gesamtzusammenhang zu einer gut konstruierten und schlüssigen Geschichte.
Allerdings kommt man als Leser gelegentlich auch an die Grenze des Ertragbaren. Niklas Natt och Dag äußerst anschaulicher und schonungsloser Stil vermittelt das Geschehen hautnah, seien es die Gerüche und Geräusche der Stadt, Landschaftsschilderungen oder die Beschreibung der Zustände im Tollhaus. Allerdings macht der Autor auch nicht Halt vor grausamen und brutalen Szenen, z.B. wie Sklaven behandelt und bestraft werden.

,,1794“ ist ein absolut lesenswerter historischer Kriminalroman, allerdings nichts für zart besaitete Leser.

Veröffentlicht am 13.01.2020

Das Grab der Lebenden - Ein wortgewaltiger historischer Roman mit viel Dramatik und leichten Krimi-Anleihen

0

„Womöglich wird die Welt nur älter, aber niemals besser. Vielleicht erlaubt uns der Fortschritt, den wir als Zivilisation bezeichnen, letztlich nur, das Böse, das unserem Menschengeschlecht innewohnt, ...

„Womöglich wird die Welt nur älter, aber niemals besser. Vielleicht erlaubt uns der Fortschritt, den wir als Zivilisation bezeichnen, letztlich nur, das Böse, das unserem Menschengeschlecht innewohnt, in einem nie gesehenen Ausmaß auszuleben?“ (S. 125)

Meine Meinung:
Vorweg: den vielgerühmten Bestseller und Vorgänger „1793“ kenne ich noch nicht, würde nach der Lektüre von „1794“ aber jedem empfehlen, zuerst „1793“ zu lesen, da es sehr viele Anknüpfungspunkte zum Erstlingswerk gibt.

Zu Beginn erzählt Natt och Dag die Geschichte des jungen Adligen Erik Drei Rosen, die diesem Roman die Grundlage verleiht. Obgleich Erik mit einer bemerkenswerten Naivität ausgestatten ist und zuweilen sogar regelrecht dümmlich erscheint, war er mir doch irgendwie von Anfang an sympathisch. Schnell führt die Geschichte aus Schweden hinaus über den Atlantik bis ins tropische Gustavia auf Saint-Barthélemy. Doch statt des heutigen unbeschwerten und exotischen Karibik-Flairs zeichnet der Autor ein düsteres Bild dieser Insel, die damals ein Zentrum des Sklavenhandels gewesen ist. Auch wenn die Geschichte diesen dennoch interessanten Schauplatz schon bald wieder verlässt, zieht sich die düstere Grundstimmung durch das gesamte Buch wie ein roter Faden. Diese Geschichte ist stellenweise grausam, immer wieder brutal und ekelerregend, dunkel, dreckig und unmenschlich. Menschenhandel, Hurerei und Gewalt sind hier allgegenwärtig und ein Spiegel der Zeit. Dies alles verleiht dieser Geschichte zugleich aber auch eine unglaubliche Intensität und Authentizität – und dadurch eine ganz besondere Sogwirkung. Schnell gelangt man in die Handlung hinein, wird mit den Protagonisten vertraut. Doch der Autor erzählt hier nicht eine Geschichte, sondern gleich drei. Zweimal wechselt der Handlungsfaden und ich hatte dabei das Gefühl, ein ganz neues Buch zu beginnen, das kaum Berührungen zu den anderen Handlungen aufweist – ausgerechnet an Stellen, an denen es gerade besonders fesselnd wurde. Erst nach dem diese drei Geschichten sehr weitreichend erzählt sind, fängt Natt och Dag an, diese konsequent und nachdrücklich miteinander zu verknüpfen. Das hat er wahrlich geschickt gemacht. So ergibt sich ein mehrdimensionales Drama, das die Leser berührt und gleichsam schockiert. Am Ende fühlt es sich für mich allerdings an, als bleibe mir der Autor etwas schuldig, ließe mich allein mit drei gebrochenen Protagonisten und einem für mich nicht wirklich befriedigenden Ende. Das hätte ich mir durchaus anders gewünscht!

Bemerkenswert sind für mich an diesem Roman vor allem die außergewöhnlichen Charaktere, allen voran natürlich Jean Michael „Mickel“ Cardell – grobschlächtig, versehrt, aber tief im Inneren doch herzensgut und mit einer gewissen Selbstironie versehen – und Emil Winge, der Zeit seines Lebens im Schatten seines Bruders gestanden hat und nun nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Am liebsten waren mir allerdings die toughe Anna Stina – die allen Widrigkeiten trotzt, alle Niederschläge des Schicksals erträgt – und die Nebenfigur der Lisa Einsam.

Begeistert bin ich von dem wortgewaltigen Schreibstil des Autors, der ganz hervorragend zu einem historischen Roman passt und der sich oft ausgefallener, altertümlicher Worte bedient („Der Talg beginnt zu blaken“, „Diskant“ oder auch „Servilität“).

FAZIT:
Ein gewaltiger historischer Roman, der von menschlichen Dramen und seelischen Abgründen geprägt ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2020

Nichts für zartbesaitete Leser

0

Jean Michael Cardell glaubt seinen Augen kaum, als er den Bruder von Cecil Winge trifft, die Ähnlichkeit ist groß und Cardell erhofft sich eine ebenso geniale Zusammenarbeit .Ein Fall lässt nicht lange ...

Jean Michael Cardell glaubt seinen Augen kaum, als er den Bruder von Cecil Winge trifft, die Ähnlichkeit ist groß und Cardell erhofft sich eine ebenso geniale Zusammenarbeit .Ein Fall lässt nicht lange warten, eine zu tiefst erschütterte Frau sucht Cardell auf und bittet um Hilfe. Ihre Tochter starb unter äußerst merkwürdigen Umständen in der Hochzeitsnacht. 
Die ersten 145 Seiten befassen sich mit dem vermeintlichen jungen Mörder , man erfährt von seiner Zeit im Hospital , seiner Kindheit und die aufkommende große Liebe . In dem Teil , wo man wieder auf Cardell trifft , beginnen bald wieder die Ermittlungen in dem grausigen Mordfall. Wobei ich es etwas befremdlich fand, den Bruder seines verstorbenen Freundes hinzu zu ziehen. In 1794 wird auch näher auf den Charakter Cardells ein gegangen , was ich positiv bewerte, denn in 1793 fand ich keinen richtigen Zugang zu ihm. Auch eine eigentliche Nebenfigur aus 1793 trifft der Leser wieder ,Anna Stina , der im Leben schon böse mitgespielt wurde. Sie war mir sehr sympathisch und ich hoffte für sie auf endlich einmal Glück. Die Beschreibung vom Leben im ausklingenden 18.Jahrhundeerts ist wieder realistisch und erlaubt einen ungeschönten Blick . Dies hinterlässt ein wenig Unbehagen bei mir, genau wie die doch sehr bildhaften Schilderungen verschiedener Tötungen. Trotzdem habe ich die 558 Seiten verschlungen , einmal in der Story gefangen , konnte ich nicht mehr aufhören. Mit einem Fragezeichen lässt mich allerdings das Ende zurück. Es deutet für mich auf einen weiteren Band hin. Von mir aus gerne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2020

Düster, schmutzig, grausam

0

Nachdem ich "1793" mit begeisterten 5 Lesesternen rezensiert habe, musste ich natürlich auch die Fortsetzung lesen. Es geht mindestens genauso düster und brutal weiter, als Cardell und diesmal mit dem ...

Nachdem ich "1793" mit begeisterten 5 Lesesternen rezensiert habe, musste ich natürlich auch die Fortsetzung lesen. Es geht mindestens genauso düster und brutal weiter, als Cardell und diesmal mit dem Bruder des verstorbenen Cecil Winge, ein mörderisches Komplott aufdecken. Ein junges Mädchen soll in ihrer Hochzeitsnacht angeblich von einem Rudel Wölfe getötet worden sein. Ihre Mutter kann das nicht glauben und wendet sich hilfesuchend an die beiden Ermittler. Mir hat in dieser Folge der rote Faden gefehlt. Es gibt zu viele Schauplätze, zu viele Personen und auch Handlungsstränge. Das Setting ist natürlich immer noch beeindruckend. Der Leser wird mit Eindrücken geflutet. Unmenschliche Grausamkeit, soziale Ungerechtigkeiten und furchtbare Lebensbedingungen gehen tief unter die Haut. Doch an den ersten Band reicht es meiner Meinung nach nicht heran.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere