Ein nettes kleines Abenteuer für Zwischendurch
Love Paris DanceEine aufstrebende Ballerina erobert Paris und findet die Liebe - so könnte das Motto dieses Romans lauten. Für die lebensfrohe Mia erfüllt sich ein riesengroßer Traum, als sie für ein Ballett-Ferienprogramm ...
Eine aufstrebende Ballerina erobert Paris und findet die Liebe - so könnte das Motto dieses Romans lauten. Für die lebensfrohe Mia erfüllt sich ein riesengroßer Traum, als sie für ein Ballett-Ferienprogramm nach in die Stadt der Liebe reist. Strenge Ballettlehrer genauso inbegriffen wie die Chance, am Ende das Aufsehen einer berühmten Company zu ergattern und dem Ziel, Profitänzerin zu werden, ein Stückchen näher zu kommen. Außerdem hofft Mia, an den Ort zu gelangen, an dem ihre geheimnisvolle Vorfahrin angeblich einst als Primaballerina tanzte und von Degas auf einem Gemälde verewigt wurde. Doch damit nicht genug: Womit Mia nicht gerechnet hat, als sie ihre Koffer für die große Reise packte, waren Louis, ein super süßer Franzose, der ihr Herz so weich werden lässt wie das buttrigste Croissant und die Möglichkeit, tatsächlich endlich herauszufinden, ob ihre Vorfahrin auf einem Bild des berühmten Künstlers zu sehen ist.
Mit Mias Ankunft in Paris beginnt eine turbulente, lebensfrohe Geschichte mit unerwarteten Wendungen...
An diesem Roman hat mir die fröhliche, unbeschwerte, weltoffene Stimmung besonders gut gefallen. Mia wirbelt durch die Welt und ihr großes Abenteuer, eigentlich ganz anders, als man es von einer jungen Ballerina erwartet: Nicht immer geplant, nicht immer ganz auf den Punkt, nicht immer ganz klassisch und regelkonform. Aber genau das macht die Unbeschwertheit der Geschichte aus, auch wenn es manchmal schon beinahe etwas unglaubwürdig wird, wie viel sie auf einmal schaffen kann.
Auch Mia selbst mir als Charakter sehr gut gefallen, ich habe mich in der Regel gerne in ihre Gedanken geflüchtet. Louis ist ein wahrer Herzensbrecher und wird seiner Rolle in jedem Fall gerecht, denn man kann ihn ebenfalls direkt ins Herz schließen. Gleiches gilt für die anderen Charaktere, seien es Mias Mitstreiterinnen Audrey, Anouk und Lucy, ihre Großtante und deren Tochter oder ihr strenger Ballettlehrer.
Nicht ganz so begeistert war ich hingegen mit einigen Teilen der Handlung: Die Liebesgeschichte zwischen Louis und Mia hat sich zwar recht schön entfaltet, trotzdem ging mir manches zu schnell und ab und an fand ich die Folgerungen oder Reaktionen (genauer kann ich hier nicht werden schließlich soll niemand gespoilert werden) etwas unlogisch. Nicht zufrieden war ich allerdings vor allem mit der Geschichte rund um Mias geheimnisvolle Verwandte und das vermisste Degas-Gemälde. Schon Mias Einstellung dazu vermittelt in meinen Augen nicht das richtige Selbstverständnis für ein junges Mädchen wie sie, aber auch die Suche nach dem Gemälde war mir in weiten Teilen einfach zu unrealistisch und außerdem für die Handlung von wenig Bedeutung.
Auch die Ballettkomponente hätte in meinen Augen etwas präsenter sein können im Verlauf der Geschichte, aber das ist vermutlich ein recht subjektiver Eindruck - also, deutlich mehr, als das bei Rezensionen sowieso schon der Fall ist ; ).
Alles in allem hat mich der Roman ein wenig enttäuscht, aber trotzdem ganz gut gefallen. Als nettes Wohlfühlbuch für Zwischendurch kann ich ihn sehr empfehlen und wünsche allen, die das ausprobieren, eine schöne Lesezeit.