Schöne Unterhaltung
"Wenn du etwas noch nie getan hast, heißt das nicht, dass du nicht damit anfangen kannst" - es sind Sätze wie dieser, die für mich den Charme des Buches ausmachen und zudem ganz gut ausdrücken, was die ...
"Wenn du etwas noch nie getan hast, heißt das nicht, dass du nicht damit anfangen kannst" - es sind Sätze wie dieser, die für mich den Charme des Buches ausmachen und zudem ganz gut ausdrücken, was die Intention dieses Romans von Rachel Joyce ausmacht.
Zwei Frauen, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten, machen sich gemeinsam auf in die Unwirrtnis Neukaledoniens, um einen sagenumwobenen Käfer zu finden. Was ihnen dabei alles widerfährt, wie sie sich im Laufe der Expedition entwickeln, ihre Stärken und Schwächen, sich gegenseitig stützen, wird von Joyce in der Übersetzung von Maria Andreas in warmen Worten geschildert.
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Dabei kommen die Naturbeschreibungen nicht zu kurz, so dass man beispielsweise den Sturm meint zu spüren. Die Geschichte nimmt den Leser für sich ein und man leidet durchaus mit.
Auch wenn man die gesamte Story als modernes Märchen sehen könnte, so nimmt sie zum Ende hin Wendungen, die viel zu überzogen für die Geschichte sind. Was ich persönlich der Autorin übel nehme, denn in ihrem "Harold Frey" hat sie gezeigt, dass sie das wesentlich besser kann.
Wegen dieser unpassenden Wendung und Ende hätte das Buch eigentlich nur 3 Sterne verdient. Da die Geschichte aber eingängig, flüssig und in einer angenehmen Sprache geschrieben ist, bekommt das Buch 4 Sterne von mir. Und eine Leseempfehlung für Stunden, in denen man mal wieder abtauchen will.