Cover-Bild DUNKEL
Band 1 der Reihe "Die HULDA Trilogie"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 01.05.2020
  • ISBN: 9783641251734
Ragnar Jónasson

DUNKEL

Thriller
Kristian Lutze (Übersetzer)

Eine junge Frau suchte Sicherheit, doch was sie fand, war der Tod…

Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, soll frühzeitig in Ruhestand gehen, um Platz für einen jüngeren Kollegen zu machen. Sie darf sich einen letzten Fall, einen cold case , aussuchen – und sie weiß sofort, für welchen sie sich entscheidet. Der Tod einer jungen Frau wirft während der Ermittlungen düstere Rätsel auf, und die Zeit, um endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen, rennt. Eine Wahrheit, für die Hulda ihr eigenes Leben riskiert …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2020

Subtil wirkender Krimi

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Dass eine ältere Frau im Mittelpunkt einer Story steht, ist ungewöhnlich, dürfte jedoch häufiger vorkommen.
Hulda, isländische Kommissarin, steht nämlich kurz vor der Pensionierung, wird jedoch vorher ...

Dass eine ältere Frau im Mittelpunkt einer Story steht, ist ungewöhnlich, dürfte jedoch häufiger vorkommen.
Hulda, isländische Kommissarin, steht nämlich kurz vor der Pensionierung, wird jedoch vorher von ihrem Chef mehr oder weniger herauskomplimentiert und darf sich dafür noch einen Cold Case vornehmen.

So verläuft das Buch in drei Strängen. Der gegenwärtige beschäftigt sich mit ihrer Ermittlungsarbeit, während die beiden anderen in der Vergangenheit spielen ohne Namen der Beteiligten zu nennen. So darf man anfangs noch miträtseln, in welchem Zusammenhang alles steht, bis sich der Verdacht erhärtet.

Daneben kommt auch das Einfangen der Rauheit Islands nicht zu kurz. Wer die Insel bereist hat und mag, fühlt sich durch die Landschafts- und Naturbeschreibungen vermutlich gleich wieder wie daheim.

Das Buch ist nicht übermäßig packend geschrieben, es wirkt eher auf subtile Weise. Einerseits durch das sich stückweise offenbarende harte Leben der Beteiligten, andererseits durch die Gesellschaftskritik hinsichtlich verschiedener Themen.

Es gibt einige Wendungen, und manche Dinge klären sich erst ganz zum Schluss. Das ließ mich zwischendurch hin und wieder den Kopf schütteln und durchatmen. Dennoch sehe ich das Buch nicht als Thriller, sondern eher als Krimi und Charakterstudie.

Veröffentlicht am 26.05.2020

Düster, einfühlsam und schockierend - aber insgesamt nur Mittelmaß

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Die Kriminalpolizistin Hulda Hermannsdóttir fiebert ihrer Pensionierung nicht gerade entgegen. Sie lebt alleine und hat keine nennenswerten Hobbys. Ihre einzige Freizeitbeschäftigung ist das Wandern. Dabei ...

Die Kriminalpolizistin Hulda Hermannsdóttir fiebert ihrer Pensionierung nicht gerade entgegen. Sie lebt alleine und hat keine nennenswerten Hobbys. Ihre einzige Freizeitbeschäftigung ist das Wandern. Dabei hat sie Pétur kennengelernt, mit dem sie sich langsam eine Zukunft vorstellen kann. Dann der Schock: Sie soll schon viel früher als gedacht aufhören und wird durch einen jungen männlichen Kollegen ersetzt. Ganz gnädig erlaubt ihr Chef ihr, sich einen ungelösten Fall auszusuchen, mit dem sie sich zwei Wochen lang beschäftigen darf, bevor sie endgültig den Schreibtisch räumen muss. Hulda sucht sich den unaufgeklärten Todesfall einer russischen Asylbewerberin aus, der vor einem Jahr nach ihrem Geschmack zu leichtfertig von einem inkompetenten Kollegen als Selbstmord abgetan wurde.

Konfrontiert damit, dass ihr Leben sich nun endgültig dem Ende zuneigt und sie bald sehr viel mehr Zeit für sich selbst haben wird, lässt Hulda alle Schicksalsschläge, das ganze Elend ihrer fast 65 Jahre, Revue passieren und hängt in Erinnerungen fest, zugunsten derer sie manchmal die Ermittlungen aufschiebt – schließlich ist die junge Frau bereits tot und niemand sonst scheint an der endgültigen Aufklärung des Falls interessiert zu sein. Zwischendurch gibt es noch Rückblicke in eine frühere Zeit, in der eine junge, alleinerziehende Mutter damit kämpft, sich und ihre kleine Tochter irgendwie durchzubringen. Dieser Strang spielt kaum eine Rolle für die Geschichte, er dient eher der Charakterbeschreibung und war aber nicht so spannend oder gut geschrieben, dass man nicht auf ihn hätte verzichten können. Ich hätte es eleganter gefunden, wenn man die Erkenntnisse daraus in den Haupterzählstrang integriert hätte. Nach einiger Zeit setzt noch ein dritter Erzählstrang ein, der tatsächlich etwas zur Geschichte beiträgt und eine kleine Überraschung birgt. Diese war sehr gelungen.

Angerissen werden diverse sozialkritische Themen wie Selbstjustiz und verschiedene Definitionen von Gerechtigkeit, die schwierige Situation von Asylsuchenden, die Benachteiligung von Frauen in Männerdomänen. Es gibt viele Verdächtige, Red Herrings werden gezielt und erfolgreich gestreut. Huldas zugegebenermaßen stellenweise sehr verbitterten Gedanken könnten für manche Leser zu negativ sein, für manche auch schlichtweg uninteressant – ich fand sie gut geschrieben und habe mit ihr mitgefühlt. Bis hierhin hätte das Buch mindestens vier Sterne verdient. Und dann… kommt das Ende. Ich kann hier natürlich nichts verraten, aber das ist vielleicht das überraschendste Ende eines Krimis, das ich je gelesen habe. Ob ich den Twist gelungen oder unpassend fand, weiß ich immer noch nicht, aber ich habe jedenfalls kein Interesse daran, weitere Bände über Hulda zu lesen, was das Buch für mich irgendwie zur Eintagsfliege macht.

Einige Worte noch zur Übersetzung: Dass der Roman über einen Umweg aus dem Englischen übersetzt wurde und nicht direkt aus dem Isländischen ist eine Schande, wo wir so gute isländische Übersetzerinnen haben wie Coletta Bürling oder Tina Flecken. Erstaunlicherweise ist der Übersetzungsprozess dennoch gelungen, es fallen keine offensichtlichen Fehler auf und der isländische Charakter des Buches geht nicht verloren, was sicher der Kompetenz der jeweiligen Übersetzer zu verdanken ist. Was verloren geht, sind leider die sprechenden Namen. Einer davon wird übersetzt, allerdings nur, weil im Buch selbst angesprochen wird, dass er zu der entsprechenden Person passt. Auch Hulda hat einen sprechenden Namen. Das Wort bedeutet auf Altnordisch und Isländisch so viel wie ‚Verhüllung, Schleier‘ und suggeriert Geheimnisse, etwas, das im Verborgenen bleibt – diese Symbolik geht aber für die deutschen Leser ohne eine Anmerkung leider verloren.

Mein Fazit: Sehr düster, eine gute Lektüre zum Einmallesen, aber mit diesem Ende kann ich nicht mehr als drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Vielversprechender Auftakt

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DUNKEL von Ragnar Jónasson ist der erste Band einer Trilogie, die in Island verortet ist. Worum geht es?
Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, soll frühzeitig in Ruhestand gehen, ...

DUNKEL von Ragnar Jónasson ist der erste Band einer Trilogie, die in Island verortet ist. Worum geht es?
Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, soll frühzeitig in Ruhestand gehen, um Platz für einen jüngeren Kollegen zu machen. Sie darf sich einen letzten Fall, einen Cold Case, aussuchen - und sie weiß sofort, für welchen sie sich entscheidet: Elena, eine junge Russin, hatte in Island Asyl beantragt, bis sie eines Tages spurlos verschwand. Ihre Leiche wurde vor gut einem Jahr gefunden, offenbar war sie ertrunken.
Hulda begibt sich auf eine gefährliche Suche, um endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen...
Ragnar Jónasson hat seinen Island-Krimi atmosphärisch mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu sind Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Hulda ist mir sofort ans Herz gewachsen. Eine ungewöhnliche Heldin, die sich in den Fall verbeißt, obwohl sie selbst mit den Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen hat.
Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf. Das Finale ist ebenso dramatisch wie überzeugend. Eines hat sich zum anderen gefügt, unausweichlich bis zum verhängnisvollen Ende.

Fazit: Band 1 der HULDA-Trilogie. Ganz großes Drama!

Veröffentlicht am 21.05.2020

Spannend variiert

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An „Dunkel“ verwirrte mich zunächst der Hinweis auf die „Hulda“-Trilogie, gepaart mit der Info, dass Hulda in „Dunkel“ kurz vor der Pensionierung steht und es in diesem Roman um ihren letzten Fall geht: ...

An „Dunkel“ verwirrte mich zunächst der Hinweis auf die „Hulda“-Trilogie, gepaart mit der Info, dass Hulda in „Dunkel“ kurz vor der Pensionierung steht und es in diesem Roman um ihren letzten Fall geht: Eine Trilogie impliziert ja, dass noch zwei Bücher folgen müssen; bedeutet das in diesem Fall also, dass „Dunkel“ nicht abgeschlossen ist, sondern sich Huldas letzter Fall schließlich auf insgesamt drei Romane erstrecken wird?
Ich hasse „erzwungene Fortsetzungen“; in jenen Fällen warte ich lieber ab, bis die Reihe komplett abgeschlossen ist, um die einzelnen Teile am Stück lesen zu können – allerdings habe ich in den letzten Jahren eine Vorliebe für in Island spielende Krimis und Thriller entwickelt und in Sachen „Dunkel“ hat mich meine Ungeduld und Neugier letztlich übermannt: Ich finde es nach wie vor definitiv unglücklich, dass sich in Bezug auf diesen Roman aktuell nirgends ein Hinweis findet, ob der „Dunkel“-Fall in den kommenden zwei Bänden der Trilogie weiter fortgesetzt wird und wer sich deswegen mit dem Lesen des Romans ein wenig ziert, dem sei hiermit gesagt, dass „Dunkel“, mehr oder minder, in sich geschlossen ist und definitiv nicht nach einer Fortsetzung schreit. Da habe ich mitunter auch während des Lesens noch gegrübelt, ob es am Ende zu einem spektakulären Cliffhanger käme, der eine Trilogie rechtfertigte, oder ob man dem Leser da weismachen wolle, dass Hulda nun in ihren letzten Tagen bei der Polizei noch schnell mal diverse bislang unlösbare Cold Cases aufklärte. Nö. Das Ende von „Dunkel“ war zwar durchaus ein wenig spektakulärer und hat mich echt kalt erwischt, aber die beiden Folgebände werden vermutlich dann doch jene zwei Fälle behandeln, die in „Dunkel“ nun plötzlich anscheinend völlig zusammenhanglos als die zwei großen Erfolge in Huldas Polizeikarriere eingeworfen wurden. Warum hätte der Autor das tun sollen, wenn er uns nicht auch von jenen Ermittlungen erzählen wollte?

Der „Cold Case“, mit dem Hulda sich zu befassen beschließt, ist übrigens auch gar nicht so „cold“: Zum Einen ist er dafür noch recht frisch und zum Anderen gilt er im Grunde genommen auch als geklärt; Hulda ist nur nicht allzu sehr von der Arbeit des in diesem Fall ermittelt habenden Kollegen überzeugt, der dafür bekannt ist, eher oberflächlich bis nachlässig zu ermitteln. Zugleich wird Huldas letzter „echter“ Fall als ungelöst an einen Kollegen übertragen, obschon Hulda ihn durchaus geklärt hat, was in einem Nebenstrang noch zum Thema wird, das dem Leser auch Einblick in Huldas persönliche Vergangenheit gewährt.
Ferner gibt es einen Rückblick in eine Zeit, in der eine offensichtlich alleinerziehende Mutter ihr Baby in einem Säuglingsheim besucht und ein zukünftig besseres Leben für ihr Kind und sich plant – hier ahnt man sehr schnell, dass dieser Rückblick ebenfalls Einblick in Huldas Vergangenheit gewährt, wobei zunächst aber rätselhaft bleibt, ob Hulda selbst hier womöglich die Mutter oder doch das Kind ist. Später wird das geklärt, und allgemein lässt sich festhalten, dass sich hier so mancher Knalleffekt aus Huldas Vergangenheit auf sehr leisen Pfoten anschleicht. Was als eine beflissene Figur beginnt, entwickelt sich später zu einem recht komplexen Charakter mit Ecken und Kanten und dunklen Geheimnissen, wegen derer man ihr aber nichtmals richtig gram sein kann.
Insgesamt diente „Dunkel“ in meinen Augen auch eher dem Zweck, die Leser des Romans mit der Hulda-Figur vertraut zu machen; den Fall der verstorbenen russischen Asylbewerberin habe ich hier dagegen schon fast als beiläufig, wenn auch nicht irrelevant, empfunden. Er lief halt so mit, während man Hulda kennenlernte.

Für mich hat „Dunkel“ Altbewährtes mit einer Vielzahl an überraschenden Erkenntnissen, die selten gleichbedeutend mit Wendungen waren, kombiniert und dabei eine authentische Polizistin, „kurz vor Dienstschluss“, präsentiert und es geschafft, dass ich jetzt durchaus gespannt auf den nächsten Band der Trilogie bin, auch wenn „Dunkel“ prinzipiell erstmal keinerlei „Fortsetzung“ erfordert. ;)

Veröffentlicht am 21.05.2020

Eine Geschichte aus Island

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Hulda ist eine Kommissarin kurz vor der Pensionierung. In ihrem letzten Fall untersucht sie einen Todesfall einer Asylantin aus Russland. Ungereimtheiten lassen ihr keine Ruhe und sie beginnt nachzuforschen ...


Hulda ist eine Kommissarin kurz vor der Pensionierung. In ihrem letzten Fall untersucht sie einen Todesfall einer Asylantin aus Russland. Ungereimtheiten lassen ihr keine Ruhe und sie beginnt nachzuforschen und tritt mehreren Personen auf die Füsse. Schlafende Hunde sollte man nicht wecken. Zu spät erkennt Hulda dies. Dieser Fall bringt sie an ihre Grenzen und es gibt einen Kampf um Leben und Tod.

Meine Meinung:

Eher ruhig und beschaulich beginnt diese Geschichte. Der Autor beschreibt die Handlungen und Personen sehr ausführlich und detailliert. Hulda kommt sehr sympathisch rüber und man fühlt richtig mit ihr mit. Die Spannung ist zwar immer da aber erst spät wird sie gesteigert und ich musste das Buch einfach fertig lesen. Der Schluss ist sehr überraschend und hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Buch das mit Überraschungen und Wendungen daher kommt, das einige sehr interessante Themen anspricht, die aber nur oberflächlich behandelt werden. Offene Fragen bleiben unbeantwortet und da hätte das Buch gerne noch ein paar Seiten länger sein können. Das Cover gefällt mir sehr gut und ist ein Hingucker, der mir in jedem Buchladen aufgefallen wäre.

Dieses Buch erhält 4 Sterne von mir, weil das letzte Dritter äusserst super und spannend war. Eine Kaufempfehlung für alle Leser, die gerne Krimis bis zum Schluss lesen, auch wenn sie vielleicht nicht so packend sind. Bei diesem lohnt es sich definitiv.

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