Cover-Bild Die Kinder sind Könige
(63)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 07.03.2022
  • ISBN: 9783832181888
Delphine Vigan

Die Kinder sind Könige

Roman
Doris Heinemann (Übersetzer)

Wie, fragt sich die ermittelnde Polizeibeamtin Clara, soll man einen Verdächtigen ausmachen bei einem vermissten Kind, das Tausende Menschen kennen und mehrfach täglich sehen? Schnell begreift sie, dass ihre Ermittlungsmethoden in der virtuellen Welt vollkommen nutzlos sind. Einer Welt, von der sie bis zu diesem Fall so gut wie nichts wusste. Ihre Arbeit findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, und auch privat ist sie eine zurückgezogene Frau. Schon immer konnte sie mit ihrem Alleinsein umgehen. Mélanie dagegen kann ohne die Aufmerksamkeit ihrer Follower nicht leben. Alles, was sie ist und was sie erreicht hat, verdankt sie dem Netz. Nicht einen Moment kommt ihr der Gedanke, ihre Tochter könnte dieses Leben nicht lieben, könnte sich vielmehr danach sehnen, ein unbekanntes Mädchen zu sein. Den Vorwurf der Ausbeutung ihrer Kinder weist Mélanie verletzt von sich. Und doch wird sie Jahre nach Kimmys Verschwinden genau dessen angeklagt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2022

Wenn Kinder zu Konsumzwecken missbraucht werden

0

Um glücklich zu leben, leben wir im Verborgenen... Das ist nicht das Sprichwort von Mélanie Claux! Was sie glücklich macht, sind die Likes auf ihrem Youtube-Kanal, auf dem die Influencerin ihre Kinder ...

Um glücklich zu leben, leben wir im Verborgenen... Das ist nicht das Sprichwort von Mélanie Claux! Was sie glücklich macht, sind die Likes auf ihrem Youtube-Kanal, auf dem die Influencerin ihre Kinder Kimmy und Sammy in Szene setzt und die ganze Welt in die Intimität ihrer Familie eintauchen lässt. Als Mutter, die seit ihrer Jugend von den Reality-Shows fasziniert ist, die sie alle verfolgt hat, postet sie Videos ihrer Kinder in Unboxing-Szenen für ihre Millionen von Abonnenten, die nach ihrer Dosis Einblick in ihr Privatleben verlangen. Eines Tages kommt es zu einer Tragödie: Die kleine Kimmy verschwindet... Eine Entführung? Was ist passiert?
Mir hat der Aufbau und die Schreibweise dieses erbaulichen Romans sehr gut gefallen. Delphine de Vigan schildert mit viel Feingefühl den narzisstischen Mechanismus, der diese Mutter in die Falle lockt, die ihre Zeit damit verbringt, ihre beiden Kinder auf Youtube zur Schau zu stellen, ohne sich um die Folgen für ihren psychologischen Aufbau zu kümmern. Eine der Figuren im Roman, die von der Polizei angehört wird, sagt: "Für mich sind diese Kinder Opfer von innerfamiliärer Gewalt". Die Autorin fordert uns auf, über die Auswüchse dieser Praktiken und den Bumerang, der zurückkommt, wenn diese überexponierten Kinder erwachsen geworden sind, nachzudenken.

Veröffentlicht am 13.03.2022

Und dann erlosch die Aufmerksamkeit, wie sie es immer tut

0

„Eine Zeit, die sie auszuradieren versucht, über die sie nicht zu sprechen bereit ist. Denn wenn man weitermachen will, muss man manchmal so handeln, als hätte es die Dinge nie gegeben.“

Inhalt

Die Polizistin ...

„Eine Zeit, die sie auszuradieren versucht, über die sie nicht zu sprechen bereit ist. Denn wenn man weitermachen will, muss man manchmal so handeln, als hätte es die Dinge nie gegeben.“

Inhalt

Die Polizistin Clara Roussel steht vor einem schwierigen Fall der Kindesentführung, als die kleine Kimmy Diore vom Versteckspiel nicht mehr zurückkehrt. Sie und ihr älterer Bruder Sammy wachsen ohnehin sehr behütet auf, eigentlich spielen sie nicht unter freiem Himmel und in der exklusiven Wohngegend gibt es niemanden, der einfach so kleine Mädchen von der Straße wegfängt. Schwierig wird es allerdings, als Clara begreift, wer hier tatsächlich gekidnappt wurde. Denn Kimmy und ihr Bruder sind echte Stars, weil ihre Eltern einen äußerst lukrativen Kanal betreiben, in dem ihre Mutter sich an alle Fans weltweit wendet und das komplette Familienleben als öffentliches Spektakel vermarktet. Familie Diore kennt fast jeder, sie sind wohlhabend und verdienen mit jedem geteilten Video eine nicht zu verachtende Summe Geld. Und jeder, der sich die zahlreichen Videos auf den Social-Media-Kanälen anschaut, würde mit wenig Aufwand herausfinden, wie das kleine Mädchen lebt und auch wo. Hauptakteurin hinter der Kamera ist Melanie Claux, eine Frau, die die Zufriedenheit ihrer virtuellen Fangemeinde schon längst über das Wohlergehen ihrer eigenen Kinder gestellt hat. Und nun gezwungen wird, ihren Kummer als Mutter ebenfalls mit der Welt zu teilen …

Meinung

Ich bin ein großer Fan der französischen Bestsellerautorin Delphine de Vigan, die sich in jedem ihrer Romane einem kontroversen Thema stellt, welches oftmals Bezug zu unserer ganz alltäglichen Welt besitzt und meist eine generalistische Aussagekraft besitzt. Aktueller könnte es kaum sein, denn die Ausbeutung von Kindern im Netzt, ist ein sehr brisantes und mittlerweile nicht zu verachtendes Phänomen, tatsächlich muss man sich nur einmal durch die Profile alter Klassenkameraden auf facebook klicken und schon, lernt man deren Nachwuchs beim morgendlichen Frühstück kennen, auch wenn man längst keinen direkten Kontakt mehr zu den gewählten Personen hat.

Das Buch gliedert sich inhaltlich in zwei klar voneinander getrennte Teile. Im ersten Teil wird die Story rund um die Entführung geschildert und gewissermaßen auch die Hintergrundgeschichte beleuchtet. In kurzen Episoden erfährt der Leser auch von der Vernehmung und den aktuellen Umständen, ebenso wie vom Ermittlungsansatz der Polizei. Der zweite Teil des Buches spielt dann im Jahr 2031, die ehemaligen Kinderstars sind erwachsen geworden, ihre Mutter gealtert und die Polizistin mittlerweile mit anderen Fällen beschäftigt und doch setzt die Erzählung gerade hier andere Maßstäbe, denn sie fokussiert sich auf die Spätfolgen, die eine derartige Lebensweise mit sich bringen kann. Tatsächlich hat mich der zweite, deutlich kürzere Teil wesentlich mehr gereizt, denn zunächst bewahrt die Erzählung eine sehr objektive Sicht, man fühlt sich auf Distanz gehalten, gerade wenn man sich so wenig mit dieser Lebensweise identifiziert. Viele Emotionen werden ausgeblendet, es entsteht kaum Nähe zu den Protagonisten.

Danach gewinnt der Text aber immer mehr Tiefe und zeigt die traurigen Wahrheiten, die zerrütteten Lebenswege, die verpassten Chancen, die späte Abrechnung der Geschädigten und die Uneinsichtigkeit manch Betroffener – ab Seite 235 war dieses Buch ein Lesevergnügen für mich, sehr gern hätte ich hier die Schwerpunkte gesetzt aber so funktioniert das Buch eben nicht. Im Vergleich zu anderen Werken der Autorin bin ich deshalb auch etwas enttäuscht, hier fehlt es an durchgängiger Intensität, an Charakteren, denen man ihr Wesen abkauft, die nicht nur in ihre Rolle schlüpfen oder sich dem Leser so präsentieren, als wären sie aus Fleisch und Blut. Mag sein, dass es an meinem fehlenden Interesse für das gezeigte Leben im World Wide Web liegt, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie man so sehr auf fremde Bestätigung angewiesen sein muss, dass man dafür sein reales Leben vernachlässigt und nur noch wie verblendet auf die steigenden Zahlen der Likes schaut.

Fazit

Ich vergebe 3,5 Lesesterne (aufgerundet 4) für diesen aktuellen, sehr aufklärungsreichen Roman, dessen Kernthematik mir doch leider etwas fremd geblieben ist und nicht ganz an die gewohnt intensiven Texte der Autorin heranreicht. Die psychologischen Feinheiten kommen mir zu kurz, dennoch ist dieses Buch sprachlich ausgewogen und gut konzipiert. Eine mehr interessante Betrachtung als ein Herzensbuch, stellenweise hat mich die Interaktion richtig wütend gemacht und durchaus für die Sorgen und Nöte der Betroffenen sensibilisiert. Besonders dramatisch finde ich die Leere, die manch einer zu füllen versucht, indem er alles zur Schau stellt, was ihm begegnet und leider kenne ich tatsächlich solche Menschen, die sich ausschließlich über die Anerkennung Dritter definieren – sehr traurig gerade im Anbetracht der gesellschaftlichen Entwicklung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2024

Spannende Idee, nicht optimal ausgeführt

0

Kimmy und Sammy sind ganz normale 6- und 8jährige Geschwister, eigentlich, denn normal ist nichts im Leben der Kinder. Die beiden sind immer auf Sendung, jeder Moment der Freude oder Trauer wird mit der ...

Kimmy und Sammy sind ganz normale 6- und 8jährige Geschwister, eigentlich, denn normal ist nichts im Leben der Kinder. Die beiden sind immer auf Sendung, jeder Moment der Freude oder Trauer wird mit der Community von „Happy Récré“ geteilt, mit „den Lieben da draußen“. Ihre Mutter Mélanie träumt von der großen Berühmtheit seit sie als junges Mädchen gebannt die erste Staffel „Big Brother“ verfolgte, die Geburt der Realiyshows. Man soll sich an sie erinnern und das wird man auch, denn ihr YouTube-Kanal ist so erfolgreich wie kein anderer, ihre Familie vielleicht die Bekannteste in ganz Frankreich. In einer Welt, in der sie Königin sein wollte, macht sie ihre Kinder zu Königen. Doch dann verschwindet die kleine Kimmy plötzlich beim Spielen und während der größte Alptraum über der Familie hereinbricht, sieht die Ermittlerin Clara sich mit gänzlich neuen Herausforderungen konfrontiert. Denn wie findet man ein Kind, das die ganze Welt kennt, über das jeder alles zu wissen scheint?

Ich kannte bisher „Loyalitäten“ und „Dankbarkeiten“ von Delphine de Vigan und beide Bücher sind absolut großartig, sehr feinfühlig und authentisch. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an „Die Kinder sind Könige“, welche leider nicht erfüllt wurden. Die Autorin nimmt sich eines hochaktuellen Themas an und verheddert sich dann für mein Gefühl in der Ausführung, verliert den Fokus und damit auch den Spannungsbogen. Was als Kriminalgeschichte mit hohem psychologischen Potenzial beginnt (die sich aber leider halbherzig in Luft auflöst), endet in einer recht abstrusen und stark überzeichneten Familientragödie. Die Autorin beschreibt hier eine Frau, die für den Fame bereit ist alles zu opfern und selbst dann nicht aufhört, als sie im Begriff ist, ihre Kinder zu verlieren. Ich hätte mir hier mehr Fingerspitzengefühl und Raffinesse gewünscht, eine weniger klischeehafte, plakative Plot- und Figurenentwicklung. Die Autorin überlässt nichts den Lesenden, aus jeder Zeile trieft das Grauen und die Gefahren der virtuellen Welt, fast mutet es wie eine Karikatur an. Vielleicht ist genau diese Überspitzung ob der Brisanz des Themas gewollt, mich hat sie leider auf Distanz gehalten.

Aus dem Französischen übersetzt von Doris Heinemann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2022

Eigenartiges Buch

0

Die Autorin thematisiert in diesen Buch die Nutzung der sozialen Medien und was es mit den Menschen macht. Melanie betreibt einen erfolgreichen YouTube Kanal indem sie ihre Kinder rund um die Uhr mit der ...

Die Autorin thematisiert in diesen Buch die Nutzung der sozialen Medien und was es mit den Menschen macht. Melanie betreibt einen erfolgreichen YouTube Kanal indem sie ihre Kinder rund um die Uhr mit der Kamera begleitet und die Videos teilt. Auf der anderen Seite ist Clara, die Polizistin, die der Entwicklung kritisch gegenübersteht. Als die kleine Tochter verschwindet, eskaliert die Situation.
Eigentlich müsste das Buch spannend oder emotional sein. Nur leider ist es keins von beiden. Der distanzierte Schreibstil tötet jede Emotion ab. Die Personen bleiben flach und die Handlung liest sich wie ein trockener Polizeibericht. Der Autorin gelingt es nicht, Mitgefühl für die Personen zu entwickeln. Obwohl die Eltern eigentlich geschockt und traurig sein sollten, traten sie total gefasst auf. Mir tat nur das kleine Mädchen leid. Zum Schluss macht die Handlung eine Sprung von 15 Jahren. Hier wird beschrieben, was aus den Akteuren geworden ist. Die Entführung ist nur der Rahmen um die Gesellschaftskritik unterzubringen.
Ich weis nicht, was die Autorin mit diesen Buch bezweckt. Das Thema soziale Medien und totale Überwachung habe ich schon besser umgesetzt gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2022

Wenn die Kindheit keine Kindheit mehr ist

0

Mein erstes Buch von der Autorin, die Erwartungen waren hoch - immerhin schwärmt wirklich jeder von ihr. Gleichzeitig hört man auch ständig, "Die Kinder sind Könige" sei anders als ihre bisherigen Romane; ...

Mein erstes Buch von der Autorin, die Erwartungen waren hoch - immerhin schwärmt wirklich jeder von ihr. Gleichzeitig hört man auch ständig, "Die Kinder sind Könige" sei anders als ihre bisherigen Romane; ob das so ist, kann ich nicht beurteilen, was ich aber sagen kann: Ich fand es gut, aber nicht vollkommen überzeugend.

Die Ausgangssituation ist die, dass die junge Mutter Mélanie gemeinsam mit ihren Kindern einen YouTube-Kanal aufgebaut hat, der mehrere Millionen Abonnenten hat, zahlreiche Klicks generiert und der Familie so das Einkommen mehr als sicherstellen kann. Mélanie selbst hat in der Vergangenheit vergeblich versucht, sich im Rampenlicht zu behaupten, nun gelingt ihr über Sohn Sammy und Tochter Kimmy auf einem ganz speziellen Weg der Einstieg in die Welt derer, die dank ihrer Internet-Präsenz bekannt sind. In den auf YouTube hochgeladenen Videos stehen Sammy und Kimmy im Mittelpunkt, sie machen Challenges, Pranks, Unboxings und vieles mehr. Die Fans sind begeistert, besonders von der kleinen Kimmy, und so werden auch auf Instagram fleißig Stories hochgeladen. So lange, bis Kimmy bei einem der seltenen Male, die sie draußen mit anderen Kindern spielen kann, plötzlich verschwindet.

Im Zentrum des Romans steht nun einerseits natürlich die Ermittlung, ganz besonders aber auch die Frage um das Wohl der Kinder über die vermutete Entführung hinaus. Kann ein Kind im Alter von 6 Jahren wirklich "wollen", dass man es ständig filmt, kann es "wollen", dass es mehrmals in der Woche stundenlang Videos aufnehmen soll, dabei viele Szenen mehrmals - und das nur, um den Menschen da draußen, die es nicht kennt und von denen es keinerlei Vorstellung hat, zu gefallen? Denn das ist Mélanies feste Überzeugung. Ihre Kinder führen ein Leben fernab von dem, wie andere Kinder in ihrem Alter es haben - Freizeit haben sie kaum, und selbst dann dürfen sie nur selten mit den Nachbarskindern spielen. Sie erfahren Ausgrenzung und Hänseleien aufgrund ihres unfreiwilligen Hobbys, gleichzeitig überbordende Liebe von wildfremden Menschen, die Fotos und Autogramme von ihnen wollen. Welche Kleidung sie tragen und mit welchen Spielsachen sie spielen, darüber bestimmen ihre Abonnenten und die Verträge mit großen Firmen. Und dazu kommt, dass nahezu alles, was sie tun, ständig öffentlich für alle einsehbar ist - Privatsphäre ist Fehlanzeige.

Im Fall der mutmaßlichen Entführung stehen die Ermittler*innen zunächst ohne wirkliche Hinweise da. Niemand hat etwas Brauchbares gesehen, auch der Entführer lässt nichts von sich hören - und so steigt die Angst, während Kimmys Überlebenschancen mit jeder Stunde sinken. An den Ermittlungen beteiligt ist unter anderem die Polizistin Clara; sie ist neben Mélanie die zweite Protagonistin des Romans und beschäftigt sich viel mit dem auf YouTube und Instagram hochgeladenen Videomaterial über Kimmy und ihren Bruder.

Die Ausgangssituation ist spannend, gerade auch, da Themen wie dieses hochaktuell und sehr problematisch sind. Denn rechtlich gesehen ist hier alles im grünen Bereich, als Zuschauer sieht und bewundert man nur die dargestellte heile Welt, hinterfragt aber kaum mal, ob diese auch der Realität entspricht und wie es wohl abseits der Kamera aussieht. Dennoch würde bei einem genaueren Blick auf die Umstände wohl niemand sagen, dass Kinder wie Sammy und Kimmy eine schöne Kindheit, oder überhaupt eine echte Kindheit, erleben; aber das will eben niemand sehen.
In dieser Hinsicht ht mir der Roman sehr gut gefallen. Gefehlt hat mir allerdings die Nähe zu den Figuren; Mélanie war mir schlichtweg unsympathisch, wobei das vermutlich auch so beabsichtigt war; mit Clara konnte ich, wenn ich sie auch etwas lieber mochte, beinahe ebenso wenig anfangen. An einigen Stellen hatte ich das Gefühl, dass der Roman zu oberflächlich bleibt, und vom allseits hochgelobten, fesselnden Schreibstil De Vigans habe ich hier noch nicht allzu viel gespürt.
Ich fand den Roman keinesfalls schlecht, meine Erwartungen waren einfach nur andere und vielleicht auch etwas zu hohe. Trotzdem habe ich die Lektüre genossen und werde sicher noch andere Bücher der Autorin lesen.