In Band 3 der Bestsellerreihe rund um Elias und Laia steht das Martialenimperium am Abgrund: Imperator Marcus überzieht das Land mit dem Blut der Unschuldigen, während Blutgreif Helena diese zu schützen versucht. Weit im Osten weiß Laia, dass sie den Nachtbringer aufhalten muss. Doch dabei kann sie nicht auf Elias zählen. Denn der ist als Seelenfänger an die Zwischenstatt, das Geisterreich, gebunden. Dazu verdammt, bedingungslos zu dienen - auch wenn dies bedeutet, die Frau aufzugeben, die er liebt.
Ihrer aller Schicksal ist miteinander verknüpft. Und sie alle kämpfen gegen eine uralte Macht, deren Zerstörungskraft sie unterschätzen ...
Inhalt:
Das Martialenimperium steht am Abgrund: Imperator Marcus überzieht das Land mit dem Blut der Unschuldigen, während Blutgreif Helena diese zu schützen versucht. Weit im Osten weiß Laia, dass sie ...
Inhalt:
Das Martialenimperium steht am Abgrund: Imperator Marcus überzieht das Land mit dem Blut der Unschuldigen, während Blutgreif Helena diese zu schützen versucht. Weit im Osten weiß Laia, dass sie den Nachtbringer aufhalten muss, und das ohne Elias. Denn Elias ist nun als Seelenfänger an die Zwischenstatt, das Geisterreich, gebunden. Dazu verdammt, einer uralten Macht bedingungslos zu dienen – auch wenn dies bedeutet, die Frau aufzugeben, die er liebt.
Meinung:
Die Welt ist nicht mehr so, wie sie vorher war. Elias und Laia gehen getrennte Wege. Die beiden verbindet zwar noch so viel, doch ihre jeweilige Aufgabe spannt Elias und Laia extrem ein. Denn Elias ist kein Mensch mehr, sondern lebt als Seelenfänger im Geisterreich, genannt die Zwischenstatt. Seine Aufgabe ist es nun die Geister durch eben diese Zwischenstatt zu schleusen, damit sie Ruhe und Frieden finden können. Laia wird immer mehr in die Rolle der Rebellenführerin gedrängt, dabei ist ihr größtes Ziel doch eigentlich nur den Nachtbringer zu stürzen.
Und Blutgreif Helena setzt alles daran, die Welt vor den Machenschaften der Kommandantin und vor Imperator Marcus zu schützen.
Diesem dritten Band habe ich so entgegengefiebert wie kaum einem anderen. Über zwei Jahre musste ich auf diese Fortsetzung warten und die Angst davor nur schwer wieder in die Geschichte hineinzukommen war groß. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es auf jeden Fall sinnvoll ist Band 2 noch einmal durchzublättern. Denn die Handlung setzt nahtlos an den Geschehnissen aus Band 2 an. Auch kurze Rückblicke in das bereits bisher passierte, sind eher Mangelware. Daher brauchte ich doch einige Zeit um endlich wieder komplett in der Geschichte anzukommen.
Nichtsdestotrotz habe ich die Handlung wieder ab der ersten Seite geliebt und dies liegt einfach daran, dass Autorin Sabaa Tahir so unfassbar gut schreibt. Bei ihr braucht man nie Bedenken haben, dass es langweilig oder gar vorhersehbar werden könnte. Denn eines ist die Geschichte: total überraschend. Im Verlauf der Handlung ergeben sich immer wieder neue Situationen mit denen man als Leser einfach nicht rechnet. Ein-, zweimal blieb mir einfach der Mund sprachlos offen stehen, da ich mit dieser Überraschung nicht einmal im Ansatz gerechnet habe. Immer wieder konnte mich die Autorin überzeugen und begeistern.
Für mich hat Sabaa Tahir eindeutig das Talent einer Sarah J. Maas!
Die Geschichte wird wieder aus den verschiedenen Perspektiven von Elias, Laia und Helena erzählt. Dabei hatte ich eine Perspektive, die ich ganz besonders gerne mochte und zwar die Sicht von Helena. Sie ist ein Charakter, den ich schon ab dem ersten Band abgöttisch mochte und den Sabaa Tahir doch gerne mal quält oder leiden lässt. So wuchs mir Helena aufgrund ihrer Lebensgeschichte, ihrem Löwenmut und ihrer Liebe zu ihrem Volk noch mehr ans Herz. Ihre Perspektive ist so bedingungslos spannend und packend, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte, sobald Helena an der Reihe war.
Aber auch die Szenen aus Laias Sichtweise konnten mich sehr überzeugen. Es war interessant mitzuverfolgen, in welche Rolle die junge Laia gedrückt wird und was sie aus ihrem Schicksal macht.
Etwas hinten dran war für mich Elias Perspektive. Es fiel mir stellenweise etwas schwer mich auf sein Schicksal einzulassen. Seine Handlung konnte mich nicht ganz so packen wie das der beiden Frauen.
Eine weitere sehr interessante Persönlichkeit ist die Kommandantin. Sie ist einfach so extrem gut ausgearbeitet und so voller Hass und Wut, dass sie einen wahnsinnig genialen Bösewicht darstellt. Obwohl ich die Kommandantin so sehr gehasst habe, wollte ich einfach nicht, dass sie in diesem Band stirbt, da mir sonst für das Finale einfach etwas gefehlt hätte.
Extrem genial fand ich es, dass wir erstmals mehrere Karten im Buchdeckel finden. So können wir Leser uns das Land in dem Elias und Laia leben noch viel besser vorstellen und auch zwei wichtige Städte werden uns nähergebracht.
Auf den letzten Seiten überschlagen sich die Ereignisse und alles wird ausgerichtet auf das epische Finale, das ich von dieser Reihe erwarte. Alles ist zumindest dafür vorbereitet und ich könnte weinen, wenn ich daran denke, dass nun wieder einige Jahre vergehen werden bis wir das Finale endlich lesen können.
Fazit:
Sabaa Tahir zaubert hier einen dritten Band der Reihe aufs Papier der mich absolut atemlos und leicht traumatisiert zurücklässt. Denn ich kann einfach nicht glauben, dass dieses extrem spannende Buch nun schon wieder zu Ende ist und wir wieder so lange auf das (sicherlich) epische Finale warten müssen. Eine ultra spannende Handlung gepaart mit jeder Menge überraschender Wendungen haben mich total begeistert. 5 von 5 Hörnchen!
Nach einem sehr aufschlussreichen Kapitel über die Vergangenheit des Nachtbringers, starten wir damit, den entführten Mitgliedern der Stämme zu helfen. Laia überfällt zunächst mit Hilfe von Afya, Darin ...
Nach einem sehr aufschlussreichen Kapitel über die Vergangenheit des Nachtbringers, starten wir damit, den entführten Mitgliedern der Stämme zu helfen. Laia überfällt zunächst mit Hilfe von Afya, Darin und Elias die Geisterwägen um Mamie und die anderen zu finden. Elias hat große Probleme sich mit seiner Rolle als Seelenfänger abzufinden und macht es seiner Ausbilderin Shaeva nicht sehr leicht. Leider soll er schneller ins kalte Wasser geworfen werden, als ihm lieb ist und plötzlich ist die Hölle los in der Zwischenstatt. Seine Aufgabe verlangt ihm alles ab und die Frage ist, ob ihn dieser Schwur zerstören wird. Denn ab nun sind alle anderen auf sich allein gestellt…
Während Elias versucht die Magie von Mauth unter seine Kontrolle zu bringen, begibt sich Laia von Serra auf den Weg zum Bienenzüchter. Auch hier kommt ein Schocker nach dem nächsten und die Autorin schafft es ständig Erkenntnisse aufzuklären, die mich sprachlos zurück lassen. So viele Menschen in ihrer Geschichte haben irgendwas mit einer anderen wichtigen Person zu tun. Es ist einfach so perfekt durchdacht.
Laia soll den Widerstand aufbauen, doch den Nachtbringer daran zu hindern das letzte Stück des Sterns in die Hände zu bekommen und die Dschinn frei zu lassen, erscheint ihr wichtiger. Ihr Weg ist gespickt mit Leid, schweren Entscheidungen und Aufgaben, die zu bewältigen ich ihr im ersten Band niemals zugetraut hätte. Ihre Stärke und ihre Liebe zu ihrem Volk treiben die junge Frau an. Auch wenn ihr Herz an dem einen hängt. Aber die Hoffnung ist bekanntlich das letzte, das stirbt…
Doch zwei Handlungsstränge sind nicht genug. Um der Geschichte einen genialen Sichtwechsel zu verpassen, dürfen wir wieder den Blutgreif Helena Aquilla begleiten und was auf der Seite der Geschichte passiert ist einfach heftig. Ihre Gegnerin Keris Veturias, Verbündete des Nachtbringers und Kommandantin des Imperators, ist ihr immer einen Schritt voraus. Sie muss sterben aber Helena durchblickt ihre Pläne noch nicht. Nebenbei muss sie ihre Schwester vor Imperator Markus schützen und ihre Aufgaben erfüllen. Denn das Martialenimperium steht am Abgrund. Imperator Marcus überzieht das Land mit dem Blut der Unschuldigen und kämpft dabei noch gegen seine ganz eigenen Dämonen. Helena hat mir großen Respekt eingeflößt. Ich hatte Mitleid mit ihr, weil sie irgendwie ständig hinten ansteht und sich nur um andere kümmern muss. Dabei hätte der Blutgreif auch mal ein wenig Glück verdient.
Drei Sichten, drei Wege, drei Schicksale die am Ende in einem epischen Finale zusammen verwoben werden. Anders als man sich das nur annähernd vorstellen kann und überraschend, wie wir es von Sabaa Tahir gewohnt sind. Die Prophezeiung wird sich erfüllen. Vielleicht könnt ihr sie entschlüsseln, bevor es euch geht wir mir. Ich bin aus allem Wolken gefallen.
Dieser dritte Band ist absolut genial. Er vereint alles, was man sich für ein Fantasyspektakel nur wünschen kann. Eine Handlung mit immer wiederkehrenden Spannungsspitzen, dramatischen Enthüllungen, blutigen und grausamen Schlachten. Eine Story mit intriganten Machtspielchen, unvorhersehbaren Wendungen und einem so detailliertem Setting, dass ich gefesselt an die Seiten war. Und Emotionen, die das Herz nicht tiefer hätten berühren können. Wir finden zwar nur eine sehr leichte, fast schon nebensächliche Liebesgeschichte – denn dieser Verlauf lässt das Herz mehr schmerzen, als bisher in den anderen Teilen. Aber vor allem die Vergangenheiten der einzelnen Personen haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Was sie erleben mussten, durchstehen, ertragen… ohne daran zu Grunde zu gehen. Es hat mein Herz sehr schwer gemacht. Ich habe gebetet, das Laia ihr starkes Kämpferherz aufrecht erhalten kann und eine noch stärkere Löwin wird, als man es ihrer Mutter nachgesagt hat. Ob sie das schafft, müsst ihr selbst erfahren.
In jedem Fall ist die Entwicklung der drei Protagonisten eine stetige Entwicklung. Sie lernen von Band zu Band mehr über sich selbst, ihre Magie-Arten und kämpfen jeder auf ihre Art. Sie müssten und mussten so viel durchmachen, was mich wirklich beeindruckt hat und ich bin sowas von gespannt auf den vierten Teil.
Die Schreibweise der Autorin ist gewaltig! Leicht und doch in der Wortwahl angepasst an ihre Welt. Die Magie kann man förmlich zwischen den Zeilen greifen und ich habe mich einfach mitreißen lassen. Wer High Fantasy der besonders ausgeklügelten Art mag, wird hier begeistert sein. Ich war es und ich werde fröhlich auf den vierten Band warten.
Da die ersten beiden Bände der "Elias und Laia"-Reihe von Sabaa Tahir zu meinen absoluten Jahreshighlights zählten, war ich vor Beginn des dritten Teils mehr als gespannt, wie die Autorin diese Geschichte ...
Da die ersten beiden Bände der "Elias und Laia"-Reihe von Sabaa Tahir zu meinen absoluten Jahreshighlights zählten, war ich vor Beginn des dritten Teils mehr als gespannt, wie die Autorin diese Geschichte weiterspinnen würde. Das Ergebnis ist noch düsterer, doch undurchsichtiger und noch spannender - dennoch bleibt dieser dritte Teil aufgrund der Fülle der hier angegangenen Problemen etwas hinter den beiden ersten Teilen zurück.
Helena: "Ein Mädchen, das im einen Augenblick erscheint und im nächsten verschwindet. Eine Kundige, von den Toten auferstanden, die Rache am Imperium nimmt. Es war kein Gespenst, es war ein Mädchen. Ein Mädchen und eine Komplizin mit einer einzigartigen Gabe. Wir starren einander an, sie und ich. Laia von Serra ist durch und durch leidenschaftlich. Voller Gefühl. Alles, was sie denkt, steht ihr ins Gesicht geschrieben. Ich frage mich, ob sie überhaupt begreift, was Pflichterfüllung ist."
Das Cover ist wieder ein ganz nett gestaltetes aber typisches Jugendbuch-Dystopie-Cover. Zu sehen sind ein Teil eines weiblichen Gesichts mit geflochtenen, blonden Haaren und einer silbernen Maske, sowie die Andeutung einer sandigen Wüstenstadt im unteren Teil des Bildes. Beide Elemente passen zur Handlung und durch die Hell-Dunkel-Kontraste und die warmen Farbtöne wird die düstere Atmosphäre des Wüstensettings gut transportiert. Das wir hier Helena von Aquilla sehen, nachdem die Gesichter auf den ersten beiden Bänden vermutlich Elias und Laia darstellten, ist ebenfalls treffend, da in diesem Teil der Hauptfokus auf ihr und ihrer Entwicklung liegt. Besonders gefreut hat mich, dass hier nun ENDLICH mit Karten gearbeitet wird, um das doch sehr komplexe Setting leichter greifbar zu machen. Ich hatte das in meinen Rezensionen zu den ersten beiden Teilen immer wieder kritisiert und zu meiner freudigen Überraschung habe ich beim Aufschlagen dieser Fortsetzung nicht nur eine, sondern gleich drei toll gestaltete, übersichtliche Karten gefunden, die mir sehr geholfen haben, bei den vielen geografischen Sprüngen der Handlung nicht den Überblick zu verlieren. Die Detailansicht der beiden großen Städte Antium und Navium, in denen unter anderen zwei Schlachten stattfinden sind dabei genauso wichtig für das Verfolgen der Ereignisse wie die Gesamtübersicht des Imperiums, das bei den Reisen kreuz und quer durch die beschriebene Welt hilft. Also ein kräftiges Halleluja für die Einsicht des Verlags!
Erster Satz: "Ihr liebt zu sehr, mein König."
Der dritte Teil der großen Elias-und-Laia-Saga startet kurze Zeit nach dem zweiten Band nach einem kurzen Einschub aus der Perspektive des Nachtbringers mit dem Überfall auf einen Geisterwagen, bei dem Laia, Darin, Afya und Elias versuchen, Kundige zu befreien. Auch hier ist wieder auffallend, dass Sabaa Tahir nur wenige Rückblenden und Erinnerungshilfen miteinfließen lässt, um Leser den Wiedereinstieg zu erleichtern und Vergangenes wieder in die Erinnerung zu holen. Das hat mich nicht groß gestört, da ich den zweiten Teil erst einen Tag zuvor beendet hatte. Für Leser, die lange auf den dritten Band gewartet haben, könnte ich mir den Einstieg ohne Handlungshilfe aber schwer vorstellen. Stattdessen geht es gleich rasant weiter mit einem Hinterhalt und dem Zusammentreffen der wichtigsten erzählenden Protagonisten dieser Fortsetzung: Elias, Laia, Helena und ... der Nachtbringer. Denn wie als wäre die Geschichte noch nicht komplex und abwechslungsreich genug, fügt Sabaa Tahir dem komplexen Erzählgeflecht noch eine neue Perspektive hinzu, die so anders ist als die der gewohnten Protagonisten, doch wunderbar ins Geschehen passt.
Nachtbringer: "Denn ich wurde geboren, um zu lieben. Es war meine Berufung, mein Daseinszweck. Nun ist es mein Fluch. Ich kenne die Liebe besser als jede andere lebende Kreatur. Und gewiss besser als ein Mädchen, das sein Herz jedem schenkt, der zufällig des Weges kommt."
Insgesamt ermöglicht die Kombination der Erzählstränge wieder einen umfassenden Blick auf verschiedene Geschehnisse im Imperium. Während Laia und ihr Bruder Darin nach einer Prophezeiung von der Seelenfängerin nach Marinn reisen, um dort den geheimnisvollen Bienenzüchter zu treffen, der ihnen helfen soll, den Nachtbringer aufzuhalten, webt dieser seine Intrigen über das Imperium, die ihn dazu befähigen sollen, an das letzte Stück des Sterns zu kommen, seine Brüder und Schwestern aus dem Dschinnhain zu befreien und endlich Rache an den Kundigen zu nehmen. Helena Aquilla, alias der Blutgreif, versucht unterdessen, die Kommandantin auszuschalten und die bröckelnde Macht des Imperators Marcus zu stärken, um ihre Schwester Livia zu retten, die Marcus als Druckmittelt geheiratet hat. Auch wenn Elias seine Geliebte Laia gerne in ihrem Kampf unterstütze würde, hat er doch ganz andere Sorgen und muss all seine Kraft auf seinen eigenen Kampf konzentrieren: durch das bestialische Morden der Martialen sammeln sich immer mehr Geister in der Zwischenstatt an, die gegen die brüchigen Barrieren des Dämmerwalds anrennen. Doch um die Kraft zu haben, sie alle weiterzuleiten und sich endlich mit der Magie Mauth zu vereinen, muss er aufgeben, für was er am meisten gekämpft hat: seine Menschlichkeit, Freiheit und seine Liebe...
Elias: "Das hier ist nicht das Ende für uns, Laia von Serra." Ich kann nicht aufgeben. was wir hätten haben können. Es kümmert mich nicht, was für einen Schwur ich geleistet habe. "Hörst du mich? Das hier ist nicht unser Ende."
In dieser Fortsetzung läuft die Story weniger eindeutig auf ein Ziel zu, so wie in den ersten Bänden, sondern erscheint mehr wie ein undurchsichtiger Strudel von Ereignissen, der sich langsam zuspitzt und sich auf ein Finale zubewegt: die große Entscheidung am Kornmond. Mit verschiedenen handelnden Agenten, Motiven, Geheimnissen, Prophezeiungen, Schlachten und einigen magischen Gegenspielern ist die Geschichte wieder so undurchsichtig, dass viele spannende Wendungen mir kurzfristig den Atem geraubt haben. Zusätzlich baut Sabaa Tahir die magischen Elemente weiter aus und vor allem die Geschichte die Geschichte vom Niedergang der Dschinn, der Racheplan des Nachtbringers und der Preis der Beherrschung des Totenreichs im Dämmerwald werden ausführlich behandelt. Neben der Magie bekommen auch etliche Nebenprotagonisten mehr Tiefe, indem ihre Geschichte erzählt wird. So erfahren wir zum Beispiel endlich mehr über die Vergangenheit der Kommandantin oder Laias Mutter, Mirra von Serra, die Löwin des Widerstands. Dabei wird die Spannung auch mal wieder durch viele Hindernisse, Probleme und Misserfolge hochgehalten. Der dritte Teil besticht demnach nicht nur mit mehr Hintergrundinformationen zum Setting, der Geschichte des Landes und neuen Begegnungen, sondern ist auch deutlich temporeicher, als der erste Teil und der zweite Teil. Politische Intrigen, Verfolgungen, Befreiungsaktionen, Schlachten und magische Duelle... was will man mehr?
Helena: "Verflucht sei diese Welt dafür, was sie den Müttern antut, was sie den Töchtern antut. Verflucht sei sie dafür, dass sie uns durch Verlust und Schmerz stark macht und uns immer wieder das Herz aus der Brust reißt. Verflucht sei sie dafür, dass sie uns zum Aushalten zwingt."
Nun ja, vor allem hätte ich mir ein bisschen mehr Kontinuität gewünscht. Im Mittelteil liest hat man kaum den Eindruck, man lese eine durchgängige Geschichte, sondern springt vielmehr von Kapitel zu Kapitel zwischen den Perspektiven und versucht, die vielen Geschehnisse einzuordnen. Außerdem wird man als Leser von Seite zu Seite entmutigter, weil eigentlich alles kontinuierlich den Bach heruntergeht. Und zwar in JEDEM Handlungsstrang! Ich habe schon in den ersten Bänden sehr viel erdulden und mit den Protagonisten leiden müssen. Doch hier werden nicht nur wieder tausende Kundige abgeschlachtet und das Blut von Unschuldigen vergossen, sondern auch Laia das Herz gebrochen, Elias die Menschlichkeit und Helena die Seele genommen. Wie soll man das bitte ertragen?!? Neben den großen Konstrukten wie Unterdrückung, Rassismus und Imperialismus und der ganz konkreten Gewalt, die auch zuvor schon kaum auszuhalten war, ist dieser Teil nun auch noch emotional sehr brutal. Ich kann es also nur nochmal wiederholen: Egal ob an Konzentrationslager erinnernde Zellen in Kauf, Folter von Kindern, dem Homizid an den Kundigen oder der willkürlichen Hinrichtung von Familienmitgliedern - die Grausamkeit der fiktiven Szenen übersteigt bei Weitem das, was ich 14jährigen Lesern (Altersempfehlung des Verlags) zumuten würde.
Laia: "Warum triftt es immer uns? All diese Leute, so viele Kinder - verfolgt und misshandelt und gequält. Auseinandergerissene Familien, zerstörte Leben. Sie kommen den ganzen Weg hierher, um erneut abgewiesen, vor die Stadtmauer verbannt zu werden, um in undichten Zelten zu schlafen, sich um armselige Essensreste zu schlagen, zu hungern und zu frieren und weiterzuleiden. Und man erwartet von uns, dass wir dankbar dafür sind. Uns darüber freuen. Viele tun das - ich weiß es. Sie freuen sich, in Sicherheit zu sein. Am Leben zu sein. Aber das ist nicht genug - nicht für mich."
Dass die Autorin einen sehr eindrücklichen, plastischen Schreibstil hat, ist in dieser Hinsicht für den sensiblen Leser mehr Fluch als Segen. Da ist es dann eine willkommene Abwechslung, wenn sie statt einer Hinrichtung schillernde Sonnenaufgänge, bunte Märkte oder wilde Feste beschreibt. Ganz unverhofft kommen immer wieder wunderschöne Beschreibungen, Feststellungen oder Dialoge, sodass ich hier mal wieder so viele Zitate markiert habe, dass ich sie gar nicht alle hier miteinfließen lassen kann. Neben dem unverändert bildreichen Setting und der düsteren Atmosphäre, sind auch die Protagonisten gewohnt einfühlsam charakterisiert. Laias Entwicklung von einem anfangs schwachen Opfer zu einer selbstbewussten und starken jungen Frau, die es versteht zu kämpfen und unsere Herzen zu bewegen, geht hier weiter. Sie erfährt auch hier wieder Verrat, Leid, Angst, Ungewissheit aber auch viel Liebe, Unterstützung und Bewunderung, was sie weiter wachsen lässt. Man merkt jedoch, dass sie durch den verschobenen Fokus auf die neuen Protagonisten ein wenig mehr in den Hintergrund tritt und nun nur noch eine der Hauptprotagonisten und nicht mehr die Haupterzählstimme ist. Auch Elias tritt zugunsten der anderen Erzählstränge und durch seine neue Aufgabe als Seelenfänger in den Hintergrund. Dennoch habe ich ihm seinen Kampf gegen die kalte Distanz, die Mauths Macht mit sich bringt, zu jedem Zeitpunkt der Geschichte abgenommen und fand es herzzerreißend, dass er nach all dem, was er schon für das Imperium und seine Liebe getan hat, auch noch seine Menschlichkeit opfern muss...
Elias: "Sie sieht aus, wie ich mich fühle: gebrochen. Ich muss sie loslassen. Such den Nachtbringer, sollte ich sagen. Gewinne. Finde Freunde. Behalte mich in Erinnerung. Denn warum sollte sie hierher zurückkehren? Ihre Zukunft liegt in der Welt der Lebenden."
Am spannendsten in diesem Teil fand ich jedoch wieder die Entwicklung von Helena, in deren Kopf wir hier wieder blicken können. Sie ist zunehmend zwischen ihren eigenen Gefühlen und Prinzipien und ihrer Verantwortung gegenüber dem Imperium hin und her gerissen und weiß schon bald nicht mehr, wie sie als Blutgreif Stärke und Unbeugsamkeit repräsentieren, sich selbst aber treu bleiben soll. Nachdem sie sich in Band 2 ganz ihrem Amt ergeben hat, wird sie hier konsequent auch in der Erzählperspektive "Blutgreif" genannt. Man spürt aber immer wieder ihre Liebe zu ihrem Land und ihrem Volk aufblitzen, die ihre kalte Fassade Lügen strafen. Als dann mitten in Chaos, Krieg und Schadensbegrenzung auch noch eine neue Liebe zwischen ihr und ihrem Stellvertreter Avitas Harper aufflammt, ist ihr Interessenskonflikt perfekt. Mit all ihren Facetten, Abgründen und ihrer Charakterstärke ist sie wohl einer der tiefgründigsten, ambivalentesten Protagonisten, von denen ich im Bereich Fantasy jemals gelesen habe.
Helena: "Du wirst uns nicht töten." Er klingt nicht ganz sicher. Du hast mich früher einmal gekannt, denke ich. Aber du kennst mich nicht mehr. Ich kenne mich nicht mehr. "Es gibt Schlimmeres als den Tod", erwidere ich. "Sollen wir zusammen herausfinden, was das ist?"
Besonders gefreut hat mich auf der Einblick in die Geschichte des Nachtbringers. Dadurch, dass wir immer mehr von seiner Aufgabe, seiner Vergangenheit und seinen Gefühlen erfahren, wird er von Kapitel zu Kapitel zu einem hintergründigen Charakter, dem man eigentlich gar nicht böse sein kann, weil er alles nur aus Liebe tut. So bleibt als wirklicher Antagonist und Projektionsfeld für all die angestaute Frustration während dem Lesen eigentlich nur noch die Kommandantin übrig. Wenn mir diese dann im nächsten Teil auch noch ans Herz wächst, bin ich endgültig hilflos Auch die Nebenprotagonisten bringen wieder ordentlich Pepp in die Handlung und trösten und darüber hinweg, dass Sabaa Tahir auch hier wieder nicht gerade zaghaft mit liebgewonnenen Protas umgeht und der Verlust wieder groß ist...
Nachtbringer: "Als ich meine Hände auf den Stern lege, steht die Welt still. Ich schließe die Augen. Tausend Jahre Einsamkeit. Tausend Jahre Falschheit. Tausend Jahre Ränke und Pläne und Sühne. Alles für diesen Moment."
Und dann kommt das Ende, puhhhh. Nach einem heftigen, spannenden, epischen und einfach unglaublichen Showdown, bei dem ich immer wieder schlucken musste, kommt doch tatsächlich der erste miese Cliffhanger der Reihe - ausgerechnet dann, wenn ich noch ein Jahr auf den nächsten Band warten muss. Vielen Dank auch, Sabaa Tahir!
Zum Abschluss noch mein Lieblingszitat:
Laia: "Liebe. Ich seufze. Liebe ist Freude gekoppelt mit Elend, Euphorie vereint mit Verzweiflung. Sie ist ein Feuer, das mich freundlich heranwinkt und dann verbrennt, wenn ich ihm zu nahe komme. ich hasse die Liebe. Ich sehne mich nach ihr. Und sie treibt mich in den Wahnsinn."
Fazit:
Zieht euch warm an, denn diese Fortsetzung ist noch grausamer, brutaler, spannender und schonungsloser, als die ersten beiden Bände. Zwar hätte ich mir im Mittelteil ein bisschen mehr Kontinuität gewünscht, dennoch erzählt auch dieser dritte Teil eine unfassbar vielseitige und komplexe Geschichte, die man einfach lieben muss!
„Elias & Laia – in den Fängen der Finsternis“ ist der dritte Teil der Elias & Laia Reihe. Die beiden Bände zuvor konnten mich fesseln und so habe ich mich sehr gefreut, den vermeintlich finalen Band zu ...
„Elias & Laia – in den Fängen der Finsternis“ ist der dritte Teil der Elias & Laia Reihe. Die beiden Bände zuvor konnten mich fesseln und so habe ich mich sehr gefreut, den vermeintlich finalen Band zu lesen.
Es wird finster im Imperium, Feinde bereiten einen Krieg vor. Blutgreif Helena versucht, diesen zu verhindern und muss ich nebenbei mit Imperator Marcus herumschlagen, der nicht ganz bei Sinnen zu sein scheint, und ihre Schwester schützen. Laia ist auf sich alleine gestellt, seit Elias zum Seelenfänger wurde. Sie will ihr Volk schützen, weiß aber auch, dass sie den Nachtbringer aufhalten muss. Derweil kämpft Elias mit seinem Schicksal als Seelenfänger.
Ich habe die Elias & Laia Reihe relativ zügig hintereinander gelesen und konnte so ohne Probleme in Band 3 einsteigen. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es schwierig sein könnte, wieder in die Geschichte zu finden, wenn man einige Zeit Pause zwischen den Bänden hatte (wie es oft vorkommt, wenn man einen Band immer direkt nach Erscheinen liest). Eine Zusammenfassung/Was bisher geschah gibt es leider nicht.
Auch dieser Band schildert die Ereignisse aus verschiedenen Sichten und wechselt zwischen Laias, Elias und der Perspektive des Blutgreifs. Das macht das Lesen sehr abwechslungsreich, manchmal muss man sich daraus aber auch die Ereignisse zusammenbauen und kommt manchmal etwas durcheinander. Zumindest erging es mir so. Trotzdem habe ich mit allen Charakteren mitgefiebert, auch wenn mir persönlich Elias Entwicklung zum Seelenfänger gar nicht gefallen hat und mir Helena zu oft in Fallen getappt ist und Fehler gemacht hat.
Vom Ende war ich ziemlich überrascht, irgendwie war ich fest davon ausgegangen, dass mit Band 3 Schluss ist. Offenbar folgt aber noch ein vierter Band, der dann hoffentlich Licht in vieles, was noch rätselhaft ist und im Dunkeln liegt, bringt.