Cover-Bild Der Heimweg
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 21.10.2020
  • ISBN: 9783426281550
Sebastian Fitzek

Der Heimweg

Psychothriller

Wer das Datum seines Todes kennt, hat mit dem Sterben schon begonnen - der neue Bestseller von Sebastian Fitzek!

Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon. Ein ehrenamtlicher Telefonservice für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher durch die Nacht nach Hause führt - oder im Notfall Hilfe ruft.
Noch nie gab es eine wirklich lebensgefährliche Situation. Bis heute, als Jules mit Klara spricht.
Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden, der sie schon einmal überfallen hat und der mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! Und dieser Tag bricht in nicht einmal zwei Stunden an ...

Geheimnisvoll, beklemmend, nervenaufreibend. Sebastian Fitzeks bislang unheimlichster Psychothriller.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2023

Mir schwirrt immer noch der Kopf...

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„Hatten Sie schon einmal solche Angst, dass jede Zelle Ihres Körpers mit Schmerz gefüllt war ?“, fragte sie ihn.
//S.35//

Klappentext:
Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleit-Telefon. ...

„Hatten Sie schon einmal solche Angst, dass jede Zelle Ihres Körpers mit Schmerz gefüllt war ?“, fragte sie ihn.
//S.35//


Klappentext:
Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleit-Telefon. Ein ehrenamtlicher Telefon-Service für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher durch die Berliner Nacht nach Hause führt - oder im Notfall Hilfe ruft.
Noch nie gab es eine wirklich lebensgefährliche Situation. Bis heute, als Jules mit Klara spricht.
Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden, der sie schon einmal überfallen hat und der mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! Und dieser Tag bricht in nicht einmal zwei Stunden an ...

Meine Meinung:
Ich werde diese Rezension spoilerfrei halten. Zum einen, weil ich sonst vermutlich einen eigenen Roman über das Buch schreiben würde und zum anderen, weil ich finde, dass man das Buch möglichst unbefangen bzw. frei lesen sollte.

Nun gut, fangen wir an. Als ich das Buch das erste Mal anfing, war es ein schlechter Zeitpunkt. Ich konnte mich kaum darauf konzentrieren und schon für knappe 50 Seiten brauchte ich Tage. Im Nachhinein bin ich sehr froh, es abgebrochen zu haben, denn beim zweiten Versuch verschlang ich es sogar und Schlaf war völlig überbewertet. Der Leser wird quasi sofort ins Geschehen reingeworfen, was mir gut gefiel, aber dennoch brauchte ich etwas, um in die Geschichte reinzukommen und mit den Charakteren warm zu werden. Ehrlich gesagt hatte ich bei dem Titel auch etwas anderes erwartet, aber dennoch passt es zu dem, was ich bekommen habe.

Die Geschichte ist nicht mein Highlight von Fitzek und leider wurden nicht wie gewohnt alle meine Fragen bis zum Ende geklärt, aber dennoch gefiel es mir sehr gut. Und manchmal war es mir auch persönlich etwas zu viel des guten, zu viel Drama, aber es ist vor allem im Mittelteil so unglaublich spannend und nervenzerrend. Zum Schluss ging dem ganzen wieder etwas die Puste aus, aber dennoch klebten meine Augen an den Seiten, denn je mehr es sich dem Ende näherte, desto verworrener wurde es und mein Hirn schaltete nur noch auf Stand-by. Irgendwann wollte ich nicht mehr versuchen, etwas zu verstehen, sondern einfach nur überraschen lassen.

Es ist verwirrend ohne Ende, schräg, teils echt eklig, grausam und brutal, was den Protagonisten und vor allem einer der Hauptfiguren widerfährt, aber auch unglaublich faszinierend und Fitzek schaffte es immer wieder gekonnt, meine Neugier aufs Erneute anzufachen und alte Theorien zu verwerfen, neue zu entwickeln und schlicht nur verwirrt zu sein. Wer war nun wirklich gut, böse oder keins von beiden ? Wem konnte man trauen, mit wem sich solidarisieren, nur um dann eventuell völlig ins kalte Wasser geworfen zu werden ? Diese Spielchen mit der Psyche, was Schein und was nur Illusion ist ging mir schon etwas an die Nerven, aber genau das liebte ich auch daran, sonst würde ich seine Bücher auch nicht lesen.

Zu den Charakteren halte ich mich auch mal lieber bedeckt. Niemand ist so, wie er scheint und es gab einige Überraschungen, die ich zum Teil durchaus erwartet habe, bei anderen wider rum erwischte mich der Autor kalt. Manche sind so eklig und grausam, dass es mich schlicht nur schockierte, aber dennoch fand ich sie auch nicht überzeichnet. Generell wurden die Charaktere gut beschrieben und ihre Geschichten, ihre Vergangenheit und ihr Werdegang waren interessant und spannend.

Der Schreibstil ist typisch Fitzek und begeisterte mich erneut. Es gab ein, zwei zähe Stellen und vor allem am Anfang brauchte ich etwas, um in die Geschichte reinzukommen, aber generell las er sich sehr flüssig. Spannend, leicht überdramatisiert und lebhaft. Das Bild, was er mit seinem Stil zeichnete, konnte ich mir stets sehr gut vorstellen und vor allem die Beschreibung der Umgebung, das Spielen mit den Sinnen fand ich super.

Fazit:
Nicht das, was ich unbedingt erwartete, aber mir gefiel es. Der Anfang war etwas langatmig und ich brauchte etwas Zeit, mich an das Geschehen und die Charaktere zu gewöhnen, aber vor allem der Mittelteil war super spannend. Es ist teils sehr schräg, eklig und konfus gewesen, aber ich liebte das Spiel mit den Sinnen. Was ist wahr, was ist falsch und gibt es auch etwas dazwischen ? Mir gefällts. Von mir gibt es:

4 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Der Heimweg - Sebastian Fitzek

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Zusammenfassung des Inhalts:


Es ist Abends in Deutschlands Hauptstadt kurz nach 22 Uhr. Jules Tannenberg übernimmt das ehrenamtlich geführte Begleittelefon, bei dem Frauen anrufen können wenn sie Angst ...

Zusammenfassung des Inhalts:


Es ist Abends in Deutschlands Hauptstadt kurz nach 22 Uhr. Jules Tannenberg übernimmt das ehrenamtlich geführte Begleittelefon, bei dem Frauen anrufen können wenn sie Angst auf ihrem Heimweg haben und sich sicher fühlen wollen oder wenn sie einen Notfall haben. Seit der Existenz des Begleittelefons kam es noch nie zu ernsten Notfällen. Doch an diesem Abend sollte sich das ändern.

Klara denkt, sie wird verfolgt. Dem Täter soll sie schon einmal begegnet seinund sie überfallen haben. Damals malte er mit Blut ihr Todesdatum an die Wand und genau dieses trat nun in greifbare Nähe. Der Täter, bekannt als "Kalenderkiller", listet schon mehrere Opfer auf seinem Konto und is medial bekannt. Jules Tannenberg versucht alles, um Klara über das Telefon zu beruhigen und ihr zu helfen. Doch schafft er das?


Covergestaltung:


Das Cover ist passt zum Titel, da die Geschichte hauptsächlich in der Nacht spielt.


Schreibstil:


Der Schreibstil ist sehr eingängig.


Mein Fazit:


Ich konnte dieses Buch nicht aus den Händen legen. Es war von Anfang an spannend bis zum Schluss. Und am Ende kam mal wieder alles anders, als anfangs angenommen. Nichts für schwache Nerven!

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Veröffentlicht am 06.12.2021

Für mich leider nichts

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Meinung: Endlich, mein erster Fitzek! Und leider habe ich festgestellt – nix für mich.
Die Grundidee klang spannend. Eine Frau ruft anscheinend versehentlich am Heimweg das Begleittelefon an. Sie ist kurz ...

Meinung: Endlich, mein erster Fitzek! Und leider habe ich festgestellt – nix für mich.
Die Grundidee klang spannend. Eine Frau ruft anscheinend versehentlich am Heimweg das Begleittelefon an. Sie ist kurz davor Selbstmord zu begehen da sie sich sicher ist, dass sie sonst ein Mann qualvoll umbringen wird, und das schon in wenigen Stunden. Der Mann am Telefon versucht ihr natürlich zu helfen und nach und nach erfährt man durch Rückblenden viel aus der schrecklichen Vergangenheit von beiden.
Die Spannung wurde dann aber in meinen Augen zwanghaft immer ganz oben gehalten, dauernd passiert was Neues und meistens war es was ziemlich Unrealistisches und sehr übertrieben. Nichts Böses will der Autor auslassen, egal wie absurd, es musste wohl alles in das Buch rein.
Was aber meine Nummer eins der Kritikpunkte ist: Ich hatte das ganze Buch über den Eindruck, es sollte (vor allem von ein paar Charakteren) vermittelt werden, dass Frauen, die in einer gewalttätigen Beziehung bleiben, schwach und dumm sind und ihren Kindern das schrecklichste Vorbild überhaupt. Charaktere mit Gegenstimmen gab es leider keine.
Gegen Ende gibt es eine Wendung, die ich tatsächlich so nicht unbedingt habe kommen sehen, aber ich war dann einfach schon so genervt von der übertriebenen Spannung, dass es das für mich leider auch nicht mehr retten konnte.
Auch der Schreibstil war mir zu holprig, wie die Charaktere reden in meinen Augen unrealistisch und die Sätze waren oft verwirrend.
Da die Gewalt immer sehr deutlich beschrieben wird, fehlt mir auch definitiv eine Triggerwarnung am Anfang, vor allem bezüglich Gewalt an Frauen.

Fazit: Unrealistische Ereignisse kommen Schlag auf Schlag und die Charaktere bleiben sehr blass. Für mich ist das Buch leider nichts gewesen.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Sicher nach Hause

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Jules sitzt am Begleittelefon, ein Service für Frauen, die nachts allein auf ihrem Heimweg sind. Als er mit Klara verbunden wird, ist ihm schnell klar, dass hier eine Frau in Nöten ist. Er tut alles, um ...

Jules sitzt am Begleittelefon, ein Service für Frauen, die nachts allein auf ihrem Heimweg sind. Als er mit Klara verbunden wird, ist ihm schnell klar, dass hier eine Frau in Nöten ist. Er tut alles, um die junge Frau zu begleiten, doch Klara hat andere Pläne, als Jules ahnen kann. Während er sie zu retten versucht, geschehen in seiner Wohnung seltsame Dinge. Ist er nicht allein?

Okay, ich und der Fitzek sind nicht die besten Freunde. Auch hier ist es das alte Ding. Ich mag die Grundidee und fand das Buch tatsächlich über lange Zeit auch spannend. Durch das Hin- und Herspringen zwischen den Ereignissen bei Klara und Jules enden die kurzen Kapitel oft mit einem Cliffhanger, so dass man als Leser warten muss, bis der eine wieder sicher im Hier und Jetzt ist. Gut gemacht. Leider ist es aber auch oft so, dass mir der Schluss und damit die Auflösung der Geschichte so gar nicht gefällt. Bei Sebastian Fitzek empfinde ich das Ende des Buches oft als unglaubwürdig und irgendwie drüber.

Und leider ist das auch hier wieder so, weshalb ich mich dann immer frage: Wieso? Hat Klaras Elend allein nicht gereicht und brauchte es wirklich dieses Ende? Der Autor wird sagen: Ja. Die Fans sagen bestimmt auch Ja. Ich sage aber NÖ.

Es ist spannend zu lesen, aber am Ende fand ich es wieder so unausgegoren und es fühlte sich irgendwie falsch und wie Betrug an. Sorry!

Veröffentlicht am 20.10.2021

Undurchsichtig, spannend, wendungsreich und brutal - Fitzek in Bestform!

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In dieser Geschichte begleiten wir, wie es der Klappentext auch schon verrät, gleich zwei verschiedene Figuren. Jede von ihnen bringt ihre eigene Perspektive mit und so wechseln sich die beiden in unregelmäßigen ...

In dieser Geschichte begleiten wir, wie es der Klappentext auch schon verrät, gleich zwei verschiedene Figuren. Jede von ihnen bringt ihre eigene Perspektive mit und so wechseln sich die beiden in unregelmäßigen Abständen ab. Jules Tanneberg, der am Begleittelefon dafür sorgt, dass Frauen nachts sicher nach Hause kommen; und Klara – eine Frau, die besagtes Begleittelefon in Anspruch nimmt. Beide Charaktere sind auf ihre Art unheimlich authentisch und greifbar, sehr lebendig und beide sind tiefgründig genug, um mit ihnen mitzufiebern. Mit Klara und Jules treffen Welten aufeinander, denn charakterlich unterscheiden sie sich wie Tag und Nacht. Jedoch sind beide vom Leben gezeichnet; sie gehen nur jeweils anders damit um. Jules, ein junger Mann, dessen Schicksal derart grausam ist, dass es dem Leser beinah körperlich weh tut, seine Geschichte zu erfahren; und Klara, die mit ihrer Hektik, ihrer Angst, ihren katatrophalen Lebensumständen für Beklemmung sorgt.
Ich mochte beide Parts enorm gern, fand zu beiden eine Verbindung und konnte mich ganz auf sie einlassen. Jules ist extrem sympathisch; beweist durch sein Einfühlungsvermögen ein großes Herz und sorgt mit seiner bedachten Art immer wieder für eine gewisse Ruhe – eine Ruhe, die die Handlung definitiv nötig hat. Er lockert die Beklemmung, die beim Leser unweigerlich auftritt, auf; animiert zum Durchatmen und ist alles in allem ein wirklich toller, vielschichtiger Charakter. Intelligenz und Mut sprechen ebenfalls für ihn, genau so wie Stärke, Kraft und die Fähigkeit, immer die richtigen Worte zu finden.
Klara hingegen ist rätselhaft, undurchschaubar und schon nach wenigen Seiten fängt man an, an ihr und ihrer Wahrnehmung zu zweifeln. Und exakt das macht sie irrsinnig interessant. Man weiß nie, woran man bei ihr ist, was Realität und was Einbildung ist. Klara ist hochgradig vielschichtig, beweist aber ebenso wie Jules auch ein großes Herz und wahre Stärke. Sie ist eine Kämpferin, eine Persönlichkeit, mit der man bedingungslos mitfiebern und mitfiebern kann und ihre Vorgeschichte wurde von Herrn Fitzek wirklich bis aufs Äußerste ausgereizt, sodass ihr Tiefgang wirklich beeindruckend ist. Dieser Schmerz, den Klara verströmt, nimmt einen für sie ein und egal wie hin und hergerissen man auch sein mag, man glaubt ihr und wünscht ihr von Herzen nur das Beste. Man will, dass die Geschichte gut ausgeht für sie – aber tut sie das?
Allgemein ist es dem Autor wieder meisterhaft gelungen allen Beteiligten eine Undurchsichtigkeit angedeihen zu lassen, die sprachlos macht. Man hat dieses Buch nicht aufmerksam gelesen, wenn man nicht jedem von ihnen mindestens einmal misstraute. Und am Ende entpuppen sie sich als das pure Gegenteil von dem, wovon man sich eigentlich sicher war, was sie im Schilde führten. Selbst der unwichtigste Nebencharakter rückt mal kurz ins Fadenkreuz des Lesers und verschwindet daraus wieder, nur um im nächsten Kapitel zurückzukehren. „Wer zur Hölle bist du, und was ist dein verdammtes Ziel?“ Das sind die zwei vorherrschenden Fragen, die einem während der Begleitung der Figuren durch den Kopf schossen. Und das spricht ganz klar für das unglaubliche Talent des Autors.

Der Schreibstil von Sebastian Fitzek muss wirklich nicht mehr groß thematisiert werden. Dieser Mann schreibt, gefühlt, um sein Leben und erzeugt mit bloßen Worten eine enorm intensive, packende Spannung, die einen immer und immer wieder den Atem anhalten lässt. Und trotz all dem, kommt man wahnsinnig schnell durch die Seiten. Ja man rauscht quasi nur so durch die Handlung und kann sich jedes noch so kleine Detail wunderbar leicht vor Augen führen. Wie auch schon bei seinen anderen Romanen fühlte ich mich auch hier wieder mehr in einen Action-Thriller-Film versetzt, als in ein „simples“ Buch. Ich war mittendrin, hörte überall verdächtige Geräusche und ertappte mich mehrmals dabei, wie ich zusammenzuckte, wenn dementsprechende Elemente vorkamen. Mich hat Herr Fitzek jedenfalls mit Haut und Haaren verschlungen, eingenommen und selbst heute, einige Tage nach dem Beenden, noch nicht richtig losgelassen. Diese Atmosphäre, die hier herrschte war so düster, so beklemmend und schmerzhaft, so unheimlich gruselig und brutal. Und da wären wir auch direkt beim nächsten Stichwort: was mir sofort auffiel, war die Brutalität, mit der der Autor die Geschichte erzählt. Hier wird nichts schön geredet, kein Blatt vor den Mund genommen oder irgendwas ausgespart – es ist grausam, gewalttätig und schockierend; aber es spiegelt mit Sicherheit das wahre Leben so manchen Menschen da draußen. (an dieser Stelle möchte ich gern nochmal drauf hinweisen, dass es hier explizit um häusliche Gewalt («- Spoiler) geht und dies auch sehr detailliert und eingehend beschrieben wird. Wer damit Probleme hat, sollte das Buch auf jeden Fall mit einer gewissen Vorsicht angehen. Oder die Finger davon lassen.)

Zuletzt noch der Abschnitt zur Idee und ihrer Umsetzung; der jetzt wohl sehr lang ausfallen wird. Schon der Einstieg signalisiert dem Leser, was da noch auf ihn zukommen wird. Die Spannung ist von der ersten Seite an nervenaufreibend und treibt einen immer wieder voran. Die Neugier darauf, was sich hinter allem verbirgt – ob Klara den Weg nach Hause ohne Vorkommnisse bewältigt; was wahr und was Wahn ist; wer hier eigentlich wirklich der Böse ist; wer welches Ziel verfolgt. Fragen über Fragen, die sich in meinem Kopf auftaten ließen das Buch schon früh zum Pageturner werden und immer neue, völlig überraschend auftretende Wendungen erhöhen den Lesespaß nochmal um ein Vielfaches. Aber von Spaß kann eigentlich keine Rede sein, immerhin ist das Buch wie ein Horror,- und ein Actionfilm zugleich. Die Idee hinter „Der Heimweg“ ist schockierend wie genial gleichermaßen und begeistert durch wahre Psychospielchen, die den Leser bis aufs Äußerste verwirren. Mir ist immer noch schleierhaft, wie man eine einfache Idee derart vielschichtig und ausgeklügelt ausarbeiten kann, um so eine Handlung zu kreieren. Jeder Plot, der hier verbaut wurde, ist grandios, 1000% unvorhersehbar und genau da, wo er hingehört. Es ist von Seite 1 bis Seite 400 eine rundherum stimmige Storyline ohne Logikfehler und ohne Langeweile, aber mit einem deutlich erkennbaren, roten Faden. Selbst im mittleren Teil des Buches spitzt sich die Lage von Klara und Jules immer weiter zu und steigert sich von Kapitel zu Kapitel weiter ins bodenlosen Grauen. Jede Empfindung der Protagonisten ging 1:1 auf mich über, egal ob sie vor Angst zitterten oder vor Kälte bibberten; ich tat es ihnen gleich.
Sebastian Fitzek spielt mit den Überlegungen des Lesers, jagt ihn ganz bewusst auf zahlreiche falsche Fährten und tat mir mit oben genannten Brutalität fast körperlich weh. Er entschied sich hier für ein immens schweres Thema, das einem auch Wochen später noch schwer im Magen liegen wird, weil es so alltäglich aber trotzdem so erschütternd ist. Er deutet mit dem Finger auf die Täter, stellt ganz deutlich klar, wie falsch das Verhalten derer ist; aber auch, wie falsch manche Opfer darauf reagieren. Mit dieser Thematik bringt er nochmal ganz frischen Wind in die Geschichte, weil es neben der Unterhaltung eben auch noch eine klare Botschaft gibt.
Das große Finale, der fulminante Showdown stellt dann doch tatsächlich alles woran man je geglaubt hat, in Frage. Es ist ein derart temporeicher, spektakulärer Schluss, dass man völlig sprachlos zurück bleibt. Diese Auflösung ist unbeschreiblich schockierend, kommt komplett überraschend und man muss seinen imaginären Hut ziehen vor so viel Talent. Jeder Gedanke, jede Idee, jede Überlegung die in meinem Kopf stattfand war dermaßen falsch, dass ich beinah darüber lachen muss. Und wäre das alles nicht so erschreckend, hätte ich das sicher getan. Das ist ein Geniestreich; lieber Herr Fitzek; ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht – besonders mit diesem grandiosen Ende. Es war perfekt!

FAZIT:
Hinten auf dem Buch steht “ [..] Sebastian Fitzeks bislang unheimlichster Psychothriller.“ und das unterschreibe ich zu 1000%. „Der Heimweg“ war für mich einer der, wenn nicht sogar DER beste Psychothriller, den ich in meinem Leben je gelesen habe! So viel Unvorhersehbarkeit, so viel Brutalität und so viel Beklemmung habe ich selten verspürt – schon gar nicht alles zur gleichen Zeit. Ich denke, es spricht auch für dieses Buch, dass ich nicht in der Lage war, es zu lesen, wenn ich allein zu Hause war. Ein grandioser Aufbau, der in einem Finale gipfelt, mit dem man niemals, ich wiederhole, niemals rechnen würde. Wie ausgeklügelt und geschickt kann eine Geschichte denn nur aufgebaut sein? Ich bin sprachlos – ehrlich sprachlos und möchte mehr davon; viel mehr. Deshalb sprenge ich mein Bewertungssystem und vergebe seltene 5+ von 5 Sternen.

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