Kiss me once, Ryan
Das erste Werk von Stella Tack, welches nicht vor Fantasy strotz: mit Kiss me once schlägt sie eine ganz andere Richtung ein und erobert das Genre des Young Adult. Mich konnte die Autorin mit ihrer Lovestory ...
Das erste Werk von Stella Tack, welches nicht vor Fantasy strotz: mit Kiss me once schlägt sie eine ganz andere Richtung ein und erobert das Genre des Young Adult. Mich konnte die Autorin mit ihrer Lovestory um das reiche Mädchen Ivy und den Bodyguard Ryan voll und ganz überzeugen. Jedoch muss ich gestehen, dass ich aufgrund des Klappentextes eine etwas andere Geschichte erwartet hatte. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, daher lass ich das einfach mal so stehen – falls jemand genaueres wissen möchte, kann er mir gerne schreiben.
Das Cover ist ein Traum! Es ist pink und lila und glänzt sogar, was ich passend zum Inhalt des Buches fand.
Der Schreibstil von Stella Tack ist wieder sehr flüssig und ich konnte in einem Rutsch Kiss me once durchlesen. Die Autorin beschreibt die Charaktere und die Story sehr jugendlich, witzig und unterhaltsam – wobei ich hier betonen muss, das ich ihren herrlichen Zynismus und den Schlagabtausch der Charaktere in ihrer Götter-Reihe gelungener und um Weiten besser finde. Die Kapitel wechseln zwischen Ryans und Ivys Ich-Perspektive, was mir sehr gut gefallen hat! Besonders Ryans Gedanken und Beweggründe genauer mitzubekommen fand ich super beschrieben.
In der Geschichte kommen ein paar amerikanische Begriffe vor die ich googeln musste, da ich zum Beispiel keine Ahnung hatte, was Gatorade für ein Getränk ist. Ivy ist regelrecht süchtig nach dem Sportgetränk und es kommt sehr häufig im Buch vor. Auch kannte ich den Ausruf: „Oh Shripm“ noch nicht – ich musste das unbedingt mal laut sagen und habe direkt gelacht.
Ivy Redmond kommt aus einer Familie, in der ihr morgens ein neues Channel-Kostüm herausgelegt und von ihr erwartet wird, dass sie die perfekte Tochter vor anderen und der Presse mimt. Eigentlich fühlt sich Ivy nämlich sehr einsam und in ihrer Freiheit sehr eingeschränkt, weswegen sie unbedingt an der Universität studieren möchte, die sie sich ausgesucht hat. Für ihren Wunsch nach Freiheit hat sie auch die Bedingungen ihres Vaters bezüglich ihres Schutzes akzeptiert – das emotionale Gefühlschaos, das daraufhin auf sie zukommt, hat sie jedoch nicht erwartet.
Auf dem Weg an die Universität hält sie an jedem Supermarkt an und kauft die schrillsten, buntesten Klamotten und die süßesten Süßigkeiten, die ihr in die Hände fallen – frei nach dem Motto: jetzt mach ich das, was ich will und es ist mir egal, was meine Eltern dazu sagen würden!
Ich mag diese Seite an Ivy sehr, denn sie versucht, an der Uni herauszufinden, wer sie eigentlich ist und lebt ihre neugewonnen Freiheit aus. Dabei muss ich betonen, dass sie sehr tollpatschig ist und in das ein oder andere Fettnäpfchen tritt – ich habe oft über sie schmunzeln müssen.
Ryan ist Bodyguard, voller interessanter Tattoos, Piercings und mit einem Waschbrettbauch gesegnet – zum Leidwesen von Ivy. Nebenbei sieht er auch noch unverschämt gut aus und hat einen bemerkenswerten Charakter. Er ist lustig, charmant und kann ganz leicht in den Bodyguard-Modus wechseln, um Ivy zu beschützen oder eben einfach nur zwei Sitzplätze in einem vollen Hörsaal zu ergattern. Dafür ist er sich auch nicht zu schade, mit süßen Frauen zu flirten – was Ivy gründlich gegen den Strich geht. An einem Tag ist er gut drauf, geht mit Ivy zum Schauspielkurs und steht Model für den Zeichenkurs und am anderen Tag ist er distanziert und verschlossen. Zum einen kommt das daher, dass er sich unheimlich zu seiner Klientin hingezogen fühlt, obwohl er weiß, dass er das nicht zulassen darf und zum anderen wird er von etwas aus seiner Vergangenheit geplagt, das sich wieder in sein Leben zu schleichen versucht.
Die Nebencharaktere Jeff und Alex sind sehr gut ausgearbeitet. Man lernt die beiden dank der Universität, Horrofilm- und Pokerabenden super kennen. Die Freundschaft der beiden ist herrlich und in Kombination mit Ivy sind sie ein hervorragendes Trio. Alex mochte ich besonders gerne, wahrscheinlich, da Ryan ihn nicht ausstehen konnte. Die beiden waren wirklich unterhaltsam!
Mir gefiel es, wie die Autorin die heimlichen Blicke, das Annähern, die flüchtigen Berührungen und heißen und verbotenen Küsse in ihre Geschichte mit eingeflochten hat. Neben gemeinen Professorinnen, dem alltäglichen Uniwahnsinn und den Partys, schleicht sich eine Gefahr mit ein, die Ryans Bodyguard-Qualitäten auf die Probe stellen. Es hat Spaß gemacht, Kiss me once zu lesen und Ivy und Rayn auf ihrer Reise zu begleiten.