Cover-Bild Helga räumt auf
Band 2 der Reihe "Frau Huber ermittelt"
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Humor
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 27.05.2020
  • ISBN: 9783462053142
Thomas Raab

Helga räumt auf

Frau Huber ermittelt. Der zweite Fall

Flirrende Hitze über Glaubenthal, da brennen schon mal die Sicherungen durch. Ein neuer Fall für Hannelore »Hanni« Huber des österreichischen Bestsellerautors Thomas Raab.

Eigentlich hat sich die alte Huber von Herzen auf den Sommer gefreut. Herrlich ist das, wenn endlich wieder haufenweise Glaubenthaler in den Urlaub verschwinden! Eine paradiesische Stille legt sich über die Postkartenidylle, überall himmlische Ruhe. Bis auf den Friedhof, denn da ist plötzlich Akkordarbeit angesagt.

Pünktlich zum Schulschluss braut sich etwas zusammen, werden Jauchegruben mit Planschbecken verwechselt (†) und steckt eine Leiche im Stroh. Ja, ganz richtig gelesen: Stroh. Genau genommen: im Strohballen. Die gewaltige Hitze steigt nämlich nicht nur den Rindviechern zu Kopf, sondern auch den Einheimischen. Was für die alte Huber ja durchaus dasselbe ist. Insbesondere wenn es um die Praxmosers und Grubmüllers geht. Seit zwei Generationen innig verfeindete Familien, die nun die Gunst der stillen Stunden nutzen, ihrer Zwietracht freien Lauf zu lassen.

Und Hanni Huber stößt nicht nur höchstpersönlich auf weitere Leichen, sondern auch auf ein zauberhaftes Schattenwesen im Blumenkleid: Helga.

Mit großartigem schwarzem Humor und düsterer Fabulierlust schickt Thomas Raab seine Ermittlerin in die Schusslinie zweier Familien. Und am Ende der Geschichte wird im beschaulichen Glaubenthal nichts mehr sein, wie es mal war.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2020

Dorfkrimi voller schwarzem Humor

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Glaubenthal stöhnt unter einer großen Hitzewelle, als Bauer Grubmüller besoffen in seiner Jauchegrube ertrinkt. Als kurz danach der nächste Dorfbewohner das Zeitliche segnet, riecht Hanni Huber Lunte. ...

Glaubenthal stöhnt unter einer großen Hitzewelle, als Bauer Grubmüller besoffen in seiner Jauchegrube ertrinkt. Als kurz danach der nächste Dorfbewohner das Zeitliche segnet, riecht Hanni Huber Lunte. Sie vermutet, daß eine alte Familienfehde neu entflammt ist und schon ist es aus mit ihrem ruhigen Leben...

"Helga räumt auf" ist nun schon der zweite Teil um die rüstige Hanni Huber. Thomas Raab versteht es jedoch so gekonnt das Wesentliche kurz und bündig einzustreuen, daß man dieses Buch auch sehr gut einzeln lesen kann. Man wird sich gut in die Charaktere und ihre Eigenschaften versetzen können. Seine Beschreibungen sind absolut bildhaft, so daß das Dorf zu Leben erwacht und die Atmosphäre perfekt und real wirkt. So stellt man sich ein uriges Dorf vor - mit verschrobenen Charakteren, bei dem jeder für sich einzigartig ist und Fehden, die seit Generationen existieren und das Miteinander nicht gerade leichter machen. Und trotzdem hält man im Notfall zusammen - Außenstehende haben es sehr schwer, an Informationen zu gelangen.Thomas Raab verfügt über einen ganz besonderen schwarzen Humor. Dieser gipfelt in den herrlichen Kommentaren von Hanni, die für mich zum absoluten Lieblingscharakter mutiert ist. Über ihre Art kann man wirklich herrlich lachen! Bei all dem Humor gibt es hier jedoch auch noch einen Krimianteil, der durchaus spannend ist. Klar, daß bei den Ermittlungen der eigentliche Star Hanni ist.

Dieser Dorfkrimi ist in meinen Augen absolut lesenswert und verfügt über alles, was bei dieser Art dazugehört - Dorfgeheimnisse, grantelnde Einwohner, ländliche Idylle und ganz spezieller Humor!

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Wortwitz und schwarzer Humor

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“Große Einhelligkeit löst bei ihr eben reflexartig eine gewisse Skepsis aus, fast schon aus Trotz. Da ist es dann nämlich oft zur Dunkelheit nicht weit. Und allein die Tatsache, wem alles in diesem Land ...

“Große Einhelligkeit löst bei ihr eben reflexartig eine gewisse Skepsis aus, fast schon aus Trotz. Da ist es dann nämlich oft zur Dunkelheit nicht weit. Und allein die Tatsache, wem alles in diesem Land schon mit großer Mehrheit zugejubelt wurde, gibt Grund genug, sich so einen kollektiven Jubel ganz genau anzuschauen.”

Ich habe mich so auf diese Fortsetzung gefreut. Teil eins “Walter muss weg” hat mich sehr begeistert und die Protagonistin hat sich in mein Herz geschlichen, auf leisen Sohlen, mit Gehstock, Stützstrümpfen und ihrer ruppigen, eigenen Art. Hannelore Huber ist eine großartige Romanfigur und nun in Teil zwei konnte ich sie und die weiteren Glaubenthaler noch besser kennenlernen und ich feier die Huberin.

Thomas Raab nimmt Leser*innen wieder mit in diesen beschaulichen und fiktiven Ort Glaubenthal. Die Beschreibung ähnelt Oberösterreich, Richtung Bayern, viel Wald, Ruhe und vermeintliche Idylle. Teil zwei dieser Krimireihe ist wieder kurzweilig und sehr unterhaltsam, ich bin abgetaucht in diese Familienfede und habe mit Hanni versucht den Überblick über all die Leichen zu behalten,sowie versucht zu verstehen welche Rolle die junge, mysteriöse Helga in dem ganzen Drama spielt. Durch den großartigen Erzählstil des Autors war es mir ein Vergnügen diesen ganzen Verstrickungen und Ereignissen zu folgen. Ich hoffe für den Friedhof und die Friedhofsmitarbeiter Glaubenthals, dass sie die Arbeit und den ordentlichen Nachschub bewältigt bekommen.

“Es schützt Bildung eben vor Dummheit nicht. Dummheit vor Bildung hingegen sehr wohl.”

Seine Fabulierkunst zeigt Thomas Raab auch hier wieder gekonnt,er bewegt sich zielsicher zwischen den größtenteils unsympathischen, skurrilen und verbitterten Personen und dem Hass, der Aggressionen und Ereignissen. Die ganze Geschichte ist wieder gespickt mit viel Sarkasmus, Ironie, Wortwitz und schwarzem Humor. Nicht unerwähnt soll auch das absurde Polizeiduo bleiben, ich habe mich wieder königlich amüsiert und war ganz kurz vor Fremdscham.

“Es gibt keine Ausrede für freiwillig gewählte Wehrlosigkeit. Keine einzige.”

Skurrile Personen, viele Leichen, eine über siebzigjährige Protagonistin, die unfreiwillig Miss Marple in einem kleinen Dorf spielt mit allerlei Durcheinander und von Hass getriebenen Familienfehden plus großartige Fabulierkunst und gediegener Erzählstil, schwarzem Humor und viel Wortwitz sind ein garantiertes Rezept für tolle Lesestunden und eine große Leseempfehlung! Ich will bitte mehr.

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Ausnahmezustand in Glaubenthal

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Inhalt:

Schon seit Tagen hat die Hitze das kleine Dorf Glaubenthal und seine Bewohner im Griff. Die Ferien stehen vor der Tür. Doch die Hitze scheint einigen zu Kopf zu steigen... Als der Bauer Grubmüller ...

Inhalt:

Schon seit Tagen hat die Hitze das kleine Dorf Glaubenthal und seine Bewohner im Griff. Die Ferien stehen vor der Tür. Doch die Hitze scheint einigen zu Kopf zu steigen... Als der Bauer Grubmüller in seiner Jauchegrube ertrinkt und dann auch noch weitere Leichen auftauchen, ist es aus mit der dörflichen Idylle. Der jahrelange Konflikt zweier verfeindeter aber familiär verbandelter Familien des Dorfes eskaliert. Und die alte Hannelore Gruber ist mittendrin...

Meine Meinung:

"Helga räumt auf" ist der zweite Teil der Reihe um die schon etwas ältere aber noch recht rüstige Hannelore Huber aus Glaubenthal. Problemlos kann man das Buch aber auch ohne Vorkenntnisse lesen.

Dank der sehr bildhaften Beschreibungen der Landschaft, der Leute und des Dorflebens gelingt es dem Autor Thomas Raab , eine authentische ländliche Atmosphäre zu schaffen. Er erzählt mit sehr viel (vorrangig schwarzem) Humor und Witz aus der Sicht der sehr charmanten, aber bereits in die Jahre gekommene Witwe Hannelore Gruber von den neuesten Vorkommnissen in Glaubenthal - einem kleinen Dorf in Österreich, in dem die Uhren noch etwas anders ticken. Dabei spielen nicht nur die aktuellen Todesfälle und Morde im Dorf eine Rolle, sondern auch das Dorfleben an sich sowie die teils seit Jahrzehnten bestehenden Konflikte und Familienfehden. Ich persönlich brauchte allerdings zu Beginn ein bisschen, um mit dem Schreibstil des Autors warm zu werden, der sehr ausladend und ausschmückend ist. Dann aber habe ich mich beim Lesen bestens amüsiert. Insbesondere über die Dorfbewohner, die teils sonderbar, teils verschroben, mal mehr mal weniger sympathisch und liebenswert, mit Ecken und Kanten und dem einen oder anderen Spleen, aber doch irgendwie alle auf ihre jeweilige Art besonders und ein Teil der Dorfgemeinschaft sind. Besonders Hanni mit ihren ironischen Kommentaren und sturen, etwas barschen Art hat mir sehr gefallen, denn eigentlich ist sie eine ganz liebe alte Dame mit großem Herz!

Der Plot ist durchaus spannend und die Todesfälle bzw. Morde sind teils überraschend blutrünstig und brutal, eine wirkliche Krimihandlung entwickelt sich aber eigentlich erst in der zweiten Häfte des Buches. Und so wirklich aktiv ermitteln tut aber auch dort eigentlich niemand so richtig, auch wenn Protagonistin Hanni natürlich ihren Teil zur Aufklärung der Vorkommnisse beiträgt. Die schlussendliche Auflösung ist stimmig und überzeugt. Vorallem die Message des Buches hat mir gut gefallen: dass die Bewohner des kleinen Dörfchens Glaubenthal - allen Streitigkeiten und Differenzen zum Trotz - im Notfall doch irgendwie zusammenstehen.

Fazit

Unterhaltsam und mit viel schwarzem Humor, an manchen Stellen für meinen Geschmack aber zu viel "drumherum". Besonderes Highlight sind die Charaktere, allen voran die charmante Protagonistin Hanni.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Ein etwas anderer Krimi

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In seinem zweiten Krimi mit Hannelore „Hanni“ Huber tun sich abermals tiefe Abgründe auf. Zuerst wird der Hanni, die wegen ihrer Krampfadern an manchen nur mühsam vorwärts kommt, von der Schweinebauernfamilie ...

In seinem zweiten Krimi mit Hannelore „Hanni“ Huber tun sich abermals tiefe Abgründe auf. Zuerst wird der Hanni, die wegen ihrer Krampfadern an manchen nur mühsam vorwärts kommt, von der Schweinebauernfamilie Grubmüller ein Maisfeld vor die Aussicht gepflanzt. Da kommt es doch einer Genugtuung gleich, als der Altbauer Johann Grubmüller ausgerechnet in der hauseigenen Jauchegrube zu Tode kommt. Und, er wird nicht der einzige Tote bleiben. Denn die beiden Familien Grubmüller und Praxmoser sind seit zwei Generationen bis aufs Blut verfeindet. Der Anlass? Man oder vielmehr Hannelore Huber weiß es nicht ganz genau, hegt aber einen Verdacht. Eigentlich will sie ja nur ihre Ruhe , ist aber plötzlich mitten in den Ermittlungen, denn der Dorfpolizist ist mehr als überfordert.

Meine Meinung:

Ein bisschen Glaubenthal steckt vermutlich in jedem der ländlichen Orte, in denen jeder jeden kennt. Vor allem die chauvinistische Haltung der meisten Männer und die Opferrolle vieler Frauen scheinen aus dem (dörflichen) Leben gegriffen. Lieblose, weil unter anderen Gesichtspunkten geschlossene Ehen werden fortgeführt, die Gewaltbereitschaft vieler Männer, die mit erhöhten Alkoholspiegel steigt und Ehebruch, der auch vor dem Pfarrhaus nicht Halt macht, sprechen eine deutliche Sprache, dass die Hölle eher auf Erden zu suchen ist. Kein Wunder, dass hier zur Selbsthilfe gegriffen wird.

Die Auflösung ist für mich nicht ganz überraschend, deutet ja bereits der Titel das Großreinemachen an. Dennoch ist der Krimi spannend, denn bevor es zum Showdown kommt, müssen die diversen Beziehungen, die wie das Myzel der Pilze unter der Oberfläche dahinwuchern, aufgedröselt und entflochten werden.

Thomas Raubs Schreibstil besticht durch beißende Ironie und eigenwillige Wendungen. Der Krimi ist nicht wie viele andere Regionalkrimis geradlinig durchstrukturiert, sondern schweift durch die Beschreibungen der Dorfbewohner und deren Verhalten immer wieder ab. Immer wieder ist der Leser versucht, innezuhalten und die Ereignisse zu sortieren.

In diesem Krimi gibt es wenige Sympathieträger. Selbst die alte Huberin ist nicht ganz frei von Boshaftigkeit.

Fazit:

Wer einen Krimi mit sprachlich gehobenen Niveau und abseits des üblichen „Whodunit“ lesen möchte, ist hier richtig. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.07.2020

Glaubenthals Miss Marple schlägt wieder zu

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Mit feinem Humor und zuweilen dem Pointen-Hammer zieht Thomas Raab über sein Heimatland und Eigenheiten dessen Bewohner her. Er nimmt die dörfliche Idylle aufs Korn und überzeichnet Traditionen ebenso ...

Mit feinem Humor und zuweilen dem Pointen-Hammer zieht Thomas Raab über sein Heimatland und Eigenheiten dessen Bewohner her. Er nimmt die dörfliche Idylle aufs Korn und überzeichnet Traditionen ebenso wie familiäre Eigenheiten und lässt auch die Schattenseiten wie schwierige Ehen und Kindheitserlebnisse nicht außer Acht.

Die Protagonisten im fiktiven Glaubenthal haben alle ihre “typisch österreichischen” Eigenheiten und gewissen Verhaltensweisen (abseits der Morde natürlich) kennt wohl jeder “Einheimische” von sich oder anderen.

Und obwohl es eine Polizeistation gibt, ermittelt das Meiste der Geschehnisse doch Hannelore Huber, glückliche Witwe und leidenschaftliche Gärtnerin, da sie teils durch Zufall und teils durch Kombinationsgabe öfter am richtige Ort auftaucht als ihr lieb ist.

Als ein tragischer Unfall einem älteren Bauern das Leben kostet, bleibt in Glaubenthal kein Stein auf dem anderen und es werden ihm weitere Bewohner über den Jordan folgen. Seltsamerweise scheinen diese Fälle nur zwei Familien zu betreffen, die sich großteils noch nie leiden konnten.

Es entwickelt sich eine skurrile Krimi-Geschichte um alte Geheimnisse, missglückte Ehen und folgenschwere Affären, fast wie im “richtigen Leben” also.

Achtung: Aufgrund der vielen Namen die auch noch in diversen Verbindungen zueinander stehen, kann es leicht zu Verwirrung kommen. Da es keine Übersicht zu Beginn gibt (erst später im Buch gibt es einen kleinen Stammbaum), sind Papier und Stift ergänzend zur Lektüre vielleicht hilfreich.

Sehr amüsant auch die großen Abschnitts-Überschriften die allesamt Buchtitel sind, die im Grunde nichts mit der Handlung zu tun haben, aber dennoch immer in die Handlung eingebunden sind.

“Helga räumt auf” ist Band 2 der Reihe mit Hannelore Huber, nach “Walter muss weg”.