Cover-Bild Weite Sicht
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 31.03.2023
  • ISBN: 9783785728376
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Thorsten Pilz

Weite Sicht

Roman

Vier Frauen, vier Leben.

Charlotte, die nach dem Tod ihres Mannes in Frage stellt, woran sie so lange glaubte. Gesine, die Hilfe braucht und nicht weiß, wie sie darum bitten soll. Sabine, die einsam ist und sich nicht damit abfindet. Und die Dänin Bente, der Freigeist, die Unruhestifterin, die fürchtet, nicht mehr genug Zeit zu haben für das, was sie noch vorhat.

Nach vielen Jahren taucht Bente plötzlich wieder in Hamburg auf und wirbelt Charlottes Leben durcheinander. Mit ihrem Humor, ihrer Begeisterung für die Schriftstellerin Karen Blixen und ihrer Abenteuerlust.

Vier Frauen, vier Leben. Und doch ist das, was ihnen die Sicht auf Neues verstellt, nur mit vereinten Kräften zur Seite zu schieben.

Thorsten Pilz schreibt klug und einfühlsam über Menschen, die bei sich ankommen.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2023

Tieftraurig und zugleich voll von Glück erfüllt

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"Auf das Leben. Denk dran, was du mir neulich gesagt hast. [...] Dass man den Augenblick genießen muss. Dass so schnell alles vorbei sein kann."

Charlotte, Gesine, Sabine und Bente. Vier Frauen um die ...

"Auf das Leben. Denk dran, was du mir neulich gesagt hast. [...] Dass man den Augenblick genießen muss. Dass so schnell alles vorbei sein kann."

Charlotte, Gesine, Sabine und Bente. Vier Frauen um die 70, die sich seit Kindheitstagen kennen und deren Schicksale alle miteinander vereint sind.
Als Charlottes Mann stirbt, müssen sie jedoch feststellen, dass jede von ihnen mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat und man sich vielleicht doch gar nicht so nah ist, wie man dachte.

Thorsten Pilz ist mit seinem Debüt "Weite Sicht" ein wunderschöner Roman über Trauer, Hoffnung und Liebe gelungen.

Sein Schreibstil ist zwar einfach gehalten, dabei jedoch nicht plump, er trifft er immer die richtigen Worte und schafft so eine ergreifende Melancholie, die einen auf gut 280 Seiten einhüllt und auch nach dem Lesen vorerst nicht mehr loslässt.

Dem Autor gelingt es, einem die Protagonistinnen mit wenigen Sätzen ans Herz wachsen zu lassen, die jeweiligen Schicksale berühren einen sehr und man ist in einem Moment tieftraurig, im nächsten wieder hoffnungsvoll und von Glück erfüllt.

Auf geschickte Weise verwebt er die Geschichten der vier Frauen miteinander und nach und nach kommen Situationen aus der Vergangenheit hinzu, von denen die anderen nichts geahnt haben. So wird ein konstantes Spannungslevel gehalten, das keine Langeweile aufkommen lässt und erst zum Schluss klären sich alle Fragen.
Als LeserIn wird man mit der Gewissheit entlassen, dass jeder Abschied auch einen Neuanfang bedeutet.

Der Roman hat mich so berührt, wie es bisher nur wenige geschafft haben. Dabei war er nicht kitschig oder übermäßig dramatisch, sondern einfach nur voller authentischer Gefühle.
Daher gibt es von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Vier Frauen am Wendepunkt

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Als Charlottes Mann stirbt, muss sie sich mit seinem Tod auseinandersetzen. Sie muss sich Gedanken darüber machen, wie ihr Leben weitergehen soll. Ihre Schwester Gesine, die jüngste in der Geschwisterreihe, ...

Als Charlottes Mann stirbt, muss sie sich mit seinem Tod auseinandersetzen. Sie muss sich Gedanken darüber machen, wie ihr Leben weitergehen soll. Ihre Schwester Gesine, die jüngste in der Geschwisterreihe, scheint sehr viel Hilfe zu brauchen. Die Pflegeschwester Sabine verzehrt sich nach einer unerfüllten Liebe und lebt ein Leben in Einsamkeit. Und da ist noch die Dänin Bente, eine alte Freundin Charlottes, die nach vielen Jahren wieder in Hamburg auftaucht und dabei Charlottes Leben völlig durcheinanderwirbelt. Alle diese Frauen stehen an einem Wendepunkt ihres Lebens.

Vier Frauen, vier Leben. Friedrichs Tod hat neue Bedingungen für das Leben dieser Frauen geschaffen. Denn mit seinem Tod werden einige Geheimnisse aufgedeckt, die eine Veränderung unumgänglich machen. Dies zu lesen, ist äußerst spannend, denn nur nach und nach wird klar, in welche Richtung jede der Frauen gehen wird, indem ihre Lebensgeschichten aufgerollt werden. Die Erzählweise ist eher ruhig, dafür aber äußerst intensiv. Die vier Frauen sind äußerst unterschiedlich, und die Geschichte arbeitet diese Verschiedenheit bestens heraus.

Wer sich auf eine ruhige, dafür aber intensiv erzählte Geschichte einlassen möchte, dem empfehle ich dieses Buch auf jeden Fall weiter. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.05.2023

70 Jahre, 4 Frauen und viele Geschichten

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Weite Sicht – nach hinten oder nach vorne? Wenn man die 70 Jahre voll gemacht hat, loht es sich ein Resümee zu ziehen und sich Gedanken zu machen was noch folgen könnte bzw. was noch folgen sollte. So ...

Weite Sicht – nach hinten oder nach vorne? Wenn man die 70 Jahre voll gemacht hat, loht es sich ein Resümee zu ziehen und sich Gedanken zu machen was noch folgen könnte bzw. was noch folgen sollte. So ergeht es auch der Protagonistin in diesem Roman von Thorsten Pilz mit eben diesem Titel, denn ich nach der Lektüre als sehr treffend empfunden habe: `Weite Sicht`.
Da ist Charlotte, um die 70 Jahre alt, die ihren Ehemann Friedrich verloren hat, aber durch widrige Umstände kommt sie kaum dazu in Trauer zu versinken, denn sie ist nicht die einzige weibliche Figur, die in diesem Roman ausgeleuchtet wird. Auch ihre Schwester Gesine, die bei ihr unterkommt wegen eines Streits mit dem Mann sowie die Pflegeschwester Sabine, deren Mann Suizid begann. Und die vierte im Bunde ist Bente, eine dänische Freundin aus alten Tagen. Alles Frauen um die 70 Jahre, die an einem Wendepunkt stehen.
242 Tage lang begleiten wir die vier Frauen, die unterschiedlich mit dem Leben umgehen und sich ihrem Schicksal stellen oder verbergen und miteinander eine interessante Dynamik in Gang setzen. Warum stelle ich die 242 Tage so heraus? Weil die Kapitel uns so eine Struktur des Romans vorgeben.
Der Debütant Thorsten Pilz hat einen einfühlsamen leisen Roman geschrieben, denn ich als ein überraschenden Fund für mich verbuche! Hätte ich nicht gedacht, dass mich ein Roman über ältere Damen so packen könnte, aber gut so! Die ältere Weiblichkeit kommt noch viel zu selten im Mittelpunkt der Literatur. Erstaunlich wie gut der männliche Schreiberling in die ältere Dame hineinversetzen kann und Frauen im fortgeschrittenen Alter mehr Visibilität verleiht.
Fazit: Mehr Männer, die über Frauen schreiben, mehr Schreibende, die über Ältere in der Gesellschaft sinnieren!

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Veröffentlicht am 22.05.2023

4 Frauen, 4 Leben, 4 Freundschaften

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Die Idee vier differente Leben mit all den Höhen und Tiefen zu vereinen und daraus ein gemeinsames Erlebnis zu schaffen, war sehr gut und authentisch umgesetzt. Sprachlich ist das Buch so gestaltet, dass ...

Die Idee vier differente Leben mit all den Höhen und Tiefen zu vereinen und daraus ein gemeinsames Erlebnis zu schaffen, war sehr gut und authentisch umgesetzt. Sprachlich ist das Buch so gestaltet, dass es zwischen einer gewissen Kühle und diesem Aspekt "weniger sagt (ist) mehr" springt. Man erlebt die Charaktere, lernt sie in gewisser Weise kennen und doch sind sie irgendwie auch unnahbar. Das Alter der Charaktere ist um die 70 Jahre. Oft hat man das Gefühl und den Eindruck von "sweet 17(0)".
In die Geschichte sind die Erlebnisse und Geheimnisse der Protagonistinnen einbezogen, die sich im Laufe des Buches aufklären.

Als Gesamtresümee war das Buch schön zu lesen, trotzdem hat etwas gefehlt und es hat der gewisse Funke in der Story gefehlt.

Ich vergebe vier tolle Punkte und kann das Buch als Gesamtheit jedem empfehlen, der ein gutes harmonisches Buch sucht.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

trotz Unruhen und Veränderungen zu ruhig

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Der Roman beschreibt in einfühlsamer, ruhiger Weise, obwohl eigentlich sehr viel im Umschwung ist und viele Veränderungen passieren. Für mich könnte der Schreibstil vor allem in der ersten Hälfte lebhafter ...

Der Roman beschreibt in einfühlsamer, ruhiger Weise, obwohl eigentlich sehr viel im Umschwung ist und viele Veränderungen passieren. Für mich könnte der Schreibstil vor allem in der ersten Hälfte lebhafter sein.
Friedrich stirbt an Herzversagen und dies löst in seinem Umfeld großes Umdenken, Ärger und den Mut zur Veränderung aus. Seine Frau Charlotte ist im ersten Moment traurig, aber auch erleichtert, denn nun kann sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen und mit knapp über 70 möchte sie ihre verbleibenden Jahre nach ihren Vorstellungen gestalten und sich nicht mehr nach anderen richten. Die Kinder sind schon erwachsen und bei der Testamentseröffnung stellt sich heraus, dass auch das Eheleben nicht so glücklich war, wie es den Anschein hatte. Der Wunsch nach Veränderung erfasst auch ihre etwas jüngere Schwester, die Stiefschwester notgedrungen durch den Verlust ihrer Wohnung und zudem macht sich Charlotte auf die Suche nach einer seit langer Zeit vermissten Freundin Bente, die schwer an Krebs erkrankt ist, knüpft an ihrer Freundschaft aus Jugendjahren an und intensiviert und belebt die Beziehung wieder. Alle Frauen, die so um die 70 Jahre alt sind, stellen sich die Frage, wie lange werden sie noch so leben können, wie sie es jetzt tun und beschließen das Leben im Hier und Jetzt in vollen Zügen zu genießen. Obwohl sehr viel Unruhe und Umschwung entsteht, ist die Herangehensweise des Autors doch sehr ruhig und beschreibend. Hier hätte ich mir noch mehr Ausdrucksstärke und Energie gewünscht. Gerade wenn es um die Biografie von starken Frauen in höherem Alter geht, gibt es noch relativ wenig Literatur und dies gehört besonders gewürdigt.