Cover-Bild Children of Blood and Bone
Band 1 der Reihe "Children of Blood and Bone"
(89)
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER FJB
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 624
  • Ersterscheinung: 27.06.2018
  • ISBN: 9783841440297
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Tomi Adeyemi

Children of Blood and Bone

Goldener Zorn
Andrea Fischer (Übersetzer)

Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.

Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …

Der internationale Bestseller! Große Kinoverfilmung bereits in Arbeit bei Fox 2000 (»Twilight«, »Das Schicksal ist ein mieser Verräter«)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2018

Eine wichtige Message, macht noch keinen guten Roman aus !

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Diese Rezension, ich sage es gleich vorab, fällt mir unglaublich schwer. Denn wann immer ein Buch schon im Vorfeld so derart gehyped und vom Verlag medial gepusht wird, steigen die Erwartungen natürlich ...

Diese Rezension, ich sage es gleich vorab, fällt mir unglaublich schwer. Denn wann immer ein Buch schon im Vorfeld so derart gehyped und vom Verlag medial gepusht wird, steigen die Erwartungen natürlich ins Unermessliche und nur selten kann das Buch dann am Ende auch tatsächlich halten, was es verspricht.
So erging es mir leider auch mit DEM neuen WELTBESTSELLER "The Children of Blood and Bone" von Tomi Adeyemi.

Zum ersten Mal aufmerksam auf das Buch, wurde ich durch die englische Ausgabe von Netgalley, dort stach mir das Cover sofort ins Auge, was bei diesem unglaublich intensiven und ausdrucksstarken Cover, das für die Deutsche Ausgabe im Übrigen übernommen wurde, ja wirklich kein Wunder ist. Es zeigt eine starke junge Frau, eine Kriegerin, in deren Blick sich Stolz und Power spiegeln und das allein hat mich schon magisch angezogen. Der Klappentext klang großartig und neu und natürlich wurde, wie auch für die deutsche Ausgabe aktuell, für die englische Ausgabe groß die Werbetrommel gerührt.
Plötzlich war das Buch überall, zack war es DER neue Bestseller im Jugendbuchbereich und mirnixdirnix waren die Filmrechte verkauft.

Als es dann hieß, das es auch im Deutschen erscheint, und zwar diesen Sommer schon, da war ich natürlich absolut Feuer und Flamme. Nicht weil es so gehyped wurde, sondern weil mich die Geschichte ansich ansprach. Die Verheißung auf etwas Neues und Einzigartiges und vor allem die Botschaft die die Autorin mit diesem Roman vermitteln und mit der sie auf die Missstände unserer Gesellschaft in Bezug auf Rassismus aufmerksam machen möchte, haben mich interessiert und waren der ausschlaggebende Punkt, weshalb ich mich dann schlussendlich auf ein Leseexemplar des Verlags beworben habe.

Und die Geschichte beginnt stark und bildgewaltig. Tomi Adeyemi versteht es, vor meinem inneren Auge einen großartigen Weltentwurf entstehen zu lassen. Doch die Begeisterung meinerseits währte leider nicht besonders lange, denn die Autorin legt im Verlauf so ein Tempo an den Tag, das für Feinheiten und Tiefgang nur wenig Platz blieb, was der Geschichte ziemlich viele Logiklücken und mangelnde Spannung einbringt.

Es gibt verschiedene Perspektiven, aus denen wir die Geschichte und die aufkeimende Suche nach Anerkennung, Akzeptanz, Respekt und Magie erleben.

Zelie ist eine Ausgestoßene, denn sie ist eine Divine, die im Königreich Orisha aufgrund ihrer Magie alle ausgemerzt wurden. Als Nachfahrin dieser mächtigen Menschengruppe, wird sie diskrimiert und verfolgt.

Als ihr eine Möglichkeit eröffnet wird, die Magie zu ihrem Volk zurückzubringen, reagiert sie erst unsicher und schließlich entschlossen. Doch auch wenn sie in meinen Augen eine starke Kämpferin ist, hat sie Macken und Ansichten, mit denen ich beim Lesen nicht so wirklich zurechtkam. Ich finde, sie reagiert oft über und handelt dann sprunghaft und überstürzt. Zudem entwickelt sich zwischen Zelie und Inan, des Königs Sohn, eine Liebesgeschichte, die ich moralisch gesehen nicht verstand und auch nicht gutheißen konnte.

Inan's Kapitel fand ich schrecklich langatmig und zäh, er begeht grausame Taten und doch wird die Autorin nicht müde, zu versuchen, ihn den Lesern immer wieder als gutherzig zu verkaufen. Das erschien mir zu erzwungen und aufgesetzt.

Die sympathischste Perspektive bot mir Prinzessin Amari, die in einem goldenen Käfig gehalten wurde und die zunächst etwas naiv erscheint. Doch im Verlauf legt sie die größte Wandlung der drei Protagonisten an den Tag und ich bewunderte sie oft für ihre Willensstärke.

Die Figuren sind keine Stereotypen, haben aber auch nicht die von mir erhoffte Tiefe, was ich sehr schade finde und was im Übrigen leider auch auf den Inhalt und die Idee zutrifft. Denn auch die Handlung ist nicht so neu wie ich dachte, sondern eher ein Konstrukt aus Themen, die sich im Jugendfantasybereich bereits bewährt haben. Es gibt also keine wirklichen Überraschungen und auch die magische Komponente reißt es nicht so wirklich raus.

Ich wünschte wirklich, ich könnte hier etwas Positiveres schreiben, aber im Großen und Ganzen hat mich dieses Buch einfach enttäuscht, beziehungsweise, wurde es meinen durch den Hype doch recht hohen Erwartungen, nicht gerecht.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Interessanter Reihenauftakt

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Zélie hat ihre Mutter, die eine mächtige Seelenfängerin war, bei der grausamen Blutnacht, in der der König alle Magie vernichten ließ, auf brutale Weise verloren. Auch in ihr schlummern die Kräfte, denn ...

Zélie hat ihre Mutter, die eine mächtige Seelenfängerin war, bei der grausamen Blutnacht, in der der König alle Magie vernichten ließ, auf brutale Weise verloren. Auch in ihr schlummern die Kräfte, denn sie ist eine Diviné. Der König setzt alles daran, die Magie nie wieder zurückkehren zu lassen. Die Nachkommen der getöteten Magier werden in seinem Land unterdrückt und mit Willkür behandelt. Durch einen Zufall gerät eine geheimnisvolle Schriftrolle in Zélies Besitz. Damit könnte es ihr gelingen, die Magie zurückzuholen und ihr Volk zu retten. Eine abenteuerliche Reise, voller Gefahren, beginnt. Zélie muss sich nicht nur neuen Herausforderungen stellen, sondern dem Kronprinzen Inan immer einen Schritt voraus sein. Denn er wurde von seinem Vater geschickt, um die Magie für immer zu vernichten....

"Children of Blood and Bone - Goldener Zorn" ist der Auftakt einer Fantasy-Jugendbuchreihe, in der man in die geheimnisvolle Welt von Orïsha eintaucht. Man lernt nach und nach eine Welt kennen, die sich an die Legenden und Gottheiten der westafrikanische Kultur anlehnt. Zunächst ist es nicht ganz einfach, sich in dort zu orientieren, da alles fremd und ungewöhnlich wirkt. Doch nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kann man dem Geschehen problemlos folgen.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Da die Ich-Form verwendet wird, schlüpft man abwechselnd in die Rolle von Zélie, Prinzessin Amari und Kronprinz Inan. Da die Wechsel der Perspektiven immer mit dem Namen des Protagonisten versehen sind, in dessen Haut man quasi gerade steckt, ist es leicht die Übersicht zu behalten. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten und kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und wie sie miteinander agieren.
Trotz der fremden Welt und der vielen neuen Eindrücke, gelingt der Einstieg in die Handlung, nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, recht gut. Denn die Autorin schafft es von Anfang an Neugier zu wecken und die Geschichte spannend zu erzählen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Deshalb kann man ganz in die Handlung eintauchen und die abenteuerliche Reise, die die Magie zurückbringen soll, gebannt verfolgen. Durch die wechselnden Perspektiven wird ein hohes Tempo angeschlagen, denn man gerät dadurch förmlich in den Sog der Ereignisse und mag das Buch nur ungern aus der Hand legen. Obwohl man stellenweise das Gefühl hat, dass die Gefahren, die diese Reise birgt, recht schnell aus dem Weg geräumt werden, bleibt man doch gespannt und fasziniert. Im großen Finale überschlagen sich die Ereignisse, sodass man atemlos das Geschehen verfolgt und sich am Ende fragt, wie es wohl im nächsten Teil weitergehen wird.
Mir hat der Auftakt dieser Reihe sehr gut gefallen, da ich in die fremde Welt eintauchen konnte und recht früh in den Sog der Handlung geraten bin. Auch wenn ich zugeben muss, dass mir einiges zu glatt verlief, habe ich das Geschehen dennoch gespannt verfolgt. Ich werde den weiteren Verlauf der Reihe auf jeden Fall verfolgen und bin neugierig, wie es weitergehen wird. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch deshalb vier von fünf möglichen Sternchen.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Für mich ein absolutes Highlight!

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Ich muss ehrlich sein, ich hatte von diesem Buch überhaupt nichts gehört. Ich wusste nicht das es einen derart großen Hype gegeben hat.

Im Zuge der Netgalley Challenge bekam ich die Möglichkeit dieses ...

Ich muss ehrlich sein, ich hatte von diesem Buch überhaupt nichts gehört. Ich wusste nicht das es einen derart großen Hype gegeben hat.

Im Zuge der Netgalley Challenge bekam ich die Möglichkeit dieses Buch bereits vorab zu lesen.
Ich freute mich tierisch darauf denn das Cover finde ich wirklich sehr beeindruckend. Der Klappentext schaffte es ebenfalls mich zu überzeugen und ich freute mich riesig auf dieses Buch.

Puh, nun habe ich es gestern beendet und weiß gar nicht wohin mit meinen Emotionen, ich musste das ganze erst einmal sacken lassen.
Ich weiß nicht ob meine Rezension diesem Buch gerecht wird dennoch möchte ich es gerne versuchen.

Der Einstieg ins Buch fiel mir unglaublich leicht, das lag vor allem an den wundervollen Schreibstil der Autorin. Sie schreibt locker und flüssig dennoch finde ich ihren Stil sehr einnehmend.
Sie schreibt voller Leidenschaft und Emotionen, sie zog mich mühelos den Bann der Story.
Bereits nach wenigen Zeilen war ich vollkommen versunken. Alles andere erschien mir unwichtig es existierte nur dieses Buch. Alles andere habe ich komplett ausgeblendet, es war eine Sucht und ich bekam einfach nicht genug. Jedes mal wenn ich das lesen kurz unterbrechen musste tat es mir beinahe körperlich weh.

Die Thematik des Buches könnte aktueller kaum sein. Rassenhass und Unterdrückung spielen eine große Rolle. Das ganze hat die Autorin geschickt in einen Fantasy Roman verpackt. Nach dem lesen kann ich den Hype um dieses Buch vollkommen nachvollziehen.
Niemals hätte ich gedacht das ich hier das Debüt einer Autorin in den Händen halte. Es war einfach unglaublich.

Die Charaktere wurden facettenreich und authentisch gezeichnet. Durch den abwechselnden Erzählstil lernte ich die verschiedenen Charaktere noch sehr viel besser kennen. Dadurch gelang es mir ihre Gedanken und Gefühle zu verstehen, es gelang mir mich in sie hineinzuversetzen.

Zèlie ist ein Charakter der mir sehr schnell ans Herz wuchs. Ihre Stärke und ihr Mut haben mich tief beeindruckt. Trotz der Unterdrückung ihres Volkes, trotz dem grausamen Mord an ihrer Mutter hat sie nie die Hoffnung aufgegeben das die Magie zurück kehrt.
Zèlie beeindruckte mich mit ihrer Stärke und mit ihren Kampfgeist, dennoch hat auch sie Vorurteile. Fast jedes Volk in diesem Buch hat Vorurteile und verachtet andere Rassen.
Im Verlauf der Story lernen alle Charaktere das diese wundervolle Welt eben nicht nur aus Schwarz und Weis besteht, es gibt so viel mehr.
Das müssen die Protagonisten auf ihrer Reise lernen, es ist ein schmerzhafter und emotionaler Prozess.

Die Handlung war unglaublich spannend und fesselnd. Zudem hatte ich keine Ahnung welchen Verlauf die Story nehmen würde. Das ganze war bis zum Schluss unvorhersehbar.
Das Ende glich dann einem finalen Showdown, es gab für mich kein halten mehr. Ich saß sprachlos und mit offenen Mund vor dem Buch. Ich war vollkommen geflasht und konnte es einfach nicht glauben.
Dieses Buch ist der absolute Wahnsinn!

Das Nachwort der Autorin öffnete mir zudem die Augen, ich verstand die Botschaft die dieses Buch rüber bringen soll noch ein Stück besser.

Was soll ich noch groß sagen? Mit diesem Buch ist der Autorin ein wahres Meisterwerk gelungen, es hat mich tief bewegt und beeindruckt. Dieses Buch werde ich so schnell nicht vergessen, außerdem habe ich mit "Children of Blood and Bone" eines meiner Jahreshighlights gefunden.
Klare und uneingeschränkte Empfehlung!

Fazit:

Mit "Children of Blood and Bone" ist der Autorin ein wahres Meisterwerk gelungen. Ein Buch welches mich tief bewegte und berührte, ein Buch welches ich nie wieder vergessen werde. Dieses Buch bekommt von mir die volle Punktzahl.
Bitte mehr davon!

An dieser Stelle möchte ich mich gerne beim Verlag und bei Netgalley für die Bereitstellung des Buches bedanken. Dies hat meine Meinung jedoch nicht beeinflusst!

Veröffentlicht am 27.06.2018

2,5 Sterne für ein wichtiges Thema, dessen Umsetzung mich jedoch leider nicht überzeugen konnte

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Ein unterdrücktes, gehasstes und gedemütigtes Volk. Und Zélie ist eine von ihnen. Aus Angst vor dessen Fähigkeiten wurden vor 11 Jahren alle getötet und ihre verhasste Magie gebannt. Doch nun taucht ein ...

Ein unterdrücktes, gehasstes und gedemütigtes Volk. Und Zélie ist eine von ihnen. Aus Angst vor dessen Fähigkeiten wurden vor 11 Jahren alle getötet und ihre verhasste Magie gebannt. Doch nun taucht ein mächtiges Artefakt, das Zélie und ihrem Volk die Magie zurückbringen könnte, wieder auf. Und mit ihm eine große Aufgabe und Verantwortung.

Ok, wo fange ich nun an. Ich glaube, dass mich selten ein Buch so stark emotional hin- und hergerissen hat, wie dieses.
Es lebt von einer gigantischen Idee – einer Geschichte gegen Hass, Unterdrückung, Machtmissbrauch und Rassismus, die ich wundervoll und wichtig finde! Denn meiner Meinung nach sollte jede Möglichkeit, Menschen für Andersartigkeit, Toleranz, Verständnis und Nächstenliebe die Augen zu öffnen, auch genutzt werden. Und alleine schon deswegen liebe ich Tomi Adeyemis Geschichte und ziehe meinen Hut vor ihrem Mut!

Was mich wirklich begeistern konnte, ist ihre Kreativität und die dadurch entstandene Welt. Das Setting ist wunderschön, voller Magie, Emotionen und schillernden Details. Zélies Leben und Umgebung besteht zu einem großen Teil aus Ehre, Respekt und Pflichten, die jedoch aus Liebe und Vorsicht gerne übernommen werden. Seit ihre Mutter in der Blutnacht vor 11 Jahren getötet wurde, hat sie nur noch ihren Babba und ihren Bruder Tzain, für die sie jeglichen Kampf, Schmerz und Verzicht auf sich nehmen würde. Dieses Gesamtkonstrukt ist zwar durch die Angst und den Hass von Außen eingeschränkt, umso deutlicher kann man diese vielfältigen Emotionen richtiggehend fühlen.

Leider gibt es in diesem Fall jedoch auch ein „Aber“, denn in Summe bin ich nicht so glücklich mit der Ausführung, wie ich es gerne wäre.

Zum einen konnte ich mich nicht wirklich an den Tempus gewöhnen. Es gab ein paar Höhepunkte im Buch, ja regelrechte Showdowns, die ganz hervorragend vorbereitet wurden, damit wir Leser ja auch richtig schön mitfiebern. Leider war es für mich dann aber jedes Mal so, dass es irgendwie Zack, Bumm, Peng machte, und das Ganze war schon wieder vorbei. Die richtig spannenden Passagen wurden für meinen Geschmack zu schnell vorangetrieben und wieder beendet, was nicht nur den Lesespaß eingeschränkt hat sondern auch manchmal ein bisschen unglaubwürdig war. Dafür gab es im Gegenzug ein paar Passagen, in denen sich die Geschichte durch Wiederholungen und -sorry- etwas vorhersehbare Wendungen, im Kreis dreht. Dinge wie Zélies Schuldgefühle zum Beispiel oder Misstrauen und Zickereien anderen gegenüber, waren mir stellenweise einfach zu oft im Vordergrund.
Zum anderen gibt es leider noch ein Detail, das mir zu vorhersehbar schien: die Charaktere und die sich ändernden Beziehungen zueinander. Einige wirkten auf mich wankelmütig und launisch, was sie an manchen Stellen einfach recht durchschaubar und leider auch zum Teil klischeehaft werden ließ. Ich hatte die ganze Zeit auf den großen Knall gehofft, aber nach über 600 Seiten könnte ich leider nicht behaupten, dass mich eine der Wendungen, Charakterentwicklungen oder Beziehungen zueinander tatsächlich überrascht hätte. Für mein Empfinden waren viele Dinge zu offensichtlich und auch etwas austauschbar, was andere Bücher betrifft. Schade.

Alles in allem ist „Goldener Zorn“ für mich ein etwas zäher Einstieg in ein wichtiges Thema, das unbedingt beachtet werden sollte. Ich denke ich werde mir ansehen, ob die Fortsetzung vielleicht ein paar der Dinge die mich nicht überzeugen konnten, missen lässt.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Auf der Suche nach Orïshas Magie

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Seit elf Jahren gibt es in Orïsha keine Magie mehr. Die Maji wurden damals alle getötet und ihre Kinder, die damals noch zu jung für ihre magischen Gaben waren, aber durch ihre weißen Haare als Divîné ...

Seit elf Jahren gibt es in Orïsha keine Magie mehr. Die Maji wurden damals alle getötet und ihre Kinder, die damals noch zu jung für ihre magischen Gaben waren, aber durch ihre weißen Haare als Divîné gekennzeichnet sind, werden seitdem unterdrückt und entwickeln keine Gaben mehr.
Zélie ist eine solche Divîné und sie hasst den König und alles, was von ihm ausgeht. Heimlich lernt sie den Kampf mit dem Stab und schlägt sich durch, bis ihr eines Tages ein magisches Artefakt in die Hände fällt und sie erfährt, dass sie die Magie zurückbringen kann. Mit dem Kronprinzen auf ihrer Spur kämpft Zélie gemeinsam mit ihrem Bruder Tzain und der unerwarteten Verbündeten Amari für Orïshas Zukunft ...

Protagonisten
Zélie musste schon einiges mitansehen, zuerst den Tod ihrer Mutter in jener Nacht vor elf Jahren, und zur gleichen Zeit auch noch, wie ihr Vater seine Stärke verlor. Und auch die Magie verschwand ganz aus ihrem Leben. Zurück blieben nur schmerzvolle Erinnerungen an bessere Zeiten und mit dem weißen Haar ein Merkmal, dass sie zum Opfer macht, obwohl sie selbst noch nie richtig Magie spüren konnte. Sie ist wütend auf all jene, die Schuld daran sind und würde sich gerne alle persönlich vornehmen, wenn sie nur könnte, denn sie handelt oft ziemlich impulsiv und unbedacht und bringt sich damit gelegentlich in Schwierigkeiten. Sie ist mit Leidenschaft bei ihren Handlungen und bereit, für ihre Wünsche zu kämpfen, da sie einfach nicht länger ein Leben führen will, bei dem sie ständig in Furcht lebt.

Amari ist die Prinzessin des Landes, aber sie war schon immer eher ein Vogel in einem goldenen Käfig und sah nicht viel vom Leben außerhalb des Palasts. Das Leben am Hof findet sie aufgesetzt und fühlt sich dort einfach nicht wohl. Ihre beste Freundin ist ihre Dienerin Binta, eine Divîné, aber ihre Herkunft ist Amari egal. Doch als diese getötet wird und Amari einige schreckliche Tatsachen erfährt, hält sie es nicht länger aus, stiehlt das magische Artefakt und stößt auf ihrer Flucht auf Zélie. Zu Amaris primären Motiven geht es nicht darum, die Magie zu retten, sondern vor allem ihre Freundin zu rächen. Sie möchte in Andenken an sie den Divîné helfen und ihrem Vater die Stirn bieten. Zwar schmerzt es sie, ihren Bruder Inan auf der gegnerischen Seite zu wissen, aber sie hält an ihrer Überzeugung fest.

Prinz Inan ist zu meinem Lieblingscharakter geworden, vielleicht weil er noch mehr durchmachen muss als die anderen. Ihm wurde zwar seit seiner Kindheit eingebläut, wie böse Magie sei und dass die Wünsche seines Vaters auch seine Wünsche sind, aber er ist nicht blind. Eher ist er fehlgeleitet und hat Angst vor Konsequenzen. Während sein Vater gerne einen Schlussstrich zieht und alle Bedrohungen eliminieren möchte, ist so viel Tod nicht in Inans Sinn, denn er fühlt sich seinem Volk verpflichtet und möchte die unschuldigen Menschen beschützen. Er bevorzugt also eher friedliche Wege, aber manchmal hat er keine andere Wahl. Als er auf der Jagd nach seiner Schwester und der Schriftrolle bei sich selbst Veränderungen ausmacht, verwirrt ihn das und ihm kommen noch die da gewesene Zweifel. Ist Magie nur böse? Haben die Maji es wirklich verdient, so brutal getötet zu werden?

Tzain macht sich immer Sorgen um seine Schwester und sie haben manchmal Meinungsverschiedenheiten, aber sie halten immer zusammen. Er hat es nicht so schwer wie sie, weil er kein Divîné ist und kann ihre Gefühle nicht immer nachvollziehen. Er ist ruhiger und nicht so impulsiv. Außerdem merkt man von Anfang an, dass er Amari nicht ganz so abstoßend findet, denn er hält zu ihr, wenn Zélie sich wegen ihrer Herkunft beschwert. Von ihm hat man etwas weniger mitbekommen, weil er keine eigene Erzählperspektive hat.

Handlung und Schreibstil
Für mich war das Buch jetzt nicht auffällig anders als andere Jugendbücher, die in High-Fantasy-Welten spielen. Die Tiere waren zwar eher exotisch und natürlich wurden die Hautfarben anders beschrieben, aber sonst war es für mich nicht außerordentlich anders und ich habe darin auch keinen besonders afrikanischen Geist erkennen können - wobei man da auch hinzufügen muss, dass ich mich da nicht besonders auskenne.

Ansonsten hat es mir aber auch gut gefallen. Zwar finde ich magische Artefakte manchmal etwas unnatürlich wirkend, aber die Reise und das Abenteuer waren durchaus spannend. Die Welt der Divîné und Maji sowie ihrer Götter war wirklich interessant und ich hätte gerne noch mehr davon gesehen. Es wurden auch wichtige Punkte angesprochen, wie zum Beispiel, dass nach der Rückkehr der Magie sicher nicht direkt Frieden herrschen würde und dass auch die Gaben der Maji zu neuem Leid führen könnten.
Einige Szenen wirkten leider etwas zu konstruiert und haben in dem Moment nicht wirklich Sinn ergeben, was dann etwas unangenehm aufstieß, aber es war nicht weiter schlimm.

Mit den magischen Begriffen bin ich sehr gut zurecht gekommen, denn es waren nicht allzu viele auf einmal, und auch generell keine Flut an Informationen. Zwar gab es zu Beginn eine Liste mit den Maji-Clans, ihren Namen, ihren Gaben sowie ihren Gottheiten, aber man hat nicht alle ständig gebraucht sondern nur wenige kennengelernt.

Fazit
Insgesamt hat mir "Children of Blood and Bone - Goldener Zorn" wirklich gut gefallen. Die magische Welt war faszinierend, auch wenn ich gerne mehr davon gesehen hätte. Auch die Charaktere konnten mich wirklich überzeugen!