Cover-Bild Zeit aus Glas
Band 2 der Reihe "Die große Seidenstadt-Saga"
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 14.06.2019
  • ISBN: 9783746634999
Ulrike Renk

Zeit aus Glas

Das Schicksal einer Familie

Zerbrechliches Glück.

1938: Nach der Pogromnacht ist im Leben von Ruth und ihrer Familie nichts mehr, wie es war. Die Übergriffe lasten schwer auf ihnen und ihren Freunden. Wer kann, verlässt die Heimat, um den immer massiveren Anfeindungen zu entgehen. Auch die Meyers bemühen sich um Visa, doch die Chancen, das Land schnell verlassen zu können, stehen schlecht. Vor allem wollen sie eines: als Familie zusammenbleiben. Dann passiert, wovor sich alle gefürchtet haben: Ruths Vater wird verhaftet. Ruth sieht keine andere Möglichkeit, als auf eigene Faust zu versuchen, ins Ausland zu kommen: Nur so, glaubt sie, ihren Vater und ihre Familie retten zu können …

Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2019

Fortsetzung der Familiensaga rund um eine jüdische Familie

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Dies ist nach „Jahre aus Seide“ der zweite Band der Trilogie rund um die Geschichte der jüdischen Familie Meyer aus Krefeld, die zum Teil auf fiktiven, zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht. Während ...

Dies ist nach „Jahre aus Seide“ der zweite Band der Trilogie rund um die Geschichte der jüdischen Familie Meyer aus Krefeld, die zum Teil auf fiktiven, zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht. Während im ersten Band auf die Jahre 1926 bis zur Reichspogromnacht im November 1938 eingegangen wird, geht es jetzt um einige wenige Monate ab der Pogromnacht bis zum Juni 1939. Auch wer den ersten Band nicht kennt, findet sich gut zurecht, da wichtige vergangene Ereignisse erneut angesprochen werden. Den Meyers haben „die Braunen“ in der Pogromnacht arg zugesetzt, später wird auch noch der Vater wegen Schmuggels inhaftiert und muss seine Deportation nach Dachau befürchten. Eine Auswanderung erweist sich als fast unmöglich. Nur Ruth hat die Möglichkeit, als Hausmädchen eine Stellung in England anzutreten. Doch soll sie ohne ihre Familie in die Fremde? Und wird sie von dort ihre Angehörigen nachholen können?
Der Roman ist erneut sehr lehrreich, bringt er uns doch das düsterste Kapitel der deutschen Geschichte, den Nationalsozialismus, nahe. Die Geschichte lässt einen sehr betroffen zurück, eben weil es in ihr um eine real existierende Familie geht. Sprachlich lässt sich ihr gut folgen, was daran liegt, dass aus der Perspektive der 17jährigen Tochter Ruth erzählt wird. Die Autorin hat gut recherchiert und fasst den Anlass des Romans und den Gang ihrer Recherchen in einem gelungenen Nachwort zusammen. Etwas gestoßen habe ich mich an einigen Längen betreffend die sich stets wiederholenden Überlegungen der Romanfiguren zum Wagnis einer Auswanderung, wenngleich ich nicht verkenne, dass gerade dadurch sehr deutlich wird, in welchem Zwiespalt sich die Juden in Deutschland befanden – einerseits wollten sie ihre Heimat gar nicht verlassen, andererseits gab es für sie dort angesichts des stetigen Beschneidens ihrer Bürgerrechte und Freiheiten kein Fortkommen mehr.
Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch und ein wichtiger Beitrag, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten. Ganz sicher werde ich die dritte Fortsetzung lesen.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Ein emotionaler Blick zurück

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Buchmeinung zu Ulrike Renk – Zeit aus Glas

„Zeit aus Glas“ ist ein Roman von Ulrike Renk, der 2019 im Aufbau Verlag erschienen ist. Dies ist der zweite Teil der großen Seidenstadt-Saga.

Zum Autor:
Ulrike ...

Buchmeinung zu Ulrike Renk – Zeit aus Glas

„Zeit aus Glas“ ist ein Roman von Ulrike Renk, der 2019 im Aufbau Verlag erschienen ist. Dies ist der zweite Teil der großen Seidenstadt-Saga.

Zum Autor:
Ulrike Renk, geboren 1967 in Detmold, zog ein paar Jahre später mit Eltern und Bruder nach Dortmund, wo sie auch die Schule besuchte. Studienaufenthalt in den USA, Studium der Anglistik, Literaturwissenschaften und Soziologie an der RWTH Aachen. Sie ist Mutter von vier Kindern. Heute lebt sie mit ihrem Mann, dem jüngsten Sohn, zwei Alaskan Malamute, drei ordinären Hauskatzen und zwei indischen Laufenten, in Krefeld am Niederrhein und arbeitet als freie Autorin.
Klappentext:
Zerbrechliches Glück.
1938: Nach der Pogromnacht ist im Leben von Ruth und ihrer Familie nichts mehr, wie es war. Die Übergriffe lasten schwer auf ihnen und ihren Freunden. Wer kann, verlässt die Heimat, um den immer massiveren Anfeindungen zu entgehen. Auch die Meyers bemühen sich um Visa, doch die Chancen, das Land schnell verlassen zu können, stehen schlecht. Vor allem wollen sie eines: als Familie zusammenbleiben. Dann passiert, wovor sich alle gefürchtet haben: Ruths Vater wird verhaftet. Ruth sieht keine andere Möglichkeit, als auf eigene Faust zu versuchen, ins Ausland zu kommen: Nur so, glaubt sie, ihren Vater und ihre Familie retten zu können …

Meine Meinung:
Dieses Buch ist ganz sicher kein leichter Stoff für die schnelle Unterhaltung zwischendurch. Das Schicksal einer jüdischen Familie in Krefeld erschüttert und macht betroffen. Die Geschichte nach wahren Begebenheiten wird aus der Sicht der jungen Ruth erzählt, die in wohlhabenden Verhältnissen aufgewachsen ist. Dieser Band beginnt mit der Kristallnacht und begleitet Ruth für etwa ein Jahr. Der wachsende Einfluss der Nationalsozialisten und ihrer Terrorbanden zerstört über Jahrzehnte gewachsene Strukturen und isoliert die jüdische Bevölkerung. Vielen ist trotz der harten Vorgehensweise der Braunen die Gefahr, in der sie bereits schweben, nicht bewusst. Es gibt glücklicherweise Menschen, die den Juden helfen, aber auch hier wird der Druck stärker. Die siebzehnjährige Ruth erlebt, wie ihre Familie in immer größer werdende Schwierigkeiten gerät und ihre Eltern damit nicht zurechtkommen. Verzweifelt sucht sie nach einem Ausweg.
Ruth ist eine starke und sympathische Figur, der man nur Gutes gönnt. Der Fokus auf sie schürt die Emotionen, sorgt aber auch für einen eingeschränkten Blickwinkel. So kommt aus meiner Sicht die Situation der sie unterstützenden Menschen zu kurz.

Fazit:
Ein emotionales Werk über ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte, die ausschließlich aus der Sicht der jungen Ruth geschildert wird. Dies ist Stärke, aber auch Schwäche zugleich. Ich vergebe vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Lebensnah und so emotional

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INHALT:
Krefeld 1938: Ruth und ihre Familie erleben die Pogromnacht und plötzlich ist ihr Leben in Gefahr. Nichts ist mehr wie davor, ihr Haus ist kaputt, sie sind Anfeindungen ausgesetzt, sie bangen ...


INHALT:
Krefeld 1938: Ruth und ihre Familie erleben die Pogromnacht und plötzlich ist ihr Leben in Gefahr. Nichts ist mehr wie davor, ihr Haus ist kaputt, sie sind Anfeindungen ausgesetzt, sie bangen um ihr Leben und wissen nicht, wo sie leben sollen. Die Schickanen nehmen immer mehr zu und am Ende bleibt ihnen nichts mehr. Die Aussicht, auszuwandern ist sehr gering. Zu all dem Unheil wird auch noch der Vater von Ruth verhaftet und die Familie ist wieder am Boden zerstört. Nun möchte Ruth helfen und ihre einzige Möglichkeit besteht darin, allein das Land zu verlassen und ihre Familie nachzuholen.
MEINE MEINUNG:
Dies ist der zweite Teil der großen Seidenstraßensaga von Ulrike Renk und schliesst nahtlos an den ersten Teil an. Es dauerte auch keine 5 Seiten und ich mich hatte die Geschichte von Ruth und ihrer Familie wieder in seinen Bann gezogen. Sofort war mir das Schicksal wieder präsent und sofort war ich wieder ergriffen von diesem Leid. Sehr eindrucksvoll und bildhaft schildert Ulrike Renk hier die Ereignisse. Sie beschreibt besonders gut die Gefühle, die Zerrissenheit der Menschen und der stetige Glaube und die Hoffnung und an eine bessere Zeit. Man kann sich durch besonders gut in die Schicksale hineinversetzten, auch wenn sie einfach unglaublich sind. Postiv aufgefallen ist mir auch, dass trotz dieser schrecklichen, menschenverachtenden und dramatischen Ereignisse der Schreibstil sehr ruhig und sehr durchdacht ist. Man merkt auch sofort, dass hier die Recherche besonders genau und detailverliebt ist. Die Autorin gibt diesen schrecklichen Schicksalen ein Gesicht. Sie zeigt aber auch, wie stark Menschen sein können und wie wichtig wahre Freunde sind. Eine besondere Dramatik erhält das Buch auch, weil es auf einer wahren Begebenheit beruht.
FAZIT:
Sehr emotional, unsagbare Schicksale, sehr viel Leid, aber auch Menschen voller Hoffnung auf ein bessseres Leben.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Alles zerbricht

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Niemand wollte sich vorstellen, dass die dunklen Wolken über der Seidenstadt Krefeld noch dunkler werden könnten. Doch die Pogromnach belehrt die jüdische Bevölkerung eines Besseren. Bei der Familie Meyer ...

Niemand wollte sich vorstellen, dass die dunklen Wolken über der Seidenstadt Krefeld noch dunkler werden könnten. Doch die Pogromnach belehrt die jüdische Bevölkerung eines Besseren. Bei der Familie Meyer tobt sich der Mob besonders heftig aus. Zum Glück hatten sich alle gerettet. Aber auch ihre Freunde sind betroffen. Trotzdem ist die Hilfsbereitschaft groß und viele helfen, dass Haus wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen. Auch die Familie Aretz unterstützt die Meyers. Karl hat sich zwar um ein Ausreisezertifikat nach Amerika gekümmert, da er aber so lange gehofft hat, alles würde sich einrenken, war er recht spät und nun wird es Jahre dauern, bis sie wirklich ausreisen können. Ruth trägt sich mit dem Gedanken, als Haushaltshilfe nach England zu gehen und von dort dafür zu sorgen, dass die Familie ausreisen kann. Doch dann wird Karl verhaftet. Was soll sie nur tun?
Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und die Autorin berichtet im Nachwort, wie sie dazu kam, sich mit Ruths Geschichte zu beschäftigen.
Inzwischen ist einem die Familie Meyer und besonders Ruth so ans Herz gewachsen, dass man alle Ängste intensiv mit ihnen erlebt. Martha bricht unter der Belastung zusammen und auch Karl ist nicht gerade ein starker Mann, auch wenn er alles tut, damit sie sie versorgt sind. Ruth wächst über sich hinaus. Sie ist die Erste, die ins Haus geht und anfängt, dort Ordnung zu schaffen. Aber nur so kann sie das alles ertragen. Doch immer mehr kommen ihr Zweifel, ob sie einfach warten sollen, bis eine Ausreise möglich ist. Sie ergreift die Chance, die sie hat, auch wenn es ihr schier das Herz zerrreist. Es ist schön, dass es immer noch Menschen gibt, die das alles so nicht wollen und nicht wegsehen, sondern helfen. Ich finde es bewundernswert, wie viele Gefahren die Aretz auf sich nehmen, um den Meyers zu helfen. Auch auf der Reise erfährt Ruth immer wieder, dass da Menschen sind, die ihr selbstlos helfen.
Mich hat auch das widerliche Spiel, das mit den Brüdern Merländer getrieben wurde, sehr erschüttert. Wie können sich Menschen nur so verhalten.
Wie perfide das Vorgehen der Nazis ist, sieht man daran, dass bereits am Tag nach der Pogromnacht ein Reichsgesetz da ist, das die Juden verpflichtet, für die Schäden zu zahlen und alles innerhalb von 14 Tagen wiederherzurichten, damit das Straßenbild ordentlich ist.
Es ist eine beklemmende Geschichte, die einem wirklich sehr nahe geht. Dieses sehr emotionales Buch dient hoffentlich als Warnung, dass so etwas nie wieder geschehen darf. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Insgesamt eine erschütternde, tiefgründige, interessante Geschichte und ein umfassendes, wichtiges Zeitzeugnis das noch nachhallt.

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Ulrike Renk schafft es immer wieder mich mit ihren Geschichten zu überzeugen.
Ich glaube das macht die Authenzität und die spannenden Themen.
Ausserdem ist auch dieses Buch in einem unaufgeregten gut ...

Ulrike Renk schafft es immer wieder mich mit ihren Geschichten zu überzeugen.
Ich glaube das macht die Authenzität und die spannenden Themen.
Ausserdem ist auch dieses Buch in einem unaufgeregten gut verständlichen Schreibstil und einen mitreissenden Erzählstil der einen mit dem Schicksal der Familie Ruth Meyers mitfiebern lässt.
Unbedingt wollte ich den 2. Teil lesen da ich schon den Auftakt Jahre aus Seide mochte und spannend fand.
Zwar gefiel mir der Auftakt ein Ticken besser aber das lag wahrscheinlich an der Neuheit des Themas.

Eine dichte, beklemmende Handlung die einem die Lebensweise und die Leiden und Hintergründe der Familie von Ruth Meyer zur Kristallnacht nahebringt.
Es scheint das Ruth und ihre Familie noch Glück gehabt haben und trotzdem fiebert man mit Ihnen mit.
Es war sehr ergreifend und interessant geschrieben was sie durchmachen mussten.
Manchmal bin ich beim Lesen ein bisschen durcheinandergekommen mit den verschiedenen Namen, Verwandtschaftsverhältnissen bzw. Freunden.

Insgesamt eine erschütternde, tiefgründige, interessante Geschichte und ein umfassendes wichtiges Zeitzeugnis das noch nachhallt.
Dazu ein total informatives Nachwort das ein neues Bild auf den Roman wirft und die Intension der Autorin dieses Buch zu schreiben.

Das Cover ist wunderschön bloß langsam sehe ich mich grad satt an diesen Buchcovern.
Hier passt es irgendwie nicht zur Handlung aber ich verbinde mit diesen Cover die Geschichten von Ulrike Renk.

5 grossartige Sterne und ich möchte unbedingt den 3. Teil lesen und wissen wie es mit Ruth nun weitergeht.