Cover-Bild Rat der Neun - Gezeichnet
Band 1 der Reihe "Die Rat-der-Neun-Reihe"
(53)
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 17.01.2017
  • ISBN: 9783570164983
Veronica Roth

Rat der Neun - Gezeichnet

Atemberaubend spannende Space-Fantasy
Petra Koob-Pawis (Übersetzer), Michaela Link (Übersetzer)

Ihre Gabe ist ein Fluch, ihr Bruder ein Tyrann, ihr Geliebter ein Feind

Cyra, die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek, verfügt über eine besondere Gabe: Sie kann Menschen durch bloße Berührung Schmerz zufügen und sie gar töten – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch gleichzeitig muss Cyra selbst all diese Schmerzen spüren und zerbricht fast daran. Als Ryzek feststellt, dass sein neuer Gefangener Akos die Gabe hat, Cyras Schmerzen zu blockieren, stellt er ihr Akos zur Seite – um seine Waffe nicht zu verlieren.

Akos setzt alles daran, sich und seine Familie aus Ryzeks Macht zu befreien. Er hat nicht damit gerechnet, in Cyra eine Verbündete zu finden. Gemeinsam sind sie entschlossen, gegen Ryzek kämpfen, doch er hat beide in der Hand und seine Macht reicht weiter, als sie denken …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2017

Ein grandioser Auftakt der begeistert!

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Dieses Buch stand schon lange auf meiner Wunschliste.
Ich war gespannt was mich im neuen Roman der Autorin erwarten würde, gleichzeitig haben mich aber die vielen recht unterschiedlichen Meinung neugierig ...

Dieses Buch stand schon lange auf meiner Wunschliste.
Ich war gespannt was mich im neuen Roman der Autorin erwarten würde, gleichzeitig haben mich aber die vielen recht unterschiedlichen Meinung neugierig gemacht.
Die Meinungen zu diesem Buch sind doch etwas durchwachsen, die hier erschaffene Welt wäre zu komplex oder die Story an sich wäre zu zäh und langatmig.

Gestern Abend habe ich dieses Buch beendet, ich muss sagen WOW. Ich bin noch immer völlig begeistert und geradezu geflasht. Was die Autorin hier geschaffen hat ist mehr als einmalig.
Die hier erschaffene Welt ist mit Sicherheit etwas komplex doch ich muss sagen genau das gefiel mir.
Etwas völlig neues, etwas das ich so noch nicht gelesen hatte und genau das hatte seinen Reiz.
Wenn ich ein Buch lese, möchte ich es genießen, ich möchte gefordert werden und ich möchte in neue und unbekannte Welten abtauchen.
Genau dass ist der Autorin hier gelungen.
Und genau das gefiel mir unglaublich gut.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker und flüssig zu lesen.
Ich kam unglaublich schnell in die Story rein und schon nach wenigen Seiten konnte ich dass Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Es entwickelte eine Sogwirkung der ich mich nicht entziehen konnte.
Ich habe jeder neuen Seite und jedes neue Wort inhaliert.
Trotz seiner über 600 Seiten habe ich dieses Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen, was anderes ging auch nicht denn ich war völlig in den Bann der Story versunken.

Das Cover ist einfach wunderschön gestaltet, es fällt auf und bleibt im Kopf.
Ich finde es sehr passend und es bekommt in meinen Bücherregal einen Ehrenplatz!

Die Charaktere in diesem Buch könnten vielschichtiger kaum sein.
Cyra und Akos sind mir schnell ans Herz gewachsen, beide haben ihre Eigenarten und dennoch gelingt es ihnen ihre Herkunft für kurze Zeit zu vergessen. Sie vergessen die Feindschaft ihrer Völker doch kann diese "Freundschaft" von Dauer sein? Bald muss sich Cyra entscheiden, bleibt sie weiter nur das Werkzeug ihres Bruders oder hilft sie Akos?

Die Handlung ist in meinen Augen sehr spannend und fesselnd. Für mich gab es hier keine zähen oder gar langatmigen Szenen.
Ich finde es grandios wie die Autorin diese komplexe Story ausgearbeitet hat und bin begeistert.
Ich bin froh das ich dieses Buch trotz der unterschiedlichen Meinungen gelesen habe, denn sonst hätte ich ein wahres Fantasy Highlight verpasst!

Für mich ist dieses Buch ein Highlight.
Genau deshalb kann ich euch das Buch nur empfehlen.

Fazit:
Mit "Rat der Neun - Gezeichnet" ist der Autorin ein Fantasy Buch der besonderen Art gelungen. Eine völlig neue und unglaublich interessante Welt, Charaktere die begeistern und ihr toller Schreibstil überzeugten mich auf ganzer Linie.
Dieses Buch bekommt von mir die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 12.03.2017

4, 5 Sterne

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Nachdem ich die Bestimmung Trilogie von Veronica Roth gelesen und leider gerade gegen Ende nicht sehr überzeugend fand. War ich sehr gespannt auf ihre neue Reihe. Aber auch kritisch, da mir der Science-Fiction ...

Nachdem ich die Bestimmung Trilogie von Veronica Roth gelesen und leider gerade gegen Ende nicht sehr überzeugend fand. War ich sehr gespannt auf ihre neue Reihe. Aber auch kritisch, da mir der Science-Fiction Bereich nicht sehr liegt. Kurz um, meine Erwartungen waren gering, aber die Neugier hat gesiegt, zum Glück, denn mit diesem Buch hat mich die Autorin positiv überrascht.

Jemanden weiter zu lieben, für den es keine Hilfe mehr gab, keine Rettung -
das konnte nichts anderes als Wahnsinn sein.
Seite 223

Ich bin froh, dass das Original Cover beibehalten wurde. Es ist zwar schlicht, aber auch sehr aussagekräftig. Hätte man nun noch den Original Titel Carve the Mark übernommen, würde es perfekt passen. Der Rat der Neun kommt im Buch kaum vor, aber Carve the Mark hätte richtig gut gepasst. Zumal man auf dem Cover diese Schnitte sieht.

Zum Inhalt: Jeder Mensch besitzt eine besondere Lebensgabe, diese offenbart sich mit der Zeit und passt zu der jeweiligen Person. Schicksale hingegen bekommen nur besondere Menschen. Dieses Schicksal wird von einem der Orakel offenbart und ist vorherbestimmt. Cyra und Akos sind zwei solche besonderen Menschen mit einem Schicksal. Beide treffen im Verlauf der Handlung aufeinander und müssen sich arrangierenn um an ihr Ziel zu kommen. Ob dies gelingt, entstammen sie doch zwei verfeindeten Völkern.

Der Schreibstil von Veronica Roth hat mir hier sehr gut gefallen. Zu Beginn erklärt sie so einiges, sodass man erschlagen wird und sich wirklich konzentrieren muss. Ich habe die ersten 20 Seiten zweimal gelesen, um es wirklich zu verstehen. Die ganzen fremdartigen Namen machen es zu Beginn nicht leichter. Sowie die ganzen Eigenbegriffe, für diese befindet sich am Ende ein Glossar und auch eine Karte der Galaxie. Aber wenn man den schweren Einstieg erst mal geschafft hat, bekommt man eine richtig tolle Geschichte geliefert.

Alle Menschen sind gewalttätig. Einige widerstehen dem Impuls, einige tun es nicht.
Besser, du akzeptierst es und nutzt es, um dein Wesen zu erkenne, statt dich selbst zu belügen.
Seite126

Zum Aufbau: Das Buch ist in 4 große Teile unterteilt. Und in diesen dann in mehrere Kapitel. Im ersten Teil ließt man nur von Akos und im Verlauf dann auch aus der Sicht von Cyra. Die Kapitel wechseln sich dabei unregelmäßig ab. Die Kapitel von Cyra haben mir dabei besser gefallen, da ich sie interessanter fand aufgrund ihrer Familie und ihrem Handlungsort. Gefallen hat mir auch, dass die Kapitel von Cyra aus der Ich-Perspektive erzählt waren, die von Akos hingegen von einem Erzähler. So konnte man beide beim Lesen sehr gut unterscheiden. Die Autorin blickt auch immer mal wieder zurück, sodass man das Handeln der Charaktere besser verstehen kann.

Die Charaktere im Buch fand ich richtig toll. Ich muss gestehen, dies hätte ich Veronica Roth gar nicht zu getraut. Cyra war mir sehr sympathisch. Sie ist eine sehr starke junge Frau. Aufgrund ihrer Gabe leidet sie unter starken Schmerzen. Diese schwarzen Schmerzen durchlaufen ihren Körper wie Adern, die manchmal hervor drehten. Diese Vorstellung war sehr eindrucksvoll. Immer wenn sie jemanden berührt, fährt dieser Schmerz auch in diese Person. Man kann sich vorstellen, wie hart es sein muss, nie jemanden berühren zu können und permanent Schmerzen zu haben. Akos ist sozusagen der gute Charakter, weich und auch gutmütig. Aber nicht auf eine langweilige oder übertriebene Art. Er hasst es zu töten und doch weiß er, was nötig ist. Er und Cyra ergeben einen schönen Kontrast. Er der an das Gute im Menschen glaubt und trotz aller Widrigkeiten seinen Bruder nicht aufgibt und Cyra, die glaubt sie sei ein Monster. Wo wir bei Monster sind, Ryzek ist der Bruder von Cyra und ihn fand ich sehr interessant. Ich mochte es, wie die Autorin ihn nicht als absolut böse darstellt, sondern auch zeigt, er wurde nicht so geboren sondern so gemacht. Er ist absolut kein Sympathieträger, aber ich mochte ihn auf eine gewisse Art und Weise. Es gab noch viel mehr interessante Nebencharaktere.

Ich bin ein Shotet.
Ich bin scharf wie zersplittertes Glas und genauso zerbrechlich.
Seite 290

Zur Handlung: Die Idee der Autorin und der ganze Weltenentwurf hat mir sehr gut gefallen. Klar es ist doch recht komplex und manchmal etwas langwierig alles zu verstehen, aber eine ganze Galaxie zu schaffen, sodass der Leser sich alles auch richtig vorstellen kann, ist nicht so einfach. Aber dies ist zumindest bei mir gelungen. Und dabei mag ich Weltraumgeschichten eigentlich nicht. Die Idee mit dem Schicksal hat mir sehr gefallen. Wobei ich wirklich nicht verstanden habe, wieso der Rat der Neun diese offenbart hat. Die ganzen Sitten und Traditionen, die sich die Autorin ausgedacht hat, machten die Geschichte für mich umso besser und greifbarer. Zum Beispiel die Sache mit den Tötungsmalen, zuerst wirken sie abstoßend, doch dann erfährt man, was wirklich dahinter steckt. Genauso wie beim Volk der Shotet ( Ich weiß klingt komisch, aber man gewöhnt sich dran) zuerst sieht man nur das barbarische, doch wenn sie mehr beleuchtet werden, konnte zumindest ich ihre Kultur viel besser verstehen.

Fazit:
Bei diesem Buch fällt es mir schwer mich kurz zufassen, da die Geschichte so viel beinhaltet.
Der ganze Weltenentwurf wirkt gut durchdacht und komplex.
Brutal, aber auch mit Tiefgang, den ich so nicht erwartet hätte.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, sind sie doch vielschichtig und schön gezeichnet.
Es gab manchmal eher ruhige Passagen, die empfand ich aber nicht als zäh, nur der Anfang war schwer.
Ich bin wirklich positiv überrascht.
4,5 Sterne

Veröffentlicht am 03.03.2017

Rat der Neun

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Die Autorin war mir schon durch „Die Bestimmung“ bekannt, deswegen war ich auch sehr neugierig auf ihr neues Werk. Das Cover ist düster, wirkt aber gleichzeitig edel, was mir total gut gefällt.

Man kommt ...

Die Autorin war mir schon durch „Die Bestimmung“ bekannt, deswegen war ich auch sehr neugierig auf ihr neues Werk. Das Cover ist düster, wirkt aber gleichzeitig edel, was mir total gut gefällt.

Man kommt relativ schnell in die Geschichte rein und lernt erst einmal unterschiedliche Personen kennen. Die Grundidee und deren Umsetzung finde ich sehr gelungen. Man wird nach und nach langsam, aber sehr spannend in die Gegebenheiten hineingeführt, so dass Zusammenhänge gut nachzuvollziehen sind. Auch die Beschreibungen der verschiedenen Planeten fand ich ganz wundervoll. Besonders neugierig hat mich dabei der Wasserplanet gemacht, da würde ich am liebsten selbst mal eine Reise hinmachen.

Die Charaktere sind super durchdacht und Akos ist mir sofort ans Herz gewachsen. Man konnte seine Wandlung faszinierend beobachten und hat richtig mit ihm und seinem Schicksal mitgefühlt. Cyra war anfangs etwas schwer einzuschätzen, aber nach und nach habe ich immer mehr ihre Stärke und Entschlossenheit bewundert. Diese Protagonistin ist eine Frau, die in der Geschichte neben Akos, ebenfalls eine grandiose Wandlung vollzieht. Mit ihrem Bruder Ryzek hatte ich zunächst noch Mitleid, aber das hat sich ganz schnell aufgelöst, denn egal wie man aufwächst, irgendwann kommt der Punkt, an dem man nicht mehr alles auf seine Kindheit schieben kann. Akos Bruder, Eijeh dagegen hat mir nur furchtbar leid getan, seine Entwicklung hat mir wirklich das Herz zerrissen. Die Mutter der beiden Geschwister, das Orakel von Thuve, ist mir allerdings ebenfalls ein Dorn im Auge. Auf der einen Seite kann ich verstehen, dass sie eine große Bürde und Verantwortung trägt, aber andererseits ist es doch sehr traurig, dass sie ihre eigenen Kinder teilweise so hintergeht.

Es sind beim Lesen viele Fragen aufgetaucht, die auch am Ende noch nicht alle beantwortet wurden. Das Buch hat viele unvorhergesehene Wendungen, Überraschungen und auch herzzerreißende Schock-Momente, die mich buchstäblich entsetzt haben. Es waren Situationen dabei, da musste ich mich kurz unterbrechen, um das eben Geschehene zu verdauen. Am Ende gibt es zum Glück keinen großen Cliffhanger und trotzdem kann ich es kaum erwarten, den zweiten und finalen Band zu lesen.

Fazit: „Rat der Neun“ ist eine spannende Geschichte mit vielen Herzschlag-Momenten, die mich komplett abgeholt und in ihren Bann gezogen hat. Alles ist rundum perfekt durchdacht, die Charaktere sind toll, der Schreibstil ist absolut einnehmend, ich war beim Lesen kein einziges Mal von irgendetwas genervt. Das Buch erhält von mir eine ganz eindeutige Lese-Empfehlung!

Veröffentlicht am 24.02.2017

Packend, überraschend und sehr originell

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"Ergreift ihn", rief der Mann namens Vas, woraufhin sich der Kleinste sofort auf Aoseh stürzte. Cisi und Akos wichen zurück, als ihr Vater und der Shotet-Soldat miteinander rangen. Aoseh knirschte mit ...

"Ergreift ihn", rief der Mann namens Vas, woraufhin sich der Kleinste sofort auf Aoseh stürzte. Cisi und Akos wichen zurück, als ihr Vater und der Shotet-Soldat miteinander rangen. Aoseh knirschte mit den Zähnen. Der Spiegel im Wohnzimmer zersprang, die Splitter flogen in alle Richtungen. Dann zerbrach der Rahmen auf dem Kaminsims mit dem Bild vom Hochzeitstag ihrer Eltern. Der Shotet hatte Aoseh inzwischen fest im Griff. Er schleifte ihn ins Wohnzimmer und ließ die drei Kinder allein zurück. Dann zwang er ihren Vater auf die Knie und drückte die Stromklinge an seine Kehle.
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INHALT:
Der junge Akos lebt auf Thuve, einem der neun vom Hohen Rat anerkannten Planeten seiner Galaxie. Für ihn sind die Grenzen klar: Auf der einen Seite lebt er mit seinem friedliebenden Volk, und hinter dem Federgras lauern die brutalen Shotet, die rauben und morden. Einige von ihnen greifen eines Tages auf Geheiß ihres Herrschers Rysek seine Familie an und entführen ihn und seinen älteren Bruder.Von nun an sind sie Gefangene, denn ihre Lebensgaben - Fähigkeiten, die jeder Bewohner der Galaxie erhält - sind sehr wertvoll für die Shotet. In Gefangenschaft begegnet Akos Cyra, Schwester von Rysek und dafür bekannt, Schmerz zu verbreiten. Doch der Preis dafür ist hoch: Sie fühlt genau diese Schmerzen ebenso stark. Nur Akos hat die Möglichkeit, ihr Leid zu lindern. Und zwischen den Beiden entsteht ein ungeahntes Bündnis...

MEINE MEINUNG:
Nach ihrer Debüt-Trilogie hat Veronica Roth dem Dystopien-Genre den Rücken gekehrt und stattdessen eine eigene Science Fiction-Welt erschaffen. "Gezeichnet" ist Band 1 ihrer neuen Reihe um den "Rat der Neun" und lebt insbesondere durch den originellen und überraschenden Weltentwurf. Man sollte wahrscheinlich ein Fan des Genres sein, um sich bei den Beschreibungen der Planeten und ihrer Eigenarten so richtig wohl zu fühlen. Der Stil ist voller wunderschöner Beschreibungen, und er beschwört schnell eine dichte und packende Atmosphäre herauf. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Cyra und der personalen Sicht von Akos, wobei diese teilweise ins Auktoriale abdriftet. Die beiden berichten jedoch nicht immer abwechselnd, sondern haben anfangs ganze Teile für sich allein, wodurch man sie für sich kennen lernen kann.

Cyra ist in einer sehr brutalen Familie aufgewachsen und hat deren Wesenszüge teilweise übernommen. Trotzdem hat sie im Gegensatz zu ihrem Bruder ihr Gewissen bewahrt - was zum Teil wohl auch damit zusammenhängt, dass sie den Schmerz, den sie anderen zufügt, selbst auch fühlt. Ihre eher sarkastische und spröde Art weiß zu gefallen und macht sie in Verbindung mit ihren Schuldgefühlen sehr menschlich. Akos ist der ruhigere der beiden, der mit seiner gutmütigen, aber trotzdem mutigen Art schnell Sympathien sammelt. Manchmal agiert er etwas kopflos, was in seiner Verzweiflung aber verständlich ist. Und auch die Nebenfiguren sind großartig ausgearbeitet: Der brutale Rysek, geformt durch die Taten seines Vaters, früher liebevoll und heute voller Angst vor seinem Schicksal. Oder der schwache Jorek, der wie fehl am Platz wirkt zwischen den oft eher verschlagenen Shotet. Es gibt hier kein Schwarz oder Weiß, alle Charaktere zeigen gute wie schlechte Seiten.

Prinzipiell hat sich Veronica Roth einem bekannten Thema gewidmet: Dem Krieg zwischen zwei verfeindeten Völkern, in diesem Fall den Bewohnern von Thuve und von Shotet. Einige Elemente dieser Handlung kommen einem auch durchaus bekannt vor: Ein sich auflehnendes Familienmitglied, eine Liebe über alle Grenzen hinweg und ein Trupp von Rebellen, die den Herrscher stürzen wollen. Doch durch viele besondere Details und Ideen kommt es trotzdem immer wieder zu außergewöhnlichen Momenten. Die Art, wie Cyras grauenhafte Schmerzen und ihre zerrüttete Familie beschrieben werden, die vielen Pflanzen, Orte und Tiere, oder auch das spannende System dieser Planeten inklusive der Lebensgaben und Schicksale, das alles fesselt, lässt man sich darauf ein.

Die Autorin hatte nach Veröffentlichung des Romans stark mit Rassismus-Vorwürfen zu kämpfen, die ich absolut nicht nachvollziehen kann - obwohl ich eine absolute Gegnerin von Diskriminierung jeglicher Art bin. Äußerlichkeiten werden größtenteils eher vage beschrieben, aber es wird deutlich gemacht, dass zum Beispiel das Volk der Shotet nicht einheitlich aussieht, weil es aus so vielen Ethnizitäten besteht. Zu behaupten, hier würden dunkelhäutige Personengruppen als gefährlich dargestellt, ist damit schlichtweg falsch, vor allem, weil die Personen oft eher ambivalent und selten ausnahmslos böse dargestellt werden. Hätte ich nicht von den Problemen gewusst - niemals wäre mir in den Sinn gekommen, hier Rassismus zu suchen. In jedem der Völker gibt es gute wie schlechte Menschen, ganz so wie in Wirklichkeit. Damit sind die Charaktere undurchschaubar und wissen immer wieder zu überraschend, die Motive sind deswegen aber nicht weniger glaubwürdig. Bis zum Ende ist der Roman eine spannende Mischung aus fulminanter Action, mitreißenden Dialogen und einer sich sehr langsam und realistisch entwickelnden Liebesgeschichte. Da kann Band 2 gar nicht schnell genug kommen.

FAZIT:
Lässt man sich auf Veronicas originelle und spannende Science Fiction-Welt ein, könnte "Gezeichnet" zu einem Highlight werden. Ambivalente, undurchschaubare Charaktere, eine fesselnde Liebesgeschichte und spannende Ereignisse lassen einen kaum Luft holen. Der Nachfolger erscheint im Original zum Glück schon nächstes Jahr. Verdiente 4,5 Punkte!

Veröffentlicht am 16.02.2017

Absolut begeistert

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Mir gefiel bereits Die Bestimmung von Veronica Roth echt gut und Rat der Neun klang ziemlich vielversprechend. Ich brauchte es also.


Cyra hat ein schweres Los gezogen. Ihre Lebensgabe macht ihr das Leben ...

Mir gefiel bereits Die Bestimmung von Veronica Roth echt gut und Rat der Neun klang ziemlich vielversprechend. Ich brauchte es also.


Cyra hat ein schweres Los gezogen. Ihre Lebensgabe macht ihr das Leben ziemlich schwer und von ihrem Volk wird sie gefürchtet und gemieden.
Ich finde Cyra super. Sie kommt aus einer Herrschaftsfamilie eines ziemlich brutalen Volkes. In der Vergangenheit geschah etwas, womit ihr Bruder sie erpresst, denn dieses Geheimnis könnte ihren Tod bedeuten und Ryzek - ihr Bruder und Herrscher der Shotet - nutzt es aus und benutzt Cyra als eine Waffe. Sie entwickelt sich zu einer bewundernswerten Protagonistin. Sie ist so stark und klug ... Sie ist so viel mehr als eine bloße Waffe.
Als Akos an ihre Seite kommt und die Zwei sich immer besser kennenlernen und sich Dinge anvertrauen, die niemand sonst weiß, bemerkt man auch eine Spannung zwischen den Beiden. Allerdings ist die Liebesgeschichte während des ganzen Buches im Hintergrund, was ich sehr positiv fand. Es geht nicht 'nur' um Liebe, es geht um so viel mehr.
Akos ist loyal, beschützerisch und ein unglaublich guter Kerl, der tut, was er tun muss, um seine Lieben zu retten. Ein "unmöglich" nimmt er nicht hin. Er kämpft bis es möglich ist.

Der Einstieg war etwas wirr aufgrund der verschiedenen Namen und des Ortes. Eine Galaxie und die Planeten und alles drum und dran, da muss man sich erst einmal drauf einlassen. Etwa ab Seite 100 war ich dann richtig gefesselt von der Geschichte um Thuvhe und Shotet, von Akos und Cyra.
Es ist stellenweise echt nicht ohne, muss ich sagen. Gewalt nimmt in diesem Teil einen nicht unwesentlichen Teil ein. Die Shotet sind recht brutal und hart.

Ich habe es zu keiner Zeit als langatmig oder ausufernd beschrieben empfunden. Es war alles sehr bildhaft beschrieben und ich empfand den Schreibstil als angenehm zu lesen.

Ich habe am Schluss einen megafiesen Cliffhänger erwartet und natürlich bleibt noch vieles offen und macht neugierig auf Band 2, auf den ich dann ab jetzt sehnsüchtig warte, aber ich saß nicht: Was? Das wars jetzt?-mäßig da.

Das Cover ist der WAHNSINN. Ich liebe es und passt sehr gut zur Geschichte. Es ist ja beinahe identisch mit dem Originalcover, was ich echt gut finde, denn es passt wirklich sehr gut. Die Kapitelanfänge mit dem Design passend zum Cover fand ich richtig gut.

FAZIT
Rat der Neun hat mich auf ganzer Linie überzeugt!
Mit viel Liebe zum Detail, einem bildhaften Schreibstil und den starken und authentischen Protagonisten hat Veronica Roth einen unglaublich fesselnden Sci-Fi-Fantasy Roman erschaffen.
Das Buch ist sehr, sehr spannend und ich habe es in jeder freien Minute direkt in die Hand nehmen müssen. Es hat mir einige packende Lesestunden bereitet.
Die Charaktere, besonders Cyra, sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen an alle, die auf Fantasy und Sci-Fi stehen. Es war ein richtig cooles Buch, dass sich wirklich lohnt.