Was für ein tolles Buch
Berlin 1908. Die Bahnhofmission am Schlesischen Bahnhof in Berlin kümmert sich um all jene, die Hilfe benötigen. Junge Frauen, die ganz unbedarft nach Berlin kommen, um hier eine Arbeit zu finden, und ...
Berlin 1908. Die Bahnhofmission am Schlesischen Bahnhof in Berlin kümmert sich um all jene, die Hilfe benötigen. Junge Frauen, die ganz unbedarft nach Berlin kommen, um hier eine Arbeit zu finden, und dabei Gefahr laufen, von Zuhältern und Schleppern mitgenommen zu werden. Aber auch Obdachlose und Mütter mit Kindern, die einmal am Tag eine warme Mahlzeit brauchen. Mit Hilfe der Kirche und einiger beherzt helfender Frauen hat Natalie die Mission zum Laufen gebracht und versucht den Menschen zu helfen und sich gegen so manchen Widerstand zu behaupten. Mehr zufällig erfährt Alice von der Bahnhofsmission. Als Tochter eines reichen Arztes würde sie nur zu gerne selber studieren und einer sinnvollen Arbeit nachgehen und ist begeistert davon, dass sie hier am Bahnhof die Möglichkeit hat sich ehrenamtlich einzusetzen. Schon bald müssen Alice und Natalie feststellen, dass ein gefährlicher Mann es vor allem auf junge Mädchen abgesehen hat und dabei auch vor Mord nicht zurückschreckt. Aber was steckt wirklich dahinter?
Von der ersten Zeile an hatte mich die Geschichte gepackt und ich konnte das Buch wirklich kaum mehr aus der Hand legen. Alice und Natalie sind, so unterschiedlich auch ihr gesellschaftlicher Hintergrund, ihre Erziehung und Jugend war, beide so mutig und zupackend und ein so wunderbares Team, dass einem als LeserIN nur das Herz aufgehen kann. Dabei wird nicht nur viel über die Bahnhofsmission und die Schwierigkeiten, die diese Einrichtung hat, sondern auch ganz allgemein den schwierigen gesellschaftlichen Stand den Frauen damals hatten erzählt. Und es kommt zu einer sehr dramatischen Handlung, die sich fast wie ein Thriller liest. Neben der stetig wachsenden Spannung fand ich auch die facettenreichen Nebendarsteller und wie sie mit unseren zwei Mädels agieren toll. Ich konnte mit ihnen mitfiebern und war am Ende wirklich froh, dass Veronika Rusch so ein gutes "vorläufiges" Ende gefunden hat. Mit dem bin ich fast rundrum zufrieden. Und das letzte Fitzelchen Glück für unsere Heldinnen gibt es hoffentlich in der Fortsetzung nächstes Jahr.
Dicke Leseempfehlung für dieses Buch.