Cover-Bild Die Bahnhofsmission
Band 1 der Reihe "Heldinnen des Alltags"
(31)
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 31.03.2023
  • ISBN: 9783404188895
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Veronika Rusch

Die Bahnhofsmission

Aller Tage Hoffnung. Roman

Berlin, 1908. In der Mission am Schlesischen Bahnhof finden die Verzweifelten, die mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Großstadt strömen, Schutz. Hier führt das Schicksal auch zwei junge Frauen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: die mittellose Abenteuerin Natalie — und Alice, die aus gutem, großbürgerlichem Hause stammt, sich aber mit der Rolle der behüteten Haustochter nicht zufriedengibt. Gemeinsam helfen sie, wo sie nur können. Dabei ist Natalies zupackende Art Gold wert, denn die Menschen vertrauen ihr. Doch bald zeigt sich, dass nicht alle mit dem wohltätigen Tun einverstanden sind. Irgendjemand sieht seine Geschäfte mit den Schutzbedürftigen gestört ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2023

Was für ein tolles Buch

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Berlin 1908. Die Bahnhofmission am Schlesischen Bahnhof in Berlin kümmert sich um all jene, die Hilfe benötigen. Junge Frauen, die ganz unbedarft nach Berlin kommen, um hier eine Arbeit zu finden, und ...

Berlin 1908. Die Bahnhofmission am Schlesischen Bahnhof in Berlin kümmert sich um all jene, die Hilfe benötigen. Junge Frauen, die ganz unbedarft nach Berlin kommen, um hier eine Arbeit zu finden, und dabei Gefahr laufen, von Zuhältern und Schleppern mitgenommen zu werden. Aber auch Obdachlose und Mütter mit Kindern, die einmal am Tag eine warme Mahlzeit brauchen. Mit Hilfe der Kirche und einiger beherzt helfender Frauen hat Natalie die Mission zum Laufen gebracht und versucht den Menschen zu helfen und sich gegen so manchen Widerstand zu behaupten. Mehr zufällig erfährt Alice von der Bahnhofsmission. Als Tochter eines reichen Arztes würde sie nur zu gerne selber studieren und einer sinnvollen Arbeit nachgehen und ist begeistert davon, dass sie hier am Bahnhof die Möglichkeit hat sich ehrenamtlich einzusetzen. Schon bald müssen Alice und Natalie feststellen, dass ein gefährlicher Mann es vor allem auf junge Mädchen abgesehen hat und dabei auch vor Mord nicht zurückschreckt. Aber was steckt wirklich dahinter?


Von der ersten Zeile an hatte mich die Geschichte gepackt und ich konnte das Buch wirklich kaum mehr aus der Hand legen. Alice und Natalie sind, so unterschiedlich auch ihr gesellschaftlicher Hintergrund, ihre Erziehung und Jugend war, beide so mutig und zupackend und ein so wunderbares Team, dass einem als LeserIN nur das Herz aufgehen kann. Dabei wird nicht nur viel über die Bahnhofsmission und die Schwierigkeiten, die diese Einrichtung hat, sondern auch ganz allgemein den schwierigen gesellschaftlichen Stand den Frauen damals hatten erzählt. Und es kommt zu einer sehr dramatischen Handlung, die sich fast wie ein Thriller liest. Neben der stetig wachsenden Spannung fand ich auch die facettenreichen Nebendarsteller und wie sie mit unseren zwei Mädels agieren toll. Ich konnte mit ihnen mitfiebern und war am Ende wirklich froh, dass Veronika Rusch so ein gutes "vorläufiges" Ende gefunden hat. Mit dem bin ich fast rundrum zufrieden. Und das letzte Fitzelchen Glück für unsere Heldinnen gibt es hoffentlich in der Fortsetzung nächstes Jahr.


Dicke Leseempfehlung für dieses Buch.

Veröffentlicht am 11.04.2023

emotional und packend

1

Die Autorin nimmt uns packend und spannend mit in eine ereignisreiche Zeit und stellt uns sehr starke Frauen an die Seite.



Story



Berlin, 1908. In der Mission am Schlesischen Bahnhof finden die ...

Die Autorin nimmt uns packend und spannend mit in eine ereignisreiche Zeit und stellt uns sehr starke Frauen an die Seite.



Story



Berlin, 1908. In der Mission am Schlesischen Bahnhof finden die Verzweifelten, die mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Großstadt strömen, Schutz. Hier führt das Schicksal auch zwei junge Frauen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: die mittellose Abenteuerin Natalie — und Alice, die aus gutem, großbürgerlichem Hause stammt, sich aber mit der Rolle der behüteten Haustochter nicht zufriedengibt. Gemeinsam helfen sie, wo sie nur können. Dabei ist Natalies zupackende Art Gold wert, denn die Menschen vertrauen ihr. Doch bald zeigt sich, dass nicht alle mit dem wohltätigen Tun einverstanden sind. Irgendjemand sieht seine Geschäfte mit den Schutzbedürftigen gestört ...



Fazit



Eine angenehmer, lockerer schreibstil lässt die Seiten nur so dahin fliegen. Die Protagonisten sind wirklich gut ausgearbeitet, sympathisch und authentisch. Sehr starke Frauen in dieser Männerdominierten Zeit. Unerwartete Wendungen lassen die Spannung konstant durch das ganze Buch bestehen.

Die Autorin schafft es, uns tatsächlich in die Vorkriegszeit abschweifen zu lassen, die bildliche Beschreibung lässt es zu einem bunten kopfkino werden.

Ein fulminantes Ende mit Hoffnung auf eine Fortsetzung beendet dieses großartige Buch.

Von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Eine Zeitreise und ein Kriminalfall

1

Der Roman spielt in Berlin im Jahr 1908, recht kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Im Mittelpunkt stehen zwei recht unterschiedliche junge Frauen, die durch ihre Arbeit für die Bahnhofsmission ...

Der Roman spielt in Berlin im Jahr 1908, recht kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Im Mittelpunkt stehen zwei recht unterschiedliche junge Frauen, die durch ihre Arbeit für die Bahnhofsmission am Schlesischen Bahnhof zusammenfinden. Natalie, die aus schwierigen Verhältnissen stammt, und Alice, deren Vater eine leitende Position in der Charité ausübt und seiner Familie ein Leben im Wohlstand bieten kann, was Alice aber nicht glücklich macht, da sie am liebsten selbst Medizin studieren würde, anstatt früh zu heiraten.

Die Bahnhofsmission hilft insbesondere auch jungen Hausmädchen, die teils mit falschen Versprechungen nach Berlin gelockt wurden. Das passt den Drahtziehern natürlich überhaupt nicht und so sind Natalie und Alice bald auch in einen Kriminalfall verwickelt, der recht lange spannend bleibt. Zudem erfährt man natürlich einiges über die damalige Zeit und die Probleme, mit denen einerseits die Ärmsten, andererseits aber auch Töchter aus gutem Hause, wie Alice und ihre Schwester zu kämpfen hatten. Und auch die Arbeit der Bahnhofsmission wird von der Autorin sehr anschaulich beschrieben. Mich hat die Geschichte auf jeden Fall sehr gefesselt, die Protagonistinnen waren mir sehr sympathisch und ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die es wohl geben soll.

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Der Kampf um Gerechtigkeit

2

Meine Meinung und Fazit:

1908 - Berlin. Die aufstrebende Stadt zieht Menschen aller Couleur an, junge Menschen, die zuhause keine Arbeit finden, die als Dienstmädchen arbeiten möchten. Sie alle werden ...

Meine Meinung und Fazit:

1908 - Berlin. Die aufstrebende Stadt zieht Menschen aller Couleur an, junge Menschen, die zuhause keine Arbeit finden, die als Dienstmädchen arbeiten möchten. Sie alle werden angelockt von Versprechungen und der Hoffnung, dass es endlich besser wird. Am Schlessischen Bahnhof ist Bahnhofsmission, die Hoffnung gibt, auch eine warme Mahlzeit ider einfach tröstliche Worte.
Um diese Bahnhofsmission dreht sich diese wunderschöne Geschichte, sehr gut recherchiert, mit viel Hintergrundwissen für die Leserschaft. Und es wird deutlich, wie mutig die Frauen der damaligen Zeit gewesen sind, den ihr Handeln wurde von vielen nicht gern gesehen und gern mit falschen Gerüchten versucht, zu schließen.

Die Hauptprotagonisten sind zwei junge Frauen, die von der Herkunft und dem bisherigen Leben nicht unterschiedlich sein könnten. Natalie in einem wanderzirkus aufgewachsen und Alice im behüteten Doktoren-Haushalt. Das Buch zeigt, dass beide Seiten es nicht leicht hatten oder haben. Beide, besonders Alice, macht eine enorme Entwicklung durch, was man zu Anfang niemals vermutet hätte. Natalie und Alice sind so tolle Figuren. So unterschiedlich, aber in einigen Sachen so gleich oder zumindestens ähnlich.

Und die Geschichte lebt von vielen Menschen, die einzigartig sind und sich entwickeln und sich für Gerechtigkeit einsetzen und versuchen, den Armen zu helfen und nicht die Ungerechtigkeit, die sie erleben, zu unterstützen.
Auch ein Buch, was zum Nachdenken anregt, über die Anfänge der Suffragetten und ihrem Wirken.

Ein Buch, was ich genossen habe zu lesen, bei dem ich so viel gelernt habe und das ich sehr gerne empfehle. Eine eindeutige Leseempfehlung.

Meine Lieblingsstellen:
Kapitel 4:
"Überall auf der Welt waren Bahnhöfe Orte der Einsamkeit und der Sehnsucht. Orte, die nirgendwohin gehörten, für die Ankommenden waren sie noch nicht das Ziel, für die Abfahrenden nur noch eine Erinnerung dessen, was sie zurückließen.c
Kapitel 20 "Sich nicht einzulassen, nicht zu vertrauen, sich nie völlig in Sicherheit zu wiegen, war ihr zur zweiten Natur geworden. Dieses Leben hatte sie härter gemacht, als sie eigentlich sein wollte."
Kapitel 23 "Hier, an dieser Schnittstelle zwischen Kommen und Gehen, wo die Flüchtigkeit der Begegnungen und die Anonymität die Täter mehr schützte als irgendwo anders in der Stadt, waren Gefahren am größten. Hier, wo die Luft gesättigt war mit Hoffnung und Verzweiflung gleichermaßen, waren die Mädchen den Versprechen dieser Männer hilflos ausgeliefert. Sie befanden sich auf der Schwelle zu einen neuen Leben, das noch nicht begonnen hatte und hatten alles Vertraute hinter sich gelassen."

Mein Dank geht an das Team von lesejury.de und den Lübbe Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und natürlich an die Autorin für die angenehmen Lesestunden und eine Autorin, der ich folgen werde.

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Toll und lesenswert. Äußerst gekonnte Verknüpfung einer historischen Geschichte mit einem spannenden Kriminalfall

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Die Autorin Veronika Rusch nimmt in ihrem Roman ,, Aller Tage Hoffnung- Die Bahnhofsmission "  den Leser mit in  das Jahr 1908,  schildert   die Anfänge der Bahnhofsmission  am Schlesischen Bahnhof in ...

Die Autorin Veronika Rusch nimmt in ihrem Roman ,, Aller Tage Hoffnung- Die Bahnhofsmission "  den Leser mit in  das Jahr 1908,  schildert   die Anfänge der Bahnhofsmission  am Schlesischen Bahnhof in Berlin. Dort kommen viele junge Frauen  aus den ländlichen Gebieten an, die auf der Suche nach einer Anstellung sind. Leider werden sie häufig bereits bei der Ankunft am Bahnhof von dubiosen Schleppern abgefangen,  die sie dann  in die Prostitution zwingen.  

Als Alice, Tochter eines angesehenen Professors der Charité,  mit ihrer schwangeren Schwester Constanze mit dem Zug auf dem Weg nach Hause in Berlin ist, holt sie die fiebernde Gerda in ihr Abteil, damit sie nicht noch kranker wird.  Auf dieser Zufahrt lernt sie auch den jungen Offizier Heinrich kennen, mit dem sie sich wunderbar unterhalten kann. In Berlin angekommen,  versucht ein Mann, Pavel,  die junge Gerda mitzunehmen,  die entgegen der Absprache nicht von ihrer Freundin abgeholt wurde. Nathalie,  eine kleine resolute Frau der Bahnhofsmission geht dazwischen und kümmert sich um Gerda. Sie bringt sie im Johannisstift unter, damit sie zunächst gesund werden kann .

Weil Alice die Frau mit der weißen Armbinde der Bahnhofsmission aufgefallen ist, macht sie sich auf Weg zum Bahnhof,  um sich nach ihrer kleinen Reisebekanntschaft zu erkundigen.  So lernt sie die Arbeit der Bahnhofsmission kennen und beschließt,  dort auch mitzuhelfen. Das geht nur heimlich, denn  ihre gutbürgerlichen Eltern würden es keinesfalls erlauben. In den Augen der gehobenen Gesellschaft ist es vornehmlich die Aufgabe einer Frau, zu heiraten , eine Familie zu gründen und den Haushalt zu führen.  Alice will das nicht. Sie hat den  Traum,  eines Tages Ärztin zu sein und Menschen zu helfen.  Das war damals in Deutschland leider noch nicht möglich. 

Auch Natalie ist in der Bahnhofsmission tätig. Als Tochter eines Puppenspielers hat sie ihre ärmliche Kindheit im Wanderzirkus verbracht. Eines Tages konnte sie dem jähzornigen Vater dort entfliehen und kam über Umwege später nach Berlin. Auch dort musste sie sich durchkämpfen, musste schwierige Zeiten überstehen,  bis sie das Glück hatte, bei der Bahnhofsmission ein neues Leben zu beginnen.  Es ist ihr wichtig, hilfebedürftigen Menschen , besonders den jungen Frauen und Mädchen,  zur Seite zu stehen. Doch vielen, und gerade den Schleppern ist die Arbeit der Bahnhofsmission ein Dorn im Auge. Pavel droht Natalie direkt. 

Trotz der Standesunterschiede freunden sich Natalie und Alice an. Als Gerda verschwindet,  macht sich Natalie auf die Suche nach ihr. Dabei kommt heraus, daß Gerda nicht die erste verschwundene junge Frau ist. Wie hängen diese Fälle zusammen?  Der Leser  darf gespannt sein. 

Die Autorin beschreibt authentisch die Charaktere der Protagonisten  Die unterschiedlichen  Lebenswelten,  sowohl in der gehobenen Gesellschaft,  wie auch das einfache Leben Natalies und das in der Unterwelt, wo Glücksspiel, Prostitution und auch Mord an der Tagesordnung stehen , werden bildgewaltig dargestellt.  Es entstanden schnell Bilder vor meinen Augen. Das hektische Atmosphäre,  das  Leben auf dem Bahnhof konnte ich direkt fühlen . Sowohl Natalie,  als auch Alice und ihre Schwester Constanze machen interessante Entwicklungen durch, die perfekt dargestellt werden.  

Der damalige Zeitgeist ist perfekt eingefangen,  die Stellung der Frauen und der Kampf der Frauenrechtlerinnen ums Wahlrecht wird sehr gut dargestellt.  

Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser immer mehr von der Vergangenheit der Protagonisten,. Die historischen Anfänge der Bahnhofsmission und ihre Arbeit werden geschickt mit der Geschichte von Natalie,  Alice und den anderen Personen verknüpft. Es entwickelt sich ein äußerst spannender Kriminalfall um verschwundene junge Frauen,  bei der auch Natalie in große Gefahr geht. 

Der Schreibstil ist so flüssig , die Entwicklung der Geschichte so spannend,  daß ich mich kaum von der Geschichte lösen konnte.  Es fiel mir äußerst schwer,  das Buch aus der Hand zu legen, weil ich unbedingt wissen wollte,  wie es weitergeht, so gefangen war ich von der Handlung.  Ich fühlte mich mittendrin im  Geschehen und habe mit den Personen gehofft, gebangt und mich über ihren Mut gefreut.  

Mit dieser Geschichte ist es der Autorin auf grandiose Weise gelungen,  einen historischen Kriminalroman mit der Lebensgeschichte zweier starker Frauen zu verknüpfen und den Leser zugleich die Anfänge der Bahnhofsmission hautnah miterleben zu lassen.  Von ganzem Herzen empfehle ich diese beeindruckende und spannende Geschichte weiter.  Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen,  die ich schon jetzt kaum erwarten kann.  

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