Inhaltlich gute Fortsetzung – leider oft zu konfus
Nach den Enthüllungen im 2. Auris-Band nähert sich im 3. Band nun Jula Ansorges Suche nach ihrem Bruder dem Höhepunkt. Nach einem (meiner Meinung nach mehr als dämlichen) Heiratsantrag muss Julas Freund ...
Nach den Enthüllungen im 2. Auris-Band nähert sich im 3. Band nun Jula Ansorges Suche nach ihrem Bruder dem Höhepunkt. Nach einem (meiner Meinung nach mehr als dämlichen) Heiratsantrag muss Julas Freund Paul mit ansehen, wie Jula und Hegel auf offener Straße entführt werden. Die Entführer wollen Julas angeblich toten Bruder Moritz finden, und dazu ist ihnen jedes Mittel recht.
Der Hauptteil des Buches spielt in einer verlassenen Anlage, in der Jula und Hegel dazu gezwungen werden, mit einer Nachricht von Moritz dessen Aufenthaltsort herauszufinden. Parallel dazu versuchen Paul und Julas 14-jähriger Halbbruder Elyas, Jula und Hegel zu finden und stoßen dabei auf einen Auftragskiller.
Klieschs Schreibstil ist gewohnt frisch und einfach zu lesen, so dass man oft durch die Seiten fliegt. Leider fehlt der Handlung eine feste Struktur, so dass die Personen von einer Handlung zur nächsten springen, ohne dass sie dabei wirklich weiterkommen. So baut sich lange auch keine wirkliche Spannung auf. Gut gefallen haben mir Hegels phonetischen Analysen, doch wieder (wie auch in den ersten beiden Bänden) bleibt er als (Haupt-)Person sehr profillos. Das Potential dieser Figur wird nicht wirklich ausgeschöpft. Besser gelingt dies bei Jula Ansorge und ihrem Bruder Elyas, allein dessen Gangsta-Sprache wirkt oftmals zu gewollt (Digga, safe, Alter, …). Andere Personen dagegen tauchen auf, verschwinden wieder und werden dann nur noch mal kurz erwähnt.
Das Ende bietet einen durchaus überraschenden Twist, was die Geschichte dann rettet. Das letzte Kapitel bereitet noch Band 4 vor. Ok, lassen wir uns überraschen, was jetzt folgt.