Cover-Bild Für immer ist die längste Zeit
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 21.03.2018
  • ISBN: 9783810524799
Abby Fabiaschi

Für immer ist die längste Zeit

Roman
Barbara Christ (Übersetzer)

»Ein absolut unvergesslicher Roman, der dich zum Lachen und zum Weinen bringt. Und danach willst du gleich die eigenen Lieben umarmen.«
Kristin Harmel

Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie - ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten Ehemann Brady - herab. Ohne Maddy sind sie schon in einfachen Dingen der Alltagsorganisation überfordert. Jetzt drohen sie an der Frage nach dem Warum zu zerbrechen.
Maddy muss etwas tun. Doch ihre Möglichkeiten der Einflussnahme aus dem Jenseits sind begrenzt - sie ist ja auch neu hier.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2018

Leseempfehlung!

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Eve ist 16 Jahre alt, als ihre Mutter vom Dach der Bibliothek springt. Eve und Maddie hatten eine besondere Beziehung, in der Familie spielte Vater Brady eher einen Nebenrolle. Mit der Arbeit voll ausgelastet, ...


Eve ist 16 Jahre alt, als ihre Mutter vom Dach der Bibliothek springt. Eve und Maddie hatten eine besondere Beziehung, in der Familie spielte Vater Brady eher einen Nebenrolle. Mit der Arbeit voll ausgelastet, war er gerade in wichtigen Momenten im Leben seiner Frauen nicht zu Hause.
Eve ist verzweifelt, kann nicht verstehen, warum sie für Maddie nicht genug wichtig war um weiter zu leben. Als Eve von Brady an ihrem 17. Geburtstag das Versprechen erhält, ausgewählte Passagen in Maddies Tagebuch lesen zu dürfen, freut sie sich. Sie hofft den Grund erfahren, warum Maddie Selbstmord verübt hat.

Zu Beginn möchte ich etwas tun, das ich normalerweise nicht tue in meinen Rezensionen. Ich zitiere ein paar Sätze aus dem Klappentext. Hier eine Stellungnahme von Kristin Harmel zum Buch :

"Ein absolut unvergesslicher Roman, der dich zum Lachen und zum Weinen bringt….Und danach willst du gleich die eigenen Lieben umarmen."

Diese Sätze spiegeln genau das wieder, das ich beim Lesen gefühlt habe. Mir hat dieses Buch gezeigt, dass man jede Sekunde mit seinen Liebsten geniessen soll, denn man weiss nie, was die Zukunft bereit hält.
Dieses Buch hat mich wie oben beschrieben zum Weinen und zum Lachen gebracht. Es hat mich berührt, beschäftigt und ich bin traurig, dass die Geschichte vorbei ist. Dieses Buch liest sich nicht schnell nebenher, sondern lässt immer wieder inne halten und über den Inhalt nachdenken. Immer wieder habe ich Passagen entdeckt, die eine besondere Botschaft zwischen den Zeilen versteckt haben.

Eve hat mir unendlich leid getan. Zu denken, dass man für die eigene Mutter nicht genug ist, um am Leben zu bleiben, stelle ich mir als sehr traurig und verstörend für eine junges Mädchen vor. Doch Eve ist auch eine sehr aussergewöhnliche Figur, die sehr witzig und sarkastisch die Dinge auf den Punkt bringt. Die Figuren haben mir ausserordentlich gut gefallen, denn sie wurden hervorragend ausgearbeitet.
In abwechselnden Passagen erfährt man als Leser die Sicht von Eve, Brady und Maddie. Ja, richtig…Maddie richtet das Leben ihrer Liebsten aus dem Bereich zwischen Leben und Tod. Ich bin jeweils sehr skeptisch bei Geschichten die den Okkultismus thematisieren. Doch in "Für immer ist die längste Zeit" hat es weder gestört, noch nahm dieses Thema überhand. Es wurde sehr dezent und absolut passend eingesetzt.
Vater und Tochter versuchen einerseits mit den Schuldgefühlen, für den Tod von Maddie verantwortlich zu sein, fertig zu werden. Andererseits müssen sie sich neu kennen lernen, eine Beziehung aufbauen und lernen, dem anderen zu vertrauen. Gerade dieser Weg ist eindrücklich beschrieben und weil ich mir denken kann, dass es etliche Väter wie Brady gibt, sehr authentisch. In wie vielen Familien ist die Mutter diejenige, die die Kinder lenkt, Ansprechperson ist und gefühlsmässig spürt, wenn was nicht stimmt oder beschäftigt? Wieviele Väter bemerken nicht, wenn die Kinder Sorgen haben? Einfach darum, weil sie weniger anwesend sind als die Mütter.
Diese Story ist auch eine berührende Liebesgeschichte zwischen Mutter und Tochter und man spürt das Band, das sie seit der Geburt verbindet in jeder Zeile. Obwohl diese Beziehung hier nicht rosarot mit Blümchen skizziert ist. Bei Maddie und Eve fliegen auch mal die Fetzen.Und das ist genau das, was ich sehr mochte, denn es zeigt eine absolut authentische Mutter-Tochterbeziehung!

Der Schreibstil ist absolut toll. Mal amüsant, mal sehr traurig, mal melancholisch, dann wieder witzig.
Völlig umgehauen hat mich der Schluss. Der Grund, warum Maddie sich umgebracht hat…doch lest selbst!!!!

Veröffentlicht am 11.03.2018

Absolut empfehlenswerte Gefühlsachterbahn

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Maddy ist tot und lässt ihren Mann Brady und ihre 16-jährige Tochter Eve in größter Verzweiflung zurück. Sie scheint aus heiterem Himmel Selbstmord begangen zu haben. Der Ehemann ein Workaholic, die Tochter ...

Maddy ist tot und lässt ihren Mann Brady und ihre 16-jährige Tochter Eve in größter Verzweiflung zurück. Sie scheint aus heiterem Himmel Selbstmord begangen zu haben. Der Ehemann ein Workaholic, die Tochter gerne mal ein pubertäres Ekel – Maddys Leben war nicht ganz so glücklich, wie es angesichts der heilen Kleinfamilie nach außen schien. Aber war das für sie wirklich Grund genug, um sich das Leben zu nehmen?

Der Roman setzt wenige Wochen nach Maddys Ableben ein und zeigt ein zerrissenes Vater-Tochter-Gespann, das nicht weiß, wie es ohne die patent-resolute Ehefrau und Mutter miteinander umgehen soll – geschweige denn, wie ein Weiterleben ohne sie überhaupt funktionieren kann. Doch noch davor – Überraschung – lernt der Leser Maddy kennen. Die ist zwar tot, bislang aber trotzdem nicht komplett im Jenseits angekommen. Stattdessen schwebt sie über den Dingen – im wahrsten Sinne des Wortes. Bekümmert schaut sie auf ihre Hinterbliebenen hinab und hat bereits beschlossen, einen Ersatz für sich zu suchen – in Form der so freundlichen wie toughen Grundschullehrerin Rory. Außerdem hat Maddy herausgefunden, dass sie ihren Lieben Impulse senden kann. Doch wird es ihr dadurch gelingen, das Leben von Brady und Eve positiv zu beeinflussen? Der Leser erfährt es nach und nach.
Autorin Abby Fabiaschi hat jedes Kapitel ihres Buches klar gegliedert: Zuerst kommt Maddy zu Wort, dann Tochter Eve und schließlich Ehemann Brady. Wenn Maddy gerade nicht versucht, ihren Lieben Trost und gute Ideen zu übermitteln, lässt sie verschiedene Phasen ihres Lebens durchaus kritisch Revue passieren. Eve und Brady dagegen kämpfen mit unterschiedlichen Schuldgefühlen und sind ansonsten erst einmal damit beschäftigt, zu funktionieren. Während ihr Vater sich in die Arbeit flüchtet, merkt Eve, dass sie nicht nur ihre Mutter verloren hat; auch ihr Freundeskreis erscheint ihr auf einmal unreif und oberflächlich. Brady dagegen kommt sich vor wie in einem schlechten Film, als ihm nun vor allem alleinstehende Nachbarinnen mit tief ausgeschnittenen Dekolletés ihre Hilfe anbieten. Letztere Szenen zeigen eine unerwartete Facette des Buches: Trotz der tragischen Ausgangssituation ist es tatsächlich immer wieder komisch. Alle drei Familienmitglieder legen mindestens gedanklich gerne mal eine gehörige Portion Sarkasmus an den Tag, und so gibt es tatsächlich öfters einen Comic relief. Aber natürlich wird auch getrauert. Aufgearbeitet. So gut es geht nach vorne geschaut. Eve und Brady kriegen das nicht unbedingt immer zeitgleich hin. Es wird deutlich: Jeder geht mit seiner Trauer anders um. Nebenbei noch die Energie aufzubringen, auf jemand anderen zuzugehen, scheint unmöglich. Was aber, wenn man nur noch einander hat?

Abby Fabiaschi schildert die Situation ihrer Hauptfiguren in ihrer ganzen emotionalen Komplexität. Es wird geweint, getobt, getrauert, gehadert, geätzt, aber auch gelacht. Der Leser taucht komplett in das Gefühlschaos der Protagonisten ein – mir sind dabei alle gleichermaßen ans Herz gewachsen. Herausgekommen ist ein bewegendes und so tiefgründiges wie erfrischendes Buch über die Liebe, das Leben und den Umgang mit Verlusten. Ich habe gelacht, hin und wieder ein Tränchen vergossen und öfters kleine Lesepausen eingelegt, weil mich „Für immer ist die längste Zeit“ emotional gefordert hat. Das jedoch stets auf eine gute Art und Weise. Der Roman kann einen gar nicht kalt lassen und regt an, sich mit verschiedensten Themen auseinanderzusetzen. Ich habe selten ein Buch gelesen, das so viele verschiedene Emotionen bei mir hervorrief und trotz seiner Unterhaltsamkeit so weise auf mich wirkte.

Veröffentlicht am 08.03.2018

Ein tolles Buch!

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Dieses Buch gefällt mir sehr! Ein schöner Schreibstil, ein tolles Cover und mal eine andere, sehr abwechslungsreiche Story. Das Thema ist sehr berührend - ich habe ja irgendwie die ganze Zeit erwartet, ...

Dieses Buch gefällt mir sehr! Ein schöner Schreibstil, ein tolles Cover und mal eine andere, sehr abwechslungsreiche Story. Das Thema ist sehr berührend - ich habe ja irgendwie die ganze Zeit erwartet, dass rauskommt, dass es doch kein Selbstmord war, sondern ein Unfall..
Der Schreibstil und die verschiedenen Sichtweisen machen das Buch auch sehr schnell noch persönlicher. Man weiß nie, was einen erwartet, nur das Grundkonzept steht. Maddy sucht eine Zukunft für ihre Familie, und ist irgendwie immer noch da - und das, obwohl sie eigentlich tot ist. Ich finde Eve als Person toll, die Charaktere sind aber alle gut geschrieben. Ich kann mich am besten mit Eve in Verbindung bringen, vor allem, weil Maddy tot ist, und ich das ganze Buch lang daran gezweifelt habe, warum und wieso.
Eine Erfahrung, die jeder unbedingt selbst machen sollte.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Von Verlust, Schuld und Neuanfängen

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Maddy ist tot. Ganz weg ist sie aber nicht, sie ist noch da und möchte ihrer Familie helfen, ihre Trauer zu überwinden. Ihr Ehemann Brady und die sechzehnjährige Tochter Eve können nicht glauben, dass ...

Maddy ist tot. Ganz weg ist sie aber nicht, sie ist noch da und möchte ihrer Familie helfen, ihre Trauer zu überwinden. Ihr Ehemann Brady und die sechzehnjährige Tochter Eve können nicht glauben, dass Madeline Selbstmord begangen hat, denn sie haben nie bemerkt, dass Maddy unglücklich gewesen wäre. Sind sie vielleicht selbst Schuld an ihrem Tod? Welche Dinge, haben sie falsch gemacht, dass Maddy sich so entschieden hat?

Protagonisten
Wie ein Geist erscheint Maddy in diesem Buch, hat ihre eigene Perspektive und kann ihrer Familie manchmal kleine Gedanken mitteilen. Diese Fähigkeit nutzt sie, um ihnen über die Trauer hinweg zu helfen und sie bei einem Leben ohne sie zu unterstützen. Sie möchte zum Beispiel eine liebe und geduldige neue Frau für ihren Mann finden und die beiden zusammenführen.
Man merkt, dass sie eine schlaue und direkte Person ist, aber nicht vorlaut oder unhöflich. In den Erinnerungen ist sie erfrischend ehrlich und geht oft lässig mit komischen Fragen oder fiesen Leuten um. Außerdem gibt sie sich viel Mühe, um es ihrer Familie möglichst angenehm zu machen und ihre Tochter zu einer ebenfalls intelligenten und toleranten Person zu erziehen. Ich kann eigentlich schon sagen, dass Maddy mein Lieblingscharakter ist.

Eve ist ein sehr intelligentes junges Mädchen, vor allem Maddy sieht sie so. Ich kann nicht genau sagen, ob es der stolze Blick einer Mutter ist oder Realität. Im Moment ist sie ja in Trauer, darum wirkt sie oft eher zynisch und desillusioniert. Sie ist im Moment sehr unzufrieden mit ihrem bisherigen Leben, weil sie glaubt, alles falsch gemacht zu haben, sei es der Umgang mit ihrer Mutter oder die Wahl ihrer Freunde. Sie sehnt sich nach einem Neuanfang und möchte mehr Aufmerksamkeit von ihrem Vater.

Bisher hat Brady nicht zu viel Zeit mit seiner Familie verbracht, sondern sich immer auf seine Arbeit konzentriert. Oft hatte die Arbeit für ihn Vorrang vor Zeit mit der Familie, die ihm manchmal eher wie Pflicht statt Vergnügen vorkam. Nun versteht er die Welt nicht mehr, weiß aber auch nicht, was er tun soll, nun, da seine Lebenspartnerin fort ist. Wie kann er die Lücke füllen, die sie hinterlassen hat, sowohl in der Familie als auch in seinem Herzen? Er ist oft etwas ungeduldig, aggressiv und leicht reizbar, in seiner Trauer noch mehr, aber man kann es ihm nicht wirklich übel nehmen, weil er sich dann wirklich Mühe gibt, es seiner Tochter angenehmer zu machen. Aber auch sich selbst.

Rory, die Frau, die Maddy für Brady ausgesucht hat, mochte ich auch sehr gerne. Sie ist eine sehr liebe und geduldige Grundschullehrerin, die ihre eigenen Gewichte zu tragen hat. Sie hat es irgendwie geschafft, immer das richtige zu sagen und jedem Moment ihre persönliche Note zu geben.

Handlung und Schreibstil
Das Buch ist voller Selbstvorwürfe, aber auch voller Erkenntnis, die darauf folgt. Eve und Brady fragen sich ständig, ob sie nicht gut genug waren. Sie sehen die Dinge nun mit ganz anderen Augen und wundern und ärgern sich, dass sie das nicht schon früher bemerkt haben. Sie waren nicht aufmerksam, haben manches nicht ernst genommen oder nun banal erscheinenden Dingen Priorität gegeben. Sie haben Maddys Verhalten immer als selbstverständlich gesehen, obwohl sie sich viel Mühe gab.

Die Botschaft, die ich mitgenommen habe, ist: Gib den Menschen die Wertschätzung, die sie verdienen. Sehe nichts als selbstverständlich an. Jeder Moment ist wertvoll und manchmal hat man nicht noch eine Chance, um einen Fehler wiedergutzumachen.

Zwar haben wir Maddy quasi als Geist Dinge beeinflussen, aber trotzdem ist das kein Fantasybuch oder so ähnlich. Ich denke, das ganze ist eher symbolisch gemeint, dass die geliebten Menschen der Person wissen, dass seine Präsenz noch da ist. Die Autorin nennt es in einem Interview am Ende des Buches die bestimmt Verbindung, die man auch noch dann verspürt, wenn der Mensch nicht mehr da ist.

Ansonsten haben wir die drei Perspektiven von Maddy, Eve und Brady, in dieser Reihenfolge in jedem Kapitel. Diese Auswahl fand ich sehr gut, denn sie bieten so ganz verschiedene Einblicke. Eine Frau und Mutter, die so viel für ihre Familie getan hat, ein Mädchen in der Pubertät, das ihr bisheriges Leben ziemlich sinnlos findet, und ein Mann und Vater, der sich Vorwürfe mach und nicht auch seine Tochter verlieren möchte. Sie alle empfinden gleich und doch ganz anders.

Fazit
Mir hat "Für immer ist die längste Zeit" sehr gut gefallen, hatte wirklich überzeugende und sympathische Charaktere und sehr schöne und tiefsinnige Passagen.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Schön traurig, aber auch voll mit Humor

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Maddy, die Ehefrau von Brady und Mutter der siebzehnjährigen Eve ist vom Dach der Bibliothek gestürzt und schaut nun vom Himmel aus auf ihre Familie herab. Schnell merkt sie, dass sie auch von oben Einfluss ...

Maddy, die Ehefrau von Brady und Mutter der siebzehnjährigen Eve ist vom Dach der Bibliothek gestürzt und schaut nun vom Himmel aus auf ihre Familie herab. Schnell merkt sie, dass sie auch von oben Einfluss auf ihre Liebsten haben kann. Sie möchte, dass es den beiden wieder besser geht. Und vor allem, dass es eine neue Frau für die beiden gibt. Da kommt ihr die Grundschullehrerin Rory gerade recht.

Erzählt wird dieses Buch aus verschiedenen Perspektiven, jeweils in der Ich-Form. Jedes Kapitel ist in drei Abschnitte geteilt. Zunächst kommt Maddy zu Wort, dann Eve und zum Schluss Brady. Die Geschichte ist sehr traurig. Allerdings enthält sie auch viel schwarzen Humor, wodurch es manchmal etwas bissig wirkt. Vor allem Maddies Teil ist sehr unterhaltsam. Mit der Zeit wird auch Eve etwas bissiger. Aber das Buch ist auch sehr hoffnungsvoll. Als Leser erlebt man mit, wie die Hinterbliebenen langsam mit der Situation klar kommen und die Vergangenheit reflektieren.
Schön finde ich, das Maddy Tagebuch geführt hat und das Eve und Brady abwechselnd darin lesen. So erhält der Leser Einblicke in Maddies Gefühlswelt. Und merkt, wie unzufrieden sie war. Denn in ihren Passagen reflektiert und beeinflusst sie hauptsächlich das Handeln ihrer Lieben.
Eve wirkt für ihre siebzehn Jahre sehr erwachsen. Schon vor dem Tod ihrer Mutter. Sie ist recht intelligent und dies spiegelt sich in ihrem Charakter wider. Ich fand ihre Entwicklung in Laufe der ersten Monate nach dem Tod ihrer Mutter sehr schön anzusehen. Doch die größere Entwicklung macht definitiv Brady durch. Er erkennt endlich, dass er in den letzten Jahren zu einem Arbeitstier geworden ist und was ihm dadurch zu Hause entgangen ist. Anfangs war er mir sehr unsympathisch. Ein eigenbrötlerischer, trinkender, stänkernder Ekel. Doch mit seiner Entwicklung, entwickelte sich meinerseits eine Sympathie.
Die Darstellung der Charaktere war sehr realistisch, dass vor allem die Gefühle der Protagonisten im Fokus standen, fand ich hier gut. Als Leser erlebt man mit, wie sich Eve und Brady Vorwürfe machen und sich das Hirn zermartern, wieso Maddy gesprungen ist.
Der Schreibstil von Abby Fabiaschi gefällt mir sehr gut. Er ist leicht zu lesen und irgendwie hat er was Anziehendes an sich. Die Mischung aus traurig und humorvoll ist ihr sehr gut gelungen. Auch die teils bissigen und sarkastischen Einschübe waren wunderbar.

Ich hatte ein gutes Buch erwartet und war überrascht, wie gut es ist. Ich habe überhaupt nichts auszusetzten und fand vor allem das Ende sehr, sehr gut! Deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

Sehr gefallen hat mit folgender Satz (S. 340): „Wut ist bloß ein Anker, der dich daran hindert, voranzukommen.