Cover-Bild Wenn aus Funken Flammen werden
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 23.10.2020
  • ISBN: 9783423230216
Abby Jimenez

Wenn aus Funken Flammen werden

Franka Reinhart (Übersetzer)

Kristen steht kurz vor einem medizinischen Eingriff, der es ihr unmöglich machen wird, Kinder zu bekommen. Deshalb geht sie mit gemischten Gefühlen an die Aufgabe, die Hochzeit ihrer besten Freundin zu organisieren. Vor allem, als sie dabei Josh, den anderen Trauzeugen, kennenlernt. Er ist witzig, sexy und weiß mit ihrer direkten Art umzugehen. Allerdings träumt Josh von einem Haus voller Kinder. Kristen ist klar, dass sie nicht die Richtige für ihn ist. Doch die Anziehung zwischen Josh und ihr wird immer größer, und es wird auch für Kristen immer schwerer, ihn auf Abstand zu halten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2020

So Americana

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„Wenn aus Funken Flammen werden“ habe ich während und kurz nach den US-Wahlen gelesen. Das war eine gute, wenn auch unbewusste Entscheidung, denn dieses Buch transportiert ein typisch amerikanisches Lebensgefühl. ...

„Wenn aus Funken Flammen werden“ habe ich während und kurz nach den US-Wahlen gelesen. Das war eine gute, wenn auch unbewusste Entscheidung, denn dieses Buch transportiert ein typisch amerikanisches Lebensgefühl. Die Atmosphäre erinnert mich an Fernsehserien wie „Chicago Fire“ mit All-American-Heroes und vor allem ganz viel Drama. Aber auch mit einem sehr wichtigen Thema, das in der zeitgenössischen Frauenliteratur mehr Beachtung finden sollte.

Inhalt:
Nachdem Feuerwehrmann Josh sich von seiner Freundin getrennt hat, weil diese keine Familie gründen möchte, zieht er nach Kalifornien und nimmt einen Job auf der Wache seines besten Freunds Brandon an. Hier trifft er auch auf Kristen, die beste Freundin von Brandons Verlobter Sloan.
Kristen scheint ihr Leben im Griff zu haben. Sie führt einen erfolgreichen Online-Shop für Zwerghunde-Zubehör. Außerdem wartet sie darauf, dass ihr Freund von der Army nach Hause kommt, damit sie endlich in ein gemeinsames Leben starten können.
Trotzdem knistert es sofort heftig zwischen Josh und ihr.
Doch die alte Beziehung ist nicht einmal das größte Problem, das sich den beiden in den Weg stellt. Kristens leidet nämlich unter Uterusmyomen. Neben einem völlig gestörten Zyklus mit starken Blutungen und schrecklichen Schmerzen bedeutet das auch, dass sie als unfruchtbar gilt. Ihre gesundheitlichen Probleme sind so gravierend, dass der Termin für eine Gebärmutter-Entfernung bereits feststeht. Allerdings möchte Kristen auf keinen Fall, dass ein Mann seinen Wunsch nach Familie für sie aufgibt. Und Josh's Wunsch nach Familie ist groß.

Meine Meinung:
Von der Autorin hatte ich zuvor noch nie gehört. Für „Wenn aus Funken Flammen werden“ habe ich mich entschieden a) weil ich das so wichtige Thema Unfruchtbarkeit würdigen wollte und b) weil ich unter Anderem ein Cover-Käufer bin. Und in diesem Fall hat mich das Cover wirklich sehr angesprochen.
Ich war im Vorfeld nicht darauf gefasst, wie viel in diesem Buch eigentlich geschieht! Kristens Unfruchtbarkeit und die anstehende OPs sind nur ein Thema. Da ist auch noch die Beziehung, in der sie steckt, als sie Josh kennenlernt, das Verhältnis zu ihrer Mutter und natürlich der große und doch sehr überraschende Turning-Point, der das Buch nach etwa Zweidritteln noch einmal in eine völlig neue Richtung lenkt. Es ist so viel Drama, dass es mich zeitweise wirklich an diese typisch amerikanischen Serien erinnert hat, in denen man nie sicher sein kann, welches Hindernis die Drehbuchautoren den Protagonisten als nächstes in den Weg werfen. Aber das meine ich in diesem Fall durchaus positiv. „Wenn aus Funken Flammen werden“ wird wirklich nie langweilig!

Unsere männliche Hauptfigur Josh hätte perfekt in dieses Setting gepasst. Er ist ein starker Feuerwehrmann und Rettungssanitäter, geht gerne auf die Jagd und verweist in brenzligen Situationen auch mal darauf, dass er jetzt lieber seine Waffe dabei hätte. Gleichzeitig kuschelt er aber auch gerne oberkörperfrei mit Kristens Zwerg-Yorkie Stuntman Mike. An diesen Hund habe übrigens auch ich mein Herz verloren. Mit Hunden in Büchern kann man mich einfach immer wieder kriegen!
Kristen ist pragmatisch und sarkastisch. Zu Weilen auch etwas launisch, vor allem, wenn es ums Essen geht. Das hat mich persönlich zeitweise ein bisschen genervt. Genauso wie ihre Dickköpfigkeit. Sie hat sich über eine lange Strecke des Buchs hinweg wirklich keinen Millimeter bewegt. Obwohl ich ihre Einstellungen und Absichten immer sehr ehrenhaft und selbstlos fand. Grundsätzlich ist sie eine realistisch gezeichnete Protagonistin, mit einem starken moralischen Kompass.
Ganz besonders gefallen haben mir die wundervollen Freundschaften, die in diesem Buch gezeigt wurden. Solche Freunde kann man sich wirklich nur wünschen!
Über das Ende der Geschichte musste ich mir erst einmal Gedanken machen. Ich war hin und her gerissen, obwohl ich es rein subjektiv geliebt habe. Im Zusammenhang mit dem Nachwort der Autorin konnte ich jedoch verstehen, wieso sie es gewählt hat. Ob es am Ende jedoch dem Thema gerecht wird, weiß ich immer noch nicht.
Der Schreibstil von „Wenn aus Funken Flammen werden“ war durchweg angenehm zu lesen. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass mir Kristens Aussagen - vor allem im ersten Teil des Buchs - manchmal ein bisschen zu derb waren. Aber ich glaube, das ist Geschmackssache.

Fazit:
„Wenn aus Funken Flammen werden“ ist ein rundum gelungenes Buch, das nie langweilig wird. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und werde es bestimmt auch irgendwann noch einmal lesen. Außerdem steht der Folgeband schon fest auf meiner Wunschliste für 2021.
Der fehlende Funke für die fünf Sterne wollte allerdings nicht ganz überspringen.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Über Hoffnung und Träume

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In letzter Zeit werden immer mehr vermeidliche Tabuthemen in Romanen thematisiert und damit auch etwas enttabuisiert. Das Hauptthema ist hier eine mögliche Unfruchtbarkeit und wie sich dies auf die Partnerwahl ...

In letzter Zeit werden immer mehr vermeidliche Tabuthemen in Romanen thematisiert und damit auch etwas enttabuisiert. Das Hauptthema ist hier eine mögliche Unfruchtbarkeit und wie sich dies auf die Partnerwahl auswirkt. Kristen leidet seit ihrer Jugend extreme Probleme mit ihrer Periode, sodass es ihr fast unmöglich wird ein normales Leben zu führen. Da ist es nur verständlich, dass sie überlegt dieses Thema ein für alle Male zu beenden. Schwierig wird diese Entscheidung erst als sie Josh kennenlernt, der in jedem Fall eine große Familie und eigene Kinder haben möchte.

Zunächst ist der Kinderwunsch erst einmal ein Randthema, viel stärker geht es darum, dass sich Josh und Kristen kennenlernen. Kristen präsentiert sich von der ersten Seite an als schlagfertiger und humorvoller Charakter. Die Unterhaltungen zwischen den beiden haben mich ausgesprochen gut unterhalten und ich mochte auch die kleinen Streiche, die die beiden ihren Freunden gespielt haben. Es hat einfach nur Spaß gemacht diese Geschichte.

Nicht nur Kerstin, sondern auch Josh hat eine spannende Hintergrundgeschichte. Nach einigen gescheiterten Beziehungen ist er nun bereit mit einer Frau sesshaft zu werden und eine Familie zu gründen. Er ist in jedem Fall ein interessanter und vor allem auch sympathischer Charakter. Einige Kapitel sind auch aus seiner Sicht geschrieben, jedoch würde ich sagen, dass seine Präsenz in dem Roman nicht so groß ist wie die von Kristen. Sie ist hier stärker im Fokus.

Im Verlauf der Handlung habe ich immer wieder auf ein Happy End gehofft, aber war mir gar nicht sicher, ob dies überhaupt möglich ist. Ich möchte das Ende nicht verraten, daher sage ich nur, dass es mich zufrieden gestellt hat. Im ersten Augenblick dachte ich, dass es etwas zu übertrieben ist, aber dann habe ich es etwas sacken lassen und habe vor allem auch das Nachwort der Autorin gelesen. Das kann ich jedem nur nahelegen, da er hier noch ein paar Hintergrundinformationen zu der Geschichte und zu der Thematik gibt. Das hat mir auch noch einmal geholfen das Ende in dem richtigen Licht zu sehen.

Mir haben diese Thematik und die Geschichte zum Nachdenken gegeben, sie hat mich emotional berührt und sehr gut unterhalten. Den Roman habe ich regelrecht verschlungen und es hat vollkommen meine hohen Erwartungen erfüllt. Ich hatte sehr viel Spaß Kristen bei ihrer Entscheidungsfindung zu begleiten. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für dieses außergewöhnliche Buch.

Veröffentlicht am 17.01.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen

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Wenn aus Funken Flammen werden ist ein Liebesroman über Kristen und Josh.

Die Geschichte zieht sich zu Beginn sehr, was mir den Einstieg ein wenig erschwert hat. Zwischen Kristen und Josh knistert es ...

Wenn aus Funken Flammen werden ist ein Liebesroman über Kristen und Josh.

Die Geschichte zieht sich zu Beginn sehr, was mir den Einstieg ein wenig erschwert hat. Zwischen Kristen und Josh knistert es schon zu Beginn, doch Kristen merkt, dass die beiden nicht zusammen sein können.

Der Mittelteil, als sich die beiden näher kommen, ist sehr viel interessanter als der Anfang. Ich habe die Emotionen gemerkt und den Zwiespalt von Kristen. Allerdings ist auch hier wieder das Problem, dass sie nicht offen miteinander geredet haben…Es ist ein ständiges Hin und Her. Das Ende ist jedoch auch sehr unerwartet und auch grausam. Ich hätte es überhaupt nicht erwartet und leider hat es mir die Geschichte wieder zerstört. Das, was passiert ist, wirkt so, als ob es nur passiert ist, damit die beiden nun doch zusammen kommen. Es wirkt sehr plotorientiert und daher unnötig grausam.

Leider liegt das Buch in der Hand auch ein wenig unbequem und schwer.

Die Geschichte konnte mich leider nicht überzeugen, da es mich einfach nicht genug mitgerissen hatte.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Ich mochte es sehr gerne, ABER....

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Ja, wow, was war das denn ?

Ich habe bei diesem Buch etwas gewagt, was ich selten tue: Den Klappentext nur ganz grob überflogen und einfach mal GAR NICHTS erwartet. Bin somit komplett unvoreingenommen ...

Ja, wow, was war das denn ?

Ich habe bei diesem Buch etwas gewagt, was ich selten tue: Den Klappentext nur ganz grob überflogen und einfach mal GAR NICHTS erwartet. Bin somit komplett unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen und hatte keine Ahnung was mich eigentlich erwartet.

Und das war die beste Entscheidung seit Langem, denn das Buch hat mich sehr überrascht, wenn auch nicht ausschließlich im Positiven.

Worum gehts?

Es geht um Kristen und Josh, die sich durch einen witzigen Zufall kennen lernen und wie geschaffen füreinander erscheinen. Aus einer Bekanntschaft, wird eine Freundschaft, die wiederum schnell zu ernsthaften Gefühlen führt. Doch den beiden und ihrem Glück stehen gewaltige Probleme im Weg, die vor allem auf Kristens "Unfruchtbarkeit" begründen. Josh weiß nichts von ihren Problemen, verliebt sich total in Kristen, die ihn jedoch in Sachen Beziehung ganz klar von sich stößt. Etwas Unverfängliches: Ja, eine feste Beziehung: Nein.

Man kann sich vorstellen, dass ihr Verhalten zu reichlich Komplikationen führt.

Das Buch begann so herrlich amüsant, dass ich bereits nach wenigen Seiten verliebt war, denn Kristen ist total direkt, immer geraderaus, sie steht zu ihren Fehlern und Macken und ist um keinen Schlagabtausch verlegen. Das Josh sich in sie verliebt konnte ich total nachvollziehen. Denn Kristen ist so eine Type, mit der man wirklich gern befreundet wäre. Und doch nagt da diese eine Sache ganz massiv an ihr: Sie wird niemals Kinder bekommen können. Josh dagegen wünscht sich eine große Familie, weil er selbst aus einer kommt. Für Kristen ist klar, dass sie sich niemals ernsthaft auf ihn einlassen kann, aus Angst, ihm die Chance auf seinen Wunsch zu vermasseln. Dabei erkennt sie aber nicht, dass sie eigentlich alles ist, was er wirklich will.

Ich habe es wirklich genossen, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich näher kommen, war aber auch ein bisschen genervt davon, dass sie, vor allem Kristen, so einen Eiertanz aufführt, statt einfach die Wahrheit zu sagen und Josh die Entscheidung, ob er sie trotzdem liebt, selbst zu überlassen.

Die Autorin greift in ihrem Nachwort auf, wieso sie sich für das Thema "Unfruchtbarkeit" entschieden hat, was ich sehr spannend fand, ihre Intention fand ich sehr gut.

Leider hat sie sich in der zweiten Hälfte des Buches diese Idee aber selbst ein bisschen zerstört. AB HIER KOMMT EIN SPOILER !!!

Sie inszeniert einen Unfall, der das Leben von Josh und Kristen, aber auch von deren bester Freundin Sloan für immer verändern wird, nutzt diesen in meinen Augen als Mittel zum Zweck, damit Kristen erkennt, dass sie ohne Josh nicht mehr leben will und sorgt bei mir damit für ein bisschen Unmut, weil ich diese Art und Weise, die beiden voran zu bringen, einfach unnötig fand.

Am Ende passiert außerdem, was ich mir circa ab der Hälfte schon gedacht habe und ich struggle etwas, ob ich das jetzt gut oder schlecht fand. Eigentlich ist das Ende schön und rund, aber der Weg zum Ziel hätte in meinen Augen auch anders und weniger rosig verlaufen dürfen. Wie gesagt, ich verstehe die Intention der Autorin, aber gerade deshalb hätte sie vielleicht hier nochmal einen anderen Weg einschlagen sollen.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, es ist witzig, genau so wie es emotional und traurig und herzzerreißend ist. Und deshalb fiebere ich auf Band 2 hin, der im Frühjahr erscheint und sich um andere Protagonisten dreht, die wir hier aber schon kennen lernen. Aufgrund der zwei recht doch dicken "Schnitzer", vergebe ich wirklich sehr gute 3 Cupcakes.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Leider sehr enttäuschend!

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Inhalt:
Kristen steht kurz vor einem medizinischen Eingriff, der es ihr unmöglich machen wird, Kinder zu bekommen. Deshalb geht sie mit gemischten Gefühlen an die Aufgabe, die Hochzeit ihrer besten Freundin ...

Inhalt:
Kristen steht kurz vor einem medizinischen Eingriff, der es ihr unmöglich machen wird, Kinder zu bekommen. Deshalb geht sie mit gemischten Gefühlen an die Aufgabe, die Hochzeit ihrer besten Freundin zu organisieren. Vor allem, als sie dabei Josh, den anderen Trauzeugen, kennenlernt. Er ist witzig, sexy und weiß mit ihrer direkten Art umzugehen. Allerdings träumt Josh von einem Haus voller Kinder. Kristen ist klar, dass sie nicht die Richtige für ihn ist. Doch die Anziehung zwischen Josh und ihr wird immer größer, und es wird auch für Kristen immer schwerer, ihn auf Abstand zu halten.
Diese Rezension enthält sehr viele SPOILER, aber da ich niemandem empfehle, es zu lesen, lest es euch ruhig durch, dann wisst ihr wenigstens warum. ;)
Cover, Schreibstil:
Das Cover finde ich hübsch, ein Grund, warum ich dieses Buch auf Netgalley angefragt habe (an dieser Stelle dankeschön für das Leseexemplar!). Der Schreibstil ist angenehm, leider einer der seltenen guten Punkte an diesem Buch.

Charaktere:
Wo soll ich nur anfangen… Kristen ist für mich ein sehr gefährlicher Charakter. Sie verkauft ihre toxic attitude und ihren Selbsthass als legitim, weil sie unfruchtbar ist. Dadurch versucht sie Josh ständig zu bemuttern, sie weiss immer, was gut für ihn ist und was nicht. Sie ist es auch die so «selbstlos» entscheidet, dass sie nicht die Richtige für ihn ist, wobei er ihr ständig, wirklich ständig versichert, dass er sie liebt. Ich kann mich natürlich nicht zu 100% in Kristens Situation hineinversetzen, denn nein, ich bin nicht unfruchtbar und ich bin mir sicher, dass es eine absolut scheiss Situation sein muss, nicht nur wegen der Schmerzen, sondern vor allem der psychische Teil. Trrotzdem finde ich es falsch, wie Kristen damit umgeht, vor allem gegenüber Josh ist dies einfach nur unfair und toxisch. Dass Kristens Mum ein Drache ist, hat ihre Situation und ihr Selbstbewusstsein sicher nicht gerade verstärkt, aber ich finde gerade den krassen Kontrast zwischen Kristens lautem und schonungslosem Wesen und der toxischen, irgendwie depressiv wirkenden anderen Seite von ihr einfach übertrieben und falsch. Und damit komme ich zu einem weiteren Kritikpunkt an Kristen, ich bin mir sicher die Autorin wollte mit ihr ein feministisches Beispiel liefern, dass eine Frau nicht «feminin» sein muss, wie unsere Gesellschaft uns das so gerne vorschreibt, jedoch schafft sie es, Kristen einfach als das Klischee der «ich bin anders als die anderen Frauen» darzustellen. Andere Frauen, die Josh (nicht wirklich) datet, werden dabei ebenfalls klischiert, die eine wird darauf reduziert Yogalehrerin und vegan zu sein. Der Part in dem die «ach so andere» Kristen und Josh über diese Frau lästern ist einfach das pure Gegenteil von dem, was ich mir erhofft habe. Die Autorin versucht Kristen als nicht-klischeehafte Frau darzustellen, aber alles was sie tut, ist sie anders zu klischieren, was ich sehr ungelungen finde. Josh ist dabei das kleinere Übel, er ist unsterblich verliebt in eine Frau, die ja so anders ist, als alle anderen (er bezeichnet sie als Einhorn…), dabei denkt er jedoch niemals an sich. Einerseits mimt er den starken Mann, aber für sich selber sorgen, das will er partout nicht. Was er an Kristen findet, ist mir schleierhaft, aber andererseits scheinen die beiden auf die gleichen, oftmals kindischen Dinge zu stehen (Klopapierstreiche, Filme schauen, 24/7 ungesund essen). Meine Einschätzung ist natürlich von mir persönlich sehr geprägt, ich finde die beiden schrecklich unsympathisch. Aber auch sachlich gesehen sind die beiden Charaktere wahrlich keine Goldschätze.

Story:
Die Geschichte beginnt damit, wie sich Kristen und Josh begegnen ohne zu wissen, dass sie Trauzeugin und Trauzeuge für ihre besten Freunde Sloan & Brandon, die bald heiraten werden. Anfangs sind die zwei sich etwas zuwieder, beziehungsweise sie ziehen einander ständig auf, was mit der Zeit aber in eine Freundschaft mündet. Diese Entwicklung ist eigentlich ganz süss. Kristen ist zu dieser Zeit mit Militärmann (sorry mir fällt die richtige Bezeichnung grade nicht ein) Tyler zusammen, die beiden sehen sich aber nur einmal pro Jahr, wenn er Ferien hat. Da sie sich von Joshs Anwesenheit irgendwie bedroht fühlt (im Sinne von, sie hat Angst Tyler zu betrügen), versucht sie alles, um Josh keinerlei Zeichen zu senden, die er «falsch» aufnehmen könnte. Als sie dann doch etwas miteinander anfangen, besteht sie jedoch darauf, dass es für sie eine rein sexuelle Beziehung ist, womit sie sich und ihn belügt. Das Ganze fängt dann auch schnell an zu nerven, weil die Geschichte basically 24/7 darum geht, dass Kristen Josh eine reinwürgt, um ihn (natürlich) um seiner Willen von ihr fernzuhalten, weil er irgendwann mal gesagt hat, dass er eine grosse Familie möchte und irgendwas vonwegen Adoption ist nicht so toll oder was weiss ich. Und weil Kristen unfruchtbar ist, beziehungsweise Tumore an ihrer Gebärmutter hat, möchte sie natürlich ihm seine Zukunft nicht versauen. Gleichzeitig klettet sie sich dann jedoch wieder alle paar Tage oder Wochen komplett an ihn, sagt ihm einmal sogar, dass sie ihn liebt und alles. Ich kann nachvollziehen, dass es schwierig ist, über das Thema Unfruchtbarkeit zu sprechen, aber das legitimiert keineswegs ihre toxische Art, die sie Josh gegenüber an den Tag legt.
Ausserdem finde ich die Messages, die uns die Geschichte auftischt an sich auch problematisch: einerseits wird so oft so oberflächlich und sexistisch gesprochen (Kristen über Josh und auch zu ihm, wenn sie ihm sagt, dass sie ihn nur für Sex braucht, andererseits der eine Feuerwehrskollege von Josh und Brandon, der ständig sexistische Aussagen macht), andererseits die Aussage, dass das Buch eigentlich für Frauen in derselben Situation wie Kristen sind, sich selber lieben und akzeptieren sollen. Jedoch schafft es die Autorin, diese Message völlig zu versemmeln, weil Kristen schlussendlich wundersamerweise schwanger wird, aufgrund Joshs «Supersperma» (wird wirklich so genannt, wtf), ausserdem ist Kristen bis zum Schluss überhaupt nicht mit sich im Reinen. Sie jammert eigentlich ständig nur darüber, wie schlecht sie ist, ist nie zufrieden mit sich selber und lässt das Ganze dann an Josh raus, bis zum Schluss redet sie immer davon, dass er doch jemand viel besseren verdient – was bitte soll man von diesen Aussagen mitnehmen? Kristen sollte dringend zur Therapie und Josh auch, wenn er sich ernsthaft so blind in jemanden verliebt, der so toxisch und unsicher ist. Die Autorin versucht im Schlusswort nochmals zu erwähnen, dass sie das Ende mit der Schwangerschaft nicht gewählt hat, um ein Happy End zu zaubern, sondern dass das Happy End sein soll, dass Kristen sich selber liebt und akzeptiert, aber wo bitte tut sie das? Kann ich leider gar nicht nachvollziehen...

Fazit:
Ich bin mir sicher, es gibt viele, die das Buch gern haben werden, aber für mich ist die Geschichte einfach problematisch. Ich mag simple Liebesgeschichten mit Happy End sehr gern, aber nicht wenn so viele verqueere Aussagen damit vermittelt werden. Die Story an sich, oberflächlich gesehen, ist süss, mal abgesehen davon, dass Kristen echt mühsam ist. Aber ich hoffe doch sehr, dass auch andere Leser*innen etwas hinter die Geschichte blicken werden und hinterfragen, was daran alles problematisch sein könnte.
Ich empfehle das Buch nicht weiter, da ich finde, eine Liebesgeschichte kann auch mit Charakteren geschrieben werden, die nicht so toxisch und kaputt sind wie Kristen. Oder zumindest bis am Schluss eine Entwicklung durchmachen, das macht sie leider wirklich gar nicht. Schade drum, denn es wäre eine Chance gewesen, den Leuten zu zeigen, dass sich Menschen mit einer schlimmen Kindheit und/oder Unfruchtbarkeit entwickeln und verändern können. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sich Menschen, die unfruchtbar sind und dieses Buch lesen, vor den Kopf geschlagen fühlen, weil die ganze Message am Schluss von einem absolut deplazierten Happy End untergraben wird.

Themen: Perfektionszwang, Zwangsstörung, Drama, Unfruchtbarkeit, «Liebe»
Story: 2/5
Spannung: 2/5
Charaktere: 1.5/5
Lesefluss: 1.5/5

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