Cover-Bild Infinity Plus One
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 26.02.2021
  • ISBN: 9783736314863
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Amy Harmon

Infinity Plus One

Corinna Wieja (Übersetzer), Jeannette Bauroth (Übersetzer)

"In dieser Nacht sind wir beide gesprungen, haben beide losgelassen, sind beide gefallen."

Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld, als sie je ausgeben könnte ... und sie will sterben. Finn Clyde ist ein Niemand. Das Einzige, was für ihn im Leben Sinn ergibt, ist Mathematik. Allerdings hat ihn das bisher noch nicht weit gebracht. Er will ganz neu anfangen, weit weg von den Schatten seiner Vergangenheit. Doch dann sieht er das Mädchen auf der Brücke. Er weiß, dass sie springen wird. Und er muss eine Entscheidung treffen ...

"Unvergesslich, zutiefst berührend und einzigartig geschrieben, wie es nur Amy Harmon kann." VILMAIRIS

Neuausgabe von UNENDLICH WIR

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2021

Leider anders als erwartet.

4

Meine Meinung:

Dies ist bereits mein zweites Buch von Amy Harmon. Nachdem ich 'Making Faces' geliebt habe, war ich umso gespannter auf ihr zweites Buch, welches ja als Neuauflage im Lyx-Verlag erschienen ...

Meine Meinung:

Dies ist bereits mein zweites Buch von Amy Harmon. Nachdem ich 'Making Faces' geliebt habe, war ich umso gespannter auf ihr zweites Buch, welches ja als Neuauflage im Lyx-Verlag erschienen ist. Aber was soll ich sagen? Ich wurde komplett enttäuscht. Es war überhaupt nicht das, was ich mir von der Geschichte erhofft habe.

Finn war mir von Anfang an sympathisch. Mit seiner Liebe zur Mathematik und seiner Hilfsbereitschaft Bonnie gegenüber. Allerdings hätte ich mir manchmal etwas mehr Tiefe in Bezug auf seine Handlungen und Gedanken gewünscht. Und man muss sagen, er hat wirklich starke Nerven, denn Bonnie ist teilweise wirklich anstrengend.

Ich finde Bonnie ist ein Charakter, der nicht nur wahnsinnig widersprüchlich handelt, sondern auch oft wahnsinnig unüberlegt. Sie verhält sich teilweise wie ein bockiges Kind.

Zu den Nebencharakteren wie Bär und der Grandma von Bonnie konnte ich nicht wirklich eine Beziehung aufbauen. Dazu wurden sie viel zu wenig erwähnt und auch viel zu wenig von ihrem Charakter preisgegeben.

Die erste Hälfte des Buches war echt gut, es ging langsam voran zwischen den beiden, sie haben sich einander angenähert und ich hab wirklich gut in die Geschichte hineingefunden. Die zweite Hälfte hat mir das Buch jedoch zerstört. Es wurde von jetzt auf gleich völlig unrealistisch. Vieles war nicht mehr nachvollziehbar und oft nur oberflächlich beschrieben. Auch die Charaktere waren mir ab da nicht mehr greifbar und ihre Gefühle konnte ich nur noch schwer bis gar nicht mehr nachvollziehen. Haben sie sich am Anfang noch langsam angenähert, ging es mir am Ende zwischen den beiden einfach viel zu schnell.

Die Idee der Geschichte hat mir gut gefallen. Auch die Umsetzung in der ersten Hälfte war für mich echt gut. Aber die zweite Hälfte hat für mich die Erwartungen an das Buch kaputt gemacht. Einige Szenen hätten durch aus anders oder gar nicht erwähnt werden müssen.



Fazit:

Alles in allem konnte mich das Buch leider nicht von sich überzeugen. Die Grundidee war super, aber die Umsetzung in der zweiten Hälfte nicht mein Fall. Was ich dennoch großartig fand ist, wie der Titel zur Geschichte gepasst hat. Das es so einen genauen Bezug zwischen Buch und Titel gab.

Das Buch bekommt von mir 2,5 von 5 Sternen.

Ich bedanke mich bei dem Lyx-Verlag und der Lesejury für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Hat mich leider nicht überzeugt

4

Titel: Infinity plus one
Autorin: Amy Harmon
Verlag: LYX (26.02.2021)
Preis: 12,90 Euro (Broschiert)
Genre: New Adult
Umfang: 416 Seiten
ISBN: 978-3-7363-1486-3


REZENSION

Klappentext: "In dieser Nacht ...

Titel: Infinity plus one
Autorin: Amy Harmon
Verlag: LYX (26.02.2021)
Preis: 12,90 Euro (Broschiert)
Genre: New Adult
Umfang: 416 Seiten
ISBN: 978-3-7363-1486-3


REZENSION

Klappentext: "In dieser Nacht sind wir beide gesprungen, haben beide losgelassen, sind beide gefallen."

Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld, als sie je ausgeben könnte ... und sie will sterben.
Finn Clyde ist ein Niemand. Das Einzige, was für ihn im Leben Sinn ergibt, ist Mathematik. Allerdings hat ihn das bisher noch nicht weit gebracht. Er will ganz neu anfangen, weit weg von den Schatten seiner Vergangenheit. Doch dann sieht er das Mädchen auf der Brücke. Er weiß, dass sie springen wird. Und er muss eine Entscheidung treffen ...

Insgesamt: 2,5 / 5 ★

Dieses Buch ist das zweite Buch was ich von der Autorin gelesen habe. Amy Harmon hat einen lockeren und leichten Schreibstil, der sich sehr angenehm lesen lässt. Bei manchen Kapiteln hat man gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflogen ist und kam wirklich gut voran. Das Buch war eine Achterbahn meiner Gefühle, sowohl positiv als auch negativ. Auch wenn es einige Dinge gab, die ich leider zu bemängeln habe, wird es nicht das letzte Buch sein, welches ich von der Autorin gelesen habe.

Amy Harmon hat mir einen sehr leichten Einstieg in das Buch geboten. Ich kam sehr gut in die Geschichte von Bonnie und Finn hinein, wobei ich wirklich zugeben muss, dass mir die erste Hälfte des Buches um Welten besser gefallen hat, als die zweite Hälfte. Die zweite Hälfte viel mir sehr schwer und hat in meinen Augen mir das Buch leider kaputt gemacht. Es wurde einfach von Seite zu Seite für mich unrealistischer, nicht mehr nachvollziehbar und nur noch oberflächlicher. Ich hatte gar keine Bindung mehr zu den Protagonisten und mir wurden leider auch keine Gefühle mehr vermittelt. Es gab Szenen (ACHTUNG SPOILER), wie zum Beispiel die Flucht aus der Bar, die Hochzeit und die Veranstaltung, die für mich einfach so unrealistisch erschienen sind. Bonnie und Finn kannten sich gerade mal eine Woche und schon heiraten sie. Für mich war das einfach sehr unrealistisch und nicht gerade passend. Auch hat Bonnie in meinen Augen sehr widersprüchlich gehandelt. Sie sind auf der Flucht bei der Polizei und trotzdem handelt Bonnie immer und immer wieder so, als ob sie nur darauf anlegen möchte geschnappt zu werden. Auch die Beziehung der Beiden hat gut und langsam angefangen, wurde aber mit der Hochzeit für mich einfach nur zerstört, denn der Schritt ging mir um einiges zu schnell.

Vom Klappentext her hatte ich mehr erwartet, denn diesen fand ich wirklich gut und habe mir mehr erhofft. Den Vergleich immer wieder zu Bonnie und Clyde, dem kriminellen Paar. Fand ich jedoch gut, auch wenn ich es an manchen Stellen doch übertrieben fand.

Finn habe ich von Anfang an sehr schnell ins Herz geschlossen, denn er ist ein Mathe Genie, genauso wie ich. Ich konnte oftmals seine Gedanken verstehen, wenn es um Zahlen ging und habe mir gedacht, wow, so denke ich auch. Auch das er ein Ex-Häftling ist, hat ihn nicht weniger sympathisch gemacht. Manchmal hätte ich mir von ihm ein bisschen mehr erhofft, was er denkt, wieso er so handelt, einfach ein wenig mehr in die Tiefe gehen. Mit Bonnie hatte ich immer mal wieder Probleme, was größtenteils auch daran lag, dass sie sehr widersprüchlich gehandelt hat. Für mich hat sie sich immer wieder selbst widersprochen und ich kam vor allem in dem letzten Drittel des Buches nicht mehr wirklich mit ihr zurecht, was ich wirklich Schade fand. Mit den Nebenprotagonisten (Bär, Bonnies Gran) konnte ich nicht wirklich eine Bindung aufbauen. Für mich waren sie sehr oberflächlich. Das Buch war keinesfalls langweilig, jedoch als es immer unrealistischer wurde, musste ich mich schon dazu überwinden das Buch weiterzulesen.

Amy Harmon hat eine vielversprechende Idee entwickelt und mir haben die Grundgedanken wirklich gefallen. Ohne das letzte Drittel oder ohne manche Szenen hätte es mir wahrscheinlich auch viel besser gefallen, denn es hat auf jeden Fall gut angefangen! Was ein riesiger Pluspunkt war, war dass der Titel doch so eine bedeutende Bedeutung hatte. Infinity (Finn) plus one (Bonnie). Dies hat mir wirklich sehr gut gefallen. Auch die mathematischen Aspekte haben mir sehr zugesagt, genauso wie das Zwillingsthema.

FAZIT: Mir fiel das Buch an einigen Stellen sehr leicht, an anderen sehr schwer. Es gab positives und negatives. Es war für mich ein auf und ab. Dieses Buch gehört zwar nicht zu den Büchern, die ich gerne empfehle, aber ich bin froh es gelesen zu haben. Es war mir persönlich jedoch vor allem gegen Ende einfach nur unrealistisch und es sind unpassende Dinge passiert, mit denen ich mich nicht anfreunden konnte und kann.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Nicht überzeugend

0

"Infinity plus One" ist mein erstes Buch von Amy Harmon. Ich habe es auf Englisch gelesen, es ist aber auch unter demselben Titel beim LYX-Verlag erschienen.

Leider muss ich sagen, dass mich die romantische ...

"Infinity plus One" ist mein erstes Buch von Amy Harmon. Ich habe es auf Englisch gelesen, es ist aber auch unter demselben Titel beim LYX-Verlag erschienen.

Leider muss ich sagen, dass mich die romantische Geschichte, in der es um die berühmte Sängerin Bonnie und den Ex-Häftling Finn geht, nicht überzeugen konnte. Das liegt wohl einerseits daran, dass ich noch nie ein Fan von Road Trip-Romance gewesen bin - keine Ahnung weshalb. Andererseits ist "Infinity plus One" meiner Meinung nach zu unoriginell. In der Idee steckt einfach nichts Neues und auch an Spannung hat es gefehlt, sodass die fehlende Originalität nicht ausgeglichen werden konnte.

Zudem haben mich die ständig wechselnden Erzählperspektiven verwirrt. Davon gab es nämlich drei; einmal Bonnies aus der Ich-Perspektive, dann Clydes aus der Er-/Sie-Perspektive und schließlich waren da noch die eingeschobenen TV- und Zeitungsberichte. Für mich war das zu durcheinander und hat nicht gut harmoniert.

Gefallen haben mir jedoch die vielen Wortspiele. Die haben sich wie ein roter Faden durch das Buch gezogen - wirklich schöne Idee!

Fazit: Von mir gibt es hier keine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Ein guter Titel gibt leider nicht gleich eine gute Geschichte

0

Alleine der Titel hat mich schon total neugierig gemacht und auch der Klappentext lässt darauf schließen, dass es sich hierbei um eine zauberhafte Geschichte mit viel Gefühl handelt. Und wäre das nicht ...

Alleine der Titel hat mich schon total neugierig gemacht und auch der Klappentext lässt darauf schließen, dass es sich hierbei um eine zauberhafte Geschichte mit viel Gefühl handelt. Und wäre das nicht schon genug, besticht das Buch zusätzlich mit dem wunderschönen Cover. Doch um was geht es denn in diesem Werk von Amy Harmon überhaupt?

Die Country/Popsängerin Bonnie Rae Shelby hat alles, was sich ein Mensch erträumt: Mehr Geld, als sie jemals ausgeben kann, gesegnet mit einem unglaublichen Gesangs- sowie Komponiertalent und Millionen Fans. Dennoch will sie sterben. Als der Ex-Sträfling Finn Clyde sie auf der Brücke stehen sieht, weiß er, dass er einfach helfen muss. Dabei prallen zwei Welten aufeinander und nichts ist mehr, wie es vorher war.

Mein Eindruck vom Buch:
Ich war wirklich mega gespannt auf dieses Buch, doch schon die ersten Kapitel haben mich leider ernüchtert. Die Hauptprotagonistin wirkte auf mich enorm unsympathisch und ich konnte kaum glauben, dass es sich hier um eine 21jährige handelt. Quengelig, arrogant, rotzfrech, egoistisch und pubertär sind so die Merkmale, die mir spontan zu Bonnie einfallen. Und sobald ihr etwas nicht passt, heult man halt einfach drauf los. Hätte nur noch gefehlt, dass sie sich wie ein kleines Kind hinstellt und mit dem Fuß aufstampft, wenn ihr etwas nicht gepasst hat. Aber auch Finn Clyde kommt leider nicht viel besser weg. Auf mich wirkte er einfach nur wie ein treudoofer Dackel, der sich absolut alles von Bonnie gefallen ließ, egal, wie kindisch sie sich auch verhielt. Ich hatte das Gefühl, die Autorin hat hier versucht, einen Bad Boy zu erschaffen, dessen harte Schale geknackt werden soll. Das ist meiner Meinung nach aber komplett gescheitert, denn im Grunde wirkt Finn einfach nur wie ein willenloser Mittzwanziger, der keine Ahnung hat, was er mit seinem Leben anstellen will und sich von der Schönheit Bonnies komplett blenden ließ. Ich konnte oftmals nur den Kopf schütteln, wenn Bonnie wieder eine ihrer Shows abgezogen hat und Finn sie trotzdem wieder aufgefangen hat. In vielen Büchern gibt es zumindest liebenswerte Nebencharaktere, wenn es die Hauptpersonen nicht so auf die Beliebtheitsskala schaffen, aber dies war hier leider auch nicht zu finden. Die Story an sich war für mich auch schwer nachzuvollziehen. Zum einen habe ich mich ständig gefragt: Warum tätigt Bonnie nicht einfach einen oder vielleicht auch zwei Anrufe und alle Missverständnisse und Probleme wären sofort aus der Welt geschafft? Nein, Drama-Queen hatte das ja nicht nötig und so entstand eine vollkommen unrealistische Story. Mir fehlte jegliche Tiefe in diesem Buch und nicht mal die Passagen, in denen es um Minnie und Fish ging, konnten mich auch nur ansatzweise berühren. Wirklich das einzig Positive an diesem Buch fand ich den Schreibstil. Nur macht dieser alleine keine gute Geschichte.

Fazit:
Normalerweise liebe ich die New-Adult-Bücher vom LYX-Verlag, aber diese Story konnte mich leider überhaupt nicht erreichen. Der Story an und für sich kann ich nur einen einzigen Stern geben, da überhaupt keine Emotionen übertragen werden konnten. Nur wegen der Tatsache, dass sich der Schreibstil super lesen lässt und ich das Buch flüssig in einem Rutsch durchlesen konnte, gibt es einen zweiten Stern.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

konnte mich leider nicht mitreißen

5

„Hast du schon mal das Gefühl gehabt, du hättest etwas vergessen, und dann fällt dir auf, dass du nicht etwas, sondern jemanden vergessen hast...?“
(Bonnie zu Finn in Infinity plus one)

Worum geht’s? ...

„Hast du schon mal das Gefühl gehabt, du hättest etwas vergessen, und dann fällt dir auf, dass du nicht etwas, sondern jemanden vergessen hast...?“
(Bonnie zu Finn in Infinity plus one)

Worum geht’s?

Superstar Bonnie Rae Shelby ist nach dem Verlust ihrer Schwester und dem Ende ihrer Tour komplett aus der Bahn geraten. In einer Nacht und Nebel-Aktion verschwindet sie und steht plötzlich am Geländer einer Brücke, fest entschlossen zu springen. Zufälligerweise kommt Finn Clyde vorbei, der sich auf dem Weg von New York nach Las Vegas befindet, um sein Leben neuzubeginnen. Spontan hält er an – und rettet Bonnie das Leben. Beide starten in einen ungewöhnlichen Roadtrip, über den schon bald das ganze Land berichtet. Doch vielleicht ist diese verrückte Reise genau das, was beide brauchen, um sich selbst wiederzufinden.

Infinity plus one ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch startet mit einem kurzen Prolog, der vor allem die Geschichte des Gangsterpärchens Bonnie und Clyde erzählt. Im Anschluss springt die Geschichte 11 Tage zurück und wird dann linear erzählt, die Protagonisten haben zwischenzeitlich jedoch Erinnerungsflashbacks. Einige Kapitel starten mit Medienberichten, die durch Kursivschrift hervorgehoben sind. Die Geschichte wird von Bonnie in der Ich-Perspektive und von einem Erzähler mit Fokus auf Clydes Perspektive erzählt. Der Schreibstil ist leicht und mitreißend, das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Thematiken wie Suizidversuch und Verlust.

Meine Meinung

Zweite Chancen. Nicht nur in Büchern ein beliebtes Thema, sondern auch bei Büchern. Amy Harmon konnte mich mit ihrem “Making Faces” leider nur bedingt überzeugen. Zu wenig Tiefe, dabei waren es so emotionale Themen. Zu viel Drumherum, zu viel auf einmal und alles so sehr gewollt. Dann kam “Infinity plus one” und ich wusste beim Klappentext, ich muss dieses Buch lesen. Es klang einfach zu gut, ebenso wie die Leseprobe. Doch was die Autorin hier abgeliefert hat, war für mich am Ende leider einfach nur noch eine Enttäuschung.

Bonnie und Clyde. Ein Klassiker der Geschichte, ein sagenumwobenes Gangsterpärchen, ein vielfach erzählter Mythos. Die Autorin hat sich von dieser Geschichte inspirieren lassen, aber eine ganz eigene Version darauf gemacht. Bonnie ist hier eine weltbekannte Sängerin, junge 21 Jahre, doch schon am Ende ihrer Kräfte. Ihre Großmutter treibt sie zu Höchstleistungen, sie finanziert die komplette Familie und ihre Gedanken werden immer dunkler. Als sie dann noch ihre Zwillingsschwester Minnie verliert – und sich nicht einmal verabschieden kann – brennt eine letzte Sicherung durch. Bonnie verschwindet, mit der geklauten Handtasche der Großmutter, hastig abgeschnittenen Haaren und keinem Plan. So landet sie auf einer Brücke, im Begriff, sich mit Minnie wiederzuvereinen. Doch dann kommt Clyde. Dieser heißt eigentlich Finn Clyde bzw. Infinity James Clyde, wird im Buch passenderweise jedoch größtenteils Clyde genannt. Ex-Häftling, der nach einem misslungenen Raubversuch seines Bruders im Gefängnis saß und hierbei auch noch seinen Zwillingsbruder Fish verlieren musste, auf der Suche nach einem neuen Leben, auf dem Weg nach Vegas und irgendwie von der Gestalt am Straßenrand angezogen. So rettet er Bonnie und gewinnt eine ungewöhnliche Wegbegleiterin auf seiner Reise. Es ist ein Roadtrip der etwas anderen Art, quer durch das Land, mit unglaublich vielen Erlebnissen, immer mal wieder aufkeimenden Gesprächen und jeder Menge Fragezeichen. Bonnie und Clyde in der Neuauflage, nur ohne die Straftaten. Theoretisch zumindest. Denn parallel zur Geschichte wird in einigen Kapiteln die Medienberichtserstattung abgedruckt. Von Entführung der Bonnie über Lösegelderpressung, Autodiebstahl und angeblichen Raubüberfällen wird hier alles breitgetreten. Der allgemeine Tenor: Bonnie ist nicht freiwillig mit Clyde unterwegs. Die Wahrheit? Eher ist Bonnie eine Klette an Clyde als andersherum. Auf ihrem Weg reden sie über Bonnies Leben als Star, was stark an Burnout erinnert und auch an Schicksale wie Britney Spears und Taylor Swift, sie reden über Clydes Zeit im Gefängnis, welche mehr als erschütternd war, jedoch verhältnismäßig wenig behandelt wird. Und sie begegnen zahlreichen Menschen und Geschichten. Es ist ein verrückter, wilder Trip, ungeplant, unvorhersehbar und unkontrolliert.

Klingt soweit gut, würde man denken. Das war es anfangs auch. Mich konnte die Energie des Buches mitnehmen, ich habe gern weitergelesen und war gespannt, was beide als nächstes erleben würde. Doch zunehmend wurde die Tour für mich zu einer Farce. Bonnie klaut Clyde das Auto, später wird das Auto abgeschleppt und sie müssen improvisieren. Mehr als einmal verlassen sie fluchtartig einen Ort und lassen ihre Sachen zurück, sie geraten in komische Situationen, landen an verrückten Orten und tun noch verrücktere Sachen. Irgendwann ab der Hälfte ging es los, dass ich das Buch als zunehmend anstrengend empfand. Vor allem an Bonnie lag dies. Die Autorin legt sehr wenig wert auf Tiefe und Gefühl. Bonnie redet ungefiltert, springt von einem Thema zum nächsten, hat fixe Ideen und jede Menge naive Vorstellungen. Ihr Inneres wird nur gelegentlich offengelegt, dabei wäre dies doch genau das gewesen, was für eine greifbare Geschichte sinnvoll gewesen wäre. Clyde bleibt – vielleicht auch aufgrund der Erzählperspektive – relativ unnahbar. Er ist ein sehr kontrollierter Mensch, der nur bei Bonnie die Kontrolle verliert. Er ist fasziniert von ihr und fängt schnell an, sie zu begehren. Wieso? Kann ich ehrlich gesagt nicht sagen. Beide Charaktere reden immer wieder von einer Spannung, haben Vorstellungen vom gemeinsamen Sex – aber ich konnte weder eine emotionale Verbindung noch eine gewisse Anziehung vernehmen. Beide sind einfach nur lose Freunde, die sich zufällig kennengelernt haben. Entsprechend schwer nachvollziehbar wurde es dann für mich, als Entwicklung um Entwicklung von statten ging und beide Entscheidungen treffen, die einfach für mich komplett unlogisch waren. Im letzten Drittel des Buches setzt die Autorin auf Ereignisse, die für mich nur lachhaft und vollkommen wirr daherkamen. Gelinde gesagt empfand ich das komplette Finale des Buches schlichtweg als komplett übertrieben. Selten habe ich beim Lesen eines Buches so häufig mit dem Kopf schütteln müssen wie hier. Man muss sich auch vor Augen halten, dass das Buch eine Zeitspanne von unter zwei Wochen, minimal mehr als eine Woche abdeckt. Ich bin an das Buch herangegangen, weil ich dachte, hier gibt es eine schöne, emotionale Geschichte. Das wird in meinen Augen nicht bedient. Emotionen bleiben auf der Strecke, spontane Einfälle bestimmen die Geschichte und beide Charaktere verbergen mehr voreinander als dass sie offenlegen. Auch der verzweifelte Versuch, am Ende ein wenig Drama reinzubringen, verkommt vollkommen, da es so schnell und simpel aufgelöst wird, dass man es auch direkt hätte lassen können. Sicher gibt es hier und da kleinere Überraschungen, aber an diesen konnte ich mich wenig erfreuen, wenn der komplette Rest einen mehr irritiert als begeistert. Ich weiß nicht, wie nach einem so starken Anfang und so viel Potenzial so eine Entwicklung entstehen konnte. Zwar hat die Geschichte so in vielen Punkten Ähnlichkeit zu Original Bonnie und Clyde, aber der Preis dafür ist, dass jegliches Gefühl und jeglicher Realismus auf der Strecke bleiben. Als dann im Epilog auch noch eine der unterwegs aufgelesenen Personen mit einer Nachricht aus dem Jenseits daherkommt, hatte mich das Buch schlussendlich endgültig verloren.

Ich habe für mich festgestellt, dass Amy Harmon offenbar nicht meine Autorin ist, da ich hier ähnliche Punkte wie bei Making faces kritisiere, insbesondere die fehlende Tiefe, die rasante Entwicklung der Geschichte und das viele Drumherum. Bei Infinity plus one empfand ich das aber alles tatsächlich noch schlimmer. Die Autorin jagt mit einer Geschwindigkeit durch das Buch, dass es zwar einerseits hochspannend bleibt, andererseits aber eben für mich auch einfach „zu viel“ ist. Zu viele Zufälle, zu viele zu perfekte Puzzleteile und dazu leider noch jede Menge hohlphrasiges Blabla, was zu gewollt, zu perfekt, zu konstruiert wirkt. In meien Augen hätte man aus der Geschichte extrem viel machen können, die Autorin hat aber einen Weg gewählt, der mich schlichtweg nicht abholen konnte bzw. nach anfänglicher Begeisterung schnell verloren hat. Bei Infinity plus one sieht man in meinen Augen gut, wann viel einfach zu viel ist. Dazu kommt leider, dass vor allem Bonnie ab einige gewissen Zeitpunkt unberechenbar wird und mit ihrer Art, ihren Taten und ihren Stimmungsschwankungen vermehrt für Probleme sorgt – sowohl in der Geschichte als auch bei mir mit der Sympathie. Während ich Clyde wirklich ins Herz geschlossen habe und es schade finde, so wenig eigentlich über ihn erfahren zu haben (außer einiger Knastmomente und jeder Menge Mathematik, die er als mathematisches Superhirn zwischendurch erzählt, gibt es wenig bis nichts), hat Bonnie wirklich schnell meine Faszination verloren. Leider wird auch nur bedingt angesprochen, inwiefern ihre Gedanken und Probleme psychischer Natur sind. Einziges Highlight bleibt für mich am Ende die Thematisierung der medialen Aufmerksamkeit, die zu jeder Zeit von der Wirklichkeit abweicht. Hieran kann man die Dynamiken, die teilweise in solchen Geschichten liegen, gut erkennen. Doch auch hieraus wurde am Ende eigentlich nichts mehr gemacht.

Mein Fazit

Am Ende war Infinity plus one definitiv nicht mein Buch. Nach einem starken Start und ganz viel Hoffnung bleibt leider nur eine wahnsinnig konstruierte, überladene Geschichte, in deren Verlauf die Autorin es für mich einfach übertrieben hat. Das Fehlen von Tiefe und vor allem die Abwesenheit von Gefühl machten die Enttäuschung nur komplett. So viel Potenzial, was aber nur für eine schnelllebige, etwas wirre Roadtripstory voller spontaner Entscheidungen genutzt wurde. Für mich leider keine Leseempfehlung.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

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