Cover-Bild Das Gegenteil von Hasen
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 25.05.2020
  • ISBN: 9783453272804
Anne Freytag

Das Gegenteil von Hasen

Roman
Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Es sind Einträge, die ein ganz anderes Bild des beliebten Mädchens zeigen, das alle zu kennen glauben.

Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2020

Ein Buch, das mit leisen Tönen ganz laut ist ... ein absolutes Must-Read

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Inhalt:

Obwohl Julia zur Clique der beliebten Schüler an ihrer Schule zählt, hat sie niemanden, mit dem sie wirklich reden kann. Deshalb hält sie ihre Gedanken auf einem geheimen Blog fest und schreibt ...

Inhalt:

Obwohl Julia zur Clique der beliebten Schüler an ihrer Schule zählt, hat sie niemanden, mit dem sie wirklich reden kann. Deshalb hält sie ihre Gedanken auf einem geheimen Blog fest und schreibt sich dort alles von der Seele. Hier kann sie ganz sie selbst sein und muss ihre Worte nicht in Watte packen, um ihre beste Freundin Marlene und ihren festen Freund Leonard nicht zu verletzten und zu verlieren.

Doch dann begeht Julia einen fatalen Fehler: Sie lässt ihren Laptop im Bus liegen und am nächsten Tag ist ihr Blog plötzlich öffentlich und ihre ungefilterten Gedanken für alle lesbar. So muss Julia erkennen, dass Worte mehr verletzen können als Taten und dass der Fall vom beliebten Mädchen zur Außenseiterin sehr tief sein kann.

Aber wer hat die Einträge veröffentlicht und Julia damit zum Mobbingopfer gemacht? Die Liste der Verdächtigen ist lang und die Motive könnten unterschiedlicher nicht sein. Fakt ist, nach der Veröffentlichung wird nichts mehr sein, wie zuvor, für niemanden … .

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, dass ich das Buch zunächst aufgrund seines ungewöhnlichen Titels gar nicht im Kopf hatte. Erst als es dazu eine Kampagne von „ehrlich & anders“ gab und ich deswegen den Klappentext gelesen hatte, wollte ich es lesen. Außerdem war ich sehr neugierig auf Anne Freytag, deren Bücher von vielen Bloggern und Lesern sehr gelobt werden, von der ich aber noch nichts gelesen hatte.

Als ich zu lesen begann, war ich ehrlich gesagt etwas skeptisch. Man erfährt sofort, dass die Einträge von Julia veröffentlicht wurden und diese eingeschlagen sind, wie eine Bombe, aber im negativen Sinne. Was jedoch wirklich in den Beiträge steht, bleibt zunächst geheim, was bei mir die Neugierde bis ins Unermessliche gesteigert hat. Es werden immer nur Andeutungen gemacht, Personen erzählen, dass sie schockiert sind, mit den Worten verletzt wurden, dass sie das nie von Julia gedacht hätten usw. aber was sie denn nun wirklich geschrieben hat, erfährt man erst nach dem ersten Viertel des Buches. Ich muss ja gestehen, das hat mich fast wahnsinnig gemacht, ist aber natürlich ein gekonnter Trick der Autorin, ihre Leser am Ball zu behalten. Mich hat sie damit jedenfalls gekriegt und ich war richtig an die Seiten gefesselt und das obwohl ich mich erst einmal an den Schreibstil gewöhnen musste. Tatsächlich verbringt man als Leser nämlich viel Zeit in der Gedankenwelt der einzelnen Charaktere. Jeder erzählt aus seiner Sicht, wie er die Dinge erlebt hat, schildert seine Gefühle und Gedanken, berichtet von seinen Erfahrungen mit Julia und vom Umgang mit der ganzen Situation. Dadurch bekommt man vor allem anfangs wenig Dialoge, dafür viele Erzählungen. Eigentlich mag ich das ja nicht besonders, weil ich finde, dass Dialoge ein Buch flüssiger machen, aber in diesem Fall hat es perfekt zur Geschichte und zu den Protagonisten gepasst und nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, fiel es mir auch gar nicht mehr großartig auf.

Die Story an sich ist durch die ganzen Verdächtigungen wirklich sehr spannend. Als Leser versucht man Hinweise zu finden und das Rätsel zu entschlüsseln, wer hinter der Veröffentlichung steckt. Doch obwohl mich das brennend interessiert hat, geriet es irgendwann doch in den Hintergrund, weil es viel wichtiger wurde, was zwischen den Protagonisten passiert. Die Veröffentlichungen der Beiträge zieht nämlich einen ziemlichen Rattenschwanz hinter sich her und wirkt sich auf das Leben aller aus, manchmal im negativen, manchmal aber auch im positiven Sinne.

Dabei versteht es Anne Freytag sehr gut, die Probleme von Jugendlichen in all ihrer Vielfältigkeit darzustellen und so geschickt in die Geschichte einzuflechten, dass sie einfach zu den Protagonisten dazugehören. Es geht um die erste Liebe, um Sex und Sexualität, um Verhütung, um Aussehen, um Schönheitsideale und Mobbing. Es geht um Freundschaft, ums anders sein, darum, sich anzupassen oder seinen Weg zu gehen, es geht um Erwartungen, um Familie und wie man als Jugendlicher in all dem seinen Platz findet. Dabei geht Anne Freytag auch wie selbstverständlich (und genau so sollte es sein), mit den Themen Homosexualität und verschiedene Ethnien um. Es gibt ein Mädchen, das auf Mädchen steht und eines, das bi ist. Da gibt es eine Protagonistin mit asiatischen Wurzeln und einen mit dunkler Haut, alles ganz normal und kein großes Thema. Genau so sollte das meiner Meinung nach in Büchern sein.

Aber dieses Buch hat mich überhaupt dahingehend fasziniert und begeistert, dass es ohne großartige Effekthascherei auskommt. Natürlich werden Wahrheiten ausgesprochen, die man vielleicht nicht gerne hört und Dinge werden veröffentlicht, die eigentlich privat bleiben sollten, aber DER große Skandal bleibt aus, denn das hat die Geschichte auch gar nicht nötig. Es gibt genug Sachen, mit denen sich Jugendliche herumschlagen müssen und damit ist das Buch herrlich authentisch und Leser in dem passenden Alter können sich sicher sehr gut damit identifizieren. Mich hat es jedenfalls schwer begeistert, wie dieses Buch mit leisen Tönen doch so laut sein kann.

Fazit:

Auf „Das Gegenteil von Hasen“ bin ich erst auf den zweiten Blick aufmerksam geworden, hätte aber wirklich einiges verpasst, wenn ich es nicht gelesen hätte, denn dieses Buch hat mich schwer beeindruckt. Sehr authentisch schreibt Anne Freytag über die Probleme von Jugendlichen und nimmt dabei auch verschiedene Arten der Sexualität oder Ethnien wie selbstverständlich in den Alltag mit auf. Ohne Effekthascherei, aber sehr einfühlsam geht sie auf verschiedene Themen wie Mobbing, Outing, familiäre Probleme, Freundschaft, erste Liebe, Enttäuschungen, Schönheitsideale, Erwartungen der Eltern oder der Gesellschaft, Sex und Verhütung und vor allem die Macht der Worte ein. Denn manchmal tut die Wahrheit weh, aber manchmal kann sie auch eine neue Chance eröffnen. Ein Buch, das zeigt, dass es mit leisen Tönen doch so laut sein kann.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Schonungslos offen und ehrlich

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Julia, Leonard und Marlene, Linda und Edgar – sie alle sind Teil des 12. Jahrgangs eines Münchner Gymnasiums. Doch nur Linda, Leonard und Marlene gehörten zu den beliebten Schülern, die im Zentrum der ...

Julia, Leonard und Marlene, Linda und Edgar – sie alle sind Teil des 12. Jahrgangs eines Münchner Gymnasiums. Doch nur Linda, Leonard und Marlene gehörten zu den beliebten Schülern, die im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.
Das heißt jedoch nicht, dass sie keine Sorgen, Ängste oder Probleme haben. So auch Julia, die ihre in einer Art digitalem Tagebuch festhält. Doch dann verschwindet ihr Laptop, ihre privaten Blogeinträge werden veröffentlicht und Julia muss sich den Konsequenzen stellen...

„Das Gegenteil von Hasen“ ist das erste realistische Jugendbuch, dass ich von Anne Freytag gelesen habe – und ich war beeindruckt, wie gut es ihr gelungen ist, einerseits die Gefühls- und Gedankenwelt der Jugendlichen und die der Erwachsenen (Lehrer und Eltern) anderseits einzufangen. Ich arbeite selbst im Bildungswesen und werde zuweilen genau mit diesen Problemen konfrontiert, manchmal gelingt es uns zu helfen, manchmal nicht.

Für mich stehen in diesem Roman weniger das Thema Mobbing, als vielmehr die Überforderung und der Wunsch nach Anerkennung und Zughörigkeit der Protagonisten im Vordergrund.

So ist Julia z. B. innerlich zerrissen zwischen der Liebe zu ihrer Familie und ihrer Verantwortung innerhalb dieser, ihrer Beziehung zu Leonard, den sie nicht liebt und ihrer Freundschaft zu Leonardas Schwester Marlene, die gleichzeitig so was wie eine Konkurrentin darstellt. Doch auch Leonards und Marlenes Familie nicht perfekt.

Als Leser wird es uns ermöglicht, einige der veröffentlichten Blogbeiträge von Julia zu lesen. Sie sind schonungslos offen, ehrlich und halten denen, um die es geht den Spiegel vor. Und sie sind verletzend. Julia ist der Reaktion ihrer Mitschüler ausgeliefert, sie erfährt Ablehnung aber auch Zuspruch. Und sie lernt die wohl wichtigste Lektion ihres Lebens, nämlich wer wirklich ein guter Freund ist.
Für mich war es deshalb gar nicht so wichtig, zu erfahren, wer ihre Blogbeiträge veröffentlicht hat, wobei Anne Freytag auch hier eine überraschende Wendung parat hatte.

Fazit:
„Das Gegenteil von Hasen“ ist für mich ein rundum gelungener Roman. Es ist nicht auszuschließen, dass ich Auszüge daraus in meinem Unterricht (vor)lesen werde um mit meinen Schülern an geeigneter Stelle in die Diskussion zu kommen.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Ein totales Wohlfühlbuch

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Dieses Buch habe ich im Buddyread gelesen und wir waren beide direkt angetan von diesem Buch. Normalerweise versuche ich kurze Rezensionen zu schreiben, doch hier werde ich es nicht schaffen  ;)


Das ...

Dieses Buch habe ich im Buddyread gelesen und wir waren beide direkt angetan von diesem Buch. Normalerweise versuche ich kurze Rezensionen zu schreiben, doch hier werde ich es nicht schaffen  ;)


Das Buch beginnt mit einem Protokoll, bei dem Edgar, seine Eltern, die Rektorin und der Konrektor anwesend sind. Diese Protokolle tauchen immer wieder auf und es werden andere Schüler zu der Sache befragt. Zwischendurch äußern sich noch andere Schüler zu der ganzen Sache und geben ihre Vermutung ab wer es denn gewesen sein könnte. Und das was sie schreiben ist nicht immer nett.


Julias Blogeinträge sind eines Tages für alle sichtbar. Aber warum? Sie hat doch immer auf ihren Laptop aufgepasst. Doch eines Tages ist dies leider der Fall und eine fremde Person hat Julias Laptop und freien Zugang zu allen Daten, da Julia ihrem Browser und allen anderen Programmen erlaubt, sich die Passwörter zu merken. Das hätte sie mal besser nicht getan, denn so erscheinen ihre intimsten Gedanken im Netz und jeder weiß nun wie sie über manch eine Person denkt.


Auf der anderen Seiten gibt es die Opfer, die in ihren Posts erwähnt werden. Da wären z.B. einmal Edgar, Linda, Marlene und Leonard. Über alle schreibt sie nicht besonders nette, aber ehrliche Dinge, die viele Personen nie so direkt sage würden und lieber für sich behalten. Doch würde einer von ihnen so weit gehen und Julias Gedanken veröffentlichen und sich somit selbst ins Fleisch schneiden?


Für mich war es ein totales Wohlfühlbuch. Jede Person wird so detailreich beschrieben, sodass man sich in jeden hineinversetzen kann, ohne das es zu viel wird. Man kann sie auf einer Seite sehr gut verstehen, auf der anderen Seite denkt man nur "Warum hast du das getan?" Die Gedanken, die Gefühle und die Reaktionen jeder einzelnen Person wurden für mich perfekt rüber gebracht und es war alles nachvollziehbar. Auch hat eine Selbstreflektion aller Personen stattgefunden was mir noch viel besser gefallen hat. Ich habe bis zum Ende, als alles aufgelöst wurde, nicht gewusst wer den Blog öffentlich gemacht hat.


Ich empfehle dieses Buch zu 100%  =)

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Unglaublich gutes Jugendbuch!

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„Das Gegenteil von Hasen“ ist ein weiteres Jugendbuch der Autorin, das am 25. Mai im Heyne Verlag erschienen ist. Ich kenne bereits einige Bücher der Autorin, weshalb ich mit großen Erwartungen an das ...

„Das Gegenteil von Hasen“ ist ein weiteres Jugendbuch der Autorin, das am 25. Mai im Heyne Verlag erschienen ist. Ich kenne bereits einige Bücher der Autorin, weshalb ich mit großen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Und auch dieses Mal wurde ich wieder positiv überrascht.
Wie man dem Klappentext entnehmen kann, geht es in diesem Buch um das Thema Mobbing. Mobbing nicht nur an Schulen, sondern auch im Internet. Ein sehr aktuelles Thema also. Die Autorin beschreibt nicht nur den Verlauf und die Entwicklung von Mobbing, sondern gibt auch einen tiefen Einblick in die Welt der Jugendliche. Diese sind facettenreich und fernab von Klischees oder Derartiges. Man liest nicht nur viel über die Gedanken und Gefühle der Einzelnen, sondern erfährt auch ziemlich viel über deren familiäres Umfeld. Dass aber auch die Rektorin der Schule eine Rolle bekommt, fand ich unheimlich wichtig und passend. Es ist einfach schockierend, wie leicht Mobbing entstehen kann, aber auch wie viel Macht kleine Worte haben können. Als würden diese eine Bombe hochgehen lassen und alles um sich herum zerstören. Doch die Autorin gibt auch Hoffnung und zeigt, dass alles Schlimme nicht von Dauer ist.
Die Autorin hat einen angenehmen, flüssig leichten Schreibstil, der definitiv jugendgerecht ist. Man kann sich sehr gut in die Lage der jungen Leute hineinversetzen. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr spannend und lädt zudem zum Miträtseln ein, wer die privaten Posts mit den tiefsten Gedanken veröffentlicht haben könnte. Fesselnd fand ich übrigens auch die Protokolle und die „Stimmen der anderen“ zwischendurch. Letzteres zeigt umso deutlicher, wie schnell sich Gerüchte verbreiten und dass sobald auch nur einer verdächtigt wird, die Mehrheit (ohne genaueres zu wissen) daran festhält.
Neben der Geschichte finde ich auch das Cover und allgemein die Aufmachung des Buches gelungen. Insbesondere den Hasen mit dem Wolf-Schatten fand ich einfach so passend zur Geschichte.
„Das Gegenteil von Hasen“ von Anne Freytag ist ein gelungenes Werk. Es ist fesselnd, überhaupt nicht vorhersehbar, jugendgerecht und behandelt ein schwieriges und doch so wichtiges Thema der heutigen Zeit. Es mag sich hierbei zwar um ein Jugendbuch handeln, doch auch Erwachsene können dies lesen.
Ich vergebe insgesamt 5/5 Sterne und kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Erschrenkend ehrlich

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Klappentext

Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, ...

Klappentext

Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Es sind Einträge, die ein ganz anderes Bild des beliebten Mädchens zeigen, das alle zu kennen glauben.

Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.

Meine Meinung

„Das Gegenteil von Hasen“ ist für mich das erste Buch der Autorin gewesen. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen, da dieser auf mich sehr interessant gewirkt hat und ich unbedingt wissen wollte, wie die Autorin die Thematik umgesetzt hat.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist zunächst nicht ganz einfach, wenn man noch nicht daran gewohnt ist, aber ich habe schnell hinein gefunden und dann habe ich das Buch sehr schnell und mit viel Begeisterung lesen können. Gut gefallen hat mir, dass obwohl die Geschichte aus vielen Sichtweisen erzählt wird, man trotzdem nicht dem Faden verliert und die Möglichkeit bekommt alle wichtigen Charaktere näher kennenzulernen.

Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt auf dem Thema Mobbing und welche Auswirkungen dieses haben kann. Aber auch welche verschiedenen Gründe dazu führen können, wurde gezeigt. Des Weiteren spielen aber auch Themen wie Familie, Freundschaft, soziale Unterschiede und Homosexualität eine Rolle.

Julias geheimste Gedanken, die sie auf einem privaten Blog verfasst hat, wurden veröffentlicht und machen ihr nun die Zeit in der Schule schwer, da diese nicht gerade freundlich ihren Mitschülern und Freunden gegenüber sind. Schnell stellt man sich die Frage, wer diese Einträge veröffentlicht haben und nicht stellt fest, dass jeder ihrer Mitschüler und Freunde einen Grund dazu gehabt hätte und sobald man sich als Leser auf einen Täter festgelegt hat, taucht schon wieder die nächste Person auf, die man für verdächtig hält. Bis zum Schluss konnte ich mich so nicht hundertprozentig festlegen und die Auflösung des Rätsels hat mich sehr überrascht.

Großartig fand ich auch, dass man obwohl das Augenmerk auf den Jugendlichen liegt, man sehr viel über ihr familiäres Umfeld erfährt und ihre Eltern auch zu Wort in der Geschichte kommen. Durch diese Hintergrundinformationen, konnte man das Verhalten der einzelnen Personen noch mal besser nachvollziehen und sich gut in die jeweilige Person reindenken.

Dieses Buch macht deutlich, welche Macht Worte haben und dass Gedanken nicht immer für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Außerdem zeigt es, dass häufig die Person für schuldig gehalten wird, die sich die Mehrheit ausgesucht hat und diese Person nicht immer wirklich schuldig sein muss.

Hoffnung macht das Buch, indem es zeigt, dass selbst aus Situationen die beängstigend sind und wie das Ende der Welt erscheinen, etwas Gutes entstehen kann.

Fazit: Anne Freytag hat es geschafft ein Buch zu schreiben, dass einerseits fesselt und auf der anderen Seite sehr mit den Protagonisten mitfühlen lässt. Ein rundum großartiges Buch.

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