Cover-Bild Das Gegenteil von Hasen
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 25.05.2020
  • ISBN: 9783453272804
Anne Freytag

Das Gegenteil von Hasen

Roman
Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Es sind Einträge, die ein ganz anderes Bild des beliebten Mädchens zeigen, das alle zu kennen glauben.

Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2020

Ein Meisterwerk der Jugendbuchliteratur

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Wie auch bei Freytags anderen, steckt in diesem Roman so unglaublich viel Köpfchen und Gefühl. Ich habe so mit den Jugendlichen mitgefühlt! Der Roman öffnet die Augen für die Probleme und Sorgen, mit denen ...

Wie auch bei Freytags anderen, steckt in diesem Roman so unglaublich viel Köpfchen und Gefühl. Ich habe so mit den Jugendlichen mitgefühlt! Der Roman öffnet die Augen für die Probleme und Sorgen, mit denen sie in ihrem Schulalltag konfrontiert sind. Mobbing, Verliebtsein, Homosexualität, Rassismus. Harte Themen werden ungeschönt angesprochen und geben viel Stoff zum Nachdenken.

Besonders gefallen haben mir die vielen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird. Außerdem ist sie wendungsreich und spannend bis zum Schluss - wer hat die Einträge veröffentlicht und warum?? Aber vor allem, dass neben den Handlungssträngen im Jetzt und in der Vergangenheit (sowie Teilen in Protokollform zum "Mobbingvorfall Julia Nolde") so viele wichtige Themen angesprochen werden.

Und mal wieder: der Schreibstil! Halleluja! Ich bin absolut begeistert von der wie immer unglaublich bildlichen Sprache, die vielen Vergleiche und Metaphern. Und auch der Titel und das Bild vom Hasen im Wolfspelz oder vom Wolf im Hasenfell ist häufig wieder aufgegriffen worden. Das setzt der ganzen Geschichte noch einmal ein i-Tüpfelchen auf!

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Es regt sehr zum nachdenken an

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Das Gegenteil von Hasen ist für mich nach Nicht weg und nicht da das zweite Buch, das ich von Anne Freytag gelesen habe.

Ich habe dieses Buch gemeinsam mit Natalie von @booknatureparadise als Buddyread ...

Das Gegenteil von Hasen ist für mich nach Nicht weg und nicht da das zweite Buch, das ich von Anne Freytag gelesen habe.

Ich habe dieses Buch gemeinsam mit Natalie von @booknatureparadise als Buddyread gelesen.

Meine Meinung

Als ich den Buchtitel zum ersten Mal gelesen habe, war ich schon recht irritiert. Ich dachte, was haben denn bitte Hasen mit der Geschichte zu tun. Wie ich jetzt weiß handelt es sich hierbei um eine Metapher, die doch recht gut beschreibt, was in der Geschichte passiert.

Anne Freytags Schreibstil hatte mich ja bereits bei Nicht weg und nicht da völlig überzeugt. Und so war es auch nicht erstaunlich, dass ich auch diesmal wieder total überzeugt davon bin.

Sie bedient sich an verschiedenen Stielmitteln, was die Geschichte sehr abwechslungsreich gestaltet.

Auf der einen Seite wird die Geschichte über verschiedene Charaktere wie Julia, Edgar oder Linda erzählt. Dies geschieht mit Datum und Uhrzeit, auf der anderen Seite sind dort die Gesprächsprotokolle, die über die Schulleiterin und einzelne Schüler und/ oder deren Eltern angefertigt wurden.

Kernthema der ganzen Handlung ist das Thema Mobbing und die Auswirkungen davon. Außerdem wird sehr gut gezeigt, wie gefährlich das Internet eigentlich ist und wie extrem das unser Handeln beeinflusst.

Die Charaktere könnten verschiedener nicht sein und mir war bis kurz vor dem Ende völlig unklar, wer der/die Täter/in sein könnte.

Ich bin außerdem sehr froh, dass ich in einer Zeit aufwachsen durfte, in der das Internet erst ganz am Anfang war und noch überhaupt keinen Einfluss auf so etwas hatte. Ich bin selber in meiner Schulzeit gemobbt worden (damals nahm man das noch nicht ernst)und kann mich daher sehr gut in die betroffenen Charaktere hineinversetzen.

Ich muss auch sagen, dass ich erschüttert bin, wie leichtfertig Julia mit dem Internet bzw der eigenen Datensicherheit umgeht. Man sollte meinen, dass ein siebzehn- jähriges Mädchen heutzutage über die Gefahren besser Bescheid weiß. ich hab mich gefragt, warum sie die Einträge nicht händisch in ein Tagebuch oder wenigsten nur in eine Word Datei eingetippt hat. Ich würde nie auf die Idee kommen, Gedanken, die nicht für alle Ohren gedacht sind, in einen Blog einzutragen, auch wenn dies nur offline passiert.

Fazit

Das Gegenteil von Hasen ist eine sehr intensive Geschichte, die einen sehr gut zeigt, wie nachlässig viele mit der Macht des Internets umgehen. Außerdem zeigt es deutlich, dass das Mobbing von Schülern untereinander eine ganz neue Dimension erreicht hat.

Eine ganz große Leseempfehlung. Das Buch regt einfach zum nachdenken an.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Jahreshighlight

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wow, seit längerem konnte mich kein Buch mehr so fesseln und in den Bann ziehen wie dieses. Der Schreibstil war die perfekte Mischung aus Beschreibung von wichtigen Informationen und Nebensächlichkeiten. ...

wow, seit längerem konnte mich kein Buch mehr so fesseln und in den Bann ziehen wie dieses. Der Schreibstil war die perfekte Mischung aus Beschreibung von wichtigen Informationen und Nebensächlichkeiten. Das lesen war angenehm und flüssig. Der Autorin ist es gelungen, die Klischees der Schulzeit perfekt einzufangen und wiederzugeben. Besonders bei den Unterhaltungen bzw. Reaktionen der anderen Schüler , habe ich mich gefühlt,als wäre ich wieder in der Schule. Für mich hat sie diesen Aspekt einfach perfekt eingefangen. Aber das Highlight in dem Buch waren für mich die dreidimensionalen Charaktere. Jeder Charakternhat sich echt angefühlt und war sehr gut ausgearbeitet. Beim lesen hat man schnell gemerkt,dass niemand perfekt ist, jeder hat seine Fehler ,Probleme ,Unsicherheiten und Ängste. Auch wenn Charaktere die falsche Entscheidung getroffen haben,konnte man genau nachvollziehen weshalb und das es nicht immer nur richtig und falsch gibt,sondern auch eine Grauzone. Ich kann euch gar nicht sagen,wie begeistert ich bin der Darstellung der Protagonisten bin, selten kommen Charaktere so real und echt rüber. Die eigentliche Handlung des Buches ist sehr interessant, wir erfahren nicht nur wie es Julia mit ihren ungewollt veröffentlichten Beiträgen geht, sondern auch wie es den Personen geht,die unmittelbar betroffen sind. Dadurch gibt es einen häufigen Perspektivenwechsel, welcher ungemein interessant ist. Dabei werden die Perspektivenwechsel immer zu einem "strategisch" richtigen /wichtigen Moment eingesetzt,so dass es Sinn für die Geschichte macht. Das Ende hat mich sehr überrascht und alles in eine komplett andere Richtung gelenkt,die ich nicht habe kommen sehen.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Berührend und entwaffnend ehrlich!

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Oberflächlich betrachtet hat Julia alles, was man in seinen jungen Jahren braucht - einen gut aussehenden Freund, eine angesagte beste Freundin und damit selbst einen hohen Beliebtheitsgrad. Doch keiner ...

Oberflächlich betrachtet hat Julia alles, was man in seinen jungen Jahren braucht - einen gut aussehenden Freund, eine angesagte beste Freundin und damit selbst einen hohen Beliebtheitsgrad. Doch keiner ahnt, was wirklich in Julias Leben vor sich geht. Um ihrem Frust und ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, schreibt sie einen Blog, der allerdings nicht für die Öffentlichkeit gedacht war. Als dieser dann eines Tages online gestellt wird und Julias Innerstes an die Oberfläche kommt, wenden sich plötzlich alle von ihr ab und das Chaos nimmt seinen Lauf.

Ich weiß gar nicht genau, was ich zu dem Buch sagen soll - ich hab schon so viel gutes davon gehört, dass ich mit recht hohen Erwartungen an dieses Buch rangegangen bin. Anfangs hatte ich allerdings etwas Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen, da nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wird und man die Geschichte aus der Sicht vieler verschiedener Personen erlebt. Nachdem ich mich allerdings etwas „orientiert“ hatte, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die Geschichte geht tief unter die Oberfläche, berührt einen auf unerwartete Art und ist entwaffnend ehrlich. Die Personen haben so viele Schichten und Facetten, ihre eigenen Ängste, Hoffnungen, Problemen und Chancen und sind mit so viel Leben gefüllt. Ich finde es beeindruckend, welche Entwicklung manche der Personen während des Lesens durchmachen und wie sie aus der Situation lernen und eigentlich alle letztendlich versuchen, das Beste aus sich zu machen.
„Das Gegenteil von Hase“ war mein erstes Buch von Anne Freytag, doch es wird sicher nicht mein letztes gewesen sein.

Veröffentlicht am 08.07.2020

Anne Freytag ist ein Sprachrohr für Jugendliche

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Meine Meinung

Anne Freytag ist ein Sprachrohr für Jugendliche

Diese Geschichte hat mich sprachlos zurückgelassen. Drei Freunde zeigen durch ein Missgeschick unfreiwillig ihr wahres Gesicht. Julia , Marlene ...

Meine Meinung

Anne Freytag ist ein Sprachrohr für Jugendliche

Diese Geschichte hat mich sprachlos zurückgelassen. Drei Freunde zeigen durch ein Missgeschick unfreiwillig ihr wahres Gesicht. Julia , Marlene und ihr Zwillingsbruder Leonard sind beste Freunde. Sie sind die Elite in der Schule. (Denken Sie!) Sie mobben und sind sich nicht im geringsten bewusst, was sie anderen Menschen damit antun. Marlene möchte um jeden Preis im Mittelpunkt stehen. Sie sieht ihre Felle davon schwimmen, als Julia und ihr Bruder ein Paar werden. Julia fährt jeden Tag mit dem Bus zur Schule. Da vergisst sie ihren Jutebeutel. Darin befindet sich ihr Laptop. Auf WordPress führt sie einen Blog, dem sie ihre intimsten Gedanken anvertraut. Ungefiltert! Ohne Weichzeichner! Alles was sie über ihre Freunde und sämtliche Mitschüler wirklich denkt. Alle Beiträge hat sie privat gehalten. Sie hat einen großen Fehler gemacht. Ihr Blog gibt automatisch das Passwort ein. Sie bekommt ihren Jutebeutel wieder. Ohne Laptop …..

Julia hatte von Anfang an mein ganzes Mitgefühl. Sie ist eigentlich ein sehr liebes Mädchen. Ihre geschiedene Mutter hat drei Jobs. Das Geld ist trotzdem stets knapp. Liebevoll kümmert sich Julia um ihre beiden Geschwister. Sie kocht, steckt sie in die Badewanne und kuschelt mit ihnen. Ihre Mutter ist eine tolle Frau, die leider ständig massiv unter Stress steht. Julia will sie mit ihren eigenen Sorgen nicht belasten. Und die hat Julia nun zu Genüge. Jemand veröffentlicht sämtliche Blogeinträge von ihr.

Eigentlich ist sich Julia bewusst, dass sie eine richtige Mitläuferin ist. Sie ist mit Menschen befreundet, vor denen viele Schüler Angst haben. Sie greift andere mit an, um nicht selber angegriffen zu werden. Sie ist ein richtiges Rudeltier. Vor Jahren musste ein Mädchen ganz besonders unter ihren Schikanen leiden. Doch die Geschichte läuft bei weitem nicht so, wie ich vermutet hätte. Klar waren einige Mitschüler sauer auf sie. Gingen nicht gerade zimperlich mit ihr um. Dennoch haben eigentlich die meisten erkannt, dass Julia die Wahrheit geschrieben hat. Auch über sich selbst.

Mit ihrem einzigartigen Schreibstil bringt die Autorin die ganze Problematik Mobbing auf den Punkt. Ohne erhobenen Zeigefinger! Ohne zu werten! Man lernt jeden einzelnen Jugendlichen so gut kennen, dass man hinterher Verständnis aufbringt. Die ganzen familiären Hintergründe werden beleuchtet. Was ich sehr bewundert habe, wie manche sich Julia gegenüber verhalten haben, obwohl ihre Blogartikel voll unter die Gürtellinie gingen. Mal ganz ehrlich, wer will das, was andere über einen denken, bei einem öffentlichen Blogeintrag lesen? Noch dazu, wenn es alles andere als nett ist? Julia geht durch die Hölle.

Jugendliche sind meist noch offener, ihre Fehler einzusehen. Mobbing betrifft aber auch viele ältere Jahrgänge. Auch in dem Buch erinnert sich eine Lehrkraft, an die eigene Mobbinghölle, die sie erlebt hat. Dabei sind Mobber doch Menschen, ohne Selbstbewusstsein. Stets müssen sie im Mittelpunkt stehen. Keiner mag sie. Jeder hat Angst vor ihnen. Doch die meisten trauen sich nicht, sich von diesen armen Menschen abzuwenden. Sie laufen dem Rudelführer hinterher. Sie wollen nicht selbst angegriffen werden. Der Mobber selbst ist nonstop gestresst. Es ist sehr anstrengend immer und überall die Nummer EINS zu sein! Vor allem, andere Menschen auszugrenzen fordert immer wieder neue Ideen und Schikanen. Viele Opfer vergessen die Schikanen nie.NIE!!!

Fazit

Sensibel behandelt Anne Freytag die Themen Mobbing und sexuale Orientierung Jugendlicher. Jeder der irgendwie anders ist, in keinen einwandfrei sozialen Verhältnissen lebt und eine andere Hautfarbe hat, ist besonders gefährdet ein Mobbingopfer zu werden. Ich war bis zum Ende gespannt, wer die Beiträge veröffentlicht hat. Habe dieses Buch auf zwei Nachmittage gelesen.

Anne Freytag ist ein Sprachrohr für Jugendliche, die ihre Gefühle, Sorgen und Nöte nicht in Worte fassen können. Dieses Buch sollte Pflichtlektüre in der Schule werden.

Danke Anne Freytag.

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