Cover-Bild Der Brand
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 28.07.2021
  • ISBN: 9783257070484
Daniela Krien

Der Brand

Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist, und die Frage beantworten, wie und mit wem sie das Leben nach der Mitte verbringen wollen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2021

Was übrig bleibt

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Rahel (49) und Peter (55) sind seit 30 Jahren verheiratet, haben zwei Kinder - Selma und Simon - zwei Enkel und sind beruflich erfolgreich. Ihr geplanter Sommerurlaub muss umorganisiert werden, da Freunde ...

Rahel (49) und Peter (55) sind seit 30 Jahren verheiratet, haben zwei Kinder - Selma und Simon - zwei Enkel und sind beruflich erfolgreich. Ihr geplanter Sommerurlaub muss umorganisiert werden, da Freunde Hilfe benötigen und so finden sich Rahel und Peter auf dem Hof von Ruth und Viktor wieder, umgeben von Tieren, einem großen Garten, einem wunderschönen See, Wald, Ruhe, Einsamkeit und Zeit zum Nachdenken. Jeder ist für sich und Rahel lässt uns an ihren Gedanken teilhaben.
„Manchmal ist das wohl nicht zu verhindern, dass zwei Menschen nicht mehr im Gleichschritt gehen.“ (S. 174) und das ist auch okay, jedenfalls in meinen Augen. Ich möchte nicht gleich sein in Worten, Taten oder Gedanken, ich brauche das Ungleichgewicht, mal verträumt hinterhergucken, mal überholen, ich muss mal unterliegen und will mal gewinnen, ich möchte nicht durchschaut werden und für uns passt das, auch wenn es so anstrengend bleibt, aber ein ständiger Gleichschritt wäre nicht zu ertragen!
Es werden viele unterschiedliche Themen angerissen, auf einige wird mehr eingegangen und doch sitze ich am Ende hier und muss sagen, dass mir doch etwas fehlt. Die erste Woche war die längste, ich konnte Rahel und Peter in Ruhe kennen lernen, während in der dritten Woche eigentlich nur Peters Geburtstag abgehandelt wurde und es dann eben um Ruth und Viktor ging. Reicht Selma die Erkenntnis, am Ende doch zu wissen, was sie machen soll? Reicht Rahel die Andeutung bezüglich ihres Vaters? Sind sich Rahel und Peter jetzt wieder nahe, um den Rest des Lebens glücklich miteinander zu verbringen? Reichen 3 Wochen, um 30 Jahre aufzuarbeiten?
Das Buch ließ sich locker durchlesen, die Sprache hat mir unglaublich gut gefallen. Ich war auf dem Hof, konnte den See sehen und war bei den Spaziergängen mit Pferd und Katze dabei. Der Storch war großartig und ich wollte auch genau so meinen nächsten Urlaub verbringen. Das Unaufgeregte tat gut, kein großer Streit, keine klischeehaften Äußerungen, da gab es Zärtlichkeiten und kleine Aufmerksamkeiten, aber auch Streit mit der Tochter. Ein schöner Roman, der mich an einen wunderschönen Ort mitgenommen und mich noch lange Zeit zum Nachdenken angeregt hat.

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Veröffentlicht am 19.08.2021

Ausgebrannt

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Daten:
AutorIn: Daniela Krien
Verlag: diogenesverlag
ISBN: 9783257070484
Bewertung: 4



Klappentext:

Was tun, wenn die Liebe älter wird? Wenn die Entfernung zueinander schwerer wiegt als die Nähe? Leidenschaft ...

Daten:
AutorIn: Daniela Krien
Verlag: diogenesverlag
ISBN: 9783257070484
Bewertung: 4



Klappentext:

Was tun, wenn die Liebe älter wird? Wenn die Entfernung zueinander schwerer wiegt als die Nähe? Leidenschaft und Erotik nur noch eine Erinnerung sind? Wie leicht ist es in der Mitte des Lebens, die großen Beziehungsfragen zu stellen, und wie kann eine Antwort lauten?
Berührend und klug nimmt uns Daniela Krien in ihrem neuen Buch mit in eine Ehe, in der alles auf dem Spiel steht. Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder in Dresden großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub, der angesichts des ausbrechenden Corona-Virus auf einem einsamen Bauernhof in der Uckermark verbracht wird, soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist.


Ein gesellschaftsphilosophischer Liebesroman und ein Gedankenspiel über Familie, Beziehung(en), Leben und Tod, der gleichzeitig die Entfremdung des liberalen Menschen und das Unbehagen in der modernen Gesellschaft thematisiert.
Hallo, ich bin Rahel und unglücklich in meiner Ehe. Der Sex ist nett, erfüllt mich jedoch nicht. Mittlerweile verweigert mir mein Ehemann den Liebesakt und ich bin alles, außer befriedigt. Peter findet Befriedigung in seinen Büchern, der Natur, bei den Tieren unserer Freundin, hingegen ich mich von Zimmer A, in die Küche und wieder zurück auf die Yogamatte lege. Wir leben aneinander vorbei und jeder Versuch eines Gesrpächs läuft schief. Ich frage mich, wo seine Liebe geblieben ist. Liebt er mich überhaupt noch ?. Alles sollte anders laufen. Wir sollten in unserer Ferienwohnung sein und nicht auf das Grundstück von Ruth aufpassen. Warum musste die Ferienwohnung auch genau dann abbrennen, kurz bevor unser Urlaub startet ? Möchte mir das Schicksal irgendetwas damit sagen ?. Als habe ich nicht schon Kummer genug, hat sich mein Töchterchen eingeladen. Versteht mich nicht falsch, ich liebe sie, jedoch ist mein Sohn nicht so anstrengend und wäre mir daher als Überraschungsgast lieber. Meine Tochter kann ihre Sticheleien nicht lassen und ich wünsche mir einfach nur, dass sie wieder verschwindet. Sie und ihre beiden Söhne, denen es an Erziehung fehlt. Immer, wenn Peter und ich Fortschritte machen, funkt die Außenwelt oder meine Tochter dazwischen und der Moment zieht vorbei. Als mir meine Tochter eröffnet, dass sie über eine Affäre nachdenkt, bin ich fassungslos und gleichzeitig gerate ich ins Stocken. Hat meine Ehe noch einen Sinn ? Peter ist ein toller Mann und hat mir schon Dinge verziehen, die eigentlich nicht zu verzeihen sind, jedoch ist er auch ein verdammt großer Sturkopf und das wird immer mehr zum Problem. Nie würde ich auch nur auf die Idee kommen, das Problem zu sein. Drei Wochen können lang sein, daher bin ich gespannt, ob wir als Paar das Anwesen von Ruth verlassen oder ob ich mich scheiden lasse. Meine Geschichte hat einen leichten Schreibstil. Warum kann meine Ehe nicht auch so leicht sein ?

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Die Spannkraft einer Ehe

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und zwar der von Rahel und Peter Wunderlich, steht im Zentrum des Romans. Ihretwegen kommt alles so, wie es eben so kommt. Nämlich, dass sie beide beschlossen haben, gemeinsam einige Wochen in ...

und zwar der von Rahel und Peter Wunderlich, steht im Zentrum des Romans. Ihretwegen kommt alles so, wie es eben so kommt. Nämlich, dass sie beide beschlossen haben, gemeinsam einige Wochen in der Einsamkeit zu verbringen, um zu sehen, was bei ihnen noch da ist. Was noch so läuft. Vielmehr will Rahel das austarieren, Rahel, die Psychologin.

Dass ihnen ein abgebranntes Haus und die erwachsenen Kinder - mit und ohne Nachwuchs - ins Gehege kommen, damit haben sie nicht gerechnet.

Für das Ferienhaus finden sie rasch Ersatz und fahren statt nach Bayern in die Uckermark, um ihrer mütterlichen Freundin Ruth unter die Arme zu greifen und ihren kleinen Hof zu bewirtschaften, während sie bei ihrem Mann Viktor weilt, der nach einem schweren Schlaganfall in der Reha ist.

Dort finden sie zunächst wenig Ruhe, zumal ihre Tochter Selma mit den Enkeln, vor allem aber mit ihren eigenen Problemen einfällt.

Doch nach und nach gibt es ein Miteinander und auch ein Zueinander, das in einer Tragödie mündet, die - wie soll man sagen - zwar mit ihnen zu tun hat, aber auf eine eher mittelbare Art und Weise. Oder auch nicht.

Wie ich es schon von Daniela Krien kenne, lässt sie Frauenfiguren auftreten, die ihre innere Zerrissenheit zelebrieren, jede auf ihre eigene Art. In diesem Fall sind es die Frauen aus Rahels Familie: sie selbst, ihre Tochter Selma, ihre längst verstorbene Mutter Edith. Im Vergleich zu "Die Liebe im Ernstfall" gelingt es der Autorin hier aus meiner Sicht deutlich besser, die verlorenen Chancen, Träume und Ideen in witzige, spritzige oder auch tiefgründige oder tragische Zusammenhänge zu stellen.

Auch wenn dieses Thema mir auf die Dauer etwas zu anstrengend wird, habe ich dieses Buch, in dem Daniela Krien durchaus auch Humor einsetzt, recht gerne gelesen. Ich bin allerdings immer noch weit entfernt davon, es als leichtfüßig zu bezeichnen.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Sommerwind

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Der geplante und durchorganisierte Urlaub platzt und beinahe scheint es so als wäre damit auch ihre langjährige Ehe perdu. Doch als ihre mütterliche Freundin Ruth mitteilt, Viktor habe einen Schlaganfall ...

Der geplante und durchorganisierte Urlaub platzt und beinahe scheint es so als wäre damit auch ihre langjährige Ehe perdu. Doch als ihre mütterliche Freundin Ruth mitteilt, Viktor habe einen Schlaganfall erlitten und sie wolle mit ihm in die Reha, sagt Rahel sofort zu, auf dem Hof der beiden einzuhüten. Ihr Mann Peter ist überrascht und etwas lustlos. Drei Wochen liegen vor Rahel und Peter, in denen sie auf sich selbst zurückgeworfen werden. Nur ein paar Stunden von Dresden entfernt liegt das Anwesen, auf dem es zwar viel zu tun gibt, in einer Gegend, in der man nicht viel unternehmen kann. Können Rahel und Peter wieder einen Weg zu einer wenigstens freundschaftlichen Co-Existenz finden.

Ein Ehepaar in einem mittleren Alter, in dem es für Paare mitunter heißt, gehen oder bleiben. Können Rahel und Peter die unverhoffte Auszeit in Brandenburg nutzen, um ihrer Ehe wieder eine Basis zu geben. Was würden ihre beiden Kinder sagen, wenn die Eltern sich trennten? Selma war für Rahel eher ein Problemkind, während Simon einfach seinen Weg geht. Doch Selma ist es, die selbst eine Familie gegründet hat. Rahel, deren Mutter ihr nie gesagt hat, wer ihr leiblicher Vater ist, muss mit dieser Leerstelle leben.

Auf sanften Schwingen gleitet Rahel durch den Urlaub. Als Leser ist man etwas unschlüssig, ob hier die sommerliche Ruhe in eine Ehe einkehrt oder ob eine gewisse Melancholie, die über allem liegt, dazu führt, dass die Ehegatten den Schritt zur Trennung gehen. Mal angedeutet, mal klar herausgestellt, wird Rahels Vergangenheit und die ihrer Ahnen beleuchtet. Wieso ist sie so? Die Vergangenheit kann sicher einiges erklären, aber nicht alles entschuldigen. Es entsteht der Eindruck, dass der Fokus etwas mehr auf der weiblichen Sichtweise liegt. Besonders auf Rahels Blickwinkel, die ihrem Mann wieder näherkommen möchte und auch ihre Sehnsucht nach einem Vater stillen möchte. Ein stilles kleines Büchlein, das trotz oder gerade wegen seiner ruhigen Darstellung eines ländlichen Sommers zum Nachdenken und selbst Reflektieren einlädt.

Veröffentlicht am 10.08.2021

Klug und einfühlsam

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MEINUNG:

Daniela Krien hat sich langsam zu einer meiner liebsten Autorinnen gemausert. Ich war bereits sehr begeistert von Muldental, aber auch Die Liebe im Ernstfall hat mich absolut abgeholt. Fürmich ...

MEINUNG:

Daniela Krien hat sich langsam zu einer meiner liebsten Autorinnen gemausert. Ich war bereits sehr begeistert von Muldental, aber auch Die Liebe im Ernstfall hat mich absolut abgeholt. Fürmich stand es außer Frage, dass ich Der Brand lesen muss.

Der Titel des Buches ist maßgebend für die Umplanung des Urlaubs von Rahel und Peter. Rahel und Peter sind fast 30 Jahre verheiratet und wollte ihre Ferien eigentlich in einem schönen Haus in Bayern verbringen, aber das Feriendomizil brennt ab und sie sind gezwungen sich eine Alternative zu suchen. Die ergibt sich zwangsläufig als die Freundin von Rahels verstorbener Mutter anruft und sie bittet auf den Hof in den Uckermark aufzupassen, solange sie zu ihrem Mann an die See fährt, der sich dort von einem Schlaganfall erholen soll. In diesem Sommerurlaub werden beiden so einige Dinge klar.

Rahel und Peter wohnen in Dresden und befinden sich mit fast 50 Jahren so ungefähr in ihrer Lebensmitte. Sie haben zwei Kinder, die bereits erwachsen sind und auch schon zwei Enkelkinder. Sie habe als typisches Nachwendepaar, die aber ein sehr gute berufliche Laufbahn einschlagen konnten, was nicht allen in dieser Generation und Zeit vergönnt war. Daniela Krien weicht hier etwas ab von ihren anderen Geschichten, wo die Charaktere auch zu den sogenannten Wendeverlierer gezählt haben. Peter ist Literaturprofessor und Rahel ist Psychologin. Sie führen ein gut situiertes Leben und ihnen fehlt es an nichts und doch liegt ein Schatten über ihrer Ehe, denn Peter hat sich von Rahel ein wenig abgewandt.

Die beiden sind drei Wochen dort und jedes Kapitel ist mit einem Wochentag gekennzeichnet. Der Alltag auf dem Hof ist recht übersichtlich. Sie kümmern um Tiere und Garten, essen gut, lesen und natürlich gibt auch immer wieder kluge und geistreiche Gespräche zwischen den beiden. Der Leser bekommt einen Eindruck, was so zwischen den beiden vorgefallen ist, aber es wirkte zu keinem Punkt völlig aussichtslos. Mir erschienen sie immer wie eine gute Einheit, dennoch waren Rahels Sorgen auch nachvollziehbar. Hinzu kommen noch so ein paar familiäre Thematiken, wie der unbekannte Vater von Rahels, der frühe Krebstod der Mutter und auch immer wieder die familiären Konstrukte. Die Beziehung zu Tochter Selma ist nicht so einfach, aber auch das bringt Daniela Krien sensibel und einfühlsam ein. Es ist durchaus klar, dass Rahels Verhältnis zu ihrer Mutter nicht leicht war, aber zu ihrer eigenen Tochter ist es das auch nicht. Doch auch hier ist eindeutig der Wille da, hier den Zugang zu behalten, auch Rahel eindeutig Grenzen zieht. Lustig ist, dass sie als Psychologin natürlich die Fehler sieht, aber da ist die eigene Tochter betrifft, ist es umso schwieriger hier objektiv zu bleiben.

FAZIT:

Ich habe Der Brand wieder sehr gerne gelesen. Ich empfand es aber diesmal als etwas weniger intensiv als z.B. Muldental. Natürlich haben sowohl Rahel als auch Peter ihre Päckchen zu tragen, aber ich empfand es als alltäglichere Probleme, was aber keineswegs negativ gemeint sein soll. Die Autorin hat mich trotzdem wieder mit ihrem Schreib- und Erzähltalent mitgerissen.

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