Cover-Bild Die Nachricht
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 26.07.2021
  • ISBN: 9783446271036
Doris Knecht

Die Nachricht

Roman
Eine Frau – eine Nachricht – eine Verunsicherung. In ihrem neuen Roman schreibt Doris Knecht über familiäre Geheimnisse und die fatalen Folgen von Frauenverachtung und digitaler Gewalt

"Die Nachricht" handelt von Frauen, deren Souveränität stets aufs Neue infrage gestellt wird – und von den Lügen, die wir gerade den Menschen erzählen, die uns am nächsten stehen.
Vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes lebt Ruth allein in dem Haus auf dem Land, wo die Familie einst glücklich war. Die Kinder haben längst ihr eigenes Leben, während Ruth das Alleinsein zu schätzen lernt. Bis sie eines Tages eine anonyme Messenger-Nachricht bekommt, von einer Person, die mehr über ihre Vergangenheit zu wissen scheint als Ruth selbst.
Doris Knecht schreibt über eine Frau, die plötzlich zur Verfolgten wird, und erweist sich einmal mehr als virtuose Skeptikerin zwischenmenschlicher Beziehungen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2022

Spannend

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Die Nachricht
Doris Knecht

Ruth war 22 Jahre mit Ludwig verheiratet. Sie fühlte sich während dieser Zeit oft eingeengt, wollte alleine sein, in Ruhe nachdenken. Sie brauchte Zeit für sich, um ihre Drehbücher ...

Die Nachricht
Doris Knecht

Ruth war 22 Jahre mit Ludwig verheiratet. Sie fühlte sich während dieser Zeit oft eingeengt, wollte alleine sein, in Ruhe nachdenken. Sie brauchte Zeit für sich, um ihre Drehbücher zu schreiben.
Ludwig war ein geselliger Typ, liebte laute Musik und ausgelassene Partys.
Doch dann verunglückte er auf der Skipiste.
Ruths Trauer nahm ein abruptes Ende, als sie die Mails auf Ludwigs Rechner fand. Liebes-Mails, die an eine andere Frau adressiert waren und nicht an sie. Wollte Ludwig sie damals verlassen?

Jahre nach Ludwigs Tod bekommt Ruth auf einmal anonyme Nachrichten, Beschimpfungen und Beleidigungen. Als diese auch an ihre Familie, Arbeitgeber und Freunde versendet werden, nimmt die Geschichte ihren Lauf.. Woher weiß der Stalker so viele persönliche Dinge über sie? Oder ist es die Ex-Freundin von Ludwig, die nicht loslassen kann?

Der neue Roman von Doris Knecht ist ein zeitgenössischer, subtiler Roman, einer, der immer intensiver wird.
Ein spannendes Buch, eines was zeigt, was Cybermobbing anrichten kann.
Knecht schreibt klar und kühl und ist dabei so wortgewandt.

Große Leseempfehlung von mir, aber vergesst nicht beim Lesen des Buches, im erhelltem Raum, die Gardinen zu schließen, es könnte jemand im Dunklen stehen und euch beobachten!

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Hassnachrichten in den Social Media

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Das Buch hat mich wirklich packen können. Es ist so aktuell und nachdenklich stimmt, dass das, was der Protagonistin Ruth widerfährt, jeder/jedem auch passieren könnte. Diese nutzt soziale Medien und erhält ...

Das Buch hat mich wirklich packen können. Es ist so aktuell und nachdenklich stimmt, dass das, was der Protagonistin Ruth widerfährt, jeder/jedem auch passieren könnte. Diese nutzt soziale Medien und erhält einige Jahre nach dem Skiunfalltod ihres Mannes Hassnachrichten, die sich zusehends häufen und inhaltlich immer verletzender werden, sogar an Dritte aus Ruths privatem und beruflichem Umfeld gesandt werden. Statt sie zu ignorieren, will Ruth den Absender aufspüren, verdächtigt auch zwei Personen. Sie, die eigentlich das Opfer ist, findet in ihrer Umgebung kein Gehör, wird sogar als Schuldige gesehen, weil sie nicht unbedingt den gesellschaftlichen Erwartungen entspricht. Als Leser rätselt man mit, wer wohl der anonyme Beleidiger ist, und fragt sich, wie man sich selbst wohl in solch einer Situation verhalten würde. Interessant ist, wie nach und nach aufgedeckt wird, dass im Leben von Ruth und ihrem verstorbenem Mann so manches im Argen lag.
Sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Gewalt in digitaler Form

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Vor drei Jahren ist ihr Ehemann Ludwig nach einem Skiunfall gestorben. Nun wohnt Ruth Ziegler alleine in dem Haus auf dem Land, wo sie früher mit ihrer Familie glücklich war. Ihre Söhne Benni und Manuel ...

Vor drei Jahren ist ihr Ehemann Ludwig nach einem Skiunfall gestorben. Nun wohnt Ruth Ziegler alleine in dem Haus auf dem Land, wo sie früher mit ihrer Familie glücklich war. Ihre Söhne Benni und Manuel sind schon groß, Stieftochter Sophie erwartet ihr erstes Kind. Mit ihrer jetzigen Situation hat sich Ruth arrangiert. Doch eines Tages erreichen sie anonyme, verstörende Nachrichten…

„Die Nachricht“ ist ein Roman von Doris Knecht.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus fünf Teilen, die sich aus kurzen Kapiteln zusammensetzen. Die Handlung erstreckt sich über mehr als ein Jahr. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Ruth. Der Aufbau ist gut durchdacht.

Der ungekünstelte Schreibstil ist eine der Stärken des Romans. Die Sprache ist sehr klar, aber dennoch eindringlich und anschaulich. Eingefügt sind nicht nur die anonymen Nachrichten, sondern auch weitere Briefe, Mails und Textbotschaften.

Obwohl ich die Protagonistin nicht als Sympathieträgerin empfunden habe, halte ich Ruth für einen interessanten Charakter und konnte mit ihr mitfühlen. Die übrigen Figuren sind ebenfalls realitätsnah ausgestaltet.

Auch inhaltlich hat mich der Roman vollends überzeugt. Zum einen ist da die spezielle Thematik. Die Geschichte zeigt auf, wie einfach Mobbing, Stalking und Belästigung im Zeitalter des Internets und der sozialen Medien geworden sind. Digitale Gewalt, Beleidigungen, Drohungen und frauenverachtende Aktionen können jederzeit zum Problem werden. Insofern ist der Roman auch sehr gesellschaftskritisch und regt zum Nachdenken an.

Zum anderen bleibt die Spannung von Anfang bis Ende konstant hoch. Die Frage nach dem Verfasser der Nachrichten macht die rund 250 Seiten sehr kurzweilig und fesselnd. Die Auflösung wirkt schlüssig und nachvollziehbar.

Das Cover entspricht nicht meinem persönlichen Geschmack. Es ist ein wenig nichtssagend, aber nicht gänzlich unpassend. Den Titel finde ich etwas irreführend, da es um mehr als nur eine Nachricht geht.

Mein Fazit:
Mit „Die Nachricht“ ist Doris Knecht ein gleichsam unterhaltsamer wie aufrüttelnder Roman gelungen, den ich gerne weiterempfehle. Er macht mich neugierig auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 29.08.2021

Ein literarischer Thriller

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Ruth Ziegler, damalige Fernsehmoderatorin heute Drehbuchautorin. Ihr größerer Sohn ist erwachsen, der kleine kurz davor. Ihre Stieftochter ist hochschwanger und ihr Mann schon vor 4 Jahren Tod, als eine ...

Ruth Ziegler, damalige Fernsehmoderatorin heute Drehbuchautorin. Ihr größerer Sohn ist erwachsen, der kleine kurz davor. Ihre Stieftochter ist hochschwanger und ihr Mann schon vor 4 Jahren Tod, als eine Nachricht via Facebook eintrifft. „Weißt du eigentlich von der Affäre deines prächtigen Ehemannes?“ Fragt ein unbekannter. Ja, das weiß sie. Schließlich musste sie sich nicht nur ihrem Trauer stellen, sondern auch ihre Wut. Die Frage ist, woher weiß diese gesichtslose Person davon? Erst ignoriert Ruth die Nachricht. Doch in kurze Zeit treffen immer mehr Massages von verschiedenen Facebook-Fakeprofilen ein, die intimste Details aus ihrem Leben enthalten, die kaum jemand kennt. Schlimmer noch, diese erniedrigende, beleidigende Nachrichten über sie bekommt nicht nur Ruth, sondern auch ihre Familie, Freunde, Geschäftspartnern...

Chapeau! Frau Knecht hat einen literarischen Thriller geschrieben, der mich nicht nur von den ersten Seiten an gefesselt, sondern um ein Haar wahnsinnig gemacht hat! Ich bin ehrlich: ich habe hier all die Figuren verdächtigt, denn sie hat den Handlung so genial gebaut, sodass ich bei fast allen Charakteren ein mulmiges Gefühl hatte. Doris Knecht hat hier auf hochaktuellen Themen wie: Stalking, Cybermobbing, Hate Speech gegriffen und meiner Meinung nach, hat sie es Punkt genau getroffen, denn ich lese fast jeden Tag Berichte von Betroffenen von Hassnachrichten und Erniedrigungen was sehr erschütternd und traurig ist. Das ganze erzählt sie sehr nüchtern, ohne Hektik dafür aber sehr bildgewaltig. Selten hat mich ein Buch so gefesselt, in dem kaum was passiert ist. Eine klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Interessant

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Ruth hat ihren Ehemann bei einem Unfall verloren und versucht nun seit einigen Jahren, mit dem Verlust zu leben. Da ihr Ehemann sie anscheinend vor seinem Tod mit einer anderen Frau betrogen hat, hegt ...

Ruth hat ihren Ehemann bei einem Unfall verloren und versucht nun seit einigen Jahren, mit dem Verlust zu leben. Da ihr Ehemann sie anscheinend vor seinem Tod mit einer anderen Frau betrogen hat, hegt sie noch immer auch einen Groll gegen ihn. Eines Tages bekommt sie eine anonyme Hassnachricht – und es bleibt nicht nur bei einer und auch nicht nur mit ihr selbst als Adressatin. Was folgt ist eine Zei, die immer wieder von der Frage geprägt ist, wer ihr diese Nachrichten schreibt und warum. Die Rolle der Frau in der heutigen Zeit ist das Leitthema des Buchs.

Ruth ist ein eher seltsamer, oft gar nicht wirklich sympathischer Charakter. Einige ihrer Familienmitglieder und Freunde sind hingegen sehr sympathisch und wahre Felsen in der Brandung. An vielen Stellen und aus vielen Sichten wird das Frausein in der heutigen Welt reflektiert. Teils sehr verständlich und authentisch, teils sehr seltsam (Beispiel: Ein Mann schaut Ruth missbilligend beim Austreten einer Zigarette an. Sie schickt ihm darauf eine Kusshand und raucht noch eine Zigarette, quasi um "es ihm zu zeigen". Eigentlich ist sie in diesem Moment auf einen ganz anderen Mann (vollkommen zurecht) sauer. Die gerechtfertigte Kritik an der ekligen Umweltverschmutzung wird in ein "Ich hasse alle Männer und benehme mich wie ein trotziges Kleinkind" gedreht.).

Es ist nicht einfach, Ruth und ihren Umgang mit den Hassnachrichten zu verstehen. Dennoch ist es äußerst interessant, die Entwicklung der Handlung zu verfolgen. Die Autorin schafft es, dass der Leser jedem misstraut und sich Ruth auf diese Weise trotz ihres schwierigen Charakters nähert. Die Sprache und der Schreibstil lassen sich leicht lesen und die eher kurzen Abschnitte empfand ich als sehr angenehm.

Insgesamt ist "Die Nachricht" ein lesenswertes Buch mit wichtigen Aussagen, die viel Reflexion erfordern.