Cover-Bild Die Ärztin: Das Licht der Welt
Band 1 der Reihe "Ricarda Thomasius"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 24.04.2018
  • ISBN: 9783499273995
Helene Sommerfeld

Die Ärztin: Das Licht der Welt

Sternstunden der Medizin im deutschen Kaiserreich – und eine Frau schreibt Geschichte: Teil 1 der packenden Historiensaga um die Ärztin Ricarda Thomasius.
1876 verlässt die 13-jährige Gärtnertochter Ricarda schweren Herzens die ruhige Weite der Mark Brandenburg, um Henriette von Freystetten ins lebendige Berlin zu begleiten. Als Mündel der Komtess lernt das aufgeweckte Mädchen eine faszinierende neue Welt kennen: Die unverheiratete Frau führt in der glanzvollen Kaiserstadt ein emanzipiertes Leben, hält Salons und praktiziert als eine der ersten deutschen Ärztinnen. Tuberkulose, Bleichsucht oder Frauenleiden – Dr. Freystetten hat sich bei ihren gutbetuchten Patientinnen längst einen Namen gemacht.
Kranken Menschen zu helfen, dem Tod die Stirn zu bieten, davon beginnt auch Ricarda heimlich zu träumen. Denn um die siechen Frauen, die jenseits des Boulevards Unter den Linden in Armut leben, kümmert sich niemand. Ein selbstbestimmtes Leben, wie die Komtess es führt, ist für eine junge Frau ihres Standes zwar unvorstellbar. Aber Ricarda ist entschlossen, für ihr Glück zu kämpfen. Sie ahnt nicht, dass die herrische Komtess eigene Pläne für ihren Schützling schmiedet. Und dass Ricardas Begegnung mit einem jungen Medizinstudenten all ihre Vorsätze ins Wanken bringen wird …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2018

„Die Tochter der Köchin soll also mein Vorbild sein?“

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Die 13-jährige Ricarda Petersen lebt ein einfaches aber gutes Leben im Jahre 1876 als Tochter des Gärtners und der Köchin auf Schloss Freystetten. Durch einen tragischen Unfall wird sie Zeugin, wie Komtess ...

Die 13-jährige Ricarda Petersen lebt ein einfaches aber gutes Leben im Jahre 1876 als Tochter des Gärtners und der Köchin auf Schloss Freystetten. Durch einen tragischen Unfall wird sie Zeugin, wie Komtess Henriette ihrer Nichte das Leben rettet. Sie ist Ärztin. Ein Beruf den hier nur Männer ausüben dürfen, erzählt sie ihr. Sie hat aber in Zürich studiert, wo Frauen auch Ärztinnen werden dürfen. Das alles hört sich für Ricarda ganz unglaublich und weit weg von ihrem Leben, an.

Als Henriette von Freystetten dann nach Berlin zurückkehren möchte, muss sie ihrem sterbenden Vater aber versprechen, sich um Ricarda zu kümmern. Kurzentschlossen nimmt Henriette sie mit in die Großstadt und will ihr dort eine gute schulische Ausbildung zukommen lassen, denn Ricarda hat bei dem besagten Unglück bewiesen, dass sie mutig ist und eine große Auffassungsgabe hat.

Von jetzt auf gleich dreht sich Ricardas Welt in ganz anderen Dimensionen. Eben noch ist sie traurig, nicht bei ihrer Familie sein zu können, um dann im nächsten Augenblick zu erkennen, dass sie hier genau richtig ist, denn ihr Wissensdurst ist unersättlich.

Sie lernt viel und schnell. Durch eine Kleinigkeit, die in ihren Augen aber richtig war, wird Ricarda ins Gefängnis geworfen und hilft dort der Krankenschwester bei ihrer täglichen Arbeit, die kranken Frauen zu pflegen. Ihr Wunsch ist klar, sie will auch helfen. Aber der Weg den sie gehen wird, um das zu erreichen ist schwer und steinig. Und dann erkennt sie bald, dass sie mehr als nur Kranke pflegen will, sie möchte sie auch heilen.

Wird Ricardas Traum Wirklichkeit? Kann sie auch einmal Ärztin werden?

Fazit:

Hinter dem Autorenname Helene Sommerfeld verbirgt sich das Pseudonym eines Berliner Autoren-Ehepaares. Mit „Die Ärztin – Das Licht der Welt“ schreiben sie den 1.Teil der zweiteiligen Historiensaga um die Ärztin Ricarda Thomasius. Sofort bin ich bei ihr und lasse mich in das Jahr 1876 und die Geschehnisse auf Schloss Freystetten mitnehmen.

Der Schreibstil gefällt mir gut und ist flüssig zu lesen. Manches Mal fehlt mir ein wenig die Tiefe und an anderer Stelle sind die Einblicke dann zu ausschweifend beschrieben. Das richtige Gleichgewicht zu finden ist sicher das schwierigste bei diesem Roman. Einerseits möchte der Leser so viel wie möglich aus der Zeit, der Umgebung, des Lebensstils und der Menschen, wissen. Andererseits aber auch, wie in der damaligen Zeit Kranken und Verletzten geholfen wurde und wie die medizinischen Voraussetzungen waren und wie schnell sie voranschritten.

Jedem einzelnen Charakter verleiht die Autorin ein ganz eigenes Gesicht. Mir gefällt Ricarda wirklich gut. Meine Lieblingsprotagonistin ist hier aber eindeutig Dr. Käthe Hausmann. Sie war mir von Anfang an sympathisch, sie pokert nicht, sie sagt immer genau das, was sie sagen möchte, ganz egal was andere denken.

Mich konnte die Autorin überzeugen, denn die Geschichte um Ricarda ist interessant und oftmals mit sehr viel Mitgefühl erzählt, mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Daher vergebe ich hier gerne 4 Sterne, eine klare Leseempfehlung und freue mich schon jetzt auf die bald erscheinende Fortsetzung.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Von der Gärtnerstochter zur Ärztin

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Mit Das Licht der Welt ist der Autorin ein außergewöhnlich guter Auftakt gelungen.


Die Protagonistin Ricarda macht eine tolle Wandlung durch. Von dem jungen Mädchen das als Tochter einer Köchin aufwächst ...

Mit Das Licht der Welt ist der Autorin ein außergewöhnlich guter Auftakt gelungen.


Die Protagonistin Ricarda macht eine tolle Wandlung durch. Von dem jungen Mädchen das als Tochter einer Köchin aufwächst bis hin zur Ärztin, von dem sie selbst lange nicht geglaubt hat, das sie es mal soweit bringen kann. Sie besitzt genau die richtige Portion Empathie und Neugierde, die sie als Ärztin braucht um es weit zu bringen.

In einer Zeit in der Frauen noch für ihre Rechte kämpfen müssen, bricht sie aus den vorgegebenen Bahnen aus und knüpft viele Verbindungen.

Neben den ganzen Charakteren die das Buch braucht und die alle so unterschiedlich und toll beschrieben sind, kam auch das drumherum nicht zu kurz. Vor allem finde ich es perfekt gelungen wie die verschiedenen Themen Vergewaltigung, Religion, Emanzipation und noch viele weitere angeschnitten wurden und mich zum Nachdenken angeregt haben.

Der Schreibstiel ist flüssig und auch wenn ich manchmal durch den Berliner Dialekt ins stocken geraten bin, hat er dem Gesamteindruck keinerlei Abbruch getan. Trotz einiger Fachbegriffe aus dem Arztstudium war immer verständlich was gemeint ist und durch eine immer wieder aufgebaute Spannung flog ich nur so durch die Seiten.

Ich freue mich schon auf den zweiten Teil und bin gespannt wie Ricardas Weg weiter geht!

Veröffentlicht am 13.08.2018

spannend bis zum Schluß

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Brandenburg, 1876: Ricarda, die Protagonistin wächst als Gärtnerstochter auf Schloss Freystetten auf. Ihr Leben ändert sich, als sie der Tochter des Grafen, Florentine, das Leben rettet und als Dank ...

Brandenburg, 1876: Ricarda, die Protagonistin wächst als Gärtnerstochter auf Schloss Freystetten auf. Ihr Leben ändert sich, als sie der Tochter des Grafen, Florentine, das Leben rettet und als Dank von Komtess Henriette nach Berlin mitgenommen wird. Dort betritt sie eine ganz andere Welt , lernt das unterschiedliche Leben des Adels und der Armen kennen, die sich im Gegensatz zum Adel keine ärztliche Behandlung leisten können. Sie würde gerne Ärztin werden, doch das ist Frauen in der damaligen Zeit in Deutschland verwehrt, sie könnte nur im Ausland Medizin studieren und sie beginnt zu kämpfen, als dann noch ein Student ihr Herz erobert, wird es kompliziert….
Helen Sommerfeld hat einen von Beginn an fesselnden und packenden Roman geschrieben, flüssig und leicht lesbar und sie lässt vor dem Augen des Lesers die damalige Zeit lebendig auferstehen – sie schildert voller Emotionen die Standesunterschiede der damaligen Zeit, die Schwierigkeiten, mit denen Frauen in der von Männern regierten Welt zu kämpfen hatten und den Mut der Frauen, für ihre Ziele und Ideale einzustehen, zu kämpfen, auch mal Umwege in Kauf zu nehmen, um Ziele zu erreichen; Frauen die sich nicht entmutigen ließen und mit ihrem Mut und ihrer Courage langsam und beständig einen Wandel in eine neue Zeit vorbereitet haben und einer Protagonistin, der sie den Raum gibt, sich langsam und beständig zu einer selbstbewussten jungen Frau zu entwickeln, die auch ihr eigenes Tun hinterfragt.
Die Charaktere der handelnden Personen wirken authentisch, lebendig und sind nachvollziehbar, selbst wenn man als Leser manches Mal einige Handlungen schwerlich nachvollziehen kann – wir selbst haben in dieser Zeit nicht gelebt und die Frauen kannten damals keine anderen Ausweg. Sie schildert aber auch Freundschaften, die sich trotz unterschiedlicher Herkunft wunderbar entwickeln und die in guten und schlechten Zeiten zueinander stehen.
Für mich ist dieser Roman ein gelungener Auftakt zu der Geschichte über die Ärztin Ricarda Thomasius und ich freue mich auf die Fortsetzung, die hoffentlich den spannenden „Cliffhanger“, mit dem Band 1 endet, auflöst.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Für Träume lohnt es sich zu kämpfen

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Inhalt:
Brandenburg 1876: Als Gärtnerstochter auf Schloss Freystetten aufgewachsen, ändert sich Ricardas Leben von Grund auf, als sie die Tochter des Grafen aus einem zugefrorenen Teich rettet. Aus Dank ...

Inhalt:
Brandenburg 1876: Als Gärtnerstochter auf Schloss Freystetten aufgewachsen, ändert sich Ricardas Leben von Grund auf, als sie die Tochter des Grafen aus einem zugefrorenen Teich rettet. Aus Dank nimmt Komtess Henriette die wissbegierige, intelligente Ricarda mit nach Berlin. Das Leben dort ist ganz anders als Ricarda es gewohnt ist und nach einer Zeit der Eingewöhnung keimt in ihr der Wunsch, ebenso wie die Komtess Ärztin zu werden und anderen Leuten zu helfen. Doch die Rolle der Frau in der Gesellschaft sieht es nicht vor, dass Frauen Medizin studieren... Und so muss Ricarda für ihren Traum kämpfen..

Meine Meinung:
Mit 550 Seiten wirkt das Buch auf den ersten Blick nicht wie eine leichte Lektüre. Doch der Schreibstil der Autorin ist so leicht und angenehm zu lesen, dass man als Leser nicht nur schnell in die Geschichte und die damalige Zeit hinein findet, sondern die Handlung auch kaum zwischenzeitliche Längen aufweist.

Die Charaktere, allen voran Ricarda und die Komtess Henriette, sind sehr authentische Charaktere, mit denen man sich als Leserin leicht identifizieren kann. Ricarda ist trotz der ärmlichen Verhältnisse, in denen sie aufgewachsen ist, sehr wissbegierige, interessiert und intelligent. Sie ist liebenswert und mitfühlend. Als Leser gönnt man ihr von Herzen, dass sie ihren Traum verwirklichen kann und fiebert mit ihr mit. Henriette, selbst Ärztin, ist eine starke Frau, die nicht nur zu damalige Zeiten ein Vorbild für jede Frau war/ist. Sie ist zwar oftmals recht schroff, aber nur dank ihr hat Ricarda die Chance auf Bildung.

Die Handlung ist spannend. Sicherlich kann man sich mehr oder weniger denken, worauf es auf lange Sicht hinauslaufen wird, dennoch ist die Handlung abwechslungsreich und fesselnd. Und hält vorallem zum Ende hin einige Überraschungen für den Leser bereit.
Darüber hinaus erfährt man als Leser einiges über das Leben und die gesellschaftlichen Verhältnisse zur damaligen Zeit, was die Geschichte zusätzlich interessant macht.

Fazit:
Ein spannender, interessanter Auftakt mit authentischen Charakteren, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Ich freu mich schon auf das Wiedersehen mit Ricarda!

Veröffentlicht am 12.07.2018

Ein tapferes Mädchen in einer dunklen Zeit

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Die Ärztin – Das Licht der Welt (Helene Sommerfeld)

Inhalt: Ricarda, aufgewachsen als Gärtnerstochter auf Schloss Freystetten, wird aus Dank für die Rettung der Tochter des Grafen von Komtess Henriette ...

Die Ärztin – Das Licht der Welt (Helene Sommerfeld)

Inhalt: Ricarda, aufgewachsen als Gärtnerstochter auf Schloss Freystetten, wird aus Dank für die Rettung der Tochter des Grafen von Komtess Henriette nach Berlin mitgenommen. Dort lernt sie eine ganz andere Welt kennen - das unterschiedliche Leben des Adels und der Armen, der Kranken und Gesunden, der Männer und Frauen. Immer mehr wächst der Wunsch in ihr, zu helfen und eine medizinische Ausbildung zu genießen, die den Frauen aber in Deutschland verwehrt wurde. … Und dann taucht auch noch ein Mann in ihrem Leben auf und es wird noch komplizierter...

Die Autorin hat es geschafft, eine Zeit zu beschreiben, die man sich heutzutage kaum noch vorstellen kann. Es kommt einem wie eine Zeitreise vor, und auch wenn vieles zur damaligen Zeit oft emotionslos durchlebt wurde, so ist das Buch dennoch sehr gefühlvoll und bewegend geschrieben. Ein unwahrscheinlich mutiges, tapferes Mädchen, deren Gefühle unterschiedlicher nicht sein können, die an das Gute glaubt und dafür kämpft, all das zu erreichen, von dem sie träumt und für eine bessere Welt einsteht.
Man lernt Menschen kennen, deren Handlungen und Gedanken nur schwer nachzuvollziehen sind, in denen sich teilweise Hoffnungslosigkeit spiegelt, aber auch Egoismus, oder die sich selbst aufgegeben haben. Und dann wieder Freundinnen, so unterschiedlich sie von der Herkunft auch sein mögen, die aber füreinander da sind und gemeinsam für das Gute kämpfen.
Allerdings zeigt es auch oft das Unvorhergesehene, Ziele, die nur auf Umwegen erreicht werden können, Querschläge, die sie zurückwerfen, wo Hoffnungen und Träume platzen können, und aus einem kleinen, alles hinterfragenden Mädchen, eine selbstbewusste, fleißige und liebenswerte junge Frau werden lassen, die in einer frauenfeindlichen Welt das Herz von Patienten aber auch das der Leser erreicht.

Ein gelungener Auftakt der zweiteiligen Saga um eine großartige Ärztin, die Herzen im Sturm erobert und aufgrund der vielen Änderungen um das 19.Jahrhundert Licht in eine unbekannte schwierige Zeit bringt und mit einem spannenden, dramatischen Cliffhanger endet.