Cover-Bild Marianengraben
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783847900429
Jasmin Schreiber

Marianengraben

Roman

»Ein Buch, das Geborgenheit bietet und Hoffnung schenkt« Yasmina Banaszczuk

Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der sie in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2022

Berührend

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Nach dem Unfalltod ihres kleinen Bruders stürzt Paula in eine schwere Depression. Eine zufällige Begegnung mit dem senilen Helmut führt zu einem spontanen Roadtrip mit Hund und Huhn im Gepäck. Eine Fahrt ...

Nach dem Unfalltod ihres kleinen Bruders stürzt Paula in eine schwere Depression. Eine zufällige Begegnung mit dem senilen Helmut führt zu einem spontanen Roadtrip mit Hund und Huhn im Gepäck. Eine Fahrt für Helmut, um die Asche seiner ausgebuddelten Ex-Frau in den Bergen zu verstreuen, und eine Fahrt für Paula, um sich von der Vergangenheit zu lösen und mit dem Geschehenen leben zu lernen.

Jasmin Schreiber ist mit Marianengraben eine leichte, humorvolle Geschichte über ernsthafte Themen gelungen. Als Protagonisten zwei grundverschiedene Menschen, die ineinander Halt und Trost finden und am Ende mehr gemeinsam haben als anfangs gedacht. Kapitel für Kapitel taucht Paula aus der Dunkelheit ihres Marianengrabens auf, als welchen sie ihre Trauer personifiziert. Toll geschrieben und sehr gerne gelesen, Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Vereint Trauer mit Nachvorneschauen

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Inhalt:
„Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, ...

Inhalt:
„Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der sie in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise.“


Schreibstil/Art:
Ich habe mit Paula mitgelitten und mit gelacht. Ebenso viel aber auch in manchen Momenten verzweifelt und trotzdem nach vorne geschaut. Ich habe sie (und Helmut) als Mensch in mein Herz geschlossen und fand es unglaublich schön zu beobachten wie sie um sich selbst gekämpft hat und dabei vorangeschritten ist. Das Geschriebene wirkte sehr intim und persönlich, weil sich Paula direkt an ihren Bruder Tim wendete.

Die Sprache ist bei solchen Themen extrem wichtig. Hier stimmte meiner Meinung alles – ob es das Feingefühl, die Ausdrucksweise, die Beschreibungen oder die Sensibilität anderen gegenüber, gewesen ist.


Fazit:
„Wäre Sehnsucht eine olympische Disziplin, ich hätte uns längst Gold geholt.“

Die perfekte Mischung aus bewegenden Gefühlen und der Situationskomik ist einfach rundum gelungen. Der Ernst der Geschichte wird ständig mit einem trockenen Humor unterzeichnet, genau das hat mir außerordentlich gut gefallen. Zwei ganz unterschiedliche Charaktere die auf einander treffen und durch schlimme Schicksalsschläge verbunden sind.

Hier findet man wahre Worte, Weisheiten und vor allem Trost. Eine Bereicherung fürs Herz und die Seele. Ganz großes Kompliment an die Autorin, so zu schreiben ist eine Gabe!

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Ein wunderbarer Weg aus der Traue

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Meine Meinung


Das Gefühl war so schlimm, dass ich nicht mehr aufsehen konnte, nicht mehr duschen, gar nichts mehr. Und irgendwann ist das komisch umgekippt und ist weggegangen, aber kein neues Gefühl ...



Meine Meinung


Das Gefühl war so schlimm, dass ich nicht mehr aufsehen konnte, nicht mehr duschen, gar nichts mehr. Und irgendwann ist das komisch umgekippt und ist weggegangen, aber kein neues Gefühl setzte sich an seine Stelle. Stattdessen war da nur noch: Leere. (Seite 12)




Es gibt Bücher, in die man nur mal kurz hineinliest und absolut nicht mehr aufhören kann. Marianengraben ist so ein Buch. Es erzählt von sehr schmerzhafter Trauer. Vom nicht Loslassen können. Von Schuldgefühlen, die sich der Trauerende meist selbst einredet. So auch Paula.

Paula ist eine sehr junge Frau, die mich von Anfang an abholen konnte. Ich habe ihr jedes Wort geglaubt. Ihre Trauer vollkommen verstanden. Ihr Bruder Tim ist mit nur 10 Jahren gestorben. Ertrunken, bei einem Urlaub mit den Eltern. In jeder freien Minute hing sie mit Tim ab. Erfreute sich an seinem großen Interesse für Fische und Flüsse. Der Marianengraben lies Tims Vorstellungskraft schier platzen. Ein Tiefseegraben im westlichen Pazifischen Ozean, der 11.000 Metern unterhalb des Meeresspiegels liegt. Was es da wohl für besondere Fische gibt?

Paula bringt auch nach zwei Jahren keine Kraft auf, um Tims Grab zu besuchen. Ihr Psychotherapeut gibt ihr einen versteckten Rat. Paula setzt ihn in die Tat um und lernt so den kauzigen alten Helmut kennen. Von nun an nimmt Paulas Leben eine entscheidende Wende.

Paula steht seit zwei Jahren im Dialog mit ihrem verstorbenen Bruder. Helmut möchte einige Dinge erledigen, die mit Sicherheit nicht alltäglich sind. Hat er sich Anfangs noch dagegen gewehrt Paula mitzunehmen, so ist er dann doch froh um ihre Gesellschaft. Es gibt in dieser Geschichte sehr viele lustige Szenen. Ich habe Tränen gelacht. Dann hatte ich wieder Tränen in den Augen ob der Verluste von Paula und Helmut. Mit jedem Kilometer merken beide, wie ähnlich sie sich im Grunde genommen sind.

Die vielen Gespräche mit Helmut helfen Paula sehr. Abwechselnd wechselt er von liebevoll zu total abweisend. Paula versteht ihn. Helmut versteht Paula. Und als Leser*in versteht man beide.


Wenn Trauer eine Sprache wäre, hatte ich jetzt zum ersten Mal jemanden getroffen, der sie genau so flüssig sprach wie ich ..... (Seite 96)


Die Geschichte wird aus der Sicht von Paula erzählt. Dies geschieht in eine wunderschönen, stellenweise poetischen Sprache. Jeder Mensch, der selbst schon mal stark getrauert hat, fühlt sich verstanden. Dieses Buch könnte tatsächlich helfen, seine Trauer anzunehmen. Viel wunderschöne Zitate laden zum Nachdenken ein. Zahlreiche lustige Szenen lassen einen immer wieder lachen und befreit aufatmen. Die Geschichte kommt mit sehr wenigen Menschen aus. Vielmehr haben ein Hund und ein Huhn eine tragende Rolle, in dieser warmherzigen Story. Ich erzähle nun nichts mehr. Euch soll es so gehen wie mir. Taucht ein in diese bittersüße Geschichte, deren positive Elemente unbezahlbar sind, und lasst Euch überraschen.

Fazit

Gestern am Spätnachmittag habe ich begonnen dieses Buch zu lesen. Eben habe ich mich von Paula, Tim, Helmut und Helga verabschiedet. Wer Helga ist? Das müsst Ihr selber herausfinden. Ich kann Euch versprechen: Dieses Buch ist nicht traurig! Bittersüß und voller Leben. Ja, das ist es. Die Botschaft: Das Leben ist schön.

Danke Jasmin Schreiber, für dieses wertvolle Buch. So schnell vergesse ich Paula und Helmut nicht. Auch Helga wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Nicht tiefgründig, aber unterhaltsam

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In den ersten Kapiteln lernt der Leser Paula kennen, indem sie gedanklich mit ihrem verstorbenen Bruder Tim spricht bzw. über die vergangenen Gespräche sinniert. Hier (und auch in den späteren Rückblicken) ...

In den ersten Kapiteln lernt der Leser Paula kennen, indem sie gedanklich mit ihrem verstorbenen Bruder Tim spricht bzw. über die vergangenen Gespräche sinniert. Hier (und auch in den späteren Rückblicken) hatte ich nicht den Eindruck gewonnen, dass sie Anfang Zwanzig ist. Das war mir eindeutig zu kindlich. Gegenüber Helmut wurde es sprachlich reifer.

Die Geschichte an sich gefiel mir ganz gut. Es war schön, zu beobachten, wie der schrullige Helmut und die depressive Paula zusammen finden und sich anfreunden.

Raffiniert fand ich die in Metern angegebenen Kapitelüberschriften, die peu à peu aus der Tiefe des Marianengrabens (und Paulas Depressionen) in Richtung Wasseroberfläche angegeben wurden.

Das Buch behandelt die Depressionen Paulas nicht unbedingt tiefgründig, aber durch die ungleiche Freundschaft der beiden Protagonisten wird es authentisch und ehrlich. Wenn man nicht zu viel von diesem Buch erwartet, kann man Spaß damit haben!

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Liebe und Leid liegen nah beieinander

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Paula liebt ihren Bruder über alles. Sie ist überzeugt davon, dass er sie zu einem besseren Menschen macht. Paula ist eher menschenscheu, ihr kleiner Bruder Tim das genaue Gegenteil von ihr. Neugierig, ...

Paula liebt ihren Bruder über alles. Sie ist überzeugt davon, dass er sie zu einem besseren Menschen macht. Paula ist eher menschenscheu, ihr kleiner Bruder Tim das genaue Gegenteil von ihr. Neugierig, aufgeweckt und überaus wissbegierig ist Tim. Er liebt alle Tiere, besonders aber das Meer und die Meeresbewohner, da trifft es sich gut, dass die große Schwester Biologin ist und die Tiefsee erforschen will. Als ein schrecklicher Unfall passiert, erfährt Paula am Telefon davon. Danach ist nichts mehr so, wie es vorher war.

„An meinem Kühlschrank hängt bis heute ein Graph, auf dem man sieht, wie ein menschliches Herz zerbricht.“ (Seite 20)

Paula wird mit dem Tod ihres Bruders nicht fertig. Sie zieht sich zurück, wird depressiv, verzweifelt am Leben. Als sie bei einem nächtlichen Besuch auf dem Friedhof Helmut, einen über 80jährigen, schrulligen alten Herren trifft, ist dies der Beginn eines außergewöhnlichen Trips, der beider Leben, insbesondere aber das von Paula, verändert.

Paula wendet sich in diesem Buch nicht an uns, sondern an Tim, ihren Bruder. Während sie ihre abenteuerliche Reise mit Helmut schildert, erinnert sie sich an Situationen mit ihm, an seine Fragen, seine Ängste, seine Eigenheiten. Dieses Buch handelt vom Sterben und vom Neuanfang. Vom Leben und vom Tod. Es ist traurig, es ist herzzerreißend, gleichzeitig aber auch lustig und erfrischend. Diesen Spagat zu schaffen, ist eine Kunst, und diese beherrscht Jasmin Schreiber wunderbar.

Lange habe ich mich gesträubt, dieses Buch zu lesen. Ich hatte Angst, dass es mich zu traurig macht. Meine beste Freundin hat mir vor vielen Jahren gesagt, solange ich keinen echten Verlust erleiden würde, wüsste ich gar nicht, was Trauer ist. Sie war sehr klug, meine Freundin, und sie war in ihrem Leben auf viel zu vielen Beerdigungen. Ich nicht. Als sie selbst vor ein paar Jahren unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wurde, verstand ich, was sie meint. Auf grausame Weise wurde mir klargemacht, was es heißt, einen geliebten Menschen zu verlieren. Ich konnte monatelang nicht über sie sprechen, ohne in Tränen auszubrechen. Das ist heute, viele Jahre später, manchmal immer noch so. Sie fehlt mir.

Dieses kleine Buch ließ mich schmunzeln, weinen und lachen. Manche Sätze hätte ich mir am liebsten angestrichen, ausgedruckt und aufgehängt. Die beiden Charaktere sind so wunderbar, so außergewöhnlich gut gezeichnet, dass ich mir gewünscht hätte, die Reise dauert länger. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Triggerwarnung: Tod, Depression, suizidale Gedanken.

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