Cover-Bild Marianengraben
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783847900429
Jasmin Schreiber

Marianengraben

Roman

»Ein Buch, das Geborgenheit bietet und Hoffnung schenkt« Yasmina Banaszczuk

Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der sie in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2020

Ein Buch, wie nach Hause kommen.

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Paula hat ein einfaches Leben: eine kleine Wohnung, ihr Studium und ihren Bruder Tim. Tim liebt den Ozean über alles und ist fasziniert von all dem Leben das es dort gibt. Tim möchte Meeresforscher werden. ...

Paula hat ein einfaches Leben: eine kleine Wohnung, ihr Studium und ihren Bruder Tim. Tim liebt den Ozean über alles und ist fasziniert von all dem Leben das es dort gibt. Tim möchte Meeresforscher werden. Aber Tim stirbt als er 10 ist. Ertrinkt im Meer. Und Paula war nicht da. Paula hat sich nicht verabschiedet und Tim wird niemals Meeresforscher werden. Stattdessen versinkt auch Paula in Leere. Auf dem Grund des Marianengrabens sitzt sie fest. Bis sie eines Nachts auf dem Friedhof Helmut begegnet. Und eine ungewöhnliche Freundschaft Paula zurück an die Oberfläche und ins Leben holt.

Ich habe dieses Buch gehasst: weil ich Tim vermisse. Einen Bruder den ich niemals hatte, der aber gestorben ist. Und mit ihm diese strahlende Persönlichkeit, die ich gerne gekannt hätte. Zusammen mit Paula bin ich in Trauer versunken und versucht zu begreifen, warum es Tim nicht mehr gibt. Zusammen mit Paula bin ich Helmut begegnet, mit seinem alten Hund und seiner schwachen Blase. Und zusammen sind wir in ein Abenteuer aufgebrochen.

Dieses Buch ist eine Ode an die Freundschaft und das Leben. Es zeigt wie schwierig Verluste sein können, wie sie die Menschen die Tiefe ziehen, wenn diese das zulassen. Aber es zeigt auch, dass man manchmal Hilfe aus einer unerwarteten Richtung bekommen kann. Und dass diese zur kostbarsten Lebenserfahrung werden kann. Trotz all dem Schmerz ist dieses Buch lebensbejahend und wunderschön.

Es ist sehr bildlich geschrieben und ich konnte mich sofort in Paula hineinversetzen. Tim ist jetzt auch mein Bruder gewesen und seine Liebe zum Meer hat mich genauso geprägt wie Paula. Das Cover des Buches wirkt für mich gleichsam bedrohlich wie beruhigend und genauso habe ich auch dieses Buch empfunden.

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Veröffentlicht am 26.08.2020

Roadtrip zur Trauerbewältigung

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"Marianengraben" – ein ungewöhnliches Buch, in dem immer wieder der zu frühe Tod geliebter Menschen thematisiert wird. Das könnte beim Lesen traurig machen oder gar deprimierend wirken, aber das ist hier ...

"Marianengraben" – ein ungewöhnliches Buch, in dem immer wieder der zu frühe Tod geliebter Menschen thematisiert wird. Das könnte beim Lesen traurig machen oder gar deprimierend wirken, aber das ist hier nicht der Fall. Der Autorin Jasmin Schreiber gelingt es in ihrem Roman-Debüt über den verrückten Roadtrip, den die Studentin Paula, der Rentner Helmut und die Schäferhündin Judy gemeinsam unternehmen, irgendwie, eine Leichtigkeit zu bewahren – teilweise sogar mit Witz – ohne dass sie das Thema Tod und Verlust ins Lächerliche zieht. Respekt dafür, eine solche Idee zu haben und die auch so gekonnt umzusetzen.
Ein vielversprechendes Debüt – ich werde die Autorin und ihr Werk im Blick behalten.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Sehr emotional und berührend

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Lange hat mich ein Buch nicht mehr so emotional berührt wie Marianengraben. Es behandelt das Thema Trauer auf eine sehr einzigartige und wundervolle Art und Weise. Die Beziehung zwischen Helmut und Paula ...

Lange hat mich ein Buch nicht mehr so emotional berührt wie Marianengraben. Es behandelt das Thema Trauer auf eine sehr einzigartige und wundervolle Art und Weise. Die Beziehung zwischen Helmut und Paula ist etwas ganz besonderes. Wie sie doch so unterschiedlich sind, aber sich dennoch gegenseitig Halt geben und ähnliches erlebt haben, war total faszinierend. Dass zwei so verschiedene Menschen das gleiche fühlen können fand ich sehr interessant. Diese Grundidee liefer enormes Potenzial für eine spannende Handlung, tolle Charakterentwicklung und tiefgreifende Gespräche. All das bekommen wir von der Autorin auch und ich fand es sehr schade, dass diese Geschichte nur knapp 250 Seiten lang war. Marianengraben ist ein tolles Buch für junge Erwachsene, die sich mit dem Thema Trauer mehr auseinander setzen wollen. Es berührt einen tief im Herzen. Die Handlung ist natürlich sehr vorhersehbar, aber dadurch wird das Buch nicht schlechter.

5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Sehr berührendes Debüt

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In Marianengraben erzählt Jasmin Schreiber die Geschichte von Paula, deren jüngerer Bruder Tim im Sommerurlaub im Meer ertrunken ist. Sie macht sich Vorwürfe, da sie nicht mit in den Urlaub gefahren ist ...

In Marianengraben erzählt Jasmin Schreiber die Geschichte von Paula, deren jüngerer Bruder Tim im Sommerurlaub im Meer ertrunken ist. Sie macht sich Vorwürfe, da sie nicht mit in den Urlaub gefahren ist und nicht auf ihren Bruder aufgepasst hat. Als sie sich nachts auf dem Friedhof herumtreibt, um das Grab ihres Bruders zu besuchen, trifft sie auf den eigensinnigen Helmut. Helmut ist dabei die Urne seiner verstorbenen Frau Helga auszugraben, um sein letztes Versprechen einlösen zu können. Schließlich begibt sich dieses ungleiche Paar gemeinsam auf eine Reise, auf der sie feststellen, dass sie ähnliche Schicksalsschläge erlitten haben und sie unterstützen sich gegenseitig bei der Bewältigung und Verarbeitung dieser.
Obwohl dieses Buch die Thematik des Sterbens und der Trauer behandelt, ist es weder langatmig noch in irgendeiner Weise bedrückend oder melancholisch. Die Protagonisten kommen sehr sympathisch rüber und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen.
Kurz gesagt, eine sehr gelungene Story die ich in wenigen Stunden ausgelesen hatte ... leider viel zu schnell.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Eine wunderbar gelungene Mischung von Witz und Trauer

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Es mag wie ein Widerspruch klingen: eine tieftraurige Geschichte mit vielen witzigen Ideen über die Trauer um einen kleinen Bruder. Und doch ist es der Autorin gelungen, genau so ein Buch zu schreiben, ...

Es mag wie ein Widerspruch klingen: eine tieftraurige Geschichte mit vielen witzigen Ideen über die Trauer um einen kleinen Bruder. Und doch ist es der Autorin gelungen, genau so ein Buch zu schreiben, das sich wunderschön liest.
Paulas geliebter kleiner Bruder Tim ist mit nur zehn Jahren plötzlich gestorben. Die Ich-Erzählerin versinkt in eine schwere Depression, die ihr auch nach mehr als einem Jahr jeden Lebensmut und -freude nimmt. Doch als sie auf sehr ungewöhnliche Weise Helmut kennenlernt, einen 83jährigen grantigen alten Herrn, geschehen Dinge, die ihr Leben durcheinanderbringen.
Das Besondere an diesem Buch ist der stete Wechsel von Witz und Trauer, Ernst und Fröhlichkeit. Paulas Gedanken an ihren kleinen Bruder sind voller Schmerz und Leid und an manchen Stellen ging es nicht anders - mir stiegen die Tränen in die Augen. "Du warst immer da, egal, was ich tat, du warst die Nuss und ich die schützende Schale, und seit du fort bist, fühle ich mich aufgebrochen, ausgehöhlt und beraubt." Oder "Wie soll man auch weinen, wenn in einem nur das Nichts ist?"
Doch dann kommen Szenen, die so schräg sind, dass ich mit Kloss im Hals loslachen musste. Die nackte Seniorengruppe auf der Lichtung oder die Überlegung, ob es schon Kannibalismus ist, wenn man die Asche einer Verstorbenen vom Finger leckt. Was allein schon auf den ersten 40 Seiten passiert, erlebt man in anderen Büchern nicht auf 200.
Zudem besitzt Jasmin Schreiber einen sehr bildhaften und ausdrucksstarken Schreibstil, egal, ob witzig oder voller Kummer. Zwar empfand ich gelegentlich einige Darstellungen etwas übertrieben ("... um uns herum brüllten die Rapsfelder mit ihren gelben Blüten die Stäbchen und Zapfen unserer Netzhäute an."), doch die meisten gefielen mir richtig gut ("Aber erst jetzt verstand ich, dass man nur wirklich einsam ist, wenn man zurückbleibt, wenn man übrig ist.").
Auch wenn es ein Buch über ein im Grunde todtrauriges Thema ist (der Verlust eines geliebten Menschen), ist es nicht im Geringsten deprimierend - ganz im Gegenteil. Vielleicht können Lesende mit einem solchen Schmerz sogar einen Trost aus dieser Lektüre ziehen. Für alle Anderen bietet es auf jeden Fall schöne Lesestunden!

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