Ehrlich und schockierend
Nachdem mich der erste Band der Danny-Trilogie so mitgenommen - ich würde sogar sagen, in gewisser Weise geprägt - hat, wollte ich unbedingt auch den Nachfolgeband lesen. Ich wusste nicht, was mich erwartet, ...
Nachdem mich der erste Band der Danny-Trilogie so mitgenommen - ich würde sogar sagen, in gewisser Weise geprägt - hat, wollte ich unbedingt auch den Nachfolgeband lesen. Ich wusste nicht, was mich erwartet, und hatte nur gehofft, dass es nicht einer dieser Nachfolgebände ist, von denen man nach dem Lesen sagt: "Hätte es nicht gebraucht". Ich muss sagen, so richtig "verstanden" (wenn man es denn so nennen kann, denn eigentlich empfand ich nur blankes Entsetzen, Hilflosigkeit, Wut und Trauer beim Lesen der Gesichte) habe ich erst nach diesem Band, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Wie es passieren konnte, dass niemand einschritt und Danny aus dieser Hölle holte. Dass Danny, egal, was er versuchte, - trotz seines mutigen und ehrlichen Charakters und seiner Aufgewecktheit - immer wieder in der Hölle landete.
Diese Geschickte packt einen in totale Sprachlosigkeit ob der Erkenntnis, wozu ein Mensch fähig sein kann, sobald er Macht über einen anderen Menschen bekommt. Sprachlosigkeit ob der Erkenntnis, was ein Mensch mitunter im elterlichen Umfeld ertragen muss und welcher Hilflosigkeit er ausgesetzt ist, ohne dass sein weiteres Umfeld sich auch nur ansatzweise ausmalen kann, was hinter geschlossenen Türen passiert. Dass ein ganzes Leben eines Kindes zerstört wird. Mir hat es das Herz zerrissen.
Ich kann Jessica nur, wie auch in meiner Rezension zum ersten Band der Danny-Trilogie, danken, dass sie diese Geschichte auf so ehrliche und authentische Art weitererzählt hat bzw. die Vorgeschichte erzählt hat. Diese Vorgeschichte ist ein wichtiger Anteil an der Gesamt-Geschichte.