Man kann jemanden nur retten, wenn er gerettet werden will.
Kurz nachdem ich erfahren habe, dass 'Ein ganzes halbes Jahr' mit Emilia Clarke, Sam Claflin, Jenna Coleman und Matthew Lewis, etc. verfilmt wird und ich schon immer mal ein Buch von Jojo Moyes lesen wollte, ...
Kurz nachdem ich erfahren habe, dass 'Ein ganzes halbes Jahr' mit Emilia Clarke, Sam Claflin, Jenna Coleman und Matthew Lewis, etc. verfilmt wird und ich schon immer mal ein Buch von Jojo Moyes lesen wollte, dachte ich mir besser jetzt als nie.
Wenn mich jemand frägt, wie dieses Buch war, sag ich oft um es kurz zu halten: Es war eine Mischung aus The Fault in Our Stars von John Green und Ziemlich beste Freunde.
Ein ganzes halbes Jahr war berührend, herzlich, witzig, aber auch schockierend.
Diese Geschichte wird von ihren Figuren getragen, die sich alle überaus echt und realistisch anfühlen. Sei es hierbei die Beziehung zwischen Louisa und Katrina, die zwei Schwestern deren Beziehung durch bedingungslose Unterstützung aber auch Neid und Jähzorn geprägt wird.
Oder die Beziehung zwischen Louisa und dem gelähmten William Traynor, die sich von einem geschäftlichen zu einer freundschaftlichen und letztendlich einer Liebe umwandelt. Und auch die Beziehung von William und seiner Familie, die zeigt, dass man in der Familie einen immer unterstützt, egal wie unvorstellbar und grausam der Wunsch eines Familienmitglieds manchmal zu sein scheint.
Das Buch ist mit sehr viel Charme geschrieben und fühlt sich nicht so an, als hätte Jojo Moyes es darauf angesetzt mit den Herzen ihrer Leser zu spielen und sie dazu zu manipulieren für ihre Figuren zu fühlen und zu Tränen zu rühren und zu schockieren. Es ist eher so als wollte sie einfach nur die Geschichte ihrer Figuren erzählen, ohne Hintergedanken und Bestsellerlisten im Kopf, und all die Emotionen treten ganz natürlich auf und nicht weil darauf angesetzt wurde.
Ich würde nicht sagen, dass 'Ein ganzes halbes Jahr' eine romantische Liebesgeschichte ist. Es ist eine tragische Geschichte über Verlust und Herzschmerz und vielleicht auch Erlösung.
Sie wird dabei durchaus von Liebe getragen, aber zeigt auch, dass Liebe manchmal nicht genug ist. Und das man nur einer Person helfen kann, wenn diese Person will, dass man ihr hilft. Und auch dass diese Hilfe manchmal nicht die optimale Lösung für einen selbst ist.
Ich würde 'Ein ganzes halbes Jahr' empfehlen, wenn man nach einem Buch sucht, dass einen zum Lächeln bringt, an den Tränendrüsen drückt und auch Nachdenken lässt.