Cover-Bild Die Tochter des Uhrmachers
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 08.10.2018
  • ISBN: 9783453291386
Kate Morton

Die Tochter des Uhrmachers

Roman
Charlotte Breuer (Übersetzer), Norbert Möllemann (Übersetzer)

Birchwood Manor 1862: Der talentierte Edward Radcliffe lädt Künstlerfreunde in sein Landhaus am Ufer der Themse ein. Doch der verheißungsvolle Sommer endet in einer Tragödie – eine Frau verschwindet, eine andere stirbt …

Über hundertfünfzig Jahre später entdeckt Elodie Winslow, eine junge Archivarin aus London, die Sepiafotografie einer atemberaubend schönen Frau und die Zeichnung eines Hauses an einer Flussbiegung. Warum kommt Elodie das Haus so bekannt vor? Und wird die faszinierende Frau auf dem Foto ihr Geheimnis jemals preisgeben?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2018

Zeit die keine Rolle spielt

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Als ich hörte , das ein neuer Roman von Kate Morton erscheint , war meine Freude unglaublich groß und es dauerte auch nicht lange, bis ich dieses Schätzchen in Angriff nahm.

Ich liebe vor allem den wunderbaren ...

Als ich hörte , das ein neuer Roman von Kate Morton erscheint , war meine Freude unglaublich groß und es dauerte auch nicht lange, bis ich dieses Schätzchen in Angriff nahm.

Ich liebe vor allem den wunderbaren Schreibstil der Autorin. Leicht, fließend, voller bildhafter Details und Poesie.
Ich liebe jeden einzelnen ihrer Romane und doch empfinde ich ihren neuen Roman , völlig anders.
Es steht nicht alles verzehrende, tiefe und leidenschaftliche Liebe im Vordergrund.
Obwohl auch diese hier eine wichtige Rolle hat.
Vielmehr geht es um Zeit und welche Bedeutung wir ihr beimessen. Es geht um Verlust, das eigene Selbst finden und aus dem Schatten heraustreten.
Und das ist gar nicht mal so einfach. Denn das Leben geht die seltsamsten Wege, um uns unsere wahren Prüfungen aufzuzeigen.

Zentrum und Angelpunkt dieser unheimlich vielschichtigen und bewegenden Geschichte ist Birchwood Manor.
Ein Ort voller Geheimnisse, Schmerz und tiefer Traurigkeit.
Ein Ort an dem Träume wahr werden oder sich ins Gegenteil verwandeln können.
Es beginnt 1862.
Zwei Liebende, Konkurrenz, Dramatik.
Ein Schuss und alles ist anders.
150 Jahre später ist Elodie komplett fasziniert von dieser Geschichte und möchte nicht nur ihre eigene Vergangenheit erkunden , sondern auch dem Geheimnis um die schöne junge Frau im weißen Kleid mit dem roten Haar auf den Grund gehen.

Ich hab mich sofort in das unglaublich tolle Setting verliebt.
Rauh, einsam und irgendwie verwunschen.
Birdie , die junge Frau erzählt dem Leser ihre Geschichte und diese Geschichte hat mich mit ihrer Traurigkeit , aber auch mit ihrem Stolz unheimlich ergriffen.
Man erfährt jedoch nicht nur Birdies Perspektive, denn man lernt so unglaublich viele Menschen kennen , das man es erstmal in Einklang bringen muss .
Man fragt sich zwischendurch immer wieder , warum man so viele Menschen bis auf den Grund kennenlernen muss. Doch in der Tat ist es ein Teil des großen Ganzen.
Denn diese Geschichte ist nicht in wenigen Sätzen erzählt. Sie braucht so unglaublich viel , um all seine Brillianz und Tragik zu erreichen.
Ich liebe die wunderbar ausgearbeiteten Charaktere. Jeden einzelnen von Ihnen.
Sie sind authentisch, greifbar und mit sehr viel Leben behaftet.
Sie haben Ecken und Kanten und gerade dadurch wirken sie so greifbar , das man sie spüren kann.
Besonders Birdie ging mir unglaublich unter die Haut. Ich hatte fast das Gefühl, ihr Flüstern im Ohr zu vernehmen.
Birdie ist kein einfacher Mensch. Ihr Leben ist es nicht. Sie wird geformt , lernte nie wirkliche Liebe kennen und letztendlich löst sie gerade dadurch beim Leser so viel aus.
Bis zum Ende muss ich sagen , war mir nicht klar , was tatsächlich geschah und vor allem wer Birdie wirklich war.
Denn was haben Namen schon für eine Bedeutung?
Was sagen Sie wirklich über den Menschen aus?
Wer er ist , was er fühlt und was tief im Inneren in ihm vorgeht?
Die Autorin zeigt sehr deutlich auf , das es egal ist , woher wir kommen und wer wir sind.
Das Schicksal geht seinen Weg ohne all dies zu kennen.
Obwohl man die Anwesenheit der Personen als etwas unnahbar und verletzlich empfindet, hat man doch einen besonderen Draht zu Ihnen und spürt sie einfach.
Diese Geschichte ist nicht einfach und wird von der Autorin in 4 Teile aufgeteilt.
Es gibt ein Anfang und ein Ende und dazwischen empfindet man unglaublich viel Schmerz, Zerbrechlichkeit und Liebe.
Mich hat sie komplett fasziniert und nicht einen Moment losgelassen. Die Autorin versteht es mit Dramatik die Spannung immer wieder anzuziehen.
Es gibt Wendungen, die mich sprachlos gemacht und unheimlich bewegt haben.
Es hat mich mit seiner Poesie fortgetragen und mit tiefer Traurigkeit erfüllt.
Es ist die Hoffnung die alles am Leben hält.
Und letztendlich entscheiden wir immer selbst , was wir glauben möchten und was wir tatsächlich daraus mitnehmen.
Die Entwicklung der Charaktere, als auch der Handlung hat mir unglaublich gut gefallen.
Ich konnte mich sehr gut in alles hineinversetzen und es auch nachvollziehen.
Es ist schwermütig, aber auch sehr belebend.
Eine Geschichte, die sich völlig anders entwickelte, als ich erwartet habe und mich gerade deswegen überzeugt und so beeindruckt hat.
Zum Ende hin kam mir jedoch Elodie etwas zu kurz. Für sie , hätte man sich meiner Meinung nach , noch mehr Zeit nehmen müssen. Ebenso empfand ich zwar die Anwesenheit von Edward durchaus präsent, dennoch hatte ich bis zum Ende das Gefühl , ihn nicht richtig zu kennen.
Für einige Charaktere nimmt sich Kate Morton besonders viel Zeit, Ada, Lucy und auch Birdie hab ich so unglaublich gern gemocht. Ebenso den geheimen Freund von Birdie.
Andere Charaktere gehen jedoch etwas unter , was ich enorm schade empfand.
Aber den ganz besonderen Flair dieses Buches macht wohl die Mystik aus.
Ich empfand es als sehr interessant und die Fragen , die sich mir dabei stellten , wurden zum Ende hin auch beantwortet.
Wieder ein absolutes Meisterwerk der Autorin.
Denn sie versteht es gekonnt Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden , ohne das die Zeit dabei eine Rolle spielt.
Eine Geschichte die von den Charakteren lebt und von Birchwood Manor.
Eine Geschichte, die überwältigt und komplett im Atem hält.

Fazit:
Vergangenheit und Gegenwart.
Zeit die keine Rolle spielt und Menschen , die dieses Buch formen und es zu etwas unheimlich großem machen.
Traurig, wehmütig und voller Poesie.
Eine unglaublich vielseitige und facettenreiche Handlung , die so viel erzählt und dabei auch einiges mit auf dem Weg gibt.
Ein großartiges Werk , das mich fasziniert , überzeugt und unglaublich begeistert hat.
Birchwood Manor und Birdie.
Eine Geschichte voller Schmerz, Lebendigkeit und Leidenschaft.
Eine Geschichte, die man einfach lesen muss.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Der gute Geist des Hauses…. Dramatischer Pageturner, mit komplexer Handlung

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Gegenwart, London:

Elodie Winslow, die Tochter einer vor Jahren, tödlich verunglückten, berühmten Cellistin, steht kurz vor ihrer Hochzeit mit einem reichen Finanzier. Doch Elodie, ist nicht so wirklich ...

Gegenwart, London:

Elodie Winslow, die Tochter einer vor Jahren, tödlich verunglückten, berühmten Cellistin, steht kurz vor ihrer Hochzeit mit einem reichen Finanzier. Doch Elodie, ist nicht so wirklich nach Hochzeitsplanungen, zu denen sie vor allem von ihrem Bräutigam und ihrer zukünftigen Schwiegermutter gedrängt wird. Elodies Vater findet die Idee der zukünftigen Schwiegermutter, aufgenommene Videobänder auf denen sich Konzerte von Elodies Mutter befinden, als musikalische Untermalung zu nutzen bei der Hochzeitsfeier, ganz wunderbar. Er hat den Verlust seiner geliebten Frau niemals verwinden können. Ganz im Gegensatz zu Elodie, die nur noch recht vage Erinnerungen an ihre Mutter besitzt.

Dennoch, als Elodie, die als Archivarin in einer angesehenen Kanzlei arbeitet, auf eine abgegriffene, lederne Mappe stößt, in der sich Bilder befinden, ist ihre Neugierde geweckt. Auf einem der Bilder befindet sich ein Haus, dass den „Gute Nacht-Geschichten“ Beschreibungen ihrer Mutter dermaßen gleicht, dass es schon unheimlich wirkt.
Auch das Bildnis einer unbekannten, sehr attraktiven Frau, findet Elodie in der Mappe vor. Sie beschließt der Sache auf den Grund zu gehen. Doch ihre Motive sind nicht rein beruflicher Natur. Denn ihr Onkel Tip, dem sie die Bilder zeigt, reagiert seltsamerweise überaus überrascht und zugeknöpft. Dann taucht kurz darauf ein geschossenes Photo auf, das ihre Mutter und den Musiker, der damals bei dem Unfall ebenfalls tödlich verunglückte, kurz zuvor, in der Nähe des „Traumhauses“ zeigt. Warum war sie dort?

London 1862:

Die attraktive, ehemalige Taschendiebin Birdie hat es weit gebracht. Es ist ihr gelungen, das Interesse des reichen Künstlers Edward Radcliffe zu wecken. Unter dem Namen Lily, gilt sie als dessen Muse und ganz London spricht bereits von dem außergewöhnlichen Kunstwerk, das er mit ihrer Hilfe schuf. Doch Lily und Edward haben sich ineinander verliebt. Und das, obwohl er verlobt ist. Eine Abschiedsfeier auf Birchwood Manor, führt zur Katastrophe und dann verschwindet auch noch ein wertvolles Schmuckstück…

Birchwood Manor 1899:

Die kleine Ada Lovegrove, die mit ihren Eltern zuvor in Indien lebte, wird nach England geschickt, um dort fortan in einem Mädcheninternat zu leben. Das Internat wird geführt von Lucy Radcliffe, der Schwester von Edward. Die einsame Ada freundet sich an mit Lucy…

Birchwood Manor, während des 2. Weltkriegs:

Die verwitwete Journalistin Juliet, kehrt London den Rücken, nachdem ihre Familie ausgebombt wurde und zieht für eine Weile aufs Land mit ihren Kindern. Besonders ihr kleiner Sohn fühlt sich dort wohl. Er spricht stets, wie Juliet glaubt, mit einer Phantasiefreundin…

„Die Tochter des Uhrmachers“, der aktuelle Roman von Kate Morton, erzählt nicht nur die Geschichte eines Hauses und der Bewohner. Es ist auch die Story der jungen Überlebenskünstlerin Birdie, deren Werdegang ein wenig mehr von der Autorin in den Fokus gerückt wurde, als die Geschichten der anderen Akteure. Birdie ist eine sympathische Frau, mit der man sich als Leser schnell identifizieren kann und man liebt und leidet, ob ihres Schicksals, regelrecht mit beim Lesen. Aber auch Ada ist mir schnell ans Herz gewachsen, sowie Tip. Natürlich gibt es einen großen Zusammenhang, der erklärt, wieso die verschiedenen Akteure eine Verbindung haben und ich mochte Kate Mortons packend erzählten Roman sehr. Ihre bildhaft poetische Ausdrucksweise, ihre vielen lebensklugen Weisheiten, die sie eingebunden hat in „Die Tochter des Uhrmachers“, haben mir ein tolles Lesevergnügen beschert und ich fand es ganz erstaunlich, dass die Autorin bei dieser dermaßen komplexen Handlung nicht den sprichwörtlichen Faden beim Schreiben verloren hat.

Es gibt allerdings auch ein kleines „aber“; daher habe ich einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen. Obwohl der Roman ein Wahnsinnspageturner ist, fand ich, dass so manche Figuren leider recht blass beschrieben blieben. Beispielsweise Elodie. Man erfährt kaum etwas über sie, abgesehen davon, dass sie die Tochter einer berühmten Cellistin ist und einen Mann heiraten wird, den sie eigentlich so gar nicht liebt. Sie bleibt auch im weiteren Verlauf ein Fremdkörper und dient der Autorin leider nur als Mittel zum Zweck, eben um die noch offenen Handlungsstränge in der Gegenwart zusammenzuführen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Fingerspitzengefühl von Seiten der Autorin gewünscht. Und auch Romantiker werden sicherlich etwas enttäuscht sein, denn Birdie erzählt viele Geschehnisse „aus dem Off“.
Auch über den Werdegang von Ada hätte ich gerne mehr erfahren, gleiches gilt für Juliet.

Abgesehen davon ist der aktuelle Roman von Kate Morton allerdings ein sehr lesenswerter Schmöker, der, trotz seiner immerhin über 600 Seiten, keinerlei Längen aufzuweisen hat.
Vielleicht sollte man „Die Tochter des Uhrmachers“, aber nicht unbedingt vor dem Schlafengehen beginnen, denn man kann das Buch kaum zur Seite legen, da die Autorin so gut mit der Neugierde ihrer Leser spielt.

Kurz gefasst: Der gute Geist des Hauses…. Dramatischer Pageturner, mit komplexer Handlung.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Birchwood Manor

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Elodie arbeitet als Archivarin in London und findet in einer bisher unbeachteten Kiste erstaunliche Archivalien, eine sehr alte und edel gearbeitete Aktenmappe, eine Sepiafotografie einer wunderschönen ...

Elodie arbeitet als Archivarin in London und findet in einer bisher unbeachteten Kiste erstaunliche Archivalien, eine sehr alte und edel gearbeitete Aktenmappe, eine Sepiafotografie einer wunderschönen jungen Frau und ein Skizzenbuch. Ganz besonders eine Skizze darin versetzt sie in Aufregung, sie zeigt ein altes Herrenhaus, das ins kleinste Detail dem Haus aus den Gute-Nacht-Geschichten ihrer früh verstorbenen Mutter gleicht. Ihre Neugierde ist geweckt und sie beginnt die Herkunft ihres Fundes zu recherchieren, obwohl doch die Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit viel wichtiger wären.
Weitere Handlungsstränge führen in die Vergangenheit, zu Birdie, der Tochter des Uhrmachers und ihrem Schicksal und zum jungen begabten Künstler Radcliffe und zu diesem geheimnisvollen Haus, Birchwood Manor, das bei allen Handlungssträngen die beherrschende Rolle spielt. Seit 1862 kreuzen sich dort die Lebenswege der Protagonisten;erst Birdie und Radcliffe, dann das der jungen Ada, die dort ein Mädchenpensionat besucht und die Schwester des Künstlers Radcliffe zur Freundin gewinnt und Jahrzehnte später auch Juliet, die im Zweiten Weltkrieg dort mit ihren Kindern Zuflucht findet.
In Birchwood Manor hören wir auch immer wieder eine Stimme aus dem Off, von der ich sehr bald vermutete, welch unglückliche Seele sich dahinter verbirgt. Überhaupt hatte ich das Gefühl, das dieses Haus die eigentliche Hauptfigur des Romans ist und für fast alle Protagonisten zum Schicksal wird.
Kate Morton schafft in ihrem Romanen immer wieder eine gelungene Verbindung der Heldin mit Geheimnissen aus der Vergangenheit. So merkt auch Elodie sehr bald, dass der Fund unmittelbar auch ihre Familie und ihre Zukunft betrifft. Das ist sehr schön erzählt, voller Gefühl und geheimnisvoller Andeutungen. Auch bei diesem Buch gefällt mir wieder die poetische Erzählweise.Geschickt findet die Autorin für jede Figur einen eigenen Ton, so dass mir die vielen Protagonisten bald sehr vertraut wurden. Die vielen Szenen- und Zeitenwechsel machen die Geschichte sehr abwechslungsreich und meist auch spannend. Zwar hatte ich den Eindruck, dass sich der Roman etwas sehr zerfasert und ich hatte auch den berühmten kleinen„Durchhänger“ in der Mitte des umfangreichen Romans.
Ein richtiges Lesevergnügen für graue Herbsttage.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Ein wenig zu viel des Guten.

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Inhalt/Klappentext:

Birchwood Manor 1862: Der talentierte Edward Radcliffe lädt Künstlerfreunde in sein Landhaus am Ufer der Themse ein. Doch der verheißungsvolle Sommer endet in einer Tragödie – eine ...

Inhalt/Klappentext:

Birchwood Manor 1862: Der talentierte Edward Radcliffe lädt Künstlerfreunde in sein Landhaus am Ufer der Themse ein. Doch der verheißungsvolle Sommer endet in einer Tragödie – eine Frau verschwindet, eine andere stirbt …

Über hundertfünfzig Jahre später entdeckt Elodie Winslow, eine junge Archivarin aus London, die Sepiafotografie einer atemberaubend schönen Frau und die Zeichnung eines Hauses an einer Flussbiegung. Warum kommt Elodie das Haus so bekannt vor? Und wird die faszinierende Frau auf dem Foto ihr Geheimnis jemals preisgeben?

Quelle: Diana Verlag

Meine Meinung zum Buch:

Cover:

Bei diesem Cover komme ich doch wirklich mal in Schwärmen. Es ist so wunderschön gestaltet, dass ich an dem Buch einfach nicht vorbeikonnte. Auf helltürkisem Untergrund sind der Titel sowie der Autorenname durch Blumen, Zahnräder, Schmetterlinge, Scheren und auch Insekten eingerahmt. Das Gesamtbild trifft absolut meinen Geschmack und passt sehr schön zum Inhalt des Buches.

Inhalt:

Die Geschichte teilt sich in mehrere Handlungstränge auf, die zu verschiedenen Zeiten spielen:

London in der Gegenwart:
Elodie arbeitet als Archivarin in einer angesehenen Londoner Kanzlei. Sie steht kurz vor ihrer Hochzeit, die Planungen machen ihr allerdings weniger Freude, wird sie doch von ihrem zukünftigen Mann und ihrer Schwiegermutter in vielen Dingen fremdbestimmt. Elodies Mutter starb als sie noch ein Kind war und der Vater ist nie über den Verlust der berühmten Cellistin hinweggekommen. Elodie hat nicht mehr sehr viele Erinnerungen an ihre Mutter, als sie bei der Arbeit jedoch auf eine alte Ledermappe stößt erregen die Bilder darin sofort ihre Aufmerksamkeit. Das Haus auf den Bildern gleicht erschreckend einem Haus, das ihr ihre Mutter in einer Gute-Nacht-Geschichte beschrieben hat. Auf einem Bild ist eine wunderschöne Frau abgebildet. Elosdies Neugierde ist geweckt und sie beschließt der Sache auf den Grund zu gehen.

London 1862
Birdie ist die Muse von Edward Redcliff. Sie ist die Tochter eines Uhrmachers. Ihr Vater ließ sie in London zurück, um nach Amerika auszuwandern. Die Dame, bei der Birdie nun lebte, bildete sie zur Taschendiebin aus. Als sie Edward Redcliff begegnet wird sie zu Lily und ist in aller Munde, da sie Edward zu wundervollen Kunstwerken inspiriert. Die beiden verlieben sich, aber diese Liebe darf nicht sein, da Edward verlobt ist. Auf einer Feier auf Brichwood Manor geschieht ein Unglück. Eine Frau stirbt eine verschwindet. Viele Jahre bleibt das Geheimnis ungeklärt,

Birchwood während des 2. Weltkrieges
Juliet ist verwitwet und beschließt aus London wegzugehen, nachdem ihre Familie ausgebombt wurde. Ihr kleiner Sohn fühlt sich sehr wohl auf dem Land, allerdings scheint er immer häufiger mit einer unsichtbaren Freundin zu sprechen...

Birchwood Manor Ende des 19. Jahrhunderts.
Das Anwesen ist nunmehr ein Mädcheninternat und die kleine Ada wird von ihren Eltern hier untergebracht. Das Internat wird von Edward Redcliffs Schwester geführt.

Schreibstil:

Das Buch teilt sich in 4 Hauptteile auf und dreht sich hauptsächlich um die Geschehnisse in Birchwood Manor. Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön, allerdings teilt sich die Geschichte in so viele verschiedene Handlungstränge auf und beherbergt so viele Charaktere, dass es mir manchmal schwerviel das Lesen zu genießen. Die einzelnen Figuren konnten mich nur teilweise begeistern und die Spannung ging ein wenig zu Lasten der häufigen Handlungssprünge.
Die Umgebung wird wundervoll beschrieben und die schöne und eindringliche Schreibweise von Kate Morton muss ich allerdings wirklich loben.

Fazit:

Das Buch hat es mir etwas schwer gemacht und so habe ich auch recht lange gebraucht um es zu einem Ende zu bringen. Es war teilweise unterhaltsam und behandelt viele Themen u.a. Krieg, Verlust, Mystik, Liebe, Kunst und Geheimnisse. Leider konnte ich mich mit der Vielzahl an Handlungssträngen und Zeitebenen nicht ganz anfreunden und gebe

3 Sterne

Veröffentlicht am 15.07.2019

Da hat Kate Morton zu viel gewagt

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Lange musste ich nicht überlegen, ob ich Kate Morton’s neues Buch lesen möchte. Schon „Der verborgene Garten“ war für mich ein Highlight und meine Vorfreude auf dieses Werk hier, war dementsprechend groß. ...

Lange musste ich nicht überlegen, ob ich Kate Morton’s neues Buch lesen möchte. Schon „Der verborgene Garten“ war für mich ein Highlight und meine Vorfreude auf dieses Werk hier, war dementsprechend groß. Heute solls dann auch schon meine Meinung dazu geben. Viel Spaß ♥

Grundsätzlich ist es immer gut, wenn Autoren mit neuen Aspekten und Ideen experimentieren und diese in ihre Geschichten einbringen. Es sorgt meist für Abwechslung innerhalb der verschiedenen Werke und bringt ganz neues Potenzial mit. Kate Morton allerdings hat sich hier doch sehr weit aus dem Fenster gelehnt mit ihrem Einfall, auch Übernatürliches in dieses Familiendrama einzubauen. Allein dieser Aspekt sorgte bei mir dafür, dass es mir schwer fiel, Interesse für den Rest der Handlung aufzubringen. Der Grundgedanke verspricht zwar einiges an Spannung und ist an und für sich auch gut ausgearbeitet, doch alles in allem sprach mich weder der Aufbau noch die Abhandlung im Allgemeinen. Kate Morton setzt hier auf etliche, verschiedene Zeitebenen – um genau zu sein auf 8 verschiedene Jahreszahlen (wenn ich mich nicht verzählt habe), die miteinander zusammen hängen. Doch bereits nach dem ersten Sprung wurde mir klar, dass sich diese Geschichte grundlegend von anderen Familiensagen unterscheidet. Wir treffen auf den ersten Seiten auf unsere Hauptfigur Elodie, erfahren einiges über sie und werden dann in ein anderes Jahrhundert katapultiert, wo wir ebenfalls wieder jemanden kennenlernen, Details über denjenigen zugespeist bekommen und am Ende wieder durch einen weiteren Sprung verlassen müssen. So reihen sich die verschiedenen Perspektiven aneinander und die Jahre sich völlig willkürlich zusammen gesetzt. Sie waren weder chronologisch geordnet noch erkannte ich ein anderes Schema dahinter. Desweiteren, und das finde ich wohl am negativsten: die Zeit, in der die eigentliche Protagonistin keine Rolle spielte. Es vergingen rund 300 Seiten, ehe ich Elodie überhaupt mal wieder traf. In der Zwischenzeit spielen dann unzählige andere Figuren eine Rolle, aber nie lang genug, um mir Gedanken über die Zusammenhänge machen zu können. Das nahm mir jede Möglichkeit, mich mit einem Charakter wirklich anzufreunden oder zu identifizieren, was wiederum dafür sorgte, dass ich mich nicht gefesselt fühlte und mich nicht nur streckenweise, sondern durchgehend, beinahe langweilte. Es spielten hier so viele Faktoren eine Rolle, weswegen die Spannung aus blieb und letzten Endes gebe ich vor allem den Zeitsprüngen die Schuld. Manche ganz interessant, andere hingegen total unnötig und überflüssig und viel zu sehr in die Länge gezogen. Was mir aber wirklich positiv auffiel, was die Recherche-Arbeit, die hinter dieser Geschichte steckte. Das sollte – nein das muss – man unbedingt honorieren; denn das was Kate Morton hier auf die Beine gestellt hat und wie viel Nachforschungen dafür nötig war, ist nicht greifbar. Gerade die Malerszene aus der damaligen Zeit ist ein Thema, das einem Fass ohne Boden gleicht. Es gibt so viel darüber zu sagen, und das tat die Autorin auch. Zwar ein weiterer Punkt, der Langatmigkeit mit sich brachte, doch den ich nicht unerwähnt lassen möchte. Schlussendlich überzeugte mich dann auch die Auflösung nicht mehr. Es gab die Krimi-Elemente, die oft erwähnt werden in Hinsicht auf das Buch; doch so richtig interessant fielen die nicht aus. Die Verstrickung der einzelnen Perspektiven, ergaben für mich nicht das große Ganze, auf das ich so sehnsüchtig gewartet hatte. Mir erschloss sich teilweise nicht mal der Zusammenhang zwischen den Strängen, sodass das Ende zwar rund, nicht aber besonders zufriedenstellend war. Schade.

Die Hauptfigur in dem Geschehen soll Elodie sein – eine junge Archivarin aus London, die durch Zufall auf eine Sepia-Fotografie stößt, die ihr vage bekannt vor kommt. Leider aber war besagte Frau in nur wenigen Momenten wirklich präsent. Ich traf sie zu Beginn der Geschichte und dann erst viele Seiten später wieder. Für mich waren es andere Charaktere, die die Hauptrolle in diesem Drama spielten: nämlich Edward Radcliffe und sein Umfeld. Der Maler war nicht nur unheimlich interessant dargestellt, sondern auch eine Besonderheit. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass ich selten mit solch Charakteren zu tun habe in Büchern, doch wenn Edward ins Spiel kam, konnte man sicher sein, dass es interessant blieb. Auch die Geschichte um ihn herum ist der Autorin gut geglückt, sie war greifbar und seine Handlungen und Gedankengänge, für die damaligen Verhältnisse und seine doch sehr eigenen Eigenschaften nachvollziehbar. Genau so verhielt es sich mit seiner Familie und seinen Freunden. Sie unterschieden sich nicht nur sehr von anderen Figuren aus anderen Büchern, sondern auch untereinander. Es gab sowohl Sympathie-Träger wie auch Antipathie-Träger und es wirkte rund herum harmonisch und authentisch. Alle anderen blieben leider auf Distanz und waren zwar sehr eingehend und detaillreich beschrieben, erreichten mich aber einfach nicht – allen voran Elodie.

Dafür kann ich wieder positiv berichten, dass ich den Stil von Kate Morton gerne mochte. Sie neigt zwar hier eher dazu, alles bis ins kleinste Detail platt zu treten und endlos zu beschreiben, doch Verständnis-Probleme oder dergleichen gab es nicht. Ich fand es unheimlich schade, dass das Tempo allein durch den ausschweifenden Stil herausgenommen wurde; hätte man auf einige Wiederholungen verzichtet, wäre das Buch nicht nur nicht so lang gewesen, sondern wäre auch flüssiger und rasanter erzählt worden. Aber ich möchte mich in der Hinsicht nicht beschweren. Die Autorin versteh was von ihrem Handwerk und überzeugt durch bildhafte Kulissen und realistische Szenen. Außerdem hat sie, wie oben erwähnt, die Malerszene und die ganzen Fakten rund um das Thema sehr gut recherchiert und in die Geschichte einfließen lassen Dafür erhält sie meinen größten Respekt und ein riesiges Lob.

FAZIT:
„Die Tochter des Uhrmachers“ von Kate Morton konnte mich leider auf keiner Ebene richtig überzeugen. Weder empfand ich die Storyline als strukturiert, noch gefiel mir die Gliederung des Ganzen. Die eigentliche Hauptfigur Elodie spielt nur eine untergeordnete Rolle und das Finale ist wenig rasant und noch weniger überraschend. Unnötige Perspektiven und sehr lang gezogene Passagen ruinieren die Spannung quasi gänzlich und machen das Buch eher zu einem Langzeit-Projekt als zu einem Pageturner. Dafür mich auch hier noch einmal die enorme Recherche der Autorin würdigen und das Talent, das sie definitiv hat in Bezug auf den Schreibstil. Schade, aber kein Grund für mich, es nicht weiter mit ihr und ihren Werken zu versuchen. Von mir gibt’s gut gemeinte 2.5 von 5 Sternen.