Cover-Bild Marthas Widerstand
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 16.03.2017
  • ISBN: 9783846600436
Kerry Drewery

Marthas Widerstand

Sabine Bhose (Illustrator)

Martha ist des Mordes angeklagt und sitzt in der ersten von sieben Zellen. Sieben Tage lang stimmt das gesamte Volk darüber ab, ob sie freigesprochen oder in die nächste Zelle verlegt wird. Die Zellen werden dabei immer kleiner, genauso wie Marthas Chancen auf einen Freispruch. Denn die Umfragen zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung sie sterben sehen will. Doch was wäre, wenn Martha genau darauf spekuliert?

Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem es um viel mehr als ein einzelnes Menschenleben geht ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2018

Bist du bereit, für ein Versprechen dein Leben zu geben?

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Dystopie Marthas Widerstand von Kerry Drewery erschienen am 16.03.2017 im One Verlag, geb. Ausgabe 448 Seiten

Martha hat einen Mann umgebracht. Das Volk darf darüber entscheiden, ob sie hingerichtet ...

Dystopie Marthas Widerstand von Kerry Drewery erschienen am 16.03.2017 im One Verlag, geb. Ausgabe 448 Seiten

Martha hat einen Mann umgebracht. Das Volk darf darüber entscheiden, ob sie hingerichtet wird oder nicht. Sieben Tage lang durchläuft sie verschiedene Zellen. Jede Zelle beinhaltet individuelle psychologische Foltermethoden. Ein voyeuristischer Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Die Autorin erzählt den Plot flüssig aus abwechselnder Sicht der verschiedenen Protagonisten. Dies lässt gerade zum Ende hin den Spannungsbogen enorm ansteigen. Martha ist ein sechzehnjähriger Teenager, Waise und lebt in den sog. Kratzern der niederen Schicht. Seit dem Tod ihrer Mutter muss sie sich alleine durchkämpfen, was sie auch gut bewerkstelligt. Lediglich zu ihrer Nachbarin unterhält sie ein sehr enges Verhältnis. Nach ihrem Schuldeingeständnis muss sie ihre Stärke enorm unter Beweis stellen. Psychologischen Beistand erhält sie von Eve Stanton, die ihrerseits gleichermaßen etwas zu verarbeiten hat. Geschickt werden Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft und zum Ende erfährt der Leser, was es mit dem wahren Grund des Mordes auf sich hat.

Fazit: Eine partiell überaus glaubwürdige Dystopie. Die Autorin verdeutlicht sehr stark den Klassenunterschied der Menschen und wie wichtig es ist, Geld und die richtigen Verbindungen zu haben, um ein sorgloses Leben zu führen. Weiterhin wird der Voyeurismus der Menschheit gut herausgearbeitet. Wenn man für eine Hinrichtung bezahlt, möchte man sie auch sehen, selbst wenn der Beteiligte unschuldig ist. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung mit fünf Sternen.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Lesenswerter Auftakt

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“Marthas Widerstand” von der britischen Autorin Kerry Drewery ist der erste Teil einer dystopischen Trilogie. Ein richtig gut geschriebenes Buch über den Kampf um Gerechtigkeit, ein neues Rechtssystem, ...

“Marthas Widerstand” von der britischen Autorin Kerry Drewery ist der erste Teil einer dystopischen Trilogie. Ein richtig gut geschriebenes Buch über den Kampf um Gerechtigkeit, ein neues Rechtssystem, das auf Volksabstimmung beruht, Manipulation und die Rebellion eines tapferen, jungen Mädchens. Dramatisch und packend erzählt. Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.

Die 16-jährige Martha stammt aus den “Kratzern”, “der unterprivilegierten Gegend, die allgemein, als >die Wolkenkratzer< bekannt ist, benannt nach den Hochhäusern, die dort errichtet wurden, um der Wohnungsnot entgegenzuwirken…” (Zitat S.32 aus “Marthas Widerstand”) Seit dem Tod ihrer Mutter ist sie ein Waisenkind und muss selbst Geld verdienen, um in der Wohnung bleiben zu können und nicht in ein Pflegeheim abgeschoben zu werden. Doch jetzt sitzt Martha hinter Gittern. Weil sie den Mord an Paige Jackson gestanden hat, einer Berühmtheit aus Realityshows und von Wohltätigkeitsveranstaltungen. Und weil sie in einem Rechtsstaat lebt, der keiner mehr ist, weil sämtliche Gerichte abgeschafft wurden, stimmt nun das Volk über ihre Freilassung oder über ihre Hinrichtung ab. Sieben Tage lange. Während dieser Zeit wird sie entweder für unschuldig erklärt und freigelassen oder wandert von Gefängniszelle 1 bei Sonnenaufgang zu jeweils nächsten, bis hin zur letzten der insgesamt sieben Zellen. Nach Zelle 7 wartet nur noch der elektrische Stuhl auf sie. In einer Fernsehsendung namens “Death is Justice” wird über die Hintergründe berichtet, es werden Interviews geführt und eine Moderatorin ruft das Publikum zur Abstimmung auf: “Nun, die Gerechtigkeit, liebe Zuschauer, liegt wie immer in Ihrer Hand. […] Wählen Sie 0909 87 97 77 und fügen dann bitte die 7 für >schuldig< hinzu oder eine 0 für >nicht schuldig<. Sie können natürlich auch per SMS abstimmen. Senden Sie STERBEN oder LEBEN an 7997.” (Zitat S.44). Doch hat Martha den Mann wirklich umgebracht? Und welchen Plan scheint sie zu haben?

“Marthas Widerstand” hat ein auffälliges, gelungen gestaltetes Cover, mit einem Blick aus zwei Augen, die einen zu fixieren scheinen. Widerstand leisten gegen einen unfassbar großen Gegner — gegen ein System, das von Manipulation und Korruption geprägt ist — genau tut Martha. “Außerdem bin ich jetzt fest entschlossen. Ich kann eine Woche Einsamkeit aushalten. Und ich kann tot sein. Die Leute werden sehen und hören, was ich zu sagen habe, und vielleicht, ganz vielleicht, werden sie es begreifen. Vielleicht werden sie es endlich kapieren und vollkommen schockiert sein. Und dann habe ich meinen Teil getan. Dann liegt es an dir, diese Schockwelle zu nutzen und die Dinge für immer zu verändern.” (Zitat S.74)

In ihrer Ich-Perspektive spricht sie immer wieder eine zu Beginn noch unbekannte Person mit “Du” an. Isaac, ihre große Liebe, mit dem sie keine Zukunft hat. Mit dem sie gemeinsam kämpfen wollte. Wer ist Isaac? Welche Aufgabe kommt ihm zuteil? “Wir haben alle unsere Rollen zu spielen, du und ich, dadurch bestimmt, wo wir aufgewachsen sind. Du kannst den Kämpfer geben, während ich die Märtyrerin bin. Schließlich ist das alles, was ein Mädchen wie ich aus den Kratzern tun kann. Ich bin nicht schlau genug oder selbstbewusst genug, habe nicht genügend Geld und hatte nicht einmal eine Zukunft, ehe ich hier gelandet bin.” (Zitat S.29) A

ber vor allem: was ist wirklich passiert in jener Nacht, in der Paige Jackson starb? Ist Martha tatsächlich die Täterin? Und was hat sie vor? Diese Fragen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Ergänzt werden die nicht allzu langen Kapitel aus Marthas Sicht, die nur die Überschrift “Martha” tragen, durch einige andere, interessante Perspektiven: “1.) Psychologische Betreuung”, in der aus allwissender Sicht und personaler Erzählweise von den Treffen der Protagonistin mit Eve, der Psychologin, berichtet werden. 2.) “Eve”, in der diese aus ihrem Alltag und Erleben außerhalb des Gefängnisses erzählt; was sie alles unternimmt, um Martha zu helfen, aber auch um hinter ihr Geheimnis zu kommen. 3.) “Death is Justice”: der Fernsehsendung, die wie ein Drehbuch widergegeben wird. Gerade Kerry Drewery Marthas Widerstanddiese Sendung mit zu verfolgen — die offensichtlichen Manipulationen der Moderatorin, die oberflächliche, einseitige Berichterstattung — macht einen großen Teil des Buches aus und liest sich erschreckend realistisch. Kerry Drewery ist es gelungen ein katastrophales Szenario in Worte zu fassen, dessen Absurdität dem Leser erst nach und nach bewusst wird. “Big brother” meets “Deutschland sucht den Superstar”, gemischt mit nichts anderem als einem Spiel um Leben und Tod. Dazu jede Menge Spannung, ein außergewöhnlicher, abwechslungsreicher Erzählstil und die Wahrheit, die man wie ein Puzzle erst langsam zusammensetzen muss. Das Ende: buchstäblich nervenzerreißend!!

Fazit: Ein sehr lesenswerter Auftakt einer ganz besonderen Reihe.

Veröffentlicht am 15.11.2017

Rezension "Marthas Widerstand"

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Wow. Einfach nur wow. Ich war von diesem Buch so begeistert, dass ich bis heute meine Gedanken nicht in Worte fassen kann. Es war einfach unglaublich wie die Autorin hier eine dystopische Welt erschaffen ...

Wow. Einfach nur wow. Ich war von diesem Buch so begeistert, dass ich bis heute meine Gedanken nicht in Worte fassen kann. Es war einfach unglaublich wie die Autorin hier eine dystopische Welt erschaffen hat die unserer so sehr ähnelt, aber doch ganz anders ist. Auch wenn ich mich erst auf ihren Schreibstil einlassen musste gefiel es mir immer mehr wie sie alles beschrieb.
Die Geschichte rund um Martha war rund, durchdacht und spannend bis zur letzten Seite. Teilweise musste ich wirklich in meine Decke beißen, da ich es kaum noch ausgehalten habe.
Dieses Buch regt einen aber auch sehr zum nachdenken an. Kaum eine andere Geschichte hat mich so lange nach dem Lesen noch beschäftigt wie diese.
Deshalb möchte ich auch gar nicht mehr viel sagen sondern rate nur allen diesem Buch eine Chance zu geben. Es lohnt sich!

Veröffentlicht am 07.11.2017

Tolles Cover!

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Eine sehr gut durchdachte Geschichte, die mit den menschlichen Stärken und Schwächen spielt wie ein Kind mit Murmeln.
Wie manipulativ die Menschen sind, wie schwer es ist, sich gegen den Massenstrom zu ...

Eine sehr gut durchdachte Geschichte, die mit den menschlichen Stärken und Schwächen spielt wie ein Kind mit Murmeln.
Wie manipulativ die Menschen sind, wie schwer es ist, sich gegen den Massenstrom zu wenden und wie viel einige wenige erreichen können – das alles zeigt Marthas Widerstand. Sprachlich leider sehr flach und die ganzen Stereotypen haben für Punktabzug gesorgt. Hier ist definitiv noch Luft nach oben.

Am besten selbst ein Urteil bilden.

Veröffentlicht am 01.10.2017

Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt...

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Dieses Buch hat mir außerordentlich gut gefallen, ganz besonders diese außergewöhnliche Thematik, die verarbeitet wurde. Wie stark werden wir von den Medien und der Berichtserstattung vorsätzlich beeinflusst? ...

Dieses Buch hat mir außerordentlich gut gefallen, ganz besonders diese außergewöhnliche Thematik, die verarbeitet wurde. Wie stark werden wir von den Medien und der Berichtserstattung vorsätzlich beeinflusst? Und gibt es überhaupt eine gerechte Judikative? Viele interessante Frage werden erörtert und manchmal hätte ich den Menschen im Buch gerne die Augen geöffnet und angeschrien, dass sie endlich ihre Augen öffnen sollen!
Martha und Co. waren mir sehr sympathisch und auch ihre Logik fand ich sehr ausgeklügelt und weitblickend. Ich mag es, wenn ich Charaktere habe, die nicht nur egoistisch an sich selber denken, sondern auch an die Zukunft und Pläne schmieden, die einem erst mit und mit klar werden.
Die Handlung fand ich sehr spannend und sehr gut geschrieben. Die Einteilung nach Zellen fand ich ebenfalls sehr gut gelöst und es hat mir Spaß gemacht, mehr über Martha zu erfahren und zu sehen, welche Problematik und Ungerechtigkeiten diese Form von Rechtsprechung aufwirft.
Insgesamt habe ich nichts zu meckern und das Buch hat mir sehr gut gefallen. Nur das Ende war für meinen Geschmack in ein paar Details zu offen und ich hätte mir gewünscht, noch ein wenig mehr zu erfahren.