"Crazy, Sexy, Love" ist mein erstes Buch der Autorin Kylie Scott, obwohl sie mir durch ihre "Stage Dive"-Reihe schon bekannt ist. Ich habe viel gutes über den ersten Band der "Dive Bar"-Reihe gehört, woraufhin ich es natürlich auch sofort haben und lesen musste. Und trotzdem war ich doch sehr erstaunt, wie gut ich die Geschichte fand.
Zugegebenermaßen fand ich sowohl Vaughan, als auch Lydia am Anfang sehr verrückt und ich wusste nicht wirklich, ob ich sie mögen würde. Ich meine, es ist schon seltsam, im Hochzeitskleid in ein fremdes Haus einzubrechen und sich dort in der Badewanne zu verstecken. Genauso seltsam ist es aber auch, den Einbrecher zu entdecken und ihm ohne Wenn und Aber die Möglichkeit zu geben, die Geschehnisse zu erklären – ohne die Polizei zu rufen oder die Dame im Hochzeitskleid zum Teufel zu jagen. Mir wurde allerdings schnell klar, dass ich beide ausgerechnet deswegen sehr lieb gewonnen habe: Lydia aufgrund ihrer verrückten Art und Vaughan wegen seines ruhigen, gelassenen Charakters. Er hat diesen typischen Bad-Boy-Charme, ist nett und liebenswürdig, weiß aber von Anfang an seine Gedanken und seine Gefühle vor anderen gut zu verstecken. Oft hatte ich bei ihm auch so das Gefühl, dass er selbst nicht mal wirklich weiß, was er fühlt und was er mit seinen Emotionen anstellen soll. Und trotzdem gibt er Lydia, als sie nicht mehr weiter weiß, ein Dach über dem Kopf, hört ihr zu und spendet ihr Trost – ein einfühlsamer Kerl eben.
Und während ich mich still und heimlich in Vaughan verliebt habe, habe ich auch Lydia sehr lieb gewonnen. Denn sie ist nicht nur stark und taff und versucht, die größte Demütigung ihres Lebens zu verarbeiten, sondern sie hat auch eine wunderbar humorvolle und ehrliche Art; die sicher nicht jeder mag, aber ich liebte sie. Da das Buch aus ihrer Sicht erzählt wird, werden ihre Gedanken und Gefühle wesentlich tiefgründiger und emotionaler geschildert als Vaughans, weswegen ich auch eher auf ihrer Seite stand, als Vaughan sich gegen Ende des Buches richtig daneben benimmt und somit Stoff für das bekannte Drama liefert.
Neben Lydia und Vaughan enthält das Buch auch noch andere, sehr authentische Figuren, die nicht nur wichtig für den Verlauf der Geschichte sind, sondern für mich persönlich auch sehr positiv im Gedächtnis bleiben. Ich mag Bücher sehr gerne, in denen nicht unbedingt die Familie im Vordergrund steht, sondern richtige, echte Freundschaften entstehen und zeigen, dass man zu jeder Zeit, in jeder Situation und in jeder erdenklichen Lage neue Menschen kennenlernen und eine Bindung zu ihnen aufbauen kann.
Die Handlung und der Verlauf der Liebesgeschichte haben mir sehr gut gefallen. Der langsame Aufbau von Gefühlen zwischen Lydia und Vaughan fand ich authentisch geschildert und ihre Beziehung erschien dadurch auch sehr echt. Mir persönlich hat allerdings weniger gefallen, dass schon im Vorhinein klar war, warum die Beziehung zwischen den beiden nicht von Dauer sein kann und Vaughan auch immer wieder Wert darauf legt, dies zu betonen und somit einen Schatten auf ihre Liebe legt. Er wusste von Anfang an Bescheid und hat trotzdem zugelassen, dass die beiden Gefühle füreinander entwickeln. Trotzdem keine Angst: Dass es letztlich ein Happy End geben wird, ist, denke ich, selbstredend ;)
Den Schreibstil von Kylie Scott fand ich einmalig. Selten habe ich so oft grinsen müssen beim Lesen, weil Lydias sarkastische Bemerkungen oder ihre humorvolle Art einfach super auf's Papier gebracht wurden. Aber nicht nur das. "Crazy, Sexy, Love" hat auch einige sehr emotionale Stellen und ich konnte die Gefühle der Figuren sehr gut nachempfinden – egal, ob sie traurig waren, sauer, gedemütigt oder ob es einfach nur geknistert hat.
Fazit
"Crazy, Sexy, Love" ist genau das, was der Buchtitel beschreibt: Crazy, Sexy, Love. Ich habe selten ein Buch gelesen, bei denen die Hauptprotagonisten ein so gutes Paar abgeben und so gut zueinander gepasst haben. Zusätzlich hat mir der Schreibstil einmalig gut gefallen und ich freue mich auf weitere Pärchen, die Kylie Scott zusammenbringen wird.