Cover-Bild Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
Band 2 der Reihe "Die Schokoladen-Saga"
(41)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 720
  • Ersterscheinung: 14.10.2019
  • ISBN: 9783328104063
Maria Nikolai

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre

Roman
Eine Zeit voller Verführungen. Eine Familie, die ihren Traum retten muss.

Stuttgart, 1926: Die junge, abenteuerlustige Serafina zieht zu ihrem Halbbruder Victor in dessen prächtiges Familienanwesen, das alle nur »Die Schokoladenvilla« nennen. Denn die Rothmanns sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für ihre feinen Schokoladenkreationen, von denen sich auch Serafina nur zu gern verführen lässt. Mit ganzem Herzen stürzt sie sich in die Verlockungen der aufregenden neuen Zeit, und als sie den attraktiven Anton kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf. Doch Anton ist im Begriff, sich mit einer anderen zu verloben. Derweil wird das Schokoladenimperium der Rothmanns durch heimtückische Sabotageakte bedroht – und Serafina von einem dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit eingeholt ...

Der verführerische 2. Teil der erfolgreichen Bestsellersaga, in hochwertiger, veredelter Romance-Ausstattung.

Lesen Sie gleich weiter ...
Band 3: »Die Schokoladenvilla. Zeit des Schicksals«

... und ganz neu erschienen:
»Töchter der Hoffnung. Die Bodensee-Saga« – Der Auftakt von Maria Nikolais neuer Trilogie!

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2019

Die Goldenen Zwanziger Jahre in der Schokoladenvilla

0

Das wunderschöne herbstliche Cover passt ebenso vorzüglich zur momentanen Jahreszeit, wie auch der Untertitel "Goldene Jahre" zum Inhalt, der die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts widerspiegelt.
Nicht ...

Das wunderschöne herbstliche Cover passt ebenso vorzüglich zur momentanen Jahreszeit, wie auch der Untertitel "Goldene Jahre" zum Inhalt, der die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts widerspiegelt.
Nicht nur in Berlin, sondern auch in Stuttgart erlebte das Theater, das Varieté und der Stummfilm einen Höhepunkt sondergleichen. Die Menschen suchen nach dem Ersten Weltkrieg Zerstreuung und Vergnügen. Aber auch wirtschaftlich kehrt für kurze Zeit der Aufschwung zurück. Auch die Schokoladenmanufaktur der Rothmanns läuft prächtig. Judith und Victor Rheinberger sind glücklich verheiratet, Sohn Martin studiert Klavier in Paris und Töchterchen Victoria scheint die Begeisterung für die Schokoladenherstellung von ihrer Mutter gererbt zu haben. Das vorwitzige Mädchen ähnelt sehr ihren Onkel Karl, der auch als fast Dreißigjähriger, im Vergleich zu seinem Zwillingsbruder Anton, noch immer ein "Lausbub" geblieben ist. Während sich Anton selbstständig gemacht hat und Klaviere baut, sucht Karl noch immer seinen Platz in der Firma. Seine modernen Ideen prallen vorallem bei seinem Schwager immer wieder ab. Als Victor, nach dem Tod seines Vaters, der Vormund seiner noch minderjährigen Halbschwester Serafina wird, kommt frischer Wind in die Schokoladenvilla. Die junge Frau verdreht den Zwillingsbrüdern den Kopf...

Der Fokus der ersten Hälfte des zweiten Teils liegt eindeutig bei Karl und Anton. Während Anton bereits seinen Platz gefunden zu haben scheint und kurz vor der Verlobung mit Elise steht, sucht Karl verzweifelt mehr Fuß in der Firma zu fassen. Als Serafina bei den Rheinbergers einzieht, verdreht sie beiden Männern ungewollt den Kopf und stört das ohnehin nicht so gute Verhältnis der Zwillinge. Nach dem Tod ihres Vaters ist sie noch sehr verunsichert. Der Umzug von Berlin nach Stuttgart und ihre unsichere Zukunft sind dabei weitere Faktoren. Die Zufallsbekanntschaft mit der exzentrischen Französin Lilou, die als Ensemblemitglied rund um den Bühnenstar Josephine Baker angereist ist, wird eine Freundschaft fürs Leben. Als Serafina erpresst wird, ist es Lilou, die ihr zu Hilfe eilt. Währenddessen macht sich Karl Sorgen um einige auffällige Maschinengebrechen in der Fabrik.
Die Atmosphäre der goldenen Zwanziger ist wunderbar eingefangen. Mit Lilou blicken wir in die Welt der Musik und des Varietés; mit Mathilda, der kleinen Freundin von Victoria erhaschen wir, durch ihren Vater Robert, einen Einblick in die aufsteigende sozialistische Bewegung. Die Freundschaft zwischen seiner Tochter und einer Rheinberger/Rothmann ist ihm zuwider.

Für mich war die erste Hälfte des Romans zu wenig Schokoladenfabrik und zu viel Liebesgeplänkel zwischen Serafina und den Zwilliingen. Auch das Leben der Dienstboten wird diesmal kaum angeschnitten. Allerdings treffen wir wieder auf Figuren aus dem ersten Band, wie Alois, Dorothea, Edgar oder auch Judiths Mutter Hélène und einem Mann, der auf Rache sinnt.
Erst durch ein großes Unglück wird der Fokus in der zweiten Hälfte des Romans wieder auf die Schokoladenfabrik gelenkt. Dieser Abschnitt hat mich das Buch kaum aus der Hand legen lassen. Und schlussendlich geraten auch Serafina und ihre Erpresser in den Mittelpunkt, was den Spannungsbogen noch mehr nach oben schnellen lässt. Jedoch war mir das Ende dann fast zu schnell und die Begebenheiten in der zweiten Hälfte des Romans zu gerafft, während die erste Hälfte etwas langgezogen wirkte.

Die Charaktere sind wieder - bis in die kleinsten Nebenfiguren - äußert lebendig und detailliert beschrieben. Ich konnte mir jeden einzelnen wunderbar vorstellen und lebte mit den Figuren mit. Neben den altbekannten Personen, die mir bereits alle im ersten Teil ans Herz gewachsen sind, lernen wir auch neue Figuren kennen, die wir wohl teilweise auch im letzen Band der Trilogie wiedersehen werden.

Schreibstil:
Wie schon im ersten Band überzeugt Maria Nikolai mit ihrem wunderbaren flüssigen und einnehmenden Schreibstil, sowie ihren facettenreichen Charakteren. Ebenso lebendig werden die Schauplätze beschrieben und historische Begebenheiten miteingebunden. Die mehr als 700 Seiten lassen sich schnell und flüssig lesen.

Im Anschluss gibt es wieder ein Personenregister, ein Glossar und einen kleinen Blick in die Historie dieser Zeit.

Fazit:
Ein toller zweiter Band, der für mich allerdings nicht ganz an Teil 1 heranreicht. Mir war es diesmal zu viel Liebesgeplänkel und in der zweiten Hälfte ein zu geraffter Schluss, der jedoch spannend und rasant war. Trotzallem hat mir auch "Goldene Zeiten" wieder sehr gut gefallen und hat mir wunderschöne Lesestunden beschert. Wer Teil 1 gelesen hat, muss unbedingt auch zum zweiten Teil greifen!

Veröffentlicht am 14.10.2019

Teil 2 der fantastischen Familiensaga

0

Die junge lebenslustige Serafina Rheinberger, die Halbschwester von Victor, wird nach dem Tod des Vaters mit offenen Armen in der Schokoladenvilla in Degerloch aufgenommen. Aber sie quält eine Sache, ...

Die junge lebenslustige Serafina Rheinberger, die Halbschwester von Victor, wird nach dem Tod des Vaters mit offenen Armen in der Schokoladenvilla in Degerloch aufgenommen. Aber sie quält eine Sache, die sie bisher mit niemandem geteilt hat. Am Stuttgarter Bahnhof lernt sie Lilou Roche kennen, eine junge Dame, der Serafina auf den ersten Blick gefällt und die sich ihres „Problems“ annimmt. Serafina hat ab der ersten Begegnung mit Anton, dem Bruder von Victors Frau Judith Schmetterlinge im Bauch. Aber auch Antons Zwillingsbruder Karl scheint es auf die junge Frau abgesehen zu haben...


Nachdem ich die Familien Rothmann und Rheinberger schon im ersten Band der Familiensaga zu Beginn des 20. Jahrhunderts kennengelernt habe, habe ich mich richtig darauf gefreut sie alle wiederzulesen. In der Fortsetzung im Jahr 1926 lerne ich auch Martin kennen, den Sohn von Judith und Victor, den ein „Geheimnis“ umgibt und seine kleine Schwester Victoria „Vicky“. Aus den aufgeweckten Zwillingen Karl und Anton sind junge Männer geworden, die ihren Weg gehen – Karl in der Schokoladenfabrik und Anton als Klavierbauer. Auch Hélène Rothmann, die Mutter von Judith, Karl und Anton, und ihren Lebensgefährten Georg Bachmayr aus München treffe ich wieder, genau so wie Albrecht von Braun, der vor vielen Jahren nach Mexiko ausgewandert ist.

Durch die neugierigen Augen von Serafina sehe ich die Welt in der sie nun lebt. Vor allem auch die wunderschöne Schokoladenvilla. Ich meine jetzt sogar, mich im damaligen Stuttgart richtig gut auszukennen.
Durch Lilou treffe ich auf die damals total angesagte Josephine Baker und die Welt des Cabaret und der Shows. Sie nimmt mich mit nach Berlin, wo Serafina auf die Suche nach ihrer Mutter, der ehemaligen Tänzerin Elly Schwarz, geht. Hier komme ich auch mit Kokain und Erpressung in Berührung.

Die Veränderungen dieser Zeit werden gekonnt in die Geschichte eingebaut. Vor allem, dass die Frauen ihr eigenes Geld verdienen und damit etwas selbstständiger werden; die Frauen jetzt auch Auto fahren und sich die einengenden Moralvorstellungen langsam lockern. Aber auch die Nachwirkungen des 1. Weltkrieges und der Klassenkampf für eine gerechte Gesellschaft ohne Klassenunterschiede werden thematisiert.

Sehr gut gefallen hat mir auch diesmal die sorgfältige und detaillierte Ausarbeitung der kleinen Begebenheiten. So werde ich durch das Himmel & Hölle Spiel, bei dem Vicky ihre neue Freundin Mathilda kennenlernt, an meine Kindheit erinnert. Beim ersten Flug von Serafina von Stuttgart nach Berlin kann ich mich sehr gut in sie hineinversetzen. Und nach der Führung durch die Schokoladenfabrik bin ich über die Herstellung von Schokolade vollends informiert. Und das alles, ohne das es mir beim Lesen einmal langweilig gewesen wäre.

Obwohl die Geschichte in Stuttgart angesiedelt ist, wird der schwäbische Dialekt nur sehr spärlich eingesetzt. Trotzdem ergibt sich dadurch der lokale Bezug noch stärker. Genau so, wie Lilou hier und da französische Worte einfließen lässt und Georg Bachmayr durch ein paar bayerische Worte zu identifizieren ist.

Leider war auch diese Geschichte wieder viel zu schnell ausgelesen. Ich freue mich, dass Karl und Anton ihren Platz im Leben gefunden haben, dass Martin wohl eine große Karriere bevorsteht und dass es der Familie Rheinberger insgesamt gut geht.
Und vor allem freue ich mich, wenn ich die Familien auch in der 3. Generation demnächst weiter begleiten darf.

Auch der 2. Teil der Familiensaga hat mich vollkommen überzeugt und mir wunderbare unterhaltsame und interessante Lesestunden geschenkt.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Das Schicksal einer Familie in den zwanziger Jahren

0

Das Schicksal einer Familie in den zwanziger Jahren
Die Schokoladen Villa
Inhaltsangabe: Quelle Pinguin Verlag
Stuttgart, 1926: Die junge, abenteuerlustige Serafina zieht zu ihrem Halbbruder Victor in ...

Das Schicksal einer Familie in den zwanziger Jahren
Die Schokoladen Villa
Inhaltsangabe: Quelle Pinguin Verlag
Stuttgart, 1926: Die junge, abenteuerlustige Serafina zieht zu ihrem Halbbruder Victor in dessen prächtiges Familienanwesen, das alle nur »Die Schokoladenvilla« nennen. Denn die Rothmanns sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für ihre feinen Schokoladenkreationen, von denen sich auch Serafina nur zu gern verführen lässt. Mit ganzem Herzen stürzt sie sich in die Verlockungen der aufregenden neuen Zeit, und als sie den attraktiven Anton kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf. Doch Anton ist im Begriff, sich mit einer anderen zu verloben. Derweil wird das Schokoladenimperium der Rothmanns durch heimtückische Sabotageakte bedroht – und Serafina von einem dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit eingeholt ...


Meine Meinung zur Autorin:

Maria Nikolai, sie hat mich auch beim 2. Teil, ihrer Trilogie verzaubert beim Lesen, ihrer Schokoladenvilla. Es ist voller Charme, Wärme und Tiefsinnigkeit, auch sehr gut recherchiert um das Leben Anfang des 20. Jahrhunderts und die Herstellung der Schokolade. Im Glossar Anhang kann man so einiges Nachlesen. Da ich ein Paar Jahre in einer kleinen aber feinen Schokoladen Confiserie gearbeitet habe, war die Geschichte ein muss für mich und ich wurde nicht enttäuscht. Man roch und Schmeckte die Schokolade und konnte sie in Gedanken auf der Zunge zergehen lassen. Die Autorin nimmt einem an der Hand mit nach Stuttgart in das Jahr 1926 und dort lernt man das damalige Leben der Bevölkerung und der Familie Rothmann kennen. Aber wir reisen auch nach Hamburg, Berlin und einige Orte mehr. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend, man kann sich einfach dem Geschehen nicht entziehen. Der Spannungsbogen bleibt vom Anfang bis Ende hoch. Auch ihre Charaktere sind sehr gut beschrieben, sie Haucht ihren Figuren leben ein, sie wirken sehr real und Authentisch, auch deren einzelnen Charaktere sind sehr gut heraus gearbeitet, so das man sich spielend in sie hineinfühlt, mit ihnen sich freut und leidet. Reales und Fiktion sind wunderbar miteinander verwoben. In dieser Fortsetzung handelt es sich um Viktor Halbschwester Serefina, und nicht zu vergessen die Süße kleine und bezaubernde Viktoria, die Tochter von Judith und Viktor. Sehr schön sind die fiktive und reale Personen mit einander verknüpft. Wir erleben die goldene zwanziger Jahre hautnah. Danke auch für das Glossar, die Liste der Personen im Anschluss. Auch die typischen schwäbischen Dialekte sind sehr schön eingebaut, das macht alles so Authentisch. Beim Aufklappen der Klapptextes , findet man ein Himbeertrüffel Rezept ❤️Danke, liebe Maria. Du hast sehr viel Liebe und Herzblut in jedes Detail deines Romans gesteckt.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Wunderbarer spannender und gefühlvoller historischer Roman – sehr gelungener zweiter Band der Trilogie

0

Der zweite Band der Saga um die Schokoladenvilla in Stuttgart spielt Mitte der 1920er Jahre.
Serafina, die 20jährige Halbschwester von Victor, kommt nach dem Tod ihres gemeinsamen Vaters von Berlin nach ...

Der zweite Band der Saga um die Schokoladenvilla in Stuttgart spielt Mitte der 1920er Jahre.
Serafina, die 20jährige Halbschwester von Victor, kommt nach dem Tod ihres gemeinsamen Vaters von Berlin nach Stuttgart, um bis zu ihrer Volljährigkeit bei Judith und Victor in der Schokoladenvilla zu leben.
Schnell lebt sie sich ein und versteht sich vor allem sehr gut mit der quirligen Tochter Vicky. Und es gibt auch erste Anzeichen einer beginnenden Liebe….
Doch dann gibt es Schatten in ihrer Vergangenheit, die sie nun einzuholen drohen… Und auch sonst gibt es alte Feinde, die offenbar der Schokoladenmanufaktur Rothmann schaden wollen, denn es häufen sich seltsame Vorfälle.


Meine Meinung:
Von Anfang an hat mich der Roman total gefangen genommen und ich war dank der herrlich flüssigen Erzählweise sofort wieder mitten im Geschehen. Beim Lesen habe ich mich einfach wohlgefühlt und ich habe die über 700 Seiten richtiggehend verschlungen.
Ich fand es toll, die liebgewonnenen Mitglieder der Familie Rothmann wiederzutreffen. Die Zwillinge Anton und Karl sind im zweiten Band schon Anfang 30, aber immer noch unverkennbar die Zwillinge – jeder mit seinen Eigenheiten. Auch Judith und Victor sind weiterhin toll, wenn auch viel erwachsener und gesetzter als früher, aber sehr liebevoll, zugewandt und toll mit ihren Kindern.

Sehr gut hat mir auch die junge Tochter Vicky gefallen, die das Herz am rechten Fleck hat und so herrlich quirlig ist.

Und auch die neue Hauptperson Serafina ist sehr liebevoll angelegt und gewohnt warmherzig beschrieben. Sie macht im Laufe der Handlung eine sehr interessante und gleichzeitig glaubwürdige Entwicklung durch, was mir sehr gut gefallen hat.

Daneben sind auch sehr viele Nebenfiguren total warmherzig beschrieben, und es kommt ein guter Querschnitt der Bevölkerung aus den verschiedenen sozialen Schichten vor.

Die Handlung ist wie im ersten Teil auch geprägt von einem sehr schönen Spannungsbogen. Es gibt diverse Handlungsstränge und einige Verwicklungen, die irgendwie zusammenhängen. Neben dem spannenden Teil rund um Serafinas Vergangenheit, die Schokoladenfabrik etc. stehen natürlich auch wieder Liebesgeschichten im Vordergrund. Mir hat sehr gut gefallen, wie authentisch und glaubwürdig diese beschrieben werden. So konnte ich mich sehr gut in die handelnden Personen hineinversetzen.

Nicht zuletzt fängt der Roman auch die Stimmung der Zeit in den goldenen Zwanziger Jahren gut ein und hat auch wieder wunderbaren Bezug zu leckeren Schokoladenköstlichkeiten.
Auch das Zusatzmaterial zeigt, wie fundiert und gründlich die Autorin recherchiert hat. Man bekommt durch den Roman anhand der konkreten handelnden Personen wirklich ein gutes Bild vom Alltag der Menschen in den 1920er Jahren.


Fazit:
Dieser historische Roman bietet auf über 700 Seiten wirklich für jeden etwas: Spannung, warmherzig beschriebene und sorgfältig gezeichnete Personen, Gefühle, ein Fokus auf die Themen Schokolade, Musik und Mobilität und ein sehr fundiertes Bild der Zeit.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Kurzweiliger, süffiger zweiter Teil um das Schokoladenfabrikanten Rothmann/Rheinberger, der viel 20er Jahre Flair versprüht.

0

Stuttgart 1926:

Serafina Rheinberger, ist endlich am Ziel angelangt. Nachdem ihr Vater ein paar Wochen zuvor plötzlich verstarb, hat sie die Einladung ihres Halbbruders Victor angenommen fortan bei ihm ...

Stuttgart 1926:

Serafina Rheinberger, ist endlich am Ziel angelangt. Nachdem ihr Vater ein paar Wochen zuvor plötzlich verstarb, hat sie die Einladung ihres Halbbruders Victor angenommen fortan bei ihm und seiner Familie zu leben, bis sie die Volljährigkeit erreicht hat. Gleich am Bahnhof macht sie die Bekanntschaft einer jungen, interessanten Frau. Lilou, die dem eigenen Geschlecht zugeneigt ist und für Josephine Baker arbeitet, wird in der Folgezeit zu einer verlässlichen Freundin. Und eine gute Freundin kann Serafina brauchen, denn sie wird von Unbekannten erpresst. Obwohl ihr Victors Familie sympathisch ist, traut sie sich nicht, ihnen von ihrem Problem zu erzählen und baut ganz auf Lilous Fähigkeiten.

Besonders Victors Schwager Karl, der im Familienbetrieb arbeitet, hat ein Auge auf die schöne Serafina geworfen. Und obwohl diese durchaus geschmeichelt ist, von seinen Avancen, ist es doch Karls Zwillingsbruder Anton, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Der musikalische Anton scheint jedoch bereits vergeben zu sein.
Mehr über die Herstellung der Rothmannschen Köstlichkeiten, erfährt Serafina von Victors und Judith Tochter, dem Nesthäkchen Viktoria, kurz Vicky genannt. Denn Viky, hat genau wie ihre Eltern die Confiserieherstellung im Blut. Serafina schließt die Kleine, genau wie auch die übrigen Familienmitglieder schnell in ihr Herz. Eigentlich könnte sie glücklich sein, doch immer noch fürchtet sie sich vor ihren Erpressern.

Währenddessen stehen die Rothmanns vor einem ganz anderen Problem. Immer wieder kommt es zu seltsamen Vorkommnissen in der Fabrik. Es scheint, als wären Saboteure am Werk. Dazu müsste das Firmengelände dringend vergrößert und modernisiert werden. Und genau das trauen Judith und Victor, dem leichtlebigen Karl eigentlich nicht zu, was diesem sehr zusetzt. Seine Idee, eine Schallplatte aus Schokolade zu erschaffen, die auf einem Grammophon abspielbar ist, findet jedoch großen Anklang. Doch ist sie umsetzbar?

Judiths, Karls und Antons freiheitsliebende Mutter Helene hat derweil eine Einladung von ihrer Tochter erhalten. Soll sie es wagen nach Stuttgart zurückzukehren, nach all den Jahren?

Die kleine Vicky lernt eines Tages die gleichaltrige Mathilda Fetzer kennen. Sie ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Mathildas Vater Robert, einst ein Angestellter der Rothmanns war. Seine politischen Ambitionen und ein persönlicher Verlust trieben ihn bald fort aus dem Haus. Obwohl Robert seiner Tochter den Umgang mit Vicky verbieten will, halten die Mädchen fest zusammen…

Erst kürzlich las ich den ersten Teil der dreibändigen Familiensaga über die Schokoladenfabrikanten Rothmann, in dem Tochter Judith, die Liebe ihres Lebens, den erfinderischen Victor Rheinberger kennen lernte. Dieser zweite Band spielt etwa zwanzig Jahre später. Der Leser erfährt, wie es dem Liebespaar seitdem ergangen ist und auch Judiths Brüder und ihre Kinder- bis auf Vicky, sind bereits erwachsen. Während im ersten Teil Helene, die schwierige Mutter von Judith eine sehr große Rolle einnahm, trat sie dieses Mal nur noch sehr wenig in Erscheinung, was mir mehr als recht war. Allerdings erfährt man nun, in der Fortsetzung, etwas mehr über Helenes damaligen Gemütszustand und kann sie zumindest im Ansatz verstehen.

Auch die, stets zu Streichen aufgelegten Zwillingsbrüder, gewinnen in diesem Teil mehr an Kontur was mir sehr gut gefallen hat. Beide sind facettenreiche Charaktere, die zwar einerseits unterschiedlich gestrickt sind, aber doch das Herz am rechten Fleck haben. Mit Serafina, Lilou, Mathilda und der kleinen Vicky, hat die Autorin dazu, weitere interessante Akteure eingeführt, die man schnell in sein Leserherz schließen kann. Und auch die verschiedenen Handlungsstränge sorgen für spannende Momente, so dass sich die über 700 Seiten, mal wieder wie im Fluge lesen ließen. Dazu fand ich, dass es der Autorin diesmal noch besser gelungen ist, Stimmungen und Emotionen der Akteure zu beschreiben. Ich mochte ihren Schreibstil bereits im Vorgängerband, ihrem Debütroman- doch nun ist sogar noch eine Steigerung zu erkennen.
Die Beschreibungen Berlins und Stuttgarts der 20er Jahre, wurden sehr bildhaft und lesenswert in Szene gesetzt, so dass es diesmal von meiner Seite aus auch so gar nichts zu meckern gibt. Erwähnenswert, der kleine Krimiplot, der mir so richtig gut gefallen und dem Roman zusätzliche Würze verliehen hat.

Man bekommt hier einen süffigen Historienschmöker geboten; aber natürlich spielt auch die Herstellung süßer Köstlichkeiten erneut eine Rolle. Interessant klingt übrigens das Himbeer-Trüffel Rezept, das sich im Buch findet und zum Nachmachen einlädt. Nun, nach dem Lesen des zweiten Teils, bin ich schon ganz gespannt auf den dritten Band der Trilogie und hoffe sehr, dass das Layout der Vorgängerbände, sich auch im Abschlussband spiegeln wird, da die Bücher optisch schöne Hingucker im Regal sind.

Kurz gefasst: Kurzweiliger, süffiger zweiter Teil um das Schokoladenfabrikanten Rothmann/Rheinberger, der viel 20er Jahre Flair versprüht.