Cover-Bild Dry
(83)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendbuch E-Book
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Nahe Zukunft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 22.05.2019
  • ISBN: 9783733651534
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Neal Shusterman, Jarrod Shusterman

Dry

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr. | Klima-Thriller für Jugendliche ab 14 Jahre: spannend bis zur letzten Seite
Pauline Kurbasik (Übersetzer), Kristian Lutze (Übersetzer)

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es soweit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.
Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.
Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet. In Deutschland liegen bisher seine Serien »Vollendet« und »Scythe« vor.
Die »Vollendet-Serie« umfasst folgende Bände:
Vollendet – Die Flucht
Vollendet – Der Aufstand
Vollendet – Die Rache
Vollendet – Die Wahrheit
Die »Scythe«-Serie umfasst folgende Bände:
Scythe – Die Hüter des Todes
Scythe – Die Rache der Gerechten
Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten 

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2019

Sehr spannender dytopischer Jugendroman

0

Bei „DRY“ von Neal und Jarrod Shusterman handelt es sich um einen Roman eines Vater-Sohns-Autorendos. Wie bereits von Neal Shusterman gewohnt, heißt es auch diesmal Zukunftsvision, wenn auch ganz anders ...

Bei „DRY“ von Neal und Jarrod Shusterman handelt es sich um einen Roman eines Vater-Sohns-Autorendos. Wie bereits von Neal Shusterman gewohnt, heißt es auch diesmal Zukunftsvision, wenn auch ganz anders als in Skythe – und erschreckend näher und realistischer: einer Region in den USA wird plötzlich das Wasser abgedreht.

Worum geht es?
Der „Tapout“ ist für Alyssa, ihre Familie und die ganze Gegend also doch Realität geworden – das Wasser wurde durch ein Aufstauen des Flusses weiter oben ganz abgedreht. Die Entwicklung hat sich zwar schon länger abgezeichnet, trotzdem hat die Bevölkerung nicht damit gerechnet, dass es tatsächlich so weit kommt. Zeitweise Wasserabschaltungen gab es bereits, was die Menschen jedoch nicht im geforderten Maße dazu animierte, Wasser einzusparen – bis nichts mehr ging.
Alyssa wohnt zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder in einem kleinen Haus in einer eher ländlichen Gegend – neben Nachbarn, die bisher als absolute Spinner angesehen wurden, jedoch als einzige scheinbar keine Probleme zu haben scheinen, da sich genug Wasser, Strom und Nahrung in ihrem Haus haben. Jedoch auch nur für die Familie – das Teilen mit anderen würde das eigene Überleben gefährden.
Die Katastrophenhilfe läuft nur schleppend an, weil die Einsatzkräfte bei anderen Einsätzen gebunden sind, und auch die Medien stürzen sich auf spektakulärere Ereignisse als „nur“ eine Wasserabsperrung – und als die Medien berichten, ist es bereits zu spät. Die Supermärkte und Tankstellen sind bereits leergekauft, das Problem bleibt tagelang bestehen, bis sich die Menschen nicht mehr zu helfen wissen - und die gesamte Zivilisation in dieser Region zusammenbricht.

Meine Meinung
Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Da ich die ersten beiden Skythe – Bände verschlungen habe, wusste ich ganz genau, dass ich auch diesmal mit dem Schreibstil des Autors warm werden würde. Das Buch liest sich erschreckend realistisch, was mich selbst dazu bewegt hat, mir für den nächsten Urlaub das Einkaufen der für den Notfall vorgesehenen Reserven vorzunehmen und bereits eine Liste anzulegen.
Bei einer Selbstkontrolle bin ich draufgekommen, dass auch unsere Wasservorräte zu Hause nicht lange vorreichen würden, da wir hauptsächlich Leitungswasser konsumieren und, wenn wir gerade einkaufen waren, einmal monatlich etwa 12 Liter Softdrinks auf Lager legen – was für drei Personen nicht lange reicht. Auch die Eiswürfel aus dem Tiefkühler wären schnell aufgebraucht und wir in ernstzunehmenden Schwierigkeiten. Gewand und Wäsche hätten wir genug, jedoch wird es ohne Wasserversorgung auch hier schwierig.
Die Handlung des Buches verläuft actiongeladen und ich mag die Protagonistin sehr. Ich kann mich noch gut an Teenagerprobleme erinnern – und muss zugeben, dass Alyssa durch die Gesamtsituation sehr schnell erwachsen wird.

Fazit: Ein sehr realistisches Buch, das zum reflektierten Umgang mit der Ressource Wasser anregen sollte.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Packt euch genug zu Trinken ein! Beeindruckendes Dystopie-Szenario und mitreißende Story!

0

Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Neal Shusterman gehört zu meinen Lieblingsautoren und ich musste das neue Buch unbedingt lesen.
Cover:
Das Cover ist mir gleich ins Auge gesprungen. Es ist ...

Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Neal Shusterman gehört zu meinen Lieblingsautoren und ich musste das neue Buch unbedingt lesen.
Cover:
Das Cover ist mir gleich ins Auge gesprungen. Es ist recht simpel, nur mit dem Streichholz und dem Titel, wirkt aber trotzdem unheilvoll und bedrohlich.
Inhalt:
Ein heißer Tag im Juni mitten in Kalifornien. Alyssa muss verzweifelt feststellen, dass kein Wasser aus der Leitung kommt. In ganz Kalifornien gibt es scheinbar kein fließendes Wasser mehr. Wasserverschwendung ist schon seit langem verboten und trotzdem gibt es nichts mehr. Wie lange wird es dauern, bis es wieder läuft? Auch die Getränkevorräte in den Supermärkten und Tankstellen sind aufgebraucht. Kommt bald Nachschub? Alyssas Nachbarn, die McCrackens scheinen bereits darauf vorbereitet zu sein. Kommen sie besser durch die Krise?
Handlung und Thematik:
Die Handlung beginnt gleich super interessant. Es ist gar nicht so abwegig, dass irgendwann in bestimmten Gebieten Wasserknappheit herrscht und diese sich ausdehnt. Das dystopische Szenario ist erschreckend und wirkt real. Die Situationen und Reaktionen der Menschen und der Regierung wirken logisch und realistisch. Es war bis zum Schluss spannend, auch wenn man das „Ende“ etwas schnell kam. Hier fehlten mir mindestens noch 1-2 Seiten für die zwei Wochen, die übersprungen wurden. Trotzdem hat mich das Buch nicht losgelassen und ich bin froh es gelesen zu haben.
Charaktere:
Alyssas Leben war bis zur Dürre sehr behütet. Man merkt es ihr an, denn sie ließ sich das ganze Buch über sehr von den anderen mitreißen. Ich fand sie trotzdem sympathisch und sie passte gut in die Gruppe.
Garett bleibt während des ganzen Buches Alyssas kleiner Bruder und man merkt es sehr stark. Er wirkte manchmal eher wie ein Fünfjähriger, aber auch manchmal wie ein 15-jähriger.
Kelton war mir gleich zu Beginn sympathisch und einer meiner Lieblingscharaktere. Er ist gutmütig und hilfsbereit. Ein wahrer Held
Es gab noch viele weitere tolle Charaktere, die ich gar nicht alle aufzählen kann.
Schreibstil:
Auch in diesem Buch gefiel mir der Schreibstil von Neal Shusterman wieder sehr gut. Man merkte eigentlich nicht, dass sein Sohn am Buch beteiligt war. Die Seiten flogen nur so dahin, weil das Buch einfach und schnell zu lesen war. Die Szenen waren super realistisch geschrieben und alles was passierte ist durchaus vorstellbar. Man konnte sich alles gut vorstellen und fühlte sich, als ob man mittendrin wäre. Ich hatte übrigens während des Lesens ständig Durst! Die Story wurde immer wieder aus einer anderen Perspektive geschildert, das fand ich super gut. Die relativ kurzen Kapitel sorgten dafür, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Zwischen den Kapiteln befanden sich immer wieder Snapshots von anderen Orten und Personen, dadurch konnte man noch besser erkennen, wie ernst die Lage war.
Persönliche Gesamtbewertung:
Wieder ein tolles Werk von Neal Shusterman! Einzig und allein der Schluss wirkte ein bisschen „angestückelt“, aber ansonsten war alles perfekt. Leseempfehlung für Dystopie- und Jugendbuch-Fans.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Packend, fesselnd, bedrückend

0

Inhalt:
Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es soweit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. ...

Inhalt:
Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es soweit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.

Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.

Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet. In Deutschland liegen bisher seine Serien »Vollendet« und »Scythe« vor.

Quelle: Fischer Verlag


Meine Meinung:
Wow! Was für ein Szenario! Erschreckend, beängstigend, furchteinflößend, atemraubend und irgendwie auch sehr realistisch, dass sich solch eine Situation in Zukunft ereignen könnte.

Dieses Werk wurde von Neal und Jarrod Shusterman – Vater und Sohn – geschrieben. Doch, dass zwei Autoren am Werk sind, merkt man zu keiner Zeit, denn die Geschichte wirkt flüssig und einheitlich. Der Schreibstil ist angenehm und es entsteht von der ersten Seiten an ein Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Die Atmosphäre ist bedrückend, geradezu am eigenen Körper spürbar. Beim lesen konnte ich mir die Szenen sehr gut bildlich vorstellen und es fiel leicht, sich in die Situation hineinzuversetzen, auch wenn die Panik und die Reaktion der Menschen ums Überleben nicht leicht zu verdauen war.

Sehr gut gelungen finde ich, dass wir aus verschiedenen Perspektiven das Geschehen betrachten durften. So lernen wir die Gedanken und Gefühle der Charaktere besser kennen. Ich konnte gut mit ihnen mitfühlen und mitfiebern und habe so manche ihrer Reaktionen besser verstehen können.

Alyssa ist mir sehr sympathisch und ihre Entwicklung authentisch dargestellt. Auch ihr Bruder wirkt zunächst wie ein typischer 10-jähriger. Dann gibt es noch den Nachbarsjungen – dessen Vater sich bereits sehr lange auf ein solches Szenario vorbereitet hat. Es war sehr spannend zu beobachten, wie sie sich im Laufe dieser Krise verändern.

Die Handlung empfand ich es sehr spannend, eindringlich, schockierend und glaubhaft. Es gibt einige unerwartete Wendungen, die die Geschichte nimmt und auch das Ende konnte mich überraschen, auch wenn es mir ein wenig zu schnell kam.

Es ist wirklich grausam zu sehen, zu was Menschen fähig sind, wenn es ums nackte Überleben geht. Wie die Menschen sich verändern und auf einmal nur noch sich selbst sehen und bereit sind, sehr schlimme Dinge für einen Schluck Wasser zu tun.


Fazit:
Neal und Jarrod Shusterman erschaffen ein authentisches Szenario, das mir wirklich Gänsehaut bereitet hat. Interessante Charaktere, eine äußerst spannende Handlung und ein Sog, dem ihr euch nicht so leicht entziehen werdet können.

Ich war übrigens beim lesen sehr froh über mein Glas Wasser, das neben mir stand!

Veröffentlicht am 26.05.2019

Eine beängstigende dystopische Zukunft

0

Es ist kein Geheimnis mehr, dass sich Neal Shusterman nach seiner Vollendet-Reihe zu einem meiner Lieblingsautoren gemausert hat. Nachdem mich auch seine Scythe Reihe überzeugen konnte, war ich sehr gespannt ...

Es ist kein Geheimnis mehr, dass sich Neal Shusterman nach seiner Vollendet-Reihe zu einem meiner Lieblingsautoren gemausert hat. Nachdem mich auch seine Scythe Reihe überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf seine neue Dystopie, die er gemeinsam mit seinem Sohn Jarrod geschrieben hat.
Und was soll ich sagen? Wieder einmal hat Shusterman es geschafft ein beängstigendes und dennoch realistisches dystopisches Setting zu schaffen, das mir schon nach den ersten Kapiteln ein beklemmendes Gefühl ausgelöst hat: Der Erde geht das Wasser aus - was nun? Die Autoren verlieren keine Zeit und werfen dendie Leserin mitten ins Geschehen. Die Story beginnt ab dem Zeitpunkt, nachdem die Wasserknappheit bereits eingetreten ist und die Menschheit kein fliessendes Wasser mehr zur Verfügung hat, sondern mit seinen eigenen Vorräten zurechtkommen muss.
Als Erzählstil verwenden die Shustermans die abwechselnd die Ich-Perspektive aus der Sicht von verschiedenen Charakteren, deren Handlungsstränge durch die Wasserknappheit verknüpft werden. Erzählt werden die Ereignisse unter anderem durch die beiden jugendlichen Geschwister Alyssa und Garrett, ihren Nachbarn und Sohn reicher Eltern Kelton, die Einzelgängerin Jacqui und dem gerissenen Betrüger Henry. Der Perspektivenwechsel ist den Autoren äusserst gut gelungen und es wurde viel Wert darauf gelegt, den Eigenheiten der Charaktere Rechnung zu tragen. Die Handlungen der verschiedenen Charaktere werden im Laufe der Geschichte durch ganz unterschiedliche Motive geleitet, was sich auch in ihren Verhaltensweisen äussert. Ich bin überzeugt davon, dass man auch ohne Namen hätte herausfinden können, um wen es gerade geht und das spricht für eine gelungene Charakterisierung der einzelnen Protagonisten.

Das Thema mit der Wasserknappheit fand ich auf eine bizarre Weise faszinierend, denn anders als das dystopische Setting aus der Vollendet-Reihe, ist hier noch einmal eine Spur mehr Realismus enthalten. Der Gedanke, dass irgendwann überlebensnotwendige Ressourcen, wie in diesem Fall das Wasser, ausgehen, ist nicht nur denkbar, sondern vermutlich irgendwann sogar unausweichlich. Umso beklemmender war für mich die Auseinandersetzung mit diesem Thema, das zurecht eine Massenpanik bei den Menschen im Buch ausgelöst hat. Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Umstand, dass am Anfang vor allem ganz alltägliche Situationen herausgepickt werden, die durch die Wasserknappheit nicht mehr möglich sind. Alyssa fällt es zum Beispiel zu spät ein, dass sie ja nicht wie üblich die Dusche betätigen kann, um sich ihre Haare zu waschen. Das zeigt wiederum auf sehr realitätsnahe Weise auf, wie selbstverständlich wir die Verfügbarkeit von Wasser in unserem Alltag nehmen und wir uns dessen erst so richtig bewusst werden, wenn es eben gerade nicht mehr auf selbstverständliche Weise zugänglich ist.

Über den Story Verlauf möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, denn der Plot konnte bei mir weniger durch reisserische Ereignisse aufgrund von Massenpanik punkten, sondern vor allem durch die Situationen, in denen die Charaktere schwierige moralische Entscheidungen treffen mussten, die durch ihren jeweiligen Überlebensdrang beeinflusst wurden. Immer wieder werden die fünf Protagonisten durch ihren Überlebenskampf auf die Probe gestellt und die Grenzen zwischen Richtig oder Falsch beginnen mit zunehmendem Durst zu schwinden. Und genau in solchen Situationen werden die individuellen Schwächen der einzelnen Protagonisten in den Fokus gerückt, der mir den einen oder anderen Charakter auch unsympathisch gemacht haben - denn: Nicht jeder von ihnen ist ein Teamplayer und es gibt Menschen, die in der Not ihren Nutzen ziehen. Aber genau das war es auch, was das Buch so spannend gemacht hat und vermutlich auch der Realität entspricht.

Trotz all des Lobes musste ich dennoch einen Stern abziehen und der Grund dafür liegt vor allem am Schluss. Während ich bisher vor allem den realistischen Bezug der Handlung positiv hervorgehoben habe, driftet das Ende ein bisschen in einen dramatischen, actiongeladenen Höhepunkt ab, der dann durch eine in meinen Augen eher konstruierte Wendung in einem kitschigen Happy End endet, das ist so ehrlich gesagt niemals erwartet hätte. Mir gingen die Entwicklungen am Ende irgendwie zu schnell und die Probleme, die sich allmählich aufgestaut haben, wurden für meinen Geschmack zu einfach und zu schnell aufgelöst. Mit einem düsteren, dafür aber wahrscheinlich viel realistischerem Ende, hätte das Buch von mir vermutlich die volle Punktzahl bekommen. So wie es aber hier gelöst wurde, hat es für mich nicht so ganz zum Rest der Geschichte gepasst, deshalb fand ich den Schluss etwas unbefriedigend.

Zum Schreibstil kann ich abschliessend nur Positives anmerken: Er war wie gewohnt packend und flüssig. Ich vermute, dass die Shustermans hier sehr eng zusammengearbeitet haben und obwohl das Buch eine Zusammenarbeit zwischen Vater und Sohn war, war Neals Schreibstil unverkennbar herauszulesen.

Fazit:
Ein weiterer beklemmender, sehr realistischer dystopischer Roman, den Neal Shusterman hier gemeinsam mit seinem Sohn Jarrod geschrieben hat. Das Buch befasst sich mit den Folgen einer weltweiten Wasserknappheit, die einerseits zu Angst und Panik und andererseits auch zu einem Überlebenskampf führt, der einige Menschen über Leichen gehen lässt. Die Shustermans haben hier auf packende Weise ein beängstigendes Setting geschildert, das aus der Sicht von fünf unterschiedlichen Charakteren erlebt wird. Nur für das eher kitschige und schnell abgehandelte Ende musste ich letztendlich einen Stern abziehen. Ansonsten kann ich das Buch wärmstens weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 25.05.2019

Dystopie mit Bezug zur Realität

0

Was für ein Klappentext! Schon beim Lesen bekommt man ein mulmiges Gefühl, weshalb ich „Dry“ unbedingt lesen wollte.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, sodass man förmlich durch die Seiten ...

Was für ein Klappentext! Schon beim Lesen bekommt man ein mulmiges Gefühl, weshalb ich „Dry“ unbedingt lesen wollte.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, sodass man förmlich durch die Seiten fliegt. Allerdings hat mir der niedrige Spannungsbogen ein wenig die Laune vermiest. Die Geschichte fängt wirklich gut an. Wir lernen die 16-jährige Alyssa kennen, die in Kalifornien wohnt. Zwei Wochen vor Beginn der Sommerferien gibt es plötzlich kein Wasser mehr aus dem Hahn. Die Medien nennen die Katastrophe „Tap-Out“. Als Hilfe versprochen wird, machen sich Alyssas Eltern auf dem Weg Richtung Meer, wo Meerwasser aufbereitet werden soll. Alyssa bleibt also mit ihrem 10-jährigen Bruder Garrett zurück und wartet auf ihre Eltern – die jedoch nicht mehr nach Hause kommen. Mit ihrem Nachbarn Kelton, der schon seit Jahren in Alyssa verknallt ist, machen sie sich auf die Suche nach ihren Eltern. Dabei wächst die Gruppe weiter an. Aber wie lange werden sie überleben? Schon jetzt drehen die Menschen immer mehr durch. Skrupellos prügeln und ermorden sie ihre Mitmenschen. Ob sie überleben? Das müsst ihr selbst rausfinden!

Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Protagonisten Alyssa, Kelton, Jaqui und Henry. Wir erhalten somit viele verschiedene Ansichten. Man merkt, wie unterschiedlich sie denken und handeln, während sie alle dieselbe Situation durchleben. In den ersten Kapiteln, als die Wasserknappheit beginnt, spürte man leichte Panik bei Alyssa und Kelton. Anschließend habe ich davon jedoch gar nichts mehr bemerkt. Irgendwie haben die Jugendlichen keinen Gedanken mehr daran verschwendet bzw. es wurde zur Nebensache. Die Emotionen kamen mir zu kurz. Das konnte ich nicht verstehen, immerhin sind sie kurz vorm Sterben und sind total entspannt. Mir wäre es lieber gewesen, wenn es mal einen Zusammenbruch o.ä. gegeben hätte. So war es für mich unrealistisch, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man in solch einer Situation nicht durchdreht.

Zwischendurch gibt es Snapshots von Außenstehenden, die den Tap-Out von außen näherbringen, zum Beispiel berichtet eine Reporterin aus dem Studio. Ist ganz nett, hätte man aber auch streichen können, da es für mich nur nebensächlich war.

Während des Lesens habe ich mir so oft die Frage gestellt: Was würde ich wohl tun, wenn das bei uns Realität werden würde? Was würde ich tun, um meine Familie zu beschützen? Würde ich für einen Schluck Wasser gar jemanden umbringen? Ich finde diese Fragen sehr schwierig und ergreifend, denn wie ich wirklich handeln würde, kann ich nicht ehrlich beantworten, solange bei mir noch Wasser fließt.

Die Idee finde ich sehr stark. Es ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern etwas, das man heutzutage wirklich befürchten muss. So nahe an der Realität, dass man von der Geschichte nur mitgerissen werden kann. Ich finde es gut, dass das Thema Klimawandel/Wasserknappheit im Buch behandelt wurde. Es hat das größte Ziel erreicht: Es regt zum Nachdenken an!

Von vielen habe ich zuvor gelesen, dass sie mit dem Ende nicht so ganz zufrieden sind. Ich für meinen Teil fand es auch nicht ganz zufriedenstellend, es handelt sich jedoch um ein Jugendbuch, das sollte man sich vor Augen halten. Dementsprechend finde ich es passend gewählt.

Fazit:
Eine Dystopie, die ganz nahe an der Realität vorbei schrammt, und mittendrin 5 Jugendliche, die ums Überleben kämpfen. Ergreifend, aber leider nicht so spannend und emotionsvoll wie erwartet.

Ich bedanke mich ganz herzlich beim FISCHER Sauerländer Verlag, der mir das Rezensionsexemplar über NetGalley zur Verfügung gestellt hat.