Vier Pfoten am Strand von Petra Schier
Inhaltsangabe/Klappentext:
Ein Sommer Auszeit, um an seinen Skulpturen zu arbeiten, mehr sucht Ben eigentlich nicht in dem kleinen Ort am Meer! Aber dann stolpert ihm der junge Rüde Boss über den Weg, und Ben beschließt, ihn bei sich aufzunehmen. Der Hund stellt Bens Leben auf den Kopf und seine Geduld auf eine harte Probe. Niemals wird er es allein schaffen, ihn zu bändigen. Zum Glück ist da noch Christina. Sie leidet die Hundeschule und scheint genau die Richtige für Boss zu sein. Und vielleicht auch für sein neues Herrchen.
Meine Meinung:
Obwohl ich den Vorgänger zu „Vier Pfoten am Strand“ nicht gelesen habe konnte ich dem Buch gut folgen. Es gab immer wieder kurze Rückblicke, so dass man als Neueinsteiger alle nötigen Infos parat hatte ohne sich ständig den Kopf zerbrechen zu müssen was vorher so alles passiert ist. Mich haben diese Infos neugierig auf Band eins gemacht und ich werde ihn mir demnächst holen.
Die Geschichte rund um Ben, Christina und den Vierbeiner Boss hat mir richtig gut gefallen und ich muss gestehen es hat meine Erwartungen letztendlich dann sogar übertroffen. Denüber 400 Seiten dicken Wälzer hatte ich recht schnell durch. Ab etwa der Hälfte dachte ich dann „puh das kann ja nun nur noch langatmig werden“ - weil, man weiß ja meist im Voraus wie solche Bücher ausgehen, aber da wurde ich dann echt überrascht denn Petra Schier hat tolle Überraschungen und Wendungen eingebaut mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Statt „Langatmigkeit“ packte mich das Buch nun noch mehr und ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil war locker, flockig und passte gut zu der Geschichte.
Mein absoluter Lieblingscharakter war der Vierbeiner Boss – seine Gedanken zu lesen war einfach göttlich, aber teilweise auch sehr bewegend und traurig. Seine Kommentare zu den jeweiligen Situationen waren in kursiv abgedruckt und er spielt in dieser Geschichte keine untergeordnete Rolle. Es gab immer wieder Szenen aus dem Hundeleben die mich sehr berührten und auch seine Gedankengänge waren verständlich und nachvollziehbar.
Christina ist mir auf Anhieb sympathisch, Ben auch, obwohl er es dem Leser nicht so leicht macht wie die anderen beiden. Ich konnte mit allen dreien fühlen und mich in sie reinversetzen. Man spürt bei beiden das die Vergangenheit in die Gegenwart übergreift und das sie einfach für sich Konsequenzen gezogen haben, damit voll und ganz zufrieden sind. Es ist als haben beide eine Schutzmauer aufgezogen und als sie sich dann begegnen, sich anfreunden und sich näher kommen spürt man das die Mauer zu bröckeln beginnt, das aber beide das nicht so einfach hinnehmen können weil der Kopf was anderes sagt wie das Herz.
Christina und Ben gehen beide in ihrer Arbeit auf, sind mit Herz und Seele dabei. Mit ein Grund das beide noch Singles sind, beide haben noch keinen Partner gefunden der sie so nimmt wie sie sind und akzeptiert das die Arbeit in ihrem Leben einen hohen Stellenwert hat. Aufgrund dieser Erfahrungen haben beide beschlossen das Beziehungen nichts für sie sind und das ist in beiden Köpfen fest verankert. Das Leben hat jedoch seine eigenen Vorstellungen und so kommt es das die beiden aufeinander treffen was zu ganz vielen köstlichen und lustigen Szenen führt. Nicht zu vergessen Boss, ein junger American Bulldog der in seinem Leben schon einiges mitgemacht hat und daher beschlossen hat von nun an sein eigener Herr zu sein. Was soll ich sagen – er trägt seinen Namen zu recht und macht seinem Herrchen das Leben recht schwer. Hier geht nicht das Herrchen mit dem Hund spazieren, sondern umgekehrt.............! Drei tolle Charaktere die eines gemeinsam haben – alle wollen keine Beziehungen eingehen, dann treffen sie aufeinander und alles kommt ganz anders wie sie denken.
Bei diesem Buch kann man oft herzhaft lachen und schmunzeln, aber auch wunderbar entspannen. Die Mischung ist einfach genial, den es gibt viele bewegende, schöne aber auch traurige Momente. Besonders gut gefallen hat mir, auch wenn ich sie bislang nicht kannte, das man die Charaktere aus den vorherigen Bänden wieder trifft und sieht was aus ihnen geworden ist. Die Bewohner des kleinen Touristenort Lichterhaven fand ich auch prima. Alle kennen sich, jeder hilft wenn es nötig ist und alle sind füreinander da. Eine große Gemeinschaft halt. Gleiches gilt auch für Christinas Familie, alle herzlich, unvoreingenommen und stets füreinander da.
Das Setting der Geschichte war auch traumhaft, ich hatte immerzu Bilder vor Augen und ich hoffe das ich bald wieder nach Lichterhaven reisen kann.
Gefallen haben mir auch die Einblicke in Bens und Christinas Arbeitsalltag. Erstaunlich was die beiden schon alles auf die Beine gestellt haben und wie ihre Arbeit ankommt. Alles wurde so toll beschrieben das man auch hier Bilder vor Augen hatte.
Die Geschichte selbst war gut ausgearbeitet und von vorne bis hinten rund. Das Ende war schön, hat mich zufrieden zurückgelassen und jedes Ende ist ein neuer Anfang – ich freue mich auf die Fortsetzung. Inzwischen werde ich den Vorgänger lesen, denn ich muss wissen wie alles angefangen hat und möchte gerne genaueres über Mels Vergangenheit erfahren.
Das Cover ist auch gut gelungen, es macht neugierig auf die Rolle des Vierbeiners der so treuherzig guckt und bei dem man meint er kommt gleich aus dem Cover in deine Arme gelaufen. Der Hintergrund mit dem Horizont und dem Meer bringt Urlaubsfeeling und gerne würde man mit dem Hund den Platz tauschen oder noch besser, am liebsten würde man jetzt neben ihm sitzen und gemeinsam mit ihm die tolle Geschichte erleben.
Mein Fazit:
Unterhalb der Inhaltsangabe, auf der Rückseite des Buches, steht:
„Ein Liebesroman, so erfrischend und mitreißend wie eine Meeresbrise im Sommer“
genau meine Meinung und daher gibt’s von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.