Cover-Bild Die Oleanderfrauen
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 09.01.2018
  • ISBN: 9783453421158
Teresa Simon

Die Oleanderfrauen

Roman
Was, wenn die Liebe alle Schranken durchbricht?

Hamburg 1936. Die junge Sophie Terhoven, Tochter eines einflussreichen Kaffeebarons, genießt ihr komfortables Leben. Hannes Kröger, der Sohn der Köchin, ist ihr von Kindheit an Freund und Vertrauter. Irgendwann verändern sich ihre Gefühle füreinander, und plötzlich wird ihnen klar, dass sie sich ineinander verliebt haben. Doch Reich und Arm gehören nicht zusammen, und ein dunkles Geheimnis ihrer Eltern, von dem sie bisher nichts wussten, scheint ihre Liebe unmöglich zu machen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2018

Ein ganz besonderer Bücherschatz!

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"Die Oleanderfrauen" ist der neueste Roman aus der Feder der Autorin Teresa Simon Und für mich ist diese atemberaubende Geschichte genauso ein Bestseller wie ihre bereits erschienen Bücher "Die Holunderschwestern" ...

"Die Oleanderfrauen" ist der neueste Roman aus der Feder der Autorin Teresa Simon Und für mich ist diese atemberaubende Geschichte genauso ein Bestseller wie ihre bereits erschienen Bücher "Die Holunderschwestern" und Die Frauen der Rosenvilla". Dies ist das Pseudonym einer bekannten Autorin, die mir bereits mit vielen ihrer Bücher tolle Lesehightlights beschert hat.

Aber nun zu den Oleanderfrauen. Die 73jährige Johanna Martens hat eine schwere Aufgabe vor sich. Sie muss das Haus ihrer verstorbenen Mutter räumen. Auf dem Dachboden stößt sie auf einen alten Koffer mit Babykleidung und einem zum Teil vergilbten Tagebuch. Und in diesem Tagebuch tauchen wir in die Geschichte von Sophie Terhoven, Tochter eines einflussreichen Kaffeebarons ein. Plötzlich befinden wir uns im Jahr 1936 in Hamburg und lernen die junge Sophie kennen. Der Sohn der Köchin, Hannes Kröger, ist von jeher Sophies Spielgefährte und Vertrauter, doch irgendwann ändern sich die Gefühle zwischen den beiden. Sie verlieben sich ineinander, eine Liebe, die nicht sein darf. Heimlich treffen sich die jungen Liebenden im Gewächshaus zwischen den Oleanderblüten. Und dann kommt auch noch ein dunkles Geheimnis an die Oberfläche, das ihre Liebe unmöglich macht........

Tief beeindruckt habe ich dieses berührende und spannende Buch beendet. Die Autorin hat es auch dieses Mal wieder geschafft, mich von Anfang mit ihrer Geschichte, die ja absolute Spitzenklasse ist, total zu begeistern. Ich habe mir gedacht, bei Teresa Simon gibt es keine Steigerung mehr, aber das stimmt nicht. Dies ist ein Roman der "Extraklasse". Beim Lesen dieses Buches kommen sämtliche Emotionen ans Tageslicht. Ich habe mit den Protagonisten mitgelitten, gehofft, gebangt, hatte Gänsehautfeeling und war zu Tränen gerührt. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich die Jule, Johanna und Sophie, die drei wichtigsten Personen dieser unglaublichen Geschichte vor mir. Ich besuche Jule in Hamburg in ihrem Strandperlchen, helfe Johanna beim Ausmisten des Speichers und tauche vollkommen in die Geschichte von Sophie ein. Wir lernen im Jahr 1936 eine unbekümmerte Sophie kennen, die ihre erste Liebe genießt. Doch schon bald fallen ja dunkle Schatten auf die junge Liebe, das Schicksal ist unerbitterlich und Deutschand verändert sich, es kommt der zweiten Weltkrieg. Und hier hat mir beim Lesen oft der Atem gestockt. Ich habe jetzt noch dieses Kribbeln auf der Haut, wenn ich mir gewisse Szenen vorstelle. Und vorstellen kann man sich bei diesen herausragenden Beschreibungen wirklich alles. Uns wird auch Geschichte wieder nahegebracht und zum Schluss erfahren wir aufregende Neuigkeiten, sie Jule, Johanna und Sophie betreffen. Wirklich sensationsell!

Für mich ist dieses Traumbuch ein absolutes Lesehighlight und es wird sicher wieder ein Bestseller. Ich habe unterhaltsame, spannende und nachdenkliche Lesestunden mit dieser Lektüre verbracht. Das Cover ist auch wieder ein echter Hingucker. Hat mich sofort verzaubert. Selbstverständlich vergebe ich gerne 5 Sterne (leider könnenn es nicht mehr sein) und freue mich auf die nächste Geschichte von Teresa Simon.

Veröffentlicht am 13.02.2018

Jule ohne Plan

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Hamburg, 1936: Sophie Terhoven genießt das komfortable Leben als Tochter eines Kaffeebarons. Zusammen mit ihrem Freund Malte besucht sie die höhere Schule und gemeinsam lernen sie für die nächsten Prüfungen. ...

Hamburg, 1936: Sophie Terhoven genießt das komfortable Leben als Tochter eines Kaffeebarons. Zusammen mit ihrem Freund Malte besucht sie die höhere Schule und gemeinsam lernen sie für die nächsten Prüfungen. In dem Sohn der Köchin findet Sophie nicht nur einen guten Freund, sondern auch ihre erste Liebe. Doch die Kluft zwischen arm und reich scheint unüberwindlich zu sein. Doch dann geschieht etwas sehr unerwartetes, das nicht nur das Leben von Sophie grundlegend verändern wird.



Hamburg, 2016: Jule Weisbach versucht sich mit einem urigen Café selbstständig zu machen. Sie legt besonderen Wert auf die Kaffeebohnen, ihre Röstung und deren Zubereitung. Das macht sich nicht zuletzt im Geschmack bemerkbar. Auch haben diese Bohnen ihren Preis. Dennoch möchte Jule sie nicht zu teuer verkaufen, um ihrer Kundschaft etwas bieten zu können. Eine saftige Mieterhöhung stellt aber nun den Fortbestand ihres kleinen Cafés in Frage. Doch dann lernt Jule Johanna kennen, die beim Aufräumen des elterlichen Hauses ein Tagebuch gefunden hat, das ursprünglich mal einer Sophie Terhoven gehört hat…



Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Schnell konnte ich in die Geschichte eintauchen. Sowohl Jule, wie auch Sophie und Johanna wurden mir schnell sympathisch und gemeinsam mit den drei Frauen ging ich auf Entdeckungsreise nach alten Familiengeheimnissen und verborgenen Wünschen.



Die Geschichte wird nicht nur aus der Sicht der drei Frauen geschrieben, auch kommen immer wieder Tagebucheinträge vor, die – in meiner Ausgabe – leider sehr schwer zu lesen sind. Dennoch war die Geschichte spannend und baute sogar einen regelrechten Sog auf, so dass man das Buch nur schwer zur Seite legen konnte. Dennoch musste dies manchmal sein, denn die ganzen Ereignisse wollten teilweise häppchenweise verdaut werden.



Neben einem sehr kleinen Einblick in die Kriegsgeschehnisse, habe ich vor allem recht viel über Kaffee gelernt. Die Protagnisten sind authentisch, plastisch und sehr emotional. Das Ende war für mich nicht wirklich überraschend, auch wenn ich mir ein wenig mehr Zufall gewünscht hätte.



Für den interessierten Leser bietet die Autorin am Ende noch ein historisches Nachwort an. Jule hat in dem Buch recht viel gebacken. Einige der Rezepte finden sich am Ende des Buches, was mich sehr gefreut hat, klang doch manches sehr lecker.



Fazit:

Eine herzerwärmende Geschichte mit viel Tragik, Leid, Freud und Hoffnung. Als Leser wird man bei diesem Buch emotional sehr gefordert und es fällt einem am Ende schwer, Jule und ihre Freunde wieder ziehen zu lassen. Wie gerne würde ich doch mal in ihrem kleinen Café vorbeischauen und sie persönlich kennenlernen.

Veröffentlicht am 11.02.2018

Klasse...

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Hamburg, 1. Juli 1943. Im Prolog lesen wir einen Brief, den eine verzweifelte Mutter an ihr Kind schrieb…
Mai 2016. Jule Weisbach hatte ein kleines Cafè eröffnet, und nach einem Brief ihres Vermieters ...

Hamburg, 1. Juli 1943. Im Prolog lesen wir einen Brief, den eine verzweifelte Mutter an ihr Kind schrieb…
Mai 2016. Jule Weisbach hatte ein kleines Cafè eröffnet, und nach einem Brief ihres Vermieters sehr niedergeschlagen…
Immer wieder kam ein Gast in ihr Café, den sie den Querulanten nannte…
Dann war da noch ihre Freundin Aphrodite, die daran schuld war, dass Jule eine Hochzeitstorte liefern musste…
Hamburg, Juni 1936. Sophie Terhoven schrieb in ihr Tagebuch, als ihr Bruder Lennie die Treppe heraufkam. Er durfte nicht wissen, was sie da schrieb…
Die Terhovens gaben eine Gesellschaft, zu der auch Hellmuth Moers eingeladen war. Er war ein Freund von Sophies Vater… Und Sophie hatte Angst, dass er ihn um ihre Hand bitten würde… Er war Nationalsozialist und die mochte sie gar nicht… Im Gegensatz zu Lennie, der mit Begeisterung dabei war…
Und dann besorgte Moers für Sophie und Malte Voss Karten für die Olympischen Spiele… Das zog so einiges nach sich…
Das alles las Johanna Martens, denn sie hatte das Tagebuch gefunden…Sie bat Jule, ihr mit diesem zu helfen…
Wer schrieb da an sein Kind den verzweifelten Brief? Warum war Julie so niedergeschlagen? Was war passiert? Wer war der Querulant? Wieso musste sie die Hochzeitstorte backen? Was schrieb Sophie Geheimnisvolles in ihr Tagebuch? War Moers schon so alt, weil er Freund ihres Vaters war? Hatte er es auf Sophie abgesehen, würde wirklich um ihre Hand bitten? Sophie hatte sich wohl nicht von diesen nationalsozialistischen Parolen anstecken lassen? Doch Lennie ihr Bruder schon? Warum besorgte Moers für Sophie und Malte die Karten? Hatte er dabei Hintergedanken? Was zog dies alles nach sich? Was passierte in Berlin? Wo hatte Johanna das Tagebuch gefunden? Wie war sie daran gekommen? Und wie sollte Jule ihr dabei helfen? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

Meine Meinung
Dies ist das dritte Buch, das ich von Teresa Simon gelesen habe. Und alle drei waren sie klasse. Es ist unkompliziert geschrieben, d.h. es gab keine Fragen nach Sinn oder Zweck von Worten oder Sätzen. In der Geschichte war ich eigentlich sofort drinnen. Ich konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Sophie tat mir unendlich leid als sie schwanger wurde, denn der Vater des Kindes war gar nicht nach Terhovens Geschmack. Und das aus verschiedenen Gründen. Und dann kam ein großer Knall. Weiter verrate ich hier nichts. Manches in der Geschichte hatte ich vermutet, und es machte mir Spaß, meine Vermutung bestätigt zu sehen. Doch eine Überraschung gab es am Ende doch noch. Dieses Buch war von Anfang bis zum Ende so spannend, dass ich es nicht aus der Hand legen mochte. Es hat mich gefesselt und sehr gut unterhalten und ich möchte es bei Gelegenheit sicher noch einmal lesen. Es hat mir super gefallen und erhält von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Spannende Familiengeschichte in den Wirren der Zeit

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Inhalt:


Hamburg 1936: Sophie Terhoven wächst wohl behütet als Tochter eines Kaffeebarons in einer Hamburger Villa auf. Leider durchbricht sie mit ihrer großen Liebe zu Hannes, dem unehelichen Sohn der ...

Inhalt:


Hamburg 1936: Sophie Terhoven wächst wohl behütet als Tochter eines Kaffeebarons in einer Hamburger Villa auf. Leider durchbricht sie mit ihrer großen Liebe zu Hannes, dem unehelichen Sohn der Köchin der Familie alle Konventionen. Als Ehemann ist er für die Familie nicht akzeptabel und so bleibt für die beiden nur eine Möglichkeit auf Zweisamkeit, das Gewächshaus im Garten der Familie mit den schönen Oleanderpflanzen. Als Sophie schwanger wird, bricht ihr bisheriges Leben zusammen und sie muß sich ihren eigenen Platz im Leben suchen.
Hamburg 2016: Jule betreibt ein eigenes Café und kämpft mit einer Mieterhöhung, die sie von ihrem Vermieter bekommen hat. Neben ihrem Café, schreibt sie Lebensgeschichten für Menschen auf, die sich an sie wenden. So kommt auch Johanna zu ihr, die bei dem Ausräumen des Elternhauses auf alte Tagebücher gestossen ist, in denen die berührende Lebensgeschichte einer jungen Frau erzählt wird.


Meine Meinung:


Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die Geschichte rund und Sophie ist sehr spannend geschrieben. Sie nimmt uns mit in die Zeit der Nazidiktatur, aber auch ein eine Welt in der die Herkunft einer Familie eine entscheidende Rolle spielt. Unehrlichkeit ist ein Makel und eine Hochzeit nur im eigenen Stand erlaubt. Sophie liebt aber Hannes und darf sich doch nicht mit ihm treffen. So kommt es wohl wie es kommen muss, sie wird schwanger und ihre ganze bisherige Welt bricht auseinander. Schnell kommen Familiengeheimnisse ans Licht und wird begleiten Sophie auf ihren Weg in ein neues Leben in eine Zeit, die auf den 2. Weltkrieg zusteuert.
Besonders spannend sind die Zeitsprünge von der Vergangenheit in die Gegenwart zu Jule, die sich auch den Weg im Leben sucht und ihn scheinbar mit ihrem Café gefunden hat. Sehr spannend sind ihre Nachforschungen, die sie zu dem Tagebuch anstellt und die untererwartete Verbindungen ans Licht bringen.
Ein sehr lesenswertes Buch, das ich zumindest nicht aus der Hand legen konnte. Die Familiengeschichte nimmt einen absolut gefangen, ein Hoffen und Bangen mit Sophie, die sich mühsam ihren Weg durch die schwere Zeit bahnt. Die Handlung wird nie langweilig, ist nachvollziehbar und glaubwürdig.
Ein Buch für Leser, die Familiengeschichten auf 2 Zeitebenen mögen.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Zwei Perspektiven und entsprechende Cliffhanger entwickeln Lesesog

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Die junge Frau auf dem Cover des Romans „Die Oleanderfrauen“ von Teresa Simon blickt über eine grüne ausschweifende Parkfläche auf ein stattliches Herrenhaus. Hier könnte Mitte der 1930er Jahre Sophie ...

Die junge Frau auf dem Cover des Romans „Die Oleanderfrauen“ von Teresa Simon blickt über eine grüne ausschweifende Parkfläche auf ein stattliches Herrenhaus. Hier könnte Mitte der 1930er Jahre Sophie gewohnt haben, eine der Protagonistinnen der Geschichte, denn sie gehört zur Familie eines einflussreichen Kaffeehändlers in Hamburg. Von ihr wird erwartet, dass sie sich eines Tages standesgemäß verheiratet. Auf dem Anwesen befindet sich ein Glashaus, in dem die Oleanderpflanzen von Sophies Mutter überwintern. Der Ort eignet sich perfekt für heimliche Stelldicheins mit dem Geliebten. Liebe jedoch kann Gebote und Standesdünkel überwinden und noch viel mehr wie sich später zeigen wird. Doch das ist nur eine der beiden Handlungsfolgen des Buchs, das auf zwei Zeitebenen spielt.

Im Erzählstrang, der in der Gegenwart spielt, besitzt Jule Weisbach seit zwei Jahren in Hamburg-Ottensen ein Café, das sie nach ihrem abgebrochenen Studium eröffnet hat. Eines Tages informiert ihr Vermieter sie über eine drastische Mietpreiserhöhung. Die engagierte junge Frau sucht verzweifelt nach weiteren Verdienstmöglichkeiten. Über eine gute Freundin erhält sie den Auftrag, eine ungewöhnliche Hochzeitstorte zu gestalten. Doch sie selbst ist mit ihrer Arbeit nicht zufrieden. Die über 70-jährige Johanna erfährt als Kundin des Cafés von Jules Dilemma und bietet ihre Hilfe an. Während ihrer Zusammenarbeit erzählt Johanna Jule vom Tagebuch Sophies, das sie auf dem Dachboden ihrer Mutter gefunden hat. Sophie hat das Buch als 16-jährige im Jahr 1938 begonnen, zu einer Zeit, als ihre Gefühle sich für Hannes, den Sohn der Köchin, veränderten. Früher waren sie Spielgefährten, doch nach einer langen Reise von Hannes, fühlt Sophie sich immer stärker zu ihm hingezogen. Johanna und Sophie sind gespannt, ob die beiden eine gemeinsame Zukunft haben werden.

Der Autorin ist hier eine gelungene Verknüpfung der zwei Handlungsebenen gelungen. Als Historikerin versteht sie es, die vorliegenden realen Fakten der Vergangenheit ansprechend einzukleiden und zum Lesen so aufzubereiten, dass die Fiktion als tatsächlich stattgefunden wahrgenommen wird. Den geschichtlichen Hintergrund des Romans bildet zu Beginn die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Schon bald machen sich die Auswirkungen der Politik auf den Kaffeehandel bemerkbar. Obwohl Sophie behütet aufwächst, bleibt auch ihr nicht die zunehmende Macht der Nationalsozialisten verborgen und ihre Besorgnis wächst. Nahezu ohnmächtig nimmt sie die Verfolgung der Juden, von kranken und behinderten Menschen sowie Homosexuellen wahr.

Teresa Simon lässt Sophie weite Teile ihrer Geschichte in Tagebuchform selbst erzählen, so dass ich ihr Gefühlschaos gut nachvollziehen konnte. Mit Ausbruch des zweiten Weltkriegs verändern sich noch einmal Sophies Lebensumstände. Neben dem Bangen um ihre große Liebe, hoffte ich nun darauf, dass sie den Krieg unbeschadet überstehen wird. In einem Nachwort hat die Autorin die wichtigsten historischen Daten kurz in Erzählweise zusammengefasst.

Sowohl Sophie wie Jule sind Frauen mit einem starken Willen, die sich für ihre Ideale einsetzen und dabei auch Rückschläge erleben. Dennoch lassen sie sich nicht so schnell unterkriegen. Gerade die Ecken und Kanten der beiden Frauen machen sie sympathisch und glaubhaft. Die Beschreibung des angebotenen Gebäcks in Jule Kaffee weckte an manchen Stellen bei mir das Verlangen nach einem Stück Kuchen mit authentischem Kaffee. Glücklicherweise hat die Autorin im Anschluss an den Roman einige Rezepte angefügt.

Durch den Wechsel der beiden Perspektiven und entsprechenden Cliffhangern entsteht mit der Zeit ein zunehmender Lesesog, dem ich mich nicht entziehen konnte um zu erfahren, wie beide Geschichten zusammenhängen und enden. Ich kann den Roman jedem empfehlen der nach einer unterhaltsamen mitreißenden Familiengeschichte sucht, die eingebettet in zwei Zeitebenen ist und eine bewegende historische Zeitepoche beinhaltet.