Cover-Bild Cold Case - Das verschwundene Mädchen
Band 1 der Reihe "Cold Case-Reihe"
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Ehrenwirth
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 31.01.2020
  • ISBN: 9783431041385
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Tina Frennstedt

Cold Case - Das verschwundene Mädchen

Thriller
Hanna Granz (Übersetzer)

Spannung pur von Schwedens neuer Top-Krimi-Autorin

Er lauert Frauen in den frühen Morgenstunden auf. Er überfällt sie in ihren Wohnungen. Er tötet sie - und verschwindet. Als an einem Tatort Spuren auftauchen, die auf einen alten Vermisstenfall hinweisen, übernimmt Tess Hjalmarsson, Expertin für COLD CASES, die Ermittlungen. Hängt das spurlose Verschwinden der damals 19-jährigen Annika, deren Fall nie gelöst wurde, tatsächlich mit den aktuellen Serienmorden zusammen? Tess ermittelt unter Hochdruck. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt. Denn eines ist sicher: Der Serienmörder wird wieder zuschlagen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2020

realitätsnaher Schwedenkrimi für regnerische Tage

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„COLD CASE - Das verschwundenen Mädchen“ ist das Thrillerdebüt von Tina Frennstedt. Sie ist schwedische Kriminalreporterin und nutzt ihr Wissen für ihre realitätsnahen Krimis. Das Buch beginnt mit einer ...

„COLD CASE - Das verschwundenen Mädchen“ ist das Thrillerdebüt von Tina Frennstedt. Sie ist schwedische Kriminalreporterin und nutzt ihr Wissen für ihre realitätsnahen Krimis. Das Buch beginnt mit einer tödlichen Verfolgung und es folgt eine versuchte Vergewaltigung. Hier wird schnell ein Zusammenhang zu einem alten Fall hergestellt. Wie der Titel bereits schließen lässt, liegt der Fokus nun auf dem Fall des vermissten Mädchens Annika Johansson. Nachdem die Erinnerung von den damaligen Zeugen und Verdächtigen aufgefrischt wird, wird tatsächlich der Mörder überführt. Auch entdeckt die Kommissarin Tess Hjalmarsson nach einer durchzechten Nacht im Fall „Valby – Mann“ bei allen Frauen eine Gemeinsamkeit. So beginnt mithilfe eines Phantombildes die Jagd nach dem Täter. Gerade das Ende ist in Bezug auf die Personenbeziehungen und dem Handeln gewisser Personen innerhalb des Teams offen gehalten. So stellt die Autorin bereits eine Verbindung zum noch folgenden Buch her. Eine psitive Nachricht für alle vorweg: Das zweite Buch „Das gezeichnete Opfer“ der COLD CASE – Reihe wird am 29.01.2021 erscheinen.

Die Geschicht spielt im Heimatland der Autorin. Am Anfang des Buches ist eine Karte Südschwedens mit allen relevanten Orten eingefügt. Das Team der sogenannten Cold Cases leitet Tess Hjalmarsson. Sie ist eine sehr sympathische, homosexuelle Ermittlerin. Weitere auftretende Personen sind der Vater Dan Martensson mit den beiden Söhnen Rickard und Stefan, sowie der Bruder Axel und die Mutter Anita von Annika Johansson. Außerdem gibt es den von allen so genannten „Valby – Mann“. Ein Personenverzeichnis am Ende des Buches verschafft einen Überblick über die Teammitglieder des „Cold Case“ und der Abteilung „Gewaltverbrechen“. Da am Anfang sehr viele Personen in das Geschehen eingeworfen werden, hilft dieses zur Orientierung und erleichtert das Lesen. Weiter ist das Buch in die Ermittlungstage (Mittwoch, 7.02.2018 – Dienstag, 20.03) und darin untergeordneten kleinen Kapiteln eingeteilt. Je nach Ermittlungsstand gibt es kleine Rückblicke in das Entführungsjahr 2002. Somit gelingt es der Autorin wieder, den Leser an das Buch zu fesseln.

Schweden ist bekannt für seine ruhige und wunderschön Landschaft. Das Cover mit der winterlichen Seelandschaft passt sowohl in dieser Hinsicht als auch aufgrund der Wichtigkeit des Sees in der Geschichte sehr gut als Cover. Der Leseeinstieg ist außerdem sehr gut gelungen und ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Wer selbst oft in Skandinavien Urlaub macht, kennt das Gefühl des knarrenden Holzes wohl nur zu gut. Das geschilderte Privatleben der Ermittler lockert das Buch auf. Ich finde gut, dass über die zerbrochenen Beziehungen von Tess Hjalmarsson und der wachsenden Freundschaft mit Marie berichtet wird. Wer auf eine eindeutige Auflösung des Falles hofft, sollte seine Erwartungen runterschrauben. Leider bleiben am Ende einige Fragen bezüglich Vorgehensweisen beim Verhör und Motive offen. Es scheint so, als müsse das Buch schnell zu Ende gehen. Durch die Serie Cold Case weiß ich, wie schwer es ist, schon vergessene Fälle wieder aufzunehmen. Vielleicht hat sich die Autorin etwas dabei gedacht. Demnach kann man darüber hinweglesen.

Zwar ist Thriller etwas zu übertrieben, aber die sympatische Ermittlerin löst trotzdem gleich zwei verzwickte Kriminalfälle. Ich freue mich schon auf den zweiten Fall von Tess Hjalmarsson und dem Team des COLD CASE. Auf jeden Fall empfehle ich den Thriller beim nächsten Skandinavenurlaub bei jedem im Gepäck!

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Der vielversprechende Auftakt zu einer neuen Thrillerreihe?

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"Cold Case - Das verschwundene Mädchen" ist das Thriller-Debut von Tina Frennstedt, die sich als Kriminalreporterin in Schweden schon einen Namen gemacht hat. Die Autorin hat somit beste Voraussetzungen ...

"Cold Case - Das verschwundene Mädchen" ist das Thriller-Debut von Tina Frennstedt, die sich als Kriminalreporterin in Schweden schon einen Namen gemacht hat. Die Autorin hat somit beste Voraussetzungen für spannende und authentische Thriller-Lektüre.
Und spannend geht es auch los: Eine Frau wird in ihrem Haus angegriffen, verfolgt, vergewaltigt und getötet. Durch einen weiteren Vorfall wird klar, dass es sich bei dem Mörder um einen Serientäter handelt, der Jahre zuvor schon im benachbarten Dänemark die Polizei beschäftigt hat, genannt Valby-Mann, außerdem gibt es Hinweise auf einen 16 Jahre alten, nicht aufgeklärten Vermisstenfall.
Hier kommt das Cold-Case-Team um Tess Hjalmarsson ins Spiel.

Wie hängen die beiden Fälle zusammen?

Die Ermittlungsarbeit ist zäh und zieht sich hin. Die einzelnen Personen des Teams bekommen nach und nach Konturen und der Schreibstil ist flüssig und baut eine gewisse Spannung auf. Allerdings lässt diese im Vergleich zur spektakulären Anfangsszene nach, trotz eingestreuter "Action-Szenen", und auch die Auflösung lässt zu wünschen übrig. Schade.
Die Autorin hätte gut daran getan, sich für einen der beiden Fälle, den des verschwundenen Mädchens oder den aktuellen Fall des Serientäters, in der Gewichtung zu entscheiden und sie nicht parallel laufen zu lassen.

Positiv sind zu vermerken, wie schon erwähnt, der Erzählstil und die Gestaltung der Hauptfiguren des Ermittlerteams. Dies lässt trotz alledem auf eine gelungene Fortsetzung der Reihe hoffen.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Cold Case – der Erste Fall für Tess – eine Reihe mit Potential nach oben!!!

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Ein Serienmörder ist nach Jahren der Ruhe zurück und lauert Frauen früh morgens in ihren Häusern auf, überfällt und tötet sie und verwindet wieder ohne eine jegliche Spur zu hinterlassen. Doch eines Tages ...


Ein Serienmörder ist nach Jahren der Ruhe zurück und lauert Frauen früh morgens in ihren Häusern auf, überfällt und tötet sie und verwindet wieder ohne eine jegliche Spur zu hinterlassen. Doch eines Tages macht er einen Fehler. An einem Tatort hat er DNA-Spuren hinterlassen, die auf einen alten Vermisstenfall aus dem Jahre 2002 hinweisen. Das ruft Tess Hjalmarsson mit ihrem Cold Case Team auf den Plan und rollt nochmals die Ermittlungen von damals auf. Hängt das spurlose Verschwinden der jungen Annika tatsächlich mit den aktuellen Serienmorden zusammen, oder ist es nur eine (un)glückliche Verknüpfung von Ereignissen?
Durch das Hineinwerfen direkt in die Story mit dem Prolog und dem sich daraus entwickelnden Fall samt der Rückblicke ins Jahr 2002 zu dem Cold Case Fall von Annika, brauchte die Story keinen langen Anlauf, was ich sehr begrüße. Die ungemein dichte und spannende Atmosphäre in den ersten Zeiten fangen einem beim Lesen sofort ein. Als Leser gefangen in 2 Zeiten, die mit der Zeit, mit jeder gelesen Seite immer mehr zu einem Ziel führen, erleben wir sowohl das Geschehen als auch die Ermittlungen sehr gut mit. Leider wird diesen Ermittlungen stellenweise durch ein wenig zu viel Privatleben der Ermittler das Tempo genommen. Trotzdem schafft es die Autorin durch die platzierten Cliffhanger, die Spannung aufrecht zu erhalten.

Ich finde den Schreibstil sehr angenehm und verleitet einen immer weiterzulesen. Die gelegentlichen witzigen Sprüche von Tess Kollegin und die stetig zunehmenden Infos über die handelnden Charakteren lassen Sympathien immer mehr wachsen, sodass ich von Seite zu Seite immer mehr mit dem Ermittler-Team mitfiebere und das Geschehen weiter mitverfolgen möchte. Eine tolle Idee finde ich zudem, dass vorne auf den ersten Seiten eine gezeichnete Landkarte ist um sich orientieren zu können und im hinteren Teil des Buches eine kleine Zusammenstellung des Cold Case Teams samt ein paar Infos.

Nach dem Lesen muss ich rückblickend leider sagen, dass mir das gewisse Etwas an der Story fehlte. Das Buch war gut, aber nicht überragend und für mich definitiv kein Thriller, sondern ein Krimi, da einfach die Action, der Thrill an sich gefehlt hat um ein Page-Turner zu werden. Es war mehr die eigene Neugierde, die einem zum Weiterlesen verleitet hat.
Da ich viele skandinavische Bücher lese, hab ich auch eine gewisse Erwartung an sie und diese Erwartung wurde leider nur zum Teil erfüllt.
ABER: das Team um Tess mit all seinen Stärken, Schwächen, Charaktereigenschaften ist absolut sympathisch, die Idee mit den Cold Case Fällen ist super und ich würde sagen, da ist absolut noch Potential nach oben. Von daher bin ich sehr auf das nächste Frühjahr gespannt, wenn der 2. Teil herauskommt und gebe der Autorin und ihrem Schaffen definitiv noch eine 2. Chance =)

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Eine sehr spannende Story!

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Meinung

Ich hatte unglaublich viel Lust dazu, wieder einmal einen richtig guten Thriller zu lesen. Denn tatsächlich lese ich Thriller kaum und habe bisher auch noch nicht so viele gelesen, mag das Genre ...

Meinung

Ich hatte unglaublich viel Lust dazu, wieder einmal einen richtig guten Thriller zu lesen. Denn tatsächlich lese ich Thriller kaum und habe bisher auch noch nicht so viele gelesen, mag das Genre aber eigentlich ganz gern und gelegentlich habe ich dann auch große Lust dazu, einen zu lesen. Da kam mir das neue Buch "Cold Case - Das verschwundene Mädchen" von Tina Frennstedt sehr gelegen. Der Klappentext sprach mich auf Anhieb an, sodass ich direkt wusste, dieses Buch soll es werden, diesen Thriller möchte ich unbedingt lesen. Als das Buch ankam, musste ich also direkt mit dem Lesen anfangen und freute mich riesig auf die Story.

Das Cover versprach einen rasanten und düsteren Thriller. Dieses strahlt Bedrücktheit und Enge aus. Es besitzt irgendwie eine geheimnisvolle Seite und es gab mir bereits das richtige Gefühl, um mit dem Lesen der Geschichte zu beginnen. Es wurde also genau richtig gestaltet und passte einfach wahnsinnig gut zur Geschichte, die ebenfalls sehr düster ist.

Als ich mit dem Lesen anfing, war ich also bereits in der perfekten Stimmung für das Buch. Da kam mir der Schreibstil wirklich entgegen, der zwar leicht zu lesen war, aber überaus viel Spannung besaß. Die Autorin Tina Frennstedt hat ein Händchen dafür, Spannung aufzubauen und fesselnd zu schreiben. Es gab kaum eine Seite, die nicht in irgend einer Art und Weise spannend war. Langatmige oder langweilige Stellen konnte ich nicht sonderlich finden, sodass ich wirklich überrascht wurde.

Die Story um die ermordeten Frauen war sehr spannend und interessant. Es beginnt eine rasante Ermittlung, die einen Vermisstenfall umfasst, der mit den Serienmorden an den verschiedenen Frauen zutun haben könnte. Doch gibt es dort wirklich Parallelen und können diese Fälle so aufgedeckt und gelöst werden? Die Expertin und Protagonistin Tess Hjalmarsson ermittelt und möchte den Fall aufdecken. Wird sie es schaffen?

Tatsächlich hört sich die Story rund um den Serienmörder nicht nur spannend an, sie ist einfach gewaltig und wahnsinnig stark. Ich las wie gebannt und konnte nicht aufhören. Ich wollte einfach unbedingt erfahren, wie die Geschichte ausgehen würde.

Die Expertin Tess Hjalmarsson war mir auf Anhieb sympathisch und ich mochte sie sehr. Ich wollte, dass sie den Vermisstenfall aus der Vergangenheit aufdecken kann und den Täter findet. Ihre Arbeit konnte mich direkt überzeugen und sie als Figur besaß einen starken Charakter.

Wie die Geschichte ausgeht, kann ich natürlich nicht verraten. Das Ende war jedoch würdig für dieses Buch und gefiel mir ziemlich gut.

Fazit

Nachdem ich wirklich Lust auf einen neuen Thriller hatte, las ich diesen hier mit großer Begeisterung. Auf Anhieb konnte mich das Buch von Autorin Tina Frennstedt überzeugen und fesseln. Hinter jeder Ecke lauerte eine Gefahr oder eine Spur. Die Ermittlungen waren zum Greifen nahe und unglaublich spannend, wie die gesamte Geschichte. Ein Thriller, der mich gänzlich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Kein Thriller - eher ein solider, gut durchdachter Krimi

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Auf den Roman bin ich in der Verlagsvorschau der Bastei Lübbe gestoßen und wurde sofort vom spannenden Klapptext und dem reißerischen Cover gefesselt. Was aber als "Spannung pur von Schwedens neuer Top-Thrillerautorin" ...

Auf den Roman bin ich in der Verlagsvorschau der Bastei Lübbe gestoßen und wurde sofort vom spannenden Klapptext und dem reißerischen Cover gefesselt. Was aber als "Spannung pur von Schwedens neuer Top-Thrillerautorin" angekündet war, liest sich eher wie ein zwar solider aber etwas langatmiger Kriminalroman und von Thriller-Atmosphäre ist hier nicht viel zu spüren. Nichtdestotrotz legt die eigentliche Kriminaljournalistin mit ihrem Debüt eine spannende Verbindung aus "Cold Case" und "Hot Case" vor und macht mit ihrem klaren Stil und ihren interessanten Protagonisten Lust auf mehr.

Das Cover sticht vor allem wegen der geschickten Farbgebung und des dominanten Titels ins Auge. Das Motiv - ein See, Wald und Himmel - kann erst nach dem Lesen des Buches klar dem Inhalt zugeordnet werden, regt jedoch schon beim vorherigen Betrachten die Fantasie an. Durch die dunkle, blaustichige Farbgebung wird die düstere Atmosphäre im stürmischen Winter Schwedens und das "Cold" im Titel hervorgehoben während die roten Akzente im Untertitel, Autorenname, der Schattierung und dem Boot den blutigen "Hot Case" teil repräsentieren. Besonders hilfreich sind auch die kleine Karte von Südschweden sowie das grobe Personenverzeichnis in den Leselaschen. Anstatt von Kapiteln sind die Geschehnisse nach Tagen eingeteilt während die einzelnen Abschnitte ohne Überschrift oder Nummerierung starten. Insgesamt also eine wirklich runde Gestaltung.

Ebenso spannend, wie es der Klappentext verspricht, beginnt dieser Thriller mit einer jungen Mutter, die alleine in den frühen Morgenstunden des Orkantiefs Rut gegen einen vermummten Täter um ihr Leben kämpft. Wer jedoch hofft, in diesem Tempo und mit dieser Intensität auf Verbrecherjagd zu gehen und gleichzeitig in die Wirrungen eines alten Falls einzutauchen, hat nicht die Rechnung mit Tina Frennstedt gemacht. Sie zieht es vor, zuerst ihr Cold Case- Team, ihre Protagonistin und die Gegend ausführlich vorzustellen, wodurch Handlung und Spannung sehr schnell wieder abfallen. Das erste Drittel wird vor allem auf die Einführung verwendet und wird danach vom aktiven Fall beherrscht: ein dänischer Serienvergewaltiger und -mörder der nach dem Ort seines ersten Verbrechens als "Valby-Mann" bezeichnet wird taucht nach jahrelanger Inaktivität an der Küste Südschwedens auf. Da der Täter schon seit Jahren von der dänischen Polizei erfolglos gesucht wird, tauchen auch unter der Ermittlung von Tess und ihrem Team keine neuen Spuren auf. Erst als der Valby-Mann abgelenkt einen Fehler macht und einen Fingerabdruck hinterlässt, kann Tess seine Fährte aufnehmen … und die führt sie direkt zu einem weiteren, als abschließbar geltenden Fall, der sie schon seit langem beschäftigt: das Verschwinden der jungen Annika...

Relativ bald wird klar, dass der aktuelle Fall um den Valby-Mann vor allem dazu dient, für Spannung zu sorgen während auf einer tieferen Ebene die Geschehnisse von damals wieder aufgerollt werden. Wie es einem Cold-Case-Fall oft gemein ist, stehen alte Ermittlungsfehler, mittlerweile verstorbene Zeugen, verwischte Spuren und verjährte Kleinstrafen dem Team im Weg und die Suche nach neuen Hinweisen erweist sich als alles andere als leicht. Auch wenn dieser Handlungsstrang deutlich weniger rasant anläuft als der aktuellere, hat mich das "Damals" sofort mehr gepackt, da ich den Fall um den Valby-Mann als etwas über konstruiert wahrnahm. Von dem her fand ich es sehr schade, dass die Autorin nicht, wie es der Titel impliziert, ihren Hauptfokus auf den Cold Case Fall gelegt hat sondern sich in vielen Teilen vor allem auf den "Tempomacher" im Hier und Jetzt fokussiert. Lange Zeit habe ich dann wenigstens aus einen spannenden Zusammenhang zwischen den zwei Handlungssträngen gehofft - dass die Verbindung beider Fälle im Endeffekt geradezu banal ist, ist eine weitere Sache, die mich ein wenig enttäuscht hat.

Besser noch als der aktuelle Fall konnte das Wetter der Atmosphäre einheizen. Der wütende Sturm Rut und der erbarmungslose schwedische Winter passen sehr gut zum Fall und kreieren eine eher bedrückte Stimmung. Definitiv ein kluger Schachzug der Autorin, die ansonsten eher geradlinig und ohne große stilistische Mittel schreibt. Ihre Sprache ist auch in der Übersetzung sehr zielstrebig und klar verständlich, sodass man gut den nüchternen Stil einer Journalistin herauslesen kann. Das steht jedoch ein wenig ihrer eigenen Protagonistin im Weg, der ich trotz vieler Informationen nicht wirklich nahe gekommen bin. Ganz im Gegenteil: die vielen persönlichen Probleme und Hintergründe der Ermittlerin wirkten sogar kontraproduktiv indem sie das Tempo immer wieder ausbremsten und die Aufmerksamkeit vom Fall ablenkten. Natürlich will man zu Beginn einer Krimi-Reihe die Ermittler kennenlernen, aber hier kamen viele Informationen vor, die man auch zu einem späteren Zeitpunkt hätte erwähnen können da sie weder zum Verständnis der Person noch zum Vorankommen im Fall beitragen. Sehr schön fand ich jedoch die Darstellung der Nebencharaktere im Annika-Fall. Vor allem die Perspektive von Annikas Mutter Anita, die immer wieder eine Stimme bekommt, ist sehr einfühlsam und mit teilweise mehr Tiefgang geschildert als die Protagonistin.

Spannend ist auch, dass gegen Ende immer wieder Rückblenden aus dem Jahre 2002 eingeschoben werden. Hier erfahren wir die Nacht von Annikas Verschwinden aus ihrer Ich-Perspektive oder aus der Sicht von einigen Zeugen, was Stück für Stück offenbart, was damals wirklich passiert ist. So sind wir den Ermittlern oft einen kleinen Schritt voraus und können bis zum Ende miträtseln, wer es gewesen ist. Auch wenn sich am Ende nicht alle meiner Ideen und Theorien als richtig erwiesen haben, war ich sehr zufrieden mit der Auflösung. Denn am Ende ergeben alle kleinen Andeutungen geschickt zusammen ein überraschendes aber stimmiges Gesamtbild, während außerhalb des Falles genügend Anknüpfungspunkte und Probleme für die Fortsetzung verbleiben. Auch wenn mir für einen Thriller deutlich Spannung und Atmosphäre gefehlt haben und ich den Roman also eher als Krimi verorten würde, habe ich fest vor, mich auch der Fortsetzung zu widmen und bin schon sehr gespannt, auf welche alten Geheimnisse Tess und ihr Team dann stoßen.



Fazit:

Liebhaber Skandinavischer Kriminalromane werden bekommen, was sie sich erhoffen: ein solider, gut durchdachter Krimi mit vielen Irrwegen, Finten und einer überraschenden Auflösung. Wer aber auf einen atmosphärischen Thriller hofft, wird hier enttäuscht werden - um durchgehend spannend zu sein ist das Privatleben der Figuren zu weit ausgerollt und der "Tempomacher" wirkt zu konstruiert.

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