Cover-Bild Zeit aus Glas
Band 2 der Reihe "Die große Seidenstadt-Saga"
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 14.06.2019
  • ISBN: 9783746634999
Ulrike Renk

Zeit aus Glas

Das Schicksal einer Familie

Zerbrechliches Glück.

1938: Nach der Pogromnacht ist im Leben von Ruth und ihrer Familie nichts mehr, wie es war. Die Übergriffe lasten schwer auf ihnen und ihren Freunden. Wer kann, verlässt die Heimat, um den immer massiveren Anfeindungen zu entgehen. Auch die Meyers bemühen sich um Visa, doch die Chancen, das Land schnell verlassen zu können, stehen schlecht. Vor allem wollen sie eines: als Familie zusammenbleiben. Dann passiert, wovor sich alle gefürchtet haben: Ruths Vater wird verhaftet. Ruth sieht keine andere Möglichkeit, als auf eigene Faust zu versuchen, ins Ausland zu kommen: Nur so, glaubt sie, ihren Vater und ihre Familie retten zu können …

Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2019

Zeit aus Glas

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Zeit aus Glas, von Ulrike Renk

Cover:
Passend zur Reihe und mit hohem Erkennungswert.

Inhalt:
1938. Nach der Pogromnacht in Krefeld ist das Leben von Ruth und ihrer jüdischen Familie nur noch ein Scherbenhaufen. ...

Zeit aus Glas, von Ulrike Renk

Cover:
Passend zur Reihe und mit hohem Erkennungswert.

Inhalt:
1938. Nach der Pogromnacht in Krefeld ist das Leben von Ruth und ihrer jüdischen Familie nur noch ein Scherbenhaufen.
Überall geht die Angst um, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wird immer größer.
Ruth ist immer mehr auf sich alleine gestellt.
Wird sie diesen Weg gehen können?

Meine Meinung:
Dies ist der zweite Teil der Erfolgs-Sage „Das Schicksal einer Familie“ und schließt nahtlos an den ersten Teil „Jahre aus Seide“ an, und der mich sofort wieder in seinen Bann gezogen hat.
Hier muss ich nun ausnahmsweise mal sagen, es ist äußerst sinnvoll, den ersten Teil gelesen zu haben um ganz in die Geschichte eintauchen zu können.
Ich habe dies getan und es war für mich, als wäre nie eine Pause dazwischen gewesen.

Die Gefühle, werden wieder so intensiv erzählt, dass ich die Denk- und Handlungsweise, vor allem von Ruth, voll nachempfinden kann und mit ihr fühle, grüble, überlege, hoffe und handle. Die Angst, die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, nicht zu wissen was noch kommt, welcher Weg wohl der richtige ist, ist zum greifen nahe und das ganze Buch über präsent.

Ruth ist so eine starke Persönlichkeit, dabei ist sie gerade mal 17 Jahre alt, sie zwingt sich, zu funktionieren. Das wird sehr gut rübergebracht.

Ja in dieser Zeit wurde vielen Kindern und Jugendlichen Ihre Kindheit gestohlen. Sie mussten einfach funktionieren und erwachsen werden.

Die Spannung wird auch während des ganzen Buches hoch gehalten und reißt bis zum Schluss nicht ab.

Das Nachwort ist auch wieder sehr eindringlich und sehr wichtig.

Auch wenn das Buch nun zu Ende ist, und ich voller Ungeduld auf den nächsten Teil warte, so tue ich dies doch gerne, denn ich weiß welches Herzblut die Autorin in jeden einzelnen Teil dieser Geschichte steckt und das Ergebnis ist dann bestimmt wieder einzigartig, phänomenal.

Autorin:
Ulrike Renk, geb. 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie (und ihren Hunden) in Krefeld.

Mein Fazit:
Ein Lesehighlight!
Ich tauche so tief in das Leben und die Emotionen von Ruth ein, dass ich mit ihr lebe, bange, hoffe und weine.
Ein atmosphärischer Roman, der auf historischen Tatsachen beruht.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Erschütternd & bedrückend

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„Zeit aus Glas: Das Schicksal einer Familie“ ist der zweite Band der Seidenstadt-Saga-Trilogie von der Autorin Ulrike Renk und schließt nahtlos an den ersten Band an.

Krefeld 1938: Nach der Reichskristallnacht ...

„Zeit aus Glas: Das Schicksal einer Familie“ ist der zweite Band der Seidenstadt-Saga-Trilogie von der Autorin Ulrike Renk und schließt nahtlos an den ersten Band an.

Krefeld 1938: Nach der Reichskristallnacht werden die Lebensumstände für die Familie Meyer und die anderen jüdischen Familien immer schwieriger. Ihr Umfeld ist zerstört, ihr Eigentum wird ihnen genommen und wer kann, flieht ins Ausland. Obwohl die Familie Meyer eigentlich zusammen bleiben möchte, sieht sie irgendwann keinen anderen Ausweg mehr und die älteste Tochter Ruth versucht alleine wegzukommen, um ihre Familie nachzuholen.

Die Geschichte von Ruth und ihrer Familie ist keine Fiktion, sondern beruht auf Tatsachen. Die Familie Meyer hat damals in Krefeld gelebt und es handelt sich um wahre Begebenheiten. Auch wenn die historischen Ereignisse bekannt sind, versteht es die Autorin durch ihren lebendigen und flüssigen Schreibstil zu fesseln. Man merkt wie gründlich sie recherchiert hat, wodurch das Schicksal der Charaktere noch erschütternder und bedrückender ist als bei einem fiktiven Roman. Ich habe während des Lesens mit Ruth gebangt und gehofft und war immer wieder entsetzt über die Grausamkeiten, die die Nazis den Juden angetan haben.

Ruth ist eine starke junge Frau, die durch die Umstände früh erwachsen werden musste. Ihren Mut und ihre Entschlossenheit kann ich nur bewundern.

Da es sich um den zweiten Band handelt, bleibt das Ende offen und ich kann es kaum erwarten den dritten Teil zu lesen, um mehr über das Schicksal der Familie Meyer zu erfahren.

Mit ihrem interessanten Nachwort rundet die Autorin das Buch sehr gut ab und ich kann das Buch nur empfehlen – ein erschütterndes Zeitzeugnis aus einer grausamen Zeit vor der man nicht die Augen verschließen kann.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Das schwierige Leben der Familie Meyer

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Die jüdische Familie Meyer hat es in dieser Zeit nicht wirklich leicht. Ständig muss sie mit Repressalien rechen und ihr Leben wird immer mehr eingeschränkt. Einfache Kinobesuche oder Tanzveranstaltungen ...

Die jüdische Familie Meyer hat es in dieser Zeit nicht wirklich leicht. Ständig muss sie mit Repressalien rechen und ihr Leben wird immer mehr eingeschränkt. Einfache Kinobesuche oder Tanzveranstaltungen sind für sie tabu. Doch ihr Leben zerbricht endgültig, als in der Reichskristallnacht ihr Haus schwer verwüstet wird. Die Wasserleitungen wurden aus der Wand gerissen, alle Fensterscheiben eingeschlagen, die Bilder, die Mutter Martha so wichtig waren, zerstört. Nur durch einen glücklichen Zufall war die Familie in dieser Nacht bei Freunden untergekommen und so konnten alle ihr Leben retten. Ein Gesetz gebot ihnen, dass Haus innerhalb von 14 Tagen wieder so bewohnbar zu machen, damit es unter Wert an eine arische Familie verkauft werden kann. Ein fast unmögliches Unterfangen, doch viele ihrer Freunde packen mit an. Die Familie ahnt langsam was in der nächsten Zeit weiter auf sie zukommen wird. Ihre Ausreisegenehmigung für die USA ist frühestens in 3 Jahren gültig, doch bis zum Jahr 1941 wollen und können sie nicht warten. Ruth, die älteste Tochter versucht alles um die Familie doch noch zu retten und versucht es auf eigene Faust.


Zeit aus Glas ist mittlerweile der 2. Band der Seidenstadt-Saga. Schon der 1. Band Jahre aus Seide konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Die Autorin Ulrike Renk versteht es meisterlich den Leser sofort in ihren Bann zu ziehen. Mit einer Lebendigkeit beschreibt sie den Alltag der jüdischen Gemeinde, wie das Leben immer mehr eingeschränkt wird, wie schwierig alles von Tag zu Tag wird. Als Leser fühlt und leidet man mehr als einmal mit, immer mit dem Hintergedanken, dass es diese Familie wirklich gab und alles mehr oder weniger genauso erleben musste. Mit gutem Gewissen kann ich sowohl für Band 1 und Band 2 eine absolute Leseempfehlung aussprechen und freue mich jetzt schon auf den 3. Band Tage des Lichts, der Anfang nächstes Jahr erscheinen wird

Veröffentlicht am 07.07.2019

Auch der 2. Band erschütternd und bewegend

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Band 1 endete mit der Progromnacht und in Band 2 beginnt mit der gleich anschließenden Zeit. Das Haus von Familie Meyer wurde verwüstet und sie mussten sich notgedrungen trennen und sind getrennt untergekommen. ...

Band 1 endete mit der Progromnacht und in Band 2 beginnt mit der gleich anschließenden Zeit. Das Haus von Familie Meyer wurde verwüstet und sie mussten sich notgedrungen trennen und sind getrennt untergekommen. Die 17jährige Ruth beweist in der nachfolgenden Zeit wieder ihren Mut und ihre Stärke. Mutter Martha hingegen ist verzweifelt, verbittert, voll mit Hass, Wut, Trauer und bricht schlussendlich zusammen . Es gibt ständig neue Gesetze und Auflagen, die der jüdischen Bevölkerung das Leben noch schwerer machen. In der jüdischen Bevölkerung tragen sich die meisten mit dem Gedanken an Flucht, nur diese ist teuer und die Nazis lassen sich die Ausreise mit viel Geld bezahlen. Das einzig positive ist, daß sie sich auf die Freundschaft der früheren Chauffeursehepaar Aretz und deren Kindern verlassen können. Von Freund Helmuth erhält Ruth einen Tipp, daß Aushilfen in England gesucht werden. Sie glaubt, daß von dort aus die Chancen höher sind, ihre Familie zu retten. Vater Meyer wird verhaftet, verurteilt und muß binnen 24 Stunden eine Besuchserlaubnis vorweisen oder er wird in ein Konzentrationslager verlegt. Und wiederum ist es Ruth, die mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln kämpft.


Im vorliegenden zweiten Band spürt der Leser in jeder Zeile die Tragweite der neuen Gesetze. Durch Ruth Meyers Tagebuch als Basis für diesen Roman, werden die Geschehnisse besonders erschütternd und berührend. Der Leser wird durch diese realistische Beschreibung förmlich mit hineinkatapultiert in die Geschehnisse und umso bewegender und deprimierender ist sie und jedem muß klar sein, daß diese sich wirklich niemals wiederholen dürfen und alles dafür getan werden muß! Die Autorin klärt in ihrem Nachwort über Wahrheit und Fiktion auf. Aufgrund der Thematik ist dies kein Wohlfühlbuch, aber der angenehme und auch durchdringende Schreibstil der Autorin, hat mich das Buch erst nach dem Ende wieder aus der Hand legen lassen. Den Titel des 2. Bandes fand ich sehr gut gewählt und passend.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und jetzt heißt es warten auf den letzten Band der Trilogie. Von mir gibt es für diesen Band auch wieder eine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 07.07.2019

Nach den Novemberpogromen ist für die jüdische Familie Meyer nichts wie zuvor

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Im November 1938 hat die jüdische Familie Meyer in Krefeld die Pogromnacht unverletzt überstanden, während viele andere verletzt, verhaftet oder gar getötet wurden. Doch ihr Haus wurde von den Nationalsozialisten ...

Im November 1938 hat die jüdische Familie Meyer in Krefeld die Pogromnacht unverletzt überstanden, während viele andere verletzt, verhaftet oder gar getötet wurden. Doch ihr Haus wurde von den Nationalsozialisten völlig verwüstet und jetzt müssen sie die Schäden selbst schnellstmöglich beheben. Ruth und ihre Schwester Ilse konnten vorübergehend bei den Aretz’, Freunden der Familie, unterkommen. Sie helfen ihrem Vater bei den Aufräumarbeiten, während ihre Mutter Symptome eines Nervenzusammenbruchs zeigt. Die Familie hat Ausreisegenehmigungen für die USA erhalten, doch aufgrund der begrenzten Aufnahmequoten müssen sie noch rund drei Jahre warten. Kann man diese Zeit in einem Land überstehen, in dem die Repressalien immer schlimmer werden und ein Krieg zunehmend wahrscheinlich wird?

Der erste Teil der Seidenstadt-Saga endete mit den Novemberpogromen des Jahres 1938. Die Familie Meyer hat ihr Haus rechtzeitig verlassen und konnte so eine Begegnung mit den Nationalsozialisten vermeiden. Der zweite Teil beschäftigt sich intensiv mit den Tagen danach. Man packt an und beginnt, Schäden zu beseitigen. Doch nichts fühlt sich mehr so an wie zuvor.

Einfühlsam und eindrücklich schildert die Autorin die Gefühle von Ruth beim Anblick der Verwüstung. Die Siebzehnjährige will stark sein, vor allem für ihre kleine Schwester. Doch Angst, Verzweiflung und Ungewissheit nehmen stetig zu. Ihre Mutter Martha geht es psychisch immer schlechter und die Familie versucht, ihr schrittweise das ganze Ausmaß der Katastrophe zu erklären.

Als die Trilogie angekündigt wurde war das zweite Buch mit dem Hinweis versehen, dass es um Ruths Ausreise geht. Im Klappentext wird das jetzt nur ganz am Ende erwähnt. Hier wurde scheinbar noch einmal umgeplant. Die ersten 350 von insgesamt 470 Seiten spielen in den Wochen nach den Pogromen. So intensiv und wichtig gegen das Vergessen diese Schilderungen sind, für mich wiederholte sich der Gesprächsinhalt zu oft: Eine Ausreise in die USA ist erst in drei Jahren möglich, das einst von Mutter Martha schön eingerichtete Haus ist verloren, man wagt den gefährlichen Schmuggel von Wertgegenständen außer Landes und Ruth hadert mit der Frage, ob sie das Land im ersten Schritt allein verlassen soll.

Mit einem Sprung in den April 1939 kommen schließlich viele Dinge in Bewegung und konnten mich so packen, dass ich diesen letzten Teil des Buches in einem Rutsch gelesen habe. Hier gab es viele spannende und hoffnungsvoll stimmende Momente sowie überraschende Hilfsbereitschaft (fast) Fremder. Dennoch bleibt die Gesamtlage höchst angespannt und ich werde den dritten und letzten Teil auf jeden Fall lesen, um zu erfahren, was aus Ruth und ihrer Familie geworden ist. Auch wenn dieser zweite Teil Längen hatte ist die Reihe für mich eine lesenswerte Auseinandersetzung mit dem Schicksal einer jüdischen Familie aus Krefeld zur Zeit des Nationalsozialismus, die auf wahren Begebenheiten beruht.