Thalamus

Im Buch begleiten wir Timo, der nach einem Motorradunfall und einer Hirnoperation in einer Rehaklinik ist. Timo kann zunächst nicht sprechen und auch nicht richtig laufen, sodass es ihm sehr schwer fällt, sich mitzuteilen. Ich konnte aber auch ohne große Worte seinerseits gut mit ihm fühlen und habe sehr schnell Sympathie und Empathie ihm gegenüber aufbauen können. Seine Gedanken sind sehr fein gezeichnet und beschrieben. Dadurch war ich ihm sehr nah, während die anderen Charaktere eher blass blieben. Als Timo herausfindet, dass nachts in der Rehaklinik merkwürdige Dinge passieren, kann er keine Ruhe bewahren, sondern macht sich auf die Suche nach den Ursachen der ungewöhnlichen Vorkommnisse. Dabei begibt er sich mehrmals akut in Gefahr. Gleichzeitig ist es für ihn sehr gruselig, was mit seinem Körper passiert, wofür er jedoch keine plausible Erklärung findet.

"Da vorne war eine Tür. Er würde klopfen und mit Handzeichen signalisieren, dass jemand mit ihm kommen sollte. Je näher er kam, desto langsamer wurde er. Nicht absichtlich, es passierte irgendwie ... von selbst. Etwas in ihm sträubte sich, auf das Zimmer zuzugehen, der Versuch tat beinahe körperlich weh. Timo wich dem unangenehmen Gefühl aus, ging an der Tür vorbei - und ihm war sofort wohler." (S.160)

Da es Timo Angst macht, was mit ihm und anderen Patienten passiert, kommt er bei seiner Suche nach der Lösung schnell in einen Strudel aus Ereignissen und Verstrickungen, über die ich jetzt aus Spoilergefahr nichts sagen möchte.

Nur eines war mir während des ganzen Buches klar: Auch wenn es eher in die Kategorie Jugendbuch fällt, so habe ich als Erwachsene es dennoch sehr gern gelesen. Während des ganzen Buches war für mich ausreichend gleichbleibende Spannung da, und auch als es gegen Ende schon sehr biologisch/medizinisch wurde, habe ich interessiert weiter gelesen. Was mir gefehlt hat, ist sicherlich der eine oder andere Cliffhanger, die waren mir definitiv zu selten vorhanden. Ein kleiner Überraschungseffekt oder eine unvorhersehbare Wendung wären auch schön gewesen. So wirkte alles ein wenig zu konstruiert und vorhersehbar.

Auf Grund des flüssigen und leicht verständlichen Schreibstils konnte ich das Buch quasi in einem Rutsch durchlesen.

Fazit: Ein solider Jugendthriller mit ausreichend Spannungen, jedoch ohne große Überraschungsmomente. Ich empfehle das Buch Lesern, die gern mal zu einem Jugendbuch greifen, sowie Poznanski Fans, die bereits ihre anderen Bücher mochten, denn mit diesem hier werden sie auf keinen Fall enttäuscht werden.

(Recensio Online)

Thalamus von URSULA POZNANSKI aus dem Löwe Verlag 16,95 €

Inhalt

Timo hat einen Unfall mit seinem Roller. Er ist auf dem Weg zu seiner Freundin um ihr ein selbstgemachtes Geschenk zu bringen. Gerade ein halbes Jahr sind sie zusammen. An diesem Tag regnet es sehr und er hat es deshalb eilig zu ihr zu kommen.
Ein Traktor fährt vor ihm und er will unbedingt vorbei. Er fährt und ... ein Auto biegt falsch ab. Er kann den Aufprall nicht mehr verhindern.

Als er wach wird befindet er sich im Krankenhaus und nichts ist wie früher. Sein Körper gehorcht ihm nicht und vor allem nicht seine Stimme.

Recht schnell kommt er in die Reha Klinik Markwaldhof. Hier werden vor allem Traumapatienten betreut. Allerdings hat er hier das Gefühl irgendwas geht nicht mit rechten Dingen vor.

Warum kann er nachts Dinge, die tagsüber nicht gehen .... Wo kommen diese Fähigkeiten her?

Persönliche Meinung

Das war mein erstes Buch von Ursula Poznanski. Ich muss sagen, ich bin sehr begeistert. Schon das Cover hat mich total begeistert. Ich musste das Buch einfach kaufen. Und die Geschichte hat mich auch umgehauen. Von der ersten Seite an mega spannend. Ich konnte das Buch kaum weglegen. Immer musste ich wissen, was gleich noch passiert. Obwohl es sich um ein Jugendbuch handelt und ich lange schon erwachsen bin, findet ich es klasse. Es hat mich mehr gefesselt, als manch Thriller für Erwachsene. DIe Art wie sie schreibt ist einfach toll. Es fühlt sich an, als wäre man mit dabei.

Ich kann hier eine mega Kaufempfehlung aussprechen. Für Junge Leute, wie auch für Erwachsene. 5*****

Für Timo fängt es schon mal schlimm an, er hatte einen schlimmen Unfall und kann sich noch kaum bewegen. Reden kann er gar nicht und das ist etwas, das ihn immer wieder an seine Grenzen zu führen droht. Denn er er kann sich seiner Umwelt so kaum mitteilen und das obwohl er bereits nach kurzer Zeit schon ein paar ungewöhnliche Entdeckungen macht. So ist zum Beispiel einer seiner Mitbewohner tagsüber nahezu regungslos, läuft nachts aber problemlos durchs Haus und droht Timo sogar mit Mord.


Das alles, eingepackt ins Setting des Markwaldhofes lässt beim Lesen schon ein leicht bedrückendes Gefühl aufkommen. Man fiebert mit Timo mit, leidet mit als seine Sprachversuche beginnen und wünscht ihm auch sonst, das alles gut wird. Danach sieht es nämlich nicht immer aus. Dazu kommt, das sich sehr bald zeigt, das es in der Klinik nicht ganz so unschuldig zugeht als es den Anschein hat. Spannung ist auf jeden Fall genug vorhanden. Ich persönlich konnte das Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen. Viel zu gespannt war ich darauf was mit Timo passiert und wie es auch mit seinen Freunden weitergeht.


Zu den Charakteren. Timo ist trotz seiner Einschränkung alles andere als hilflos. Er wirkte auf mich eher wie jemand der es gewohnt ist, für die Dinge zu kämpfen die er für wichtig erachtet. Und genau das tut er in dem Buch, auch wenn er dabei immer wieder an seine Grenzen stößt. Das hat mir an ihm wirklich gut gefallen. Carl mit "C" fand ich liebenswert und auch gleich sympathisch. Er hat zwar auch kein leichtes Los aber muntert mit seiner humorvollen Art immer wieder alle auf. Aber auch die Nebencharaktere wie Magnus, Mona und Co fand ich gut getroffen.


Zum Schreibstil kann ich nur sagen- toll. Sehr flüssig und einfach zu lesen.Es gab zwar sehr viele Spezialbegriffe aus der Medizin/Forschung, aber das tat der Lesebarkeit keinen Abbruch. Das Thema das Frau Poznanski aufgegriffen hat ist spannend und hochaktuell. Was hier noch laut Autorin Zukunftsmusik ist, wird sicher in ein paar Jahren möglich sein.

Für mich eines der Besten Poznanski Bücher bisher. Es ist spannend, aufwühlend mit einer sehr interessanten Thematik und tollen Charakteren. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und hätte am liebsten gleich eine ganze Thalamus- Buchreihe. Mir hat es super gefallen. Leseempfehlung an alle Poznanski Fans und die es noch werden wollen, es lohnt sich.

Ich war Anfangs etwas skeptisch wegen dem hohen Preis. Habe dann aber mit meinen Freundinnen zusammen gekauft.
Und es war eine meiner Besten Entscheidungen im August :)
Ich konnte es nicht mehr weglegen ich wollte unbedingt wissen was mit Timo und den anderen Jungs passiert ist.
Und ich wurde nicht enttäuscht.


Klare LESE-EMPFEHLUNG von mir :)