Cover-Bild Runa
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 24.08.2015
  • ISBN: 9783809026525
Vera Buck

Runa

Roman
"Man kam nicht her, um zu genesen, sondern um zu sterben."

Paris 1884. In der neurologischen Abteilung der Salpêtrière-Klinik führt Dr. Charcot Experimente mit hysterischen Patientinnen durch. Seine Hypnosevorführungen locken Besucher aus ganz Europa an; wie ein Magier lässt der Nervenarzt die Frauen vor seinem Publikum tanzen. Dann aber wird Runa in die Anstalt eingeliefert, ein kleines Mädchen, das all seinen Behandlungsmethoden trotzt. Jori Hell, ein Schweizer Medizinstudent, wittert seine Chance, an den ersehnten Doktortitel zu gelangen, und schlägt das bis dahin Undenkbare vor. Als erster Mediziner will er den Wahnsinn aus dem Gehirn einer Patientin fortschneiden. Was er nicht ahnt: Runa hat mysteriöse Botschaften in der ganzen Stadt hinterlassen, auf die auch andere längst aufmerksam geworden sind. Und sie kennt Joris dunkelstes Geheimnis …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2020

Verläuft sich im Mittelteil etwas

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Runa von VeraBuck fing richtig klasse an! Es war mega interessant und weckte solch eine Wucht an Emotionen, dass mir manchmal nur noch zum Verkriechen zumute war 😭🤬🤢
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Es ist wirklich schockierend, wie ...

Runa von

VeraBuck fing richtig klasse an! Es war mega interessant und weckte solch eine Wucht an Emotionen, dass mir manchmal nur noch zum Verkriechen zumute war 😭🤬🤢
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Es ist wirklich schockierend, wie schnell man als Frau früher als geisteskrank abgestempelt wurde... Ganz zuschweigen vom Umgang mit diesen Frauen - einfach widerlich! 😡
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Allerdings zog sich das Buch in der Mitte sehr, es war mir generell zu unstrukturiert. Die wechselnden Perspektiven ohne Überschrift und Zeitangaben haben es einem manchmal echt schwer gemacht alles in die richtige Reihenfolge zu bringen. Ausserdem hätte man einiges im Mittelteil kürzer fassen können 😅
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Trotzdem konnte das Ende nochmal einiges aufwerten. Es wurde wieder richtig spannend und interessant, man konnte sogar teils etwas mitfiebern. Auch die Auflösung war, für meinen Geschmack, sinnig und gut konstruiert und vorallem zeitgemäß für einen Roman mit historischem Hintergrund 👍🏻
Bewertung: ⭐⭐⭐💫/5 Sterne

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Veröffentlicht am 06.08.2018

Geschichte der Nervenkrankheiten

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Das Buch handelt von einer französischen Nervenheilanstalt in den 1880er Jahren. Der Langzeitstudent Jori will endlich seine Doktorarbeit in Angriff nehmen und hat sich dafür ausgerechnet das kleine Mädchen ...

Das Buch handelt von einer französischen Nervenheilanstalt in den 1880er Jahren. Der Langzeitstudent Jori will endlich seine Doktorarbeit in Angriff nehmen und hat sich dafür ausgerechnet das kleine Mädchen Runa ausgesucht, die auf jede Art einfach anders und unheimlich ist.
Ich muss ehrlich zugeben, ich wollte das Buch gerne lesen, weil ich auf der einen Seite die Geschichte der Medizin erstaunlich finde, aber auf der anderen Seite auch erschreckend, wie die Anfänge waren. Vieles von dem kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
Ich hatte einige kleine Probleme, in die Geschichte rein zu kommen. Es zeigt zwei Erzählstränge, einmal den Studenten Jori und dann den ehemaligen Ermittler Leqoc. Beides scheint anfangs nicht zusammen zu passen, doch die Verbindungen knüpfen sich langsam während dem Fortlauf.
Dann gab es sehr viele medizinische Fachbegriffe, was es teils ein bisschen schwer gemacht hat. Auch nach bestimmten Behandlungsmethoden und dem entsprechenden Equipment musste ich erstmal googeln, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen. Die Autorin versucht dass wirklich gut zu erklären und rüber zu bringen, aber bei manchen Dingen braucht man einfach auch mal ein Bild dazu.
Trotz allem war ich teilweise schockiert, mit welch brutalen Mitteln hier versucht wurde, die Frauen zu heilen, zumal die Doktoren von ihrer Behandlung sehr überzeugt waren.
Positiv fand ich die Entwicklung von Jori, er hat immer mehr Bezug zu Runa gefunden und beginnt bestimmte Behandlungen in Frage zu stellen.
Ein sehr interessanter Roman, der ein bisschen in die Geschichte der Medizin blicken lässt, aber auch froh macht, dass es heutzutage so fortgeschritten ist.

Veröffentlicht am 12.01.2018

toll!

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Dieses Buch ist keine leichte Kost, darüber sollte man sich im Klaren sein, auch wenn es sich um eine fiktionale Geschichte handelt, beruht sie doch auf vielen Ereignissen, die sich so ähnlich zugetragen ...

Dieses Buch ist keine leichte Kost, darüber sollte man sich im Klaren sein, auch wenn es sich um eine fiktionale Geschichte handelt, beruht sie doch auf vielen Ereignissen, die sich so ähnlich zugetragen haben. Die Psychiatrie, wie die Medizin im Generellen, hat viele dunkle Aspekte in ihrer Geschichte. Ich habe im Rahmen meines Studiums viel Zeit auf der Psychiatrie verbracht, weshalb ich das Buch auch für einige Zeit pausiert habe.
So nach diesem kleinem Disclaimer, erstmal weiter zur Rezension.

Die Geschichte besteht aus 3 Haupthandlungssträgen, die alle miteinander verwoben sind, wie sehr erfährt man allerdings ganz am Ende des Buches.
Da wäre Jori, ein schweizer Medizinstudent, der in nach Frankreich geht, um unter dem berühmten Charcot zu promovieren, und dann mit seiner Doktorarbeit in die Schweiz zurück zukehren. Außerdem hofft er, Heilung für Pauline zu finden. Pauline ist Pauls, Joris bester Freund, Schwester, und sie ist ebenfalls Geisteskrank - dennoch ist Jori in sie verliebt.
Dann gibt es Runa, ein kleines Mädchen von ca 7 Jahren, dass plötzlich in der Klinik auftaucht, sie ist geisteskrank, und Charcot stellt sie bei einer seiner Vorlesungen vor, und Jori behauptet vor vollem Auditorium er könne den Wahnsinn aus ihrem Gehirn fort schneiden.

Außerdem gibt es den Chorknaben Maxime, der erst später dazustößt, aber wichtig für die Handlung ist, und der ehemalige Kommissar Legoq, der sich für einen Verbrecher hält, und Runa auf der Spur ist.

Vorweg möchte ich sagen, dass ich wirklich umgehauen war, wie unglaublich genau und penibel die Autorin für dieses Buch recherchiert haben muss, denn es ist voll mit vielen medizinischen Begriffen, und dennoch wird nicht einfach mit Wörtern um sich geschmissen, nur um diese zu verwenden.
Das Buch hat eine Genauigkeit, die mich verblüfft und sehr positiv überrascht hat.
Trotz der vielen Fachbegriffe kann man das Buch sehr flüssig lesen, und den Inhalt voll genießen.
Bis sich die Spannungskurve aufgebaut hat, hat es allerings etwas gedauert, was mich aber nicht gestört hat, da die Autorin sehr genau auf alle Umstände und die Leben der Beteiligten eingeht.

Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist wie die Handlungsstränge nach und nach zu einander geführt haben, und die Details und die Schrecklichkeiten nach und nach aufgedeckt wurden.
Auch Jori finde ich einen sehr sehr tollen Hauptcharakter, er kommt an die Klinik mit dem Hochmut vieler Studenten, alles zu können - den Erfolg statt der Patienten sehend, und trotzdem hat er ein Gewissen, ein Gewissen aber nicht zwingend ein Rückgrad, doch auch das entwicklet sich nach und nach. Am Ende des Buches ist er zwar kein "Superheld", und auch keiner der komplett für sich selbst einstehen kann, aber jemand der nicht für jede Ungerechtigkeit zu haben ist.

Leider muss ich sagen, dass mich das Ende unglaublich enttäuscht hat. Weshalb kann ich schwer sagen, ohne jemanden zu spoilern, Mir blieben einfach viele Dinge zu offen, und unklar. Trotzdem hat mir das Buch sehr sehr gut gefallen.






Es fällt mir unglaublich schwer dieses Buch zu bewerten, da ich die ersten 520 Seiten das Gefühl hatte die Geschichte hätte das Potential zu einem meiner Lieblingsbücher zu werden. Leider hat mir das Ende so gar nicht gefallen. Dennoch ist es eine unglaubliche Erzählung über die dunkeln Abgründe der Medizin, die so toll recherchiert wurde, das man fast denkt man wäre dabei.
3-4 Sterne

Veröffentlicht am 05.08.2017

Ganz anders als erwartet

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„Runa“ ist ein Buch, das lange Zeit auf meiner Wunschliste stand. Der Klappentext verspricht eine dunkle und spannende Geschichte rund um ein kleines Mädchen namens Runa. Schon auf den ersten Seiten begann ...

„Runa“ ist ein Buch, das lange Zeit auf meiner Wunschliste stand. Der Klappentext verspricht eine dunkle und spannende Geschichte rund um ein kleines Mädchen namens Runa. Schon auf den ersten Seiten begann ich allerdings zu ahnen, dass Runa anders wie man aufgrund des Titels und des Klappentextes meinen könnte, nicht die Protagonistin der Geschichte ist – im Gegenteil: Sie erscheint erst im späteren Verlauf der Geschichte auf der Bildfläche.

Im Mittelpunkt von „Runa“ steht der Medizinstudent Jori Hell, der an der Salpêtrière-Klinik seinen Doktor machen möchte, um dann seiner kranken Freundin Pauline helfen zu können. Jori war mir zwar nicht durchgehend sympathisch, trotzdem hat es dir Autorin aber irgendwie geschafft, dass ich mit ihm mitfiebere. Was er alles auf sich nimmt, um Pauline zu helfen, ist beachtenswert, allerdings verliert er dabei oft das Wesentliche aus den Augen und geht zeitweise mit Scheuklappen durch die Welt, was mich ziemlich an ihm gestört hat. Andererseits ist Jori aber auch ein Charakter mit Entwicklungspotenzial, was die Autorin auch definitiv ausnutzt.

Die Geschichte wird zwischendurch allerdings immer wieder auch aus anderen Perspektiven erzählt – unter anderem aus der eines ehemaligen Polizisten, der sich mittlerweile selbst zum Verbrecher ernannt hat, oder auch aus der eines Jungen, der den größten Teil seiner Zeit damit verbringt, seine Leidenschaft für die Poesie vor seinem Vater zu verbergen. Der Wechsel der Perspektiven hat mich zu Beginn des Buches ziemlich verwirrt, was dann aber im Laufe der Geschichte deutlich besser wurde, als ich die einzelnen Perspektiven zuordnen konnte.

Besonders beeindruckt hat mich an dem Buch, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht und die Autorin sehr viel Recherchearbeit geleistet hat. So wurden im neunzehnten Jahrhundert in der französischen Salpêtrière-Klinik unter der Leitung von Dr. Charcot tatsächlich Frauen mit Hysterie behandelt. Der Einblick in die Behandlungsmethoden und den Klinikalltag ist dabei so interessant wie erschreckend. Ich hatte vor dem Lesen dieses Buches überhaupt gar kein Hintergrundwissen über die ganze Thematik und empfinde das Buch schon alleine deshalb als eine Bereicherung.

Kritisieren muss ich, dass sich die Geschichte für mich ungemein in die Länge gezogen hat. Durch die vielen unterschiedlichen Perspektiven erhält man natürlich einen umfassenden Blick auf das Geschehen, jedoch ist die Geschichte für meinen Geschmack einfach nicht dicht genug erzählt. Zwischendrin kommt es immer wieder zu Längen, die für einen deutlichen Abfall der Spannung sorgen. Einige Seiten weniger hätten der Geschichte in diesem Hinblick sicher nicht geschadet.

Gut gefallen hat mir die Entwicklung der Storyline. Die verschiedenen Sichtweisen sind meiner Meinung nach mit einzelnen Puzzleteilen vergleichbar, die zusammen nach und nach ein Gesamtbild ergeben. Vera Buck ist es gelungen, die einzelnen Perspektiven auf geschickte Art und Weise miteinander zu verknüpfen, sodass alle gemeinsam schließlich zum Höhepunkt der Geschichte führen.

Das Ende des Buches war definitiv der spannendste Teil der Geschichte, jedoch auch der unausgereifteste. Während die Autorin im restlichen Teil des Buches nicht vor Längen zurückschreckt, wirkt es so, als wäre für das Ende nicht mehr genug Platz übrig gewesen. Insgesamt bleiben einfach viel zu viele Fragen offen. Besonders über Runas Vergangenheit, aber auch über ihre gegenwärtige Situation hätte ich mir noch viel mehr Informationen gewünscht. Generell bleibt sie im Laufe der Geschichte relativ blass und ungreifbar, was ich sehr schade finde, da der Titel des Buches etwas andere erwarten lässt.

Fazit
Vera Buck hat mit „Runa“ einen aufwendig recherchierten Roman geschrieben, der dem Leser jede Menge Wissen über die Behandlung von sogenannten „Hysterikerinnen“ hinter den Mauern der französischen Salpêtrière-Klinik im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert liefert. Die Geschichte rund um das kleine Mädchen Runa beinhaltet jede Menge Spannung, steht jedoch, anders als der Titel des Buches vermuten lässt, leider nicht im Mittelpunkt des Romans.
Meine beiden größten Kritikpunkt beziehen sich auf die Längen innerhalb der Geschichte, die einen wirklichen Spannungsaufbau leider immer wieder verhindert haben, und auf das für mich unbefriedigende Ende.
Begeistern konnte mich hingegen, wie geschickt die Autorin die einzelnen Perspektiven miteinander verwoben hat, wodurch die Storyline besonders zum Ende hin sehr interessant wurde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zwiespältig

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Es fällt mir sehr schwer eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, denn selten hat mich ein Buch so polarisiert wie dieser historischer Roman um den Medizinstudenten Jori und das sonderbare Mädchen ...


Es fällt mir sehr schwer eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, denn selten hat mich ein Buch so polarisiert wie dieser historischer Roman um den Medizinstudenten Jori und das sonderbare Mädchen Runa.
Die Handlung ist im Jahr 1884 in der Pariser Klinik Salpêtrière, einer Anstalt für psychisch kranke Frauen, angesiedelt. Jori möchte unter dem berühmten Nervenarzt Professor Charcot promovieren, auch um seiner psychisch kranken Freundin Pauline mit seinen Forschungsergebnissen zu helfen. Sein Ziel ist es, die Krankheit aus dem Gehirn "wegzuschneiden".
Als die kleine Runa in die Klinik kommt, an der sämtliche gängigen Behandlungsmethoden fehlschlagen, scheint sie die perfekte Versuchsperson zu sein...
Viele der im Roman vorkommenden Personen sind historisch belegte Persönlichkeiten und auch die beschriebenen Behandlungsmethoden und medizinisch-wissenschaftlichen Forschungen haben tatsächlich so stattgefunden.
Hier hat Vera Buck sehr genau und detailreich recherchiert und historische Fakten geschickt in die fiktive Geschichte um Runa und Jori eingebaut.
Das ist aus rein wissenschaftlicher Sicht durchaus sehr interessant, denn viele der damals gewonnenen Erkenntnisse sind auch heute noch gültig, allerdings sind die beschriebenen Experimente an den Kranken aus unserer heutiger Sicht äußerst grausam und menschenverachtend. Hier geht die Autorin schon sehr ins Detail.
Für mich war das phasenweise wirklich schwer zu ertragen und nur dem außergewöhnlichen Erzähltalent der Autorin ist es zu verdanken, dass ich das Buch nicht zur Seite gelegt habe.
Auch über den etwas verworrenen Beginn des Romans hat mir der tolle Schreibstil hinweggeholfen. In der zweiten Hälfte des Buches wird es richtig spannend und die vielen losen Fäden laufen zusammen und bilden ein logisches Ende.

Fazit: Dieser Debütroman ist etwas Besonderes und überzeugt vor allem durch seinen außergewöhnlich mitreißenden Sprachstil. Die Story ist intelligent konstruiert, der medizinisch-wissenschaftliche Hintergrund gut recherchiert und in die Handlung integriert.
Aber: Viele Szenen im Buch sind äußerst grausam und nichts für zarte Gemüter.
Bei der Vorstellung was damals im Namen der Wissenschaft mit den bedauerlichen Patientinnen angestellt wurde, kann man sich nur mit Grausen abwenden. Für mich hätte es hier etwas weniger detailliert sein können und daher mache ich Abstriche bei der Bewertung.