Cover-Bild Für immer ist die längste Zeit
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 21.03.2018
  • ISBN: 9783810524799
Abby Fabiaschi

Für immer ist die längste Zeit

Roman
Barbara Christ (Übersetzer)

»Ein absolut unvergesslicher Roman, der dich zum Lachen und zum Weinen bringt. Und danach willst du gleich die eigenen Lieben umarmen.«
Kristin Harmel

Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie - ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten Ehemann Brady - herab. Ohne Maddy sind sie schon in einfachen Dingen der Alltagsorganisation überfordert. Jetzt drohen sie an der Frage nach dem Warum zu zerbrechen.
Maddy muss etwas tun. Doch ihre Möglichkeiten der Einflussnahme aus dem Jenseits sind begrenzt - sie ist ja auch neu hier.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2018

Ein tolles Buch!

0

Dieses Buch gefällt mir sehr! Ein schöner Schreibstil, ein tolles Cover und mal eine andere, sehr abwechslungsreiche Story. Das Thema ist sehr berührend - ich habe ja irgendwie die ganze Zeit erwartet, ...

Dieses Buch gefällt mir sehr! Ein schöner Schreibstil, ein tolles Cover und mal eine andere, sehr abwechslungsreiche Story. Das Thema ist sehr berührend - ich habe ja irgendwie die ganze Zeit erwartet, dass rauskommt, dass es doch kein Selbstmord war, sondern ein Unfall..
Der Schreibstil und die verschiedenen Sichtweisen machen das Buch auch sehr schnell noch persönlicher. Man weiß nie, was einen erwartet, nur das Grundkonzept steht. Maddy sucht eine Zukunft für ihre Familie, und ist irgendwie immer noch da - und das, obwohl sie eigentlich tot ist. Ich finde Eve als Person toll, die Charaktere sind aber alle gut geschrieben. Ich kann mich am besten mit Eve in Verbindung bringen, vor allem, weil Maddy tot ist, und ich das ganze Buch lang daran gezweifelt habe, warum und wieso.
Eine Erfahrung, die jeder unbedingt selbst machen sollte.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Regt zum Nachdenken an

0

Maddy ist tot. Doch irgendwie hängt sie zwischen den Welten fest, denn sie kann nicht unverrichteter Dinge gehen. Ihre pubertierende Tochter muss auf den Weg gebracht werden und ihr trauernder Ehemann ...

Maddy ist tot. Doch irgendwie hängt sie zwischen den Welten fest, denn sie kann nicht unverrichteter Dinge gehen. Ihre pubertierende Tochter muss auf den Weg gebracht werden und ihr trauernder Ehemann muss lernen wieder glücklich zu sein. Nur gut, dass Maddy die Fäden in der Hand hat

Ich muss ehrlich sagen, das Cover finde ich ein wenig irreführend. Mit den Schmetterlingen und den Blumen lässt es einen heiteren Roman vermuten und manch einer würde überrascht sein, wie es am Ende wirklich ist.

Ich wusste nicht worauf ich mich bei diesem Buch einlasse, oder was ich davon erwarten soll.
Bücher mit dem Thema Tod oder Selbstmord und Krankheit schlagen mir eher auf den Magen und wenn es geht, mache ich einen großen Bogen darum.
Dieses hier hat mich aber irgendwie neugierig gemacht. Und es hat mich auch gleich von Anfang an gefesselt, denn der unterschwellige Sarkasmus und die Nachdenklichen Passagen haben mir sehr gut gefallen.
Einerseits mochte ich, dass das Thema Tod nicht nur als eine Tragödie dargestellt wird, sondern durchaus auch mit Humor gesehen werden kann.
Die Charaktere haben bei mir gemischte Gefühle ausgelöst.
Maddy hat mir von Anfang an gefallen, denn ihr Sarkasmus und ihre Führsorge haben etwas in mir ausgelöst.
Sie ist eigentlich genau das, was man von einer perfekten Mutter erwartet: liebevoll aber streng, konservativ aber tolerant.
Eve kam mir am Anfang ein wenig egoistisch und arrogant vor, so böse das jetzt auch klingen mag, in Anbetracht dessen, dass sie grade ihre Mutter verloren hat.
Sie hat aber im Verlauf der Geschichte eine riesige Entwicklung durchgemacht und mich von Kapitel zu Kapitel immer mehr für sich gewonnen.
Mit Brady hatte ich die meisten Probleme. Ich fand ihn zu Beginn unglaublich anstrengend und fand, dass er es sich dann doch ein wenig zu einfach macht.
Aber auch er hat sich positiv entwickelt, auch wenn er hin und wieder mal zwei Schritte rückwärts gemacht hat.
Schlussendlich war ich einfach froh, dass Vater und Tochter sich wegen dieser Tragödie nicht haben auseinanderbringen lassen.
Besonders gut haben mir die vielen Weisheiten und Ratschläge gefallen, die überall gestreut wurden. Denn obwohl das ein fiktiver Roman ist, steckt doch ziemlich viel Wahrheit drin.

Fazit: Ein sehr gelungener Roman, der für mich Lehrbuch und Denkanstoß zugleich ist. Er hat mich gelehrt Dankbarer zu sein und auch die kleinen Dinge zu schätzen, nichts für selbstverständlich zu halten. Und es hat mich dazu angeregt darüber nachzudenken wie ich mich meinen Mitmenschen, vor Allem meiner Familie, gegenüber verhalte, und was ich daran ändern kann, um ihnen zu zeigen, was sie mir bedeuten! Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 06.03.2018

Humorvoll und tiefsinnig

0

Nach ihrem Tod versucht Maddy das Schicksal ihrer Tochter Eve und ihres Mannes Brady in die richtigen Bahnen zu lenken, was sich auf Grund deren starken Charaktere und ihrer tiefen Trauer nicht immer leicht ...

Nach ihrem Tod versucht Maddy das Schicksal ihrer Tochter Eve und ihres Mannes Brady in die richtigen Bahnen zu lenken, was sich auf Grund deren starken Charaktere und ihrer tiefen Trauer nicht immer leicht doch meistens humorvoll gestaltet. Die Autorin Abby Fabiaschi geht dabei sehr klug, teilweise Weise, humorvoll aber niemals albern vor. Der Erzählstrang wird abwechselnd aus drei Perspektiven erzählt. Es gibt jedoch keine Wiederholungen oder schwierigen Zeitsprünge. Der Lesefluß wird so also niemals unterbrochen oder zäh. Auch emotional schafft es Fabiaschi, den Leser mitzunehmen. Ein Mitgefühl für die Familie wächst und ein tiefes Verständnis für deren Verhalten macht sich breit. Zugegebener Maßen hatte ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten Zugang zur Geschichte zu finden, aber dran bleiben lohnt sich, auch wenn die " Auflösung" am Schluß für mich hätte nicht sein müssen.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Von Verlust, Schuld und Neuanfängen

0

Maddy ist tot. Ganz weg ist sie aber nicht, sie ist noch da und möchte ihrer Familie helfen, ihre Trauer zu überwinden. Ihr Ehemann Brady und die sechzehnjährige Tochter Eve können nicht glauben, dass ...

Maddy ist tot. Ganz weg ist sie aber nicht, sie ist noch da und möchte ihrer Familie helfen, ihre Trauer zu überwinden. Ihr Ehemann Brady und die sechzehnjährige Tochter Eve können nicht glauben, dass Madeline Selbstmord begangen hat, denn sie haben nie bemerkt, dass Maddy unglücklich gewesen wäre. Sind sie vielleicht selbst Schuld an ihrem Tod? Welche Dinge, haben sie falsch gemacht, dass Maddy sich so entschieden hat?

Protagonisten
Wie ein Geist erscheint Maddy in diesem Buch, hat ihre eigene Perspektive und kann ihrer Familie manchmal kleine Gedanken mitteilen. Diese Fähigkeit nutzt sie, um ihnen über die Trauer hinweg zu helfen und sie bei einem Leben ohne sie zu unterstützen. Sie möchte zum Beispiel eine liebe und geduldige neue Frau für ihren Mann finden und die beiden zusammenführen.
Man merkt, dass sie eine schlaue und direkte Person ist, aber nicht vorlaut oder unhöflich. In den Erinnerungen ist sie erfrischend ehrlich und geht oft lässig mit komischen Fragen oder fiesen Leuten um. Außerdem gibt sie sich viel Mühe, um es ihrer Familie möglichst angenehm zu machen und ihre Tochter zu einer ebenfalls intelligenten und toleranten Person zu erziehen. Ich kann eigentlich schon sagen, dass Maddy mein Lieblingscharakter ist.

Eve ist ein sehr intelligentes junges Mädchen, vor allem Maddy sieht sie so. Ich kann nicht genau sagen, ob es der stolze Blick einer Mutter ist oder Realität. Im Moment ist sie ja in Trauer, darum wirkt sie oft eher zynisch und desillusioniert. Sie ist im Moment sehr unzufrieden mit ihrem bisherigen Leben, weil sie glaubt, alles falsch gemacht zu haben, sei es der Umgang mit ihrer Mutter oder die Wahl ihrer Freunde. Sie sehnt sich nach einem Neuanfang und möchte mehr Aufmerksamkeit von ihrem Vater.

Bisher hat Brady nicht zu viel Zeit mit seiner Familie verbracht, sondern sich immer auf seine Arbeit konzentriert. Oft hatte die Arbeit für ihn Vorrang vor Zeit mit der Familie, die ihm manchmal eher wie Pflicht statt Vergnügen vorkam. Nun versteht er die Welt nicht mehr, weiß aber auch nicht, was er tun soll, nun, da seine Lebenspartnerin fort ist. Wie kann er die Lücke füllen, die sie hinterlassen hat, sowohl in der Familie als auch in seinem Herzen? Er ist oft etwas ungeduldig, aggressiv und leicht reizbar, in seiner Trauer noch mehr, aber man kann es ihm nicht wirklich übel nehmen, weil er sich dann wirklich Mühe gibt, es seiner Tochter angenehmer zu machen. Aber auch sich selbst.

Rory, die Frau, die Maddy für Brady ausgesucht hat, mochte ich auch sehr gerne. Sie ist eine sehr liebe und geduldige Grundschullehrerin, die ihre eigenen Gewichte zu tragen hat. Sie hat es irgendwie geschafft, immer das richtige zu sagen und jedem Moment ihre persönliche Note zu geben.

Handlung und Schreibstil
Das Buch ist voller Selbstvorwürfe, aber auch voller Erkenntnis, die darauf folgt. Eve und Brady fragen sich ständig, ob sie nicht gut genug waren. Sie sehen die Dinge nun mit ganz anderen Augen und wundern und ärgern sich, dass sie das nicht schon früher bemerkt haben. Sie waren nicht aufmerksam, haben manches nicht ernst genommen oder nun banal erscheinenden Dingen Priorität gegeben. Sie haben Maddys Verhalten immer als selbstverständlich gesehen, obwohl sie sich viel Mühe gab.

Die Botschaft, die ich mitgenommen habe, ist: Gib den Menschen die Wertschätzung, die sie verdienen. Sehe nichts als selbstverständlich an. Jeder Moment ist wertvoll und manchmal hat man nicht noch eine Chance, um einen Fehler wiedergutzumachen.

Zwar haben wir Maddy quasi als Geist Dinge beeinflussen, aber trotzdem ist das kein Fantasybuch oder so ähnlich. Ich denke, das ganze ist eher symbolisch gemeint, dass die geliebten Menschen der Person wissen, dass seine Präsenz noch da ist. Die Autorin nennt es in einem Interview am Ende des Buches die bestimmt Verbindung, die man auch noch dann verspürt, wenn der Mensch nicht mehr da ist.

Ansonsten haben wir die drei Perspektiven von Maddy, Eve und Brady, in dieser Reihenfolge in jedem Kapitel. Diese Auswahl fand ich sehr gut, denn sie bieten so ganz verschiedene Einblicke. Eine Frau und Mutter, die so viel für ihre Familie getan hat, ein Mädchen in der Pubertät, das ihr bisheriges Leben ziemlich sinnlos findet, und ein Mann und Vater, der sich Vorwürfe mach und nicht auch seine Tochter verlieren möchte. Sie alle empfinden gleich und doch ganz anders.

Fazit
Mir hat "Für immer ist die längste Zeit" sehr gut gefallen, hatte wirklich überzeugende und sympathische Charaktere und sehr schöne und tiefsinnige Passagen.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Schön traurig, aber auch voll mit Humor

0

Maddy, die Ehefrau von Brady und Mutter der siebzehnjährigen Eve ist vom Dach der Bibliothek gestürzt und schaut nun vom Himmel aus auf ihre Familie herab. Schnell merkt sie, dass sie auch von oben Einfluss ...

Maddy, die Ehefrau von Brady und Mutter der siebzehnjährigen Eve ist vom Dach der Bibliothek gestürzt und schaut nun vom Himmel aus auf ihre Familie herab. Schnell merkt sie, dass sie auch von oben Einfluss auf ihre Liebsten haben kann. Sie möchte, dass es den beiden wieder besser geht. Und vor allem, dass es eine neue Frau für die beiden gibt. Da kommt ihr die Grundschullehrerin Rory gerade recht.

Erzählt wird dieses Buch aus verschiedenen Perspektiven, jeweils in der Ich-Form. Jedes Kapitel ist in drei Abschnitte geteilt. Zunächst kommt Maddy zu Wort, dann Eve und zum Schluss Brady. Die Geschichte ist sehr traurig. Allerdings enthält sie auch viel schwarzen Humor, wodurch es manchmal etwas bissig wirkt. Vor allem Maddies Teil ist sehr unterhaltsam. Mit der Zeit wird auch Eve etwas bissiger. Aber das Buch ist auch sehr hoffnungsvoll. Als Leser erlebt man mit, wie die Hinterbliebenen langsam mit der Situation klar kommen und die Vergangenheit reflektieren.
Schön finde ich, das Maddy Tagebuch geführt hat und das Eve und Brady abwechselnd darin lesen. So erhält der Leser Einblicke in Maddies Gefühlswelt. Und merkt, wie unzufrieden sie war. Denn in ihren Passagen reflektiert und beeinflusst sie hauptsächlich das Handeln ihrer Lieben.
Eve wirkt für ihre siebzehn Jahre sehr erwachsen. Schon vor dem Tod ihrer Mutter. Sie ist recht intelligent und dies spiegelt sich in ihrem Charakter wider. Ich fand ihre Entwicklung in Laufe der ersten Monate nach dem Tod ihrer Mutter sehr schön anzusehen. Doch die größere Entwicklung macht definitiv Brady durch. Er erkennt endlich, dass er in den letzten Jahren zu einem Arbeitstier geworden ist und was ihm dadurch zu Hause entgangen ist. Anfangs war er mir sehr unsympathisch. Ein eigenbrötlerischer, trinkender, stänkernder Ekel. Doch mit seiner Entwicklung, entwickelte sich meinerseits eine Sympathie.
Die Darstellung der Charaktere war sehr realistisch, dass vor allem die Gefühle der Protagonisten im Fokus standen, fand ich hier gut. Als Leser erlebt man mit, wie sich Eve und Brady Vorwürfe machen und sich das Hirn zermartern, wieso Maddy gesprungen ist.
Der Schreibstil von Abby Fabiaschi gefällt mir sehr gut. Er ist leicht zu lesen und irgendwie hat er was Anziehendes an sich. Die Mischung aus traurig und humorvoll ist ihr sehr gut gelungen. Auch die teils bissigen und sarkastischen Einschübe waren wunderbar.

Ich hatte ein gutes Buch erwartet und war überrascht, wie gut es ist. Ich habe überhaupt nichts auszusetzten und fand vor allem das Ende sehr, sehr gut! Deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

Sehr gefallen hat mit folgender Satz (S. 340): „Wut ist bloß ein Anker, der dich daran hindert, voranzukommen.