Cover-Bild Royal Blue
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 01.04.2020
  • ISBN: 9783426526156
Casey McQuiston

Royal Blue

Roman | "Royal Blue ist ein riesiger Spaß. Es ist romantisch, sexy, witzig und aufregend. Ich habe jede Sekunde geliebt." Taylor Jenkins Reid
Hannah Brosch (Übersetzer)

Was wäre, wenn … Liebe die Welt verändern könnte?
Der Kronprinz und der Sohn der Präsidentin:
»Eine ›royal romance‹ wie ein Feuerwerk, in die du dich immer wieder Hals über Kopf verlieben möchtest.«
Entertainment Weekly

Als seine Mutter zur ersten Präsidentin der USA gewählt wird, wird Alex Claremont-Diaz über Nacht zum Liebling der Nation: attraktiv, charismatisch, clever – ein Marketingtraum für das weiße Haus. Nur auf diplomatischer Ebene hapert es bei Alex leider ein wenig. Bei einem Staatsbesuch in England eskaliert Alexʼ schwelender Streit mit dem britischen Thronfolger Prinz Henry. Als die Medien davon Wind bekommen, verschlechtern sich die Beziehungen zwischen den USA und England rapide. Zur Schadensbegrenzung sollen die beiden jungen Männer medienwirksam ihre Versöhnung vortäuschen.
Doch was, wenn Alex und Henry dabei feststellen, dass zwischen ihnen eine Anziehung existiert, die über eine Freundschaft weit hinausgeht?
Plötzlich steht nicht nur die Wiederwahl von Alexʼ Mutter auf dem Spiel …

Die amerikanische Journalist*in und Autor*in Casey McQuiston hat mit »Red, White & Royal Blue« die Bestseller-Listen in den USA im Sturm erobert. Ihre Liebesgeschichte um Alex, den Sohn der amerikanischen Präsidentin, und Prinz Henry ist zu Herzen gehend romantisch und sprüht nur so vor positiver Energie.

»Es ist einfach großartig, in der Welt dieses Buches zu leben und sich vorzustellen, dass sie Wirklichkeit wird.« Vogue

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2020

Wunderschön, romantisch und ein Highlight

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Eine gelungene Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern, die eigentlich nur bisschen Spass miteinander haben wollen. Das daraus grosse Gefühle entstehen, damit haben wohl wede die beiden noch ich ...

Eine gelungene Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern, die eigentlich nur bisschen Spass miteinander haben wollen. Das daraus grosse Gefühle entstehen, damit haben wohl wede die beiden noch ich gerechnet. Denn die Geschichte beginnt relativ unspektakulär und ruhig. Wir lernen Alex, den Sohn der Präsidentin der USA, kennen. Ein sympathischer junger Mann, der sich mit viel Leidenschaft für seine Werte einsetzt. Die Treffen mit Prinz Henry sind jeweils leicht unterkühlt und man merkt die Autorin versucht eine ‘’Enemies to Lovers’’ -Geschichte zu konstruieren. Wirklich gelungen ist es ihr nicht, die Feindschaft ist lächerlich und ich hätte mir bedeutend mehr Humor erhofft. So lässt sich der Anfang zwar gut lesen, ist allerdings einige Seiten zu lang.

Ab dem ersten Kuss zwischen den beiden nimmt das Buch dann aber an Fahrt auf und die Geschichte wird unterhaltsamer. Der Mittelteil lebt nicht unbedingt von spektakulären Erlebnissen, sondern mehr von der Beziehung der beiden und wie sich aus einer Affäre eine Liebe entwickelt, die kompliziertes ist, als sie sein sollte. Zuerst wirkt es fast lächerlich, wie die beiden um die Welt fliegen, nur um sich körperlich nahe zu sein. Nach und nach spürt man dann jedoch, dass es um weit mehr als nur körperliche Nähe geht und das Lesen macht extrem viel Spass. Locker leicht geschrieben, mit der nötigen Mischung aus Romantik und Tiefe, denn Casey McQuiston hat nicht einfach eine queere Liebesgeschichte geschrieben. Ihre Protagonisten sind international bekannte Persönlichkeiten und während Alex Bisexualität für seine Partei und sein Land vielleicht nicht so ein Drama ist, so ist die Beziehung mit Prinz Henry ein Skandal. Einerseits aufgrund der internationalen Beziehung der beiden Staaten, andererseits weil in der britischen Familie ein öffentlich schwuler Prinz leider auch 2020 noch ein Problem darstellt. Auch wenn es schwierig ist zu verstehen, wie es den beiden geht und welche Tragweite ihre Liebe hat, so hat die Autorin es geschafft dem Buch gerade im letzten Drittel sehr viel Tiefe zu geben und das persönliche, aber auch öffentliche Dilemma darzustellen.

So überzeugt für mich vor allem die zweite Hälfte des Buches, denn da habe ich nicht nur die Emotionen der Protagonisten gespürt und auch die Nebenfiguren noch mehr ins Herz geschlossen, das Buch gewinnt an Tiefe, an einer gewissen Ernsthaftigkeit und schafft es trotzdem hoffnungsvoll zu bleiben.
Fazit

Royal Blue wirkt zuerst wie ein unterhaltsamer Liebesroman und das ist es zu einem grossen Teil auch. Aber die Autorin thematisiert auch ziemlich intensiv, welche Konsequenzen die Liebe zwischen Alex und Henry hat und kritisiert damit nicht nur ein veraltetes Mindsets, sondern auch Menschen, die das Gefühl haben, es sei ihre Angelegenheit, welche Sexualität jemand anderes hat. Eigentlich traurig, dass so etwas 2020 noch Teil einer Liebesgeschichte sein muss und dass es nicht einfach eine unterhaltsame, leicht trashige Liebesgeschichte zwischen einem Politikerinnen-Sohn und einem Prinz sein kann.

Das Buch hat extrem viel Spass beim Lesen gemacht und auch wenn ich mir bisschen mehr Humor und gerade zu Beginn ein paar Seiten weniger gewünscht hätte, vergebe ich 5 von 5 Sterne und kann das Buch allen empfehlen, die romantische Liebesgeschichten und Gesellschaftskritik mögen. Casey McQuiston hat mich positiv überrascht.

Ich danke dem Knaur Verlag für mein Exemplar und die Empfehlung!

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Veröffentlicht am 18.12.2020

Royal Blue

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Royal Blue ist ein super schönes Buch, dass die Probleme der eher „Verbotenen Liebe“ aufzeigt.
Alex ist der Präsidentinnensohn und Prinz Henry ein Mitglied des Königshauses von Großbritannien. Für Alex ...

Royal Blue ist ein super schönes Buch, dass die Probleme der eher „Verbotenen Liebe“ aufzeigt.
Alex ist der Präsidentinnensohn und Prinz Henry ein Mitglied des Königshauses von Großbritannien. Für Alex war Henry immer der Erzfeind. So kam es auch dazu, dass die beiden im Streit eine teure Hochzeitstorte zerstören.
Schnell wird ein Arrangement vereinbart, dass die beiden verpflichtet sich wie beste Freunde zu verhalten.

Man liest die Geschichte aus Alex Sicht, allerdings in der 3. Person. Mich hat es nicht gestört, denn der Schreibstil hat mir sehr gelegen.
Alex ist im Gegensatz zu Henry sarkastisch und sagt meistens was er denkt. Er hat schon Ziele vor Augen und versucht sie bestmöglich zu erreichen.
Henry ist eher zurückhaltend und verhält sich wie es sich der Krone gegenüber geziemt. Die beiden Kontraste wurden sehr gut rübergebracht und auch wiederum, dass die beiden sich genau deswegen brauchen.

Die Liebesgeschichte wurde meiner Meinung nach grandios rübergebracht. Es war nicht zu viel und nicht zu wenig. Es gab Drama, aber in einem Maße, wie es perfekt für die Geschichte war. In diesem Buch gibt es viele E-Mails zwischen den beiden die so schön und ehrlich geschrieben wurden.
So etwas habe ich bisher aus noch keinem New Adult Buch mitnehmen können.

Da die beiden fast die selben Probleme haben, Alex als Präsidentinnensohn und Henry als Prinz gibt es doch einige Gemeinsamkeiten und beide können sich gegenseitig verstehen.

Alex hat immer geglaubt hetero zu sein, bevor er seine Zuneigung zu Henry gemerkt hat. Diese Selbstfindungsphase ist sehr gut rüber gekommen und ein ernstes aber wichtiges Thema bei New Adult.
Ich fand es gut, wie jeder der Präsideninnenfamilie und andere Mitarbeiter hinter Alex standen und ihm den Rücken stärkten.
Henry ist wie es im Buch beschrieben wurde „stockschwul“ und auch hier wurden die Probleme aufgezeigt, denn wenn es nach dem Königshaus geht, hätte Henry einfach so tun sollen, als ob er hetero sei und seine wahren Empfindungen zurück stecken.

Tatsächlich fand ich die Arbeit am Wahlkampf und die Wiederwahl am Ende sehr interessant. Ich habe richtig mitgefiebert und hatte das Gefühl, dass ich dort neben Henry und Alex stehen würde.

Das Buch ist so schön und ich kann es allen empfehlen, die der Realität entfliehen wollen, sich auf zwei tolle Jungs einlassen wollen und eine doch sehr spannende Geschichte lesen wollen. Und vor allem sich die Frage stellen wollen:
Was bin ich bereit für die Liebe zu riskieren?

Von mir bekommt das Buch verdiente 5 Sterne!

Veröffentlicht am 18.12.2020

Absolut Perfek!

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Als Alex, der Sohn der Präsidentin der Vereinigten Staaten, bei einer britischen Prinzenhochzeit zusammen mit dem jüngsten und ziemlich arroganten, Prinzen in die Hochzeitstorte fällt, ist eines klar. ...

Als Alex, der Sohn der Präsidentin der Vereinigten Staaten, bei einer britischen Prinzenhochzeit zusammen mit dem jüngsten und ziemlich arroganten, Prinzen in die Hochzeitstorte fällt, ist eines klar. Die Sache muss ausgebügelt werden. Alex soll sich mit dem Prinzen treffen und den Anschein einer Freundschaft erwecken, denn weder das britische Königshaus noch die Präsidentin können sich eine offene Feindschaft zwischen zweier ihrer Familienmitglieder erlauben. Besonders nicht so kurz vor den Wahlen in den USA.
Doch als Alex sich öfters mit dem Prinzen trifft, erkennt er, dass unter dieser belanglosen und arrogant wirkenden Fassade ein ganz anderer Mensch steckt. Ein Mensch, zu dem er sich verdammt hingezogen fühlt. Doch kann eine Beziehung zwischen dem First Son und dem englischen Prinzen wirklich funktionieren?
Eine wunderschöne Geschichte über die grosse Liebe und dass diese immer einen Weg findet.

Ich fand das Buch der absolute Wahnsinn! Einmal gestartet konnte ich es kaum wieder aus der Hand legen. Schon lange habe ich nicht mehr so sehr mit einem Buch gelacht und geweint. Die Geschichte ging mir durch und durch.
Auch das Englisch hat nichts an der Tatsache geändert. Normalerweise machen mich englische Bücher beim Lesen etwas schneller müde, doch dieses Mal hat mich nichts davon abhalten können, die Geschichte in mich aufzusaugen.
Wir durften die Erzählung aus Alex’ Perspektive miterleben, was ich geliebt habe, denn erstens war Alex einfach ein wirklich toller Charakter und zweitens durften wir so auch mehr über seine Schwester June und die «Beinahe-Schwester» Nora erfahren. Sie beide haben einen grossen Teil zur Geschichte beigetragen und besonders Nora habe ich geliebt. Ihre direkte und sehr nüchterne Art hat mich öfters zum Lachen gebracht. Sie nahm definitiv kein Blatt vor den Mund.
Alex jedoch genauso wenig. Auch bei ihm mochte ich diese Eigenschaft sehr. Und im Kontrast zu dem eher zurückhaltenden Henry fand ich es gleich doppelt unterhaltsam. Das war vermutlich einer der Gründe, warum die Beiden so perfekt miteinander harmonierten. Sie waren teils recht gegensätzlich und zogen sich dabei an wie zwei stark geladene Magnete.
Ich habe bereits öfters gelesen, dass Leute Mühe mit den zu vielen Sexszenen hatten, was ich irgendwo schon verstehen kann. Mich hat es jedoch nicht weiter gestört. Die Szenen waren oft eher kurz, dafür voller Leidenschaft und Gefühl. Ist ja auch verständlich, wenn man bedenkt, wie selten sich Alex und Henry sehen konnten.
Da ich das Buch mit jemandem zusammen gelesen habe, möchte ich noch anmerken, dass sie nicht minderbegeistert davon war und wir beide zwischen den Abschnitten nur kurz darüber diskutiert haben, da wir sofort weiterlesen wollten.

Hier noch einige Zitate, die mir besonders gefallen haben (die Liste ist stark gekürzt. Ich habe alle paar Seiten wieder eine neue Stelle markiert und am Ende sind es viel zu viele Zitate geworden;)):

« Should I tell you that when we’re apart, your body comes back to me in dreams? That when I sleep, I see you, the di pof your waist, the freckle above your hip, and when I wake up in the morning, it feels like I’ve just been with you, the phantom touch of your hand on the back of my neck fresh and not imagined? »

« And then, inexplicably, you had the absolute audacity to love me back. »

« Alex makes a mental note to figure our which shadowy gay noble taught Henry all this and send the man a fruit basket. »

Um mal ein paar wenige zu nennen…

Fazit: Ein absolut umwerfendes Buch über eine mitreissende Liebesgeschichte voller Leidenschaft und Gefühl. Wirklich gut fand ich, dass die LGBTQ+ community thematisiert wurde und es nicht eine dieser Prinz-Prinzessin-0815-Liebesgeschichte war.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Leider gar nicht meine Geschichte..

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Wo fängt man am besten an, wenn man nicht weiß, wo man anfangen soll? Fallen wir heute mal mit der Tür ins Haus und beginnen mit der Kritik. Casey McQuiston hat einen, für mich, sehr unangenehmen, holprigen ...

Wo fängt man am besten an, wenn man nicht weiß, wo man anfangen soll? Fallen wir heute mal mit der Tür ins Haus und beginnen mit der Kritik. Casey McQuiston hat einen, für mich, sehr unangenehmen, holprigen und chaotischen Schreibstil, der jede Form von Bildhaftigkeit im Keim erstickt. Während die Dialoge zum Teil noch sehr schön zu verfolgen sind und von sowas wie Lebendigkeit zeugen, und auch die eMails größtenteils überzeugen, ist das Drumherum einfach unendlich schwierig zu verstehen. Die Sätze sind zu verschachtelt, transportieren alles in allem zu wenig und sind schlicht zu wirr und chaotisch, um dem Ganzen flüssig folgen zu können. Beschreibungen oder Details sucht man vergeblich – oder man stolpert darüber und vergisst sie sogleich wieder. Dadurch leidet im Grunde die ganze Geschichte, denn wenn man immer wieder gewaltsam aus dem Geschehen gerissen wird, verschwindet der Lesespaß, trotz womöglich guter Storyline ziemlich schnell. Die Greifbarkeit fehlt.
In meinen Augen hätte sich die Autorin definitiv einen Gefallen getan, das Ganze in zwei unterschiedliche Perspektiven zu gliedern und in der Ich-Form zu erzählen. So aber sind endlos lange Kapitel von locker mal 50-70 Seiten entstanden, was sich zusätzlich unweigerlich auf das Lesetempo auswirkt. Ein letzter, nicht unerheblicher Grund, warum mir weder Stil noch Gliederung gefallen haben waren die unerwarteten Sichtwechsel und Kulissensprünge. Im einen Satz ist mit „er“ Henry in England gemeint, im nächsten dann wieder Alex in Amerika – und das alles ohne erkennbaren Hinweis darauf. Das Chaos in meinem Kopf schien perfekt. Sehr schade! Denn mit diesem Schreibstil, in den man selbst nach über 300 Seiten nicht richtig reinkommt bzw. mit dem man nie richtig warm wird, geht das gesamte Buch unter.

Und mit ihm natürlich auch die Besatzung in Form der Charaktere. Henry und Alex sind an und für sich sympathisch gestaltet, die hitzigen Wortgefechte und schlagfertigen Emails tun den beiden jedenfalls immens gut. Doch eine richtige Bindung konnte ich zu keinem der beiden aufbauen. Beide wirken sehr stereotypisch, besonders Henry hat bis auf sein Äußeres kaum etwas an sich, was ihn aus der Masse herausstechen lässt. Er ist sehr, trotz seines Titels, sehr normal, beinah schon ängstlich und irgendwie rückgratlos. Ich bin froh, dass sich das im Laufe der Geschichte etwas relativierte und er somit eine gewisse Entwicklung an den Tag legte. Daran mangelte es Alex nämlich wiederum umso mehr: Alex ist ein ganz typischer Bad Boy, mit einer großen Klappe und viel Selbstbewusstsein. Manchmal hinwegen scheint es, als würde er sich nur hinter dieser Fassade verstecken, denn im ihm schlummert so viel mehr als nur ein attraktiver Präsidentinnensohn. Doch auch er gewinnt immer mehr Einsicht, wenn es auch kein Vergleich zu Henry ist. Alex ist und bleibt der Partykönig, der Spaß am Leben hat und seine Probleme in Arbeit ertränkt.
Beide sind auf ihre eigenen Arten und Weisen glaubhaft in ihren Positionen. Es wurde durchaus ordentlich recherchiert und dargestellt, in was für Leben sie sich befinden und mit welchen Problematiken sie sich auseinandersetzen müssen. Trotzdem fehlte mir manchmal das Verantwortungsgefühl der beiden. Es schien keiner so richtig über das, was sie taten, nachzudenken. Folgen? Egal.
Die Chemie aber stimmte ganz eindeutig. Obwohl mich Henry’s und Alex’s Lovestory emotional nicht catchte, lässt es sich nicht abstreiten, dass die Funken nur so flogen zwischen ihnen. Besonders in Chats und Emails kam dies ganz deutlich durch und machte stellenweise wirklich großen Spaß zu verfolgen. Ansonsten verhielten sie sich aber oft wie pubertierende Teenies, bei denen Sex stets an oberster Stelle steht.
Die Nebencharaktere, die hier auftauchen, sind ebenfalls ein wenig blass, können aber doch irgendwie überzeugen. Allen voran gefielen mir die Schwestern der beiden Protagonisten wirklich extrem gut. So sind sie es, die in den entscheidenden Momente entweder die Schulter zum Anlehnen bieten, oder ihnen ins Gedächtnis rufen, welche Stellung sie haben. Bea und June sind, trotz der Distanz, die ich zu der Geschichte verspürte, die beiden, die mich am meisten für sich gewannen. Da konnten auch Henry und Alex nicht mithalten. Undurchsichtigkeit gab es dabei im Allgemeinen aber fast keine. Sie alle spielten, scheinbar, mit offenen Karten und große Überraschungen gab es (leider) nicht. Negative Gefühle hegte ich eigentlich auch zu kaum einem; lediglich einer stach ein wenig aus der Masse hervor, weil er doch sehr „gegen alles“ war und der wohl schlimmste Spießer, dem man in Büchern jemals begegnet ist.

Die Handlung. Okay. Die Idee, die hinter diesem Buch steckt ist jedenfalls schon mal sehr vielversprechend und interessant! Nicht zuletzt auch wegen all der positiven Stimmen, die im Netz bereits laut wurden, war ich doch voller Hoffnungen, dass mich „Royal Blue“ komplett vom LGBTQ-Genre überzeugen kann. Letztlich war es aber ein eher steiniger Weg. Angefangen damit, dass ich aufgrund des Stils keine Chance hatte, überhaupt so richtig in die Geschichte abzutauchen. Ich fühlte mich immer „so weit weg“ – manches konnte ich nur verschwommen wahrnehmen und ich bin mir sicher, dass mir unglaublich viel auch entgangen ist, ohne dass ich es gemerkt habe. Der weitere Verlauf war nicht das, was ich mir versprochen habe. Die Handlung war süß, teilweise sogar richtig spannend, aber alles in allem sehr klischeehaft und standardmäßig. Dieses typische „vom Erzfeind zum Love Interest“, dies auch noch recht instalove-mäßig abgehandelt und mit viel zu vielen Sexszenen gespickt. Tiefgründe Dialoge findet man nicht im direkten Gespräch der Protagonisten, sondern lediglich, hin und wieder, über die Chats und Emails, die Henry und Alex austauschen. Ansonsten wird sehr oft erwähnt, wie heiß der eine den anderen findet und umgekehrt und wie sie übereinander herfallen. Da blieb einfach keine Zeit für große Wortwechsel. So kam es leider zu gewissen Längen, weil sich Plots schlicht wiederholten. Ich fühlte mich dennoch oftmals recht gut unterhalten, wenn man mal den Schreibstil außen vor lässt und gerade wenn sich Casey McQuiston dann auf die Politik bzw. den Kampf für Gleichberechtigung von Homosexuellen etc. konzentriert, wird die Message, die das Buch ausdrücken soll, deutlich. Dafür gab’s auf jeden Fall einen großen Pluspunkt, weil mir die Umsetzung davon wiederum sehr gut gefiel und mich sogar von Punkt zu Punkt fesseln konnte. Ebenso verhielt es sich mit den offenen Fragen, die sich auftun. Intrigen und Verrat sind in der Politik keine Seltenheit und wurden von der Autorin auch hier geschickt platziert und sorgten für eine kleine Portion Spannung im großen Chaos
Das Ende war dann schließlich rund, auch wenn ich mich frage, wieso man einen 50-seitigen Epilog braucht. Trotzdem gefiel mir der Abschluss der Geschichte, war stimmig und hob die Message nochmal klar und deutlich hervor. Überraschungen gab’s auch hier zwar wieder keine, doch rückblickend war es doch verhältnismäßig spannend und nochmal sehr temporeich.

FAZIT:
„Royal Blue“ von Casey McQuiston war so ganz anders, als ich es mir erhofft oder erwartet habe. Die Geschichte rund um die beiden Söhne der Staatsoberhäupter von Amerika und England ist nicht wirklich überraschend und noch weniger temporeich. Es ist ein stereotypischer New Adult Roman mit einem eher ungewöhnlichen, für mich auch unangenehmen Schreibstil. Lässt man den allerdings mal außen vor, kann das Buch dennoch unterhalten. Zwar gibt es einige Plot-Wiederholungen, sehr viel Sex und nur wenig spannende Gespräche, doch so richtig enttäuscht bin ich trotzdem nicht. Ich würde sagen, wer gern mal ins LGBTQ-Genre schnuppern möchte und die Erwartungen nicht allzu weit oben ansiedelt, der könnte Henry und Alex auf jeden Fall eine Chance geben und sich vielleicht in das homosexuelle Pärchen verlieben.

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Ein wundervolles Buch mit so tollen Charakteren

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Klappentext:
Alex Claremont-Diaz ist attraktiv, charismatisch, clever – und er wird beinahe über Nacht zum Liebling der Nation, als seine Mutter zur ersten Präsidentin der USA gewählt wird. Nur auf diplomatischer ...

Klappentext:
Alex Claremont-Diaz ist attraktiv, charismatisch, clever – und er wird beinahe über Nacht zum Liebling der Nation, als seine Mutter zur ersten Präsidentin der USA gewählt wird. Nur auf diplomatischer Ebene hapert es bei Alex leider. Bei einem Staatsbesuch in England eskaliert Alex‘ schwelender Streit mit dem britischen Thronfolger Prinz Henry. Als die Medien davon Wind bekommen, verschlechtern sich die Beziehungen zwischen den USA und England rapide. Zur Schadensbegrenzung sollen die beiden jungen Männer medienwirksam ihre Versöhnung vortäuschen.
Doch was, wenn Alex und Henry dabei feststellen, dass zwischen ihnen eine Anziehung existiert, die über eine Freundschaft weit hinausgeht?
Plötzlich steht nicht nur die Wiederwahl von Alex‘ Mutter auf dem Spiel…

Meine Meinung:
Da viele von dem Buch schwärmen und sich der Klappentext richtig gut angehört hat, war ich umso gespannter auf die Geschichte von Alex und Henry.

Das Buch wird aus der dritten Person erzählt, anfangs hatte ich damit noch meine Schwierigkeiten, aber relativ schnell bin ich gut damit zurechtgekommen. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und man ist ziemlich flüssig vorangekommen.

Alex und Henrys Charaktere waren so verschieden und doch hätten die beiden nicht perfekter harmonieren können. Während Alex eher der selbstbewusste Charakter war, war Henry mehr der Stille von den beiden. Ich habe ihre Gespräche so geliebt und besonders toll fand ich ihre E-Mails.

Der Verlauf der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Allerdings ist mein größter Kritikpunkt, dass viele Ereignisse relativ schnell und oberflächlich behandelt wurden. Man ist nicht lange an einem Punkt bzw. einer Szene stehen geblieben. Das hat dazu geführt, dass ich mit den Charakteren nicht ganz so mitfühlen konnte, da man das Gefühl hatte, sie irgendwie gar nicht richtig kennengelernt zu haben.

Dennoch konnte mich die Geschichte von Alex und Henry so bezaubern und das Buch hat mir wunderbare Lesestunden bereiten können.

Fazit:
Ein wundervolles Buch mit einer herzerwärmenden Geschichte von zwei jungen Männern, die mir bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr gut gefallen hat. Große Leseempfehlung.

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