Cover-Bild Zugvögel
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 26.08.2020
  • ISBN: 9783103974706
Charlotte McConaghy

Zugvögel

Roman
Tanja Handels (Übersetzer)

Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis

»Ein grandioses Buch« Olli Schulz

Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.

Charlotte McConaghys »Zugvögel«, in deutscher Übersetzung von Tanja Handels, ist eine Ode an die wilden Geschöpfe dieser Erde und eine bewegende Geschichte über die Wege, die wir für die Menschen gehen, die wir lieben.

»Eines der schönsten und herzzerreißendsten Bücher, die ich je gelesen habe!« Emily St. John Mandel, Bestsellerautorin von »Das Licht der letzten Tage«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2024

Wanderlust

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Franny war schon als Kind erfüllt von der Wanderlust. Es zog sie raus in die Welt. Sie wollte unterwegs sein, etwas erleben. Auch als Erwachsene kann sie nicht lange an einem Ort bleiben, sehr zum Leidwesen ...

Franny war schon als Kind erfüllt von der Wanderlust. Es zog sie raus in die Welt. Sie wollte unterwegs sein, etwas erleben. Auch als Erwachsene kann sie nicht lange an einem Ort bleiben, sehr zum Leidwesen ihres Ehemannes. Sie hatte schon immer eine besondere Verbindung zu Vögeln, wodurch sie auch ihren Mann Niall kennenlernte. Eines Tages entschließt sie sich, die vermeintlich letzten Küstenseeschwalben auf Ihrer Reise in den Süden zu begleiten.
Auf dieser abenteuerlichen Reise begleitet man als Leser Franny und erfährt dabei auch viel über ihre Vergangenheit, die von Schicksalsschlägen geprägt ist.
Es ist ein berührender Roman voller Schmerz und Trauer, aber auch Hoffnung. Ein Weg zurück ins Leben. Mir hat das Buch letztendlich sogar noch besser gefallen als ich vorab vermutet hätte. Sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Der letzte Flug der Küstenseeschwalbe

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In einer nicht allzufernen Zukunft sind die Ozeane leergefischt, die letzten wilden Tiere leben in Schutzzonen unter den sorgenvollen Augen von Wissenschaftlern, strengstens vor der Außenwelt abgeschirmt. ...

In einer nicht allzufernen Zukunft sind die Ozeane leergefischt, die letzten wilden Tiere leben in Schutzzonen unter den sorgenvollen Augen von Wissenschaftlern, strengstens vor der Außenwelt abgeschirmt. Und auch die Vögel sind nahezu vollständig verschwunden.

Mit dem Ziel, den letzten noch lebenden Küstenseeschwalben bei ihrem Flug von Grönland bis in in Antarktis zu folgen, heuert Franny auf einem der wenigen noch verbliebenen Fischkutter an. Sie überzeugt Kapitän und Besatzung ihrem eigentlichen Fanggebiet den Rücken zu kehren, denn die Vögel würden sowohl Franny Erkenntnisse über die Überlebensstrategie dieser Art liefern, aber auch den Seemännern den Weg zu neuen Fischgründen weisen. Denn da wo es die Seevögel hinzieht, wird auch Nahrung sein. Und so reisen sie über den Atlantik, folgen einzig und allein drei mit Peilsendern ausgestatteten Vögeln, und während sich Franny mit der Mannschaft anfreundet, wird sie nach und nach von der Vergangenheit eingeholt.

Ich hab das Buch komplett weggeatmet, was mitunter auch an der unheimlich bildhaften Sprache liegt. Hoffnung und Sehnsucht ziehen sich durch die gesamte Geschichte, das Auffinden eines als ausgestorben geltenden Wolfes gilt zwischenzeitlich als Sensation und ist eine Vision, an die man sich nicht gewöhnen möchte, die aber gar nicht mal so unrealistisch ist. Erinnert thematisch ein wenig an Maja Lundes Klimaquartett samt großangelegtem Artensterben sowie Catherine Poulains Protagonistin in "Die Seefahrerin". Genau im richtigen Gleichgewicht zwischen aufregend und zartfühlend erzählt und literarisch ein völliger Glücksgriff. Ich reihe mich gerne in die endlose Reihe an Leseempfehlungen ein.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Seeschwalben als Symbol für zerstörte Natur

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Der Roman ist außergewöhnlich. Noch gibt es die Seeschwalben, die Schneeeulen, die Elstern und Krähen, Stare, Tauben, Spatzen, Finken, Pinguine, Störche, Reiher, Kormorane, Falken und Adler und die meisten ...

Der Roman ist außergewöhnlich. Noch gibt es die Seeschwalben, die Schneeeulen, die Elstern und Krähen, Stare, Tauben, Spatzen, Finken, Pinguine, Störche, Reiher, Kormorane, Falken und Adler und die meisten der anderen Vögel. Und solange es sie gibt und die Bienen, Insekten, Fische, Hasen und all die anderen Tiere und Pflanzen die den Vögeln als Nahrung dienen, aber wenn es sie nicht mehr gibt, dann ist auch die Menschheit am Ende. Höchstens zwei Jahre können wir überleben, wenn einmal die Insekten, die die Bestäubung machen, ausgestorben sind. Solange es noch über Wiese und Heide summt, leben wir auch noch.
Das Buch setzt an an dem Punkt, an dem die Zugvögel aussterben, weil sie keine Nahrung mehr finden. Symptomatisch dafür ist die Seeschwalbe. Seeschwalben sind unglaubliche Flugakrobaten, die im Jahr bis zu 40.000 km zurücklegen können. Doch was, wenn die Meere von Menschen leer gefischt wurden? Wenn die Seeschwalben keine Nahrung mehr finden?
Eine junge Frau versucht den Seeschwalben zu folgen, sie überredet einen Schiffskapitän samt Crew dem Vogelflug zu folgen.
Die Ich-Erzählerin fährt in der Gegenwart mit dem Boot zur See, erzählt aber auch in Flashbacks Szenen aus ihrer Kindheit und Jugend, aus ihrer Ehe mit dem Wissenschaftler Niall Lynch.
Wir lernen eine Frau kennen, die wie die Zugvögel ziehen muss, die genau wie sie auch immer wieder zurückkehrt.
Die eindringliche aber zugleich auch zurückhaltende Sprache kommt ohne große Gefühle aus. Dass die Liebe oder die Verzweiflung oder andere Gefühle da sind merken wir am Geschehen, an knappen Aussagen oder Gesten. Es ist als ob Menschen angesichts der sterbenden Natur nicht mehr wichtig sind. Sie haben den Untergang verursacht, nun können sie nichts mehr tun, um ihn aufzuhalten. Und doch gibt Franny nicht auf. Am Ende des Buches zieht es sie wieder nach Schottland zum großen Naturreservat. Denn so wie manche Tierarten doch noch überleben ist auch Franny eine Überlebende.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Etwas überladen

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Die Vorstellung, dass mit dem Fortschreiten des Kllimawandels unsere Erde still wird, weil es keine Vögel mehr gibt und auch die meisten anderen Tiere ausgestorben sind oder zumindest kurz davor stehen ...

Die Vorstellung, dass mit dem Fortschreiten des Kllimawandels unsere Erde still wird, weil es keine Vögel mehr gibt und auch die meisten anderen Tiere ausgestorben sind oder zumindest kurz davor stehen für immer von unserem Planeten zu verschwinden, ist einfach furchtbar.

In ihrem Debütroman "Zugvögel" entwirft die australische Autorin mit irischen Wurzeln, Charlotte McConaghy, genau dieses leider gar nicht so undenkbare dystopische Szenario.

In dieser Zeit, nicht fern der unseren lebt Franny Lynch. Sie fühlt sich von jeher mit der Natur, dem Meer und besonders den Vögeln verbunden, die sie erforscht hat ohne je studiert zu haben. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, dem vermutlich letzten Vogelflug der Küstenseeschwalben auf ihrem weiten Weg von der Arktis in die Antarktis zu folgen. Nachdem sie die Vögel mit Peilsendern ausgestattet hat, gelingt es ihr eine Passage auf einem der selten gewordenen Fischerboote zu bekommen, indem sie den Kapitän überzeugt, dass ihre Mission auch den Fischern dienlich ist. Das Meer ist zwar quasi leergefischt, was Fischer und Umweltschützer immer wieder aneinandergeraten lässt, aber den Vögeln auf ihrerr Route zu folgen, heißt auch ihre Nahrungsquelle, die Fische zu finden.

Es beginnt eine abenteuerliche Reise, wobei es der Autorin eindrucksvoll gelingt die Schönheit der Natur zu beschreiben und gleichzeitig immer wieder auf ihre Zerstörung durch den Menschen hinzuweisen.

"Gerade jetzt sterben wieder Tausende von Spezies, ohne dass ihnen jemand Beachtung schenkt. Wir rotten sie aus. Lebewesen, die gelernt haben, alles und jedes zu überleben, alles nur nicht uns."

Mit der Protagonistin und den Nebenfiguren hatte ich allerdings meine Schwierigkeiten. Franny trägt eine komplizierte Familiengeschichte und jede Menge psychologischer Probleme mit sich herum. Sie ist nicht gerade eine Sympathieträgerin, genauso wenig wie die Mitglieder der grummeligen Schiffscrew mit dem eigenbrötlerischen Kapitän Ennis Malone, der mich ein bisschen an Kapitän Ahab in Moby Dick erinnerte. Franny und Ennis ist ihr unbändiger Freiheitsdrang gemein. Beide sind sie Getriebene,die ihre Leidenschaft und Liebe zur Natur verbindet und die im normalen Leben kaum zurechtkommen.

Charlotte McConaghy arbeitet immer wieder mit Zeitsprüngen, und zu den Hintergründen von Franny's Geschichte werden nur kleinste Andeutungen eingestreut, was natürlich einen Sog erzeugt, immer weiter lesen zu wollen, um diese rätselhafte Frau am Ende endlich zu verstehen.

Begeistert hat mich die poetische Sprache und die Beschreibungen der Natur, der interessante und fazinierende Plot. Für meinen Geschmack wollte die Autorin aber einfach zu viele Themen in ihrem Roman unterbringen, so dass ich ihn auch als überladen empfunden habe. Für mich war "Zugvögel" aber auf jeden Fall ein beeindruckender literarischer Debütroman mit kleinen Einschränkungen, den ich gerne gelesen haben und deshalb auch gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Zugvögel

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Franny Stone will den letzten Küstenseeschwalben auf ihrem Zug nach Süden folgen. Um dies verwirklichen zu können, braucht sie ein Schiff. Zusammen mit Ennis und seiner Mannschaft macht sie sich auf den ...

Franny Stone will den letzten Küstenseeschwalben auf ihrem Zug nach Süden folgen. Um dies verwirklichen zu können, braucht sie ein Schiff. Zusammen mit Ennis und seiner Mannschaft macht sie sich auf den Weg.

Charlotte McConnaghy erzählt hier Frannys Lebensgeschichte in Abwechslung mit den Abschnitten auf der Fahrt nach Süden. So lernt der Leser Franny und ihre Ängste, Leidenschaften und Ziele nach und nach kennen.

Ich muss sagen, mir ist Franny fremd geblieben. Mir war sie zu spröde und vor allem zu unehrlich zu ihrer Umgebung. Sie erzählt eigentlich immer Geschichten, aber selten ihre wahren Gründe.

Die Geschichte ist an sich gut geschrieben, allerdings fand ich das zeitliche Konstrukt tatsächlich irritierend. Es bleibt unklar wann, bzw. wo diese Geschichte spielt. Ist es unsere Zukunft oder eine Parallelwelt? Das Szenario, dass schon die meisten wilden Tierarten ausgestorben sind fand ich durchaus beängstigend, aber man erfährt nichts über die Auswirkungen auf das Leben der Menschen. Nur dass es zu teilweise gewalttätigen Übergriffen auf Fischer kommt, wird erwähnt und ist auch Teil der Geschichte. Hier hätte ich mir mehr gewünscht.

Von daher war es jetzt kein Buch für mich, ich würde es jetzt auch nicht unbedingt weiterempfehlen. Aber nur, weil es mir nicht zugesagt hat, heisst es ja nicht, dass es nicht anderen gefallen kann.

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