Ein Meisterwerk
Lily und Ryle lernen sich auf einer Dachterrasse in Boston kennen. Zwischen ihnen herrscht sofort dieses besondere Prickeln. Vergessen ist dadurch Lilys Vergangenheit und auch Atlas, ihre erste Jugendliebe, ...
Lily und Ryle lernen sich auf einer Dachterrasse in Boston kennen. Zwischen ihnen herrscht sofort dieses besondere Prickeln. Vergessen ist dadurch Lilys Vergangenheit und auch Atlas, ihre erste Jugendliebe, der allein im alten Nachbarhaus campierte, der der Vergangenheit angehört. Denkt sie zumindest, denn plötzlich steht sie ihm wieder entgegen und Ryles Eifersucht ist größer als sie sein sollte.
Am Anfang möchte ich sagen, dass ich mir lange überlegt habe, ob ich dieses Buch lesen soll, denn noch keines der Bücher von Colleen Hoover hat mich richtig abgeholt und in den Bann gezogen.
Der Schreibstil von Colleen Hoover ist meistens fabelhaft. Sie schreibt locker, gefühlvoll und spannend. Manchmal werden aber empfundene Gefühle seitenlang erörtert, was irgendwann langweilig ist. Auch in diesem Buch ist der Schreibstil klasse, aber meiner Meinung nach, gab es in diesem Buch keine Stellen, wo Gefühle ewig lange beschrieben wurden. Auch gefiel mir der Schreibstil hier irgendwie viel besser, als würde er in dieses Buch gehören. Der Schreibstil hat mit Sicherheit auch dazu beigetragen, dass man „Nur noch ein einziges Mal“ so schnell lesen kann und es nicht mehr aus der Hand legen kann.
"Ich sitze auf der gemauerten Brüstung einer Dachterrasse, blicke zwölf Stockwerke tief auf Boston hinunter und denke an Selbstmord."
Mit diesem Satz taucht man in Colleen Hoovers Werk ein. Der Einstieg gefiel mir persönlich sehr. Es gab keinen seitenlangen Einstieg, der einen langweilt und man nochmal überlegt, ob man das Buch schon lesen will. Man ist einfach sofort in der Handlung drin und genauso schnell wie man drin ist, beginnt auch schon die eigentliche Handlung.
Am Anfang des Buches herrscht meiner Meinung nach eine ganz besondere Stimmung bzw. Atmosphäre. In dieser Atmosphäre lernt Lily Ryle kennen. Und dort beginnt auch das Spiel der nackten Wahrheiten. Die nackten Wahrheiten sind ein Teil, der das Buch zeichnet. Sie ziehen durch das ganze Buch, sind ein leitender roter Faden und dabei auch ein großer Teil in Lilys und Ryles Beziehung, der nicht wegzudenken wäre.
„>>Das war jetzt aber eine splitterfasernackte Wahrheit<<, sage ich. >>Davon muss ich mich erst erholen.<<
Normalerweise habe ich beim Punkt „Protagonisten“ immer am meisten auszusetzen. Doch dieses Mal haben sich sowohl Lily als auch Ryle und Atlas sofort in mein Herz geschlichen. Wobei ich sagen muss, dass ich bei Atlas etwas länger brauchte um ihn zu mögen, da ich Ryle und Lily zusammen so süß fand und Atlas mir ein Dorn in den Augen war. Doch während ich gelesen habe, hat sich Atlas immer weiter vorgekämpft.
Lily ist eine sympathische junge Frau, die weiß was sie will und was gut für sie ist, außerdem folgt sie ihren Träumen und bleibt sich selbst treu. Ich konnte mich sofort in Lily hineinversetzen, sie verstehen und mochte sie. Lily muss sich aber noch mit ihrer durchaus schweren Vergangenheit auseinandersetzen. Früher hat sie das alles in ihren Tagebüchern verarbeitet, die sie an Ellen Degeneres gewidmet hat. Darin hat sie auch vor allem über Atlas geschrieben.
Atlas lebte allein im leerstehenden Nachbarhaus, wo es eigentlich gar nichts gab, schon gar keine Heizung die ihn vielleicht wärmen könnte, aber auch keine Dusche oder Herd zum Kochen.
Atlas ist ein besonderer junger Herr, der etwas Geheimnisvolles hat, er hat einen starken Beschützerinstinkt und ich bin mir sicher, er könnte keiner Fliege etwas zu Leide tun. Er ist ein wunderbarer Mensch. Seine Geschichte in den Tagebucheinträgen hat mir nicht nur einmal das Herz in der Mitte zerrissen.
Atlas hat stets Lily erzählt, dass in Boston alles besser ist. Deswegen zieht auch Lily nach Bosten, wo sie in einer für sie schrecklichen Nacht, Ryle kennen lernt.
Ryle ist ein junger charmanter Neurochirurg, der für seine Arbeit lebt. Obwohl Ryle im ersten Moment keine Beziehung will, lässt er sich auf Lily ein. Und Lily sich auf ihn.
Ich mochte Ryle seit dem Moment als er Lily bat von dem Gerüst runterzukommen.
Das wichtigste vom ganzen Buch ist aber wahrscheinlich die Nachricht, die uns die Autorin überbringt. Es ist eine Nachricht, die jeder verinnerlichen und sich zu Herzen nehmen sollte. Im Buch kann man sich perfekt in den Zwiespalt Lilys einfühlen und ist auch selbst in einem Zwiespalt, obwohl es rein objektiv gesehen klar ist, was zu tun ist.
Mein Fazit: Ich habe mich gefragt, warum alle über dieses Buch sprechen, jetzt weiß ich es und ich finde, dass dieser Hype völlig gerechtfertigt ist.