Angenehm unaufgeregt...
..hat mich Autorin Iris Wolff gepackt und in den Banat/Siebenbürgen (heutiges Rumänien) entführt. Es ist die Zeit hinter dem sogenannten Eisernen Vorhang, als Simon geboren wird. Er wächst behütet von ...
..hat mich Autorin Iris Wolff gepackt und in den Banat/Siebenbürgen (heutiges Rumänien) entführt. Es ist die Zeit hinter dem sogenannten Eisernen Vorhang, als Simon geboren wird. Er wächst behütet von seiner geduldigen Mutter Florentine und seinem Vater Hannes, dem Dorfpfarrer auf. Der Junge spricht von klein auf eher wenig, ist jedoch nicht dumm, eher bedächtig, sanftmütig. Als Teenager entwickelt sich zwischen ihm und seiner Freundin Sana aus einer Freundschaft eine zarte Liebe. Als jedoch Simon's bester Freund Oz zunehmend unter dem totalitären Regime, welches seine Bürger*innen dazu nötigt sich gegenseitig zu bespitzeln, entschlißt sich Simon seinem Freund zu helfen und sie fliehen nach Westdeutschland.
Dort werden die beiden erwachsene Männer, ihre Freundschaft wird immer wieder auf neue Proben gestellt. Und Simon vermisst zunehmend seine Sana. Wird er seine Liebe und seine Eltern jemals wieder sehen?
"Die Unschärfe der Welt" von Iris Wolff ist ein Roman, der zwar packend, aber eher unaufgeregt daher kommt. Geschickt verwebt die Autorin eine Geschichte über Freundschaft, Familie und Liebe mit der damaligen Politik, dem herrschenden Kommunismus. Da die Autorin selbst in Siebenbürgen geboren ist, scheint auch immer wieder ein leicht autobiografischer Einschlag durch. Obwohl es hier keine starken Spannungsbögen gibt, hat mich die Lektüre stets mitgenommen in ein Land, welches ich so noch nie kennengelernt habe.
Daher gibt es an dieser Stelle eine eindeutige Leseempfehlung