Die Chroniken von Cinder & Ella
Der Inhalt
Ellamara hat (fast) alles, was sich ein Teenagermädchen wünscht: Sie ist hübsch, witzig, hat einen erfolgreichen Blog und eine Mutter, die sie über alles liebt. Und sie hat einen besten Freund, ...
Der Inhalt
Ellamara hat (fast) alles, was sich ein Teenagermädchen wünscht: Sie ist hübsch, witzig, hat einen erfolgreichen Blog und eine Mutter, die sie über alles liebt. Und sie hat einen besten Freund, Cinder. Das Problem ist nur, dass sie Cinder noch nie persönlich gesehen hat. Denn die beiden kennen sich nur über ihren Chat.
Doch dann kommt der Unfall, der alles verändert. Ihre Mutter stirbt und Ella selbst hat Verbrennungen. Sie hinkt und muss monatelang ins Krankenhaus.
Und sie zieht auf die andere Seite des Landes zu ihrem Vater und dessen neuer Familie nach Los Angeles. Sie hat niemanden mehr - bis sie ihren Mut zusammen nimmt und Cinder nach all dem wieder schreibt.
Cinder ist außer sich vor Sorge. Ella hat sich seit Monaten nicht mehr gemeldet und auch ihr Blog liegt still. Er macht sich Vorwürfe. Denn er hat ihr nie gesagt, wer er wirklich ist. Einer der erfolgreichsten Jungschauspieler Hollywoods. Und egal, mit vielen Mädchen er ausgeht - er kann immer nur an eines denken. Ella. Und dann schreibt sie ihm nach Ewigkeiten plötzlich wieder...
Meine Meinung
Der Titel des Romans hat mich sofort angesprochen. Ich war früher schon ein totaler Märchenfan und freute mich auf eine moderne Umsetzung dieser Geschichte. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Ella und Cinder haben sich noch nie persönlich getroffen, und trotzdem können sie nicht ohneeinander. Beide wissen, dass sie mehr für den anderen empfinden, aber zugeben wollen sie es nicht so richtig. Vor allem nicht vor sich selbst. Als Ella und ihre Mutter in den schrecklichen Autounfall verwickelt werden, ist Cinder ihr einziger Kontaktpunkt zu ihrem alten Leben. Sie fangen wieder an, zu schreiben und irgendwann wagen sie sogar den nächsten Schritt: Sie tauschen Handynummern aus und telefonieren miteinander.
Die Charaktere sind sympathisch und mir hat vor allem gefallen, dass die Geschichte immer abwechselnd aus beiden Perspektiven geschildert wurde. Erst begleiten wir als LeserInnen Ella, dann Cinder, der eigentlich im wahren Leben Brian heißt.
Die Story hat mich von Anfang an gecatcht, und der Schreibstil macht es einem enorm leicht, der ganzen Geschichte zu folgen. Meine Augen flogen über das Papier.
Und das Buch hat mich an manchen Stellen richtig wütend gemacht. Ella hat es in ihrer neuen Umgebung nämlich nicht leicht. Durch ihren Gehstock und ihre Verbrennungen ist sie an ihrer neuen Schule "der Freak". Und das wird ihr jeden Tag wieder aufs Neue gezeigt. Die Schüler überbieten sich gegenseitig in den Gemeinheiten, die sie ihr antun. Und das hat mich mehrmals traurig und fassungslos gemacht.
Aber Ella selbst hat auch manchmal Anwandlungen, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Sie hat sich vorgenommen, ihren Vater und die neue Familie zu hassen. Und daran hält sie fest, egal, was passiert. Manchmal hab ich das kopfschüttelnd gelesen. Ein paar Reaktionen waren mir einfach zu drüber von ihr. Aber sie versucht sich irgendwann, zu bessern. Das hat mich dann doch wieder mit ihr versöhnt.
Wer mich bei diesem Buch aber wirklich abgeholt hat, war die Figur Cinder aka Brian. Von dem ersten Kapitel, das aus seiner Sicht geschrieben ist, merkt man als LeserIn, wie viel ihm Ellamara bedeutet und dass das Leben als gefeierter Hollywoodschauspieler auch seine Schattenseiten hat. Brian liebt, was er tut, aber die Umstände, die zu diesem Beruf dazu gehören, machen ihn fertig. Und das tat mir richtig leid. Zwischendurch hab ich mich gefragt, warum er sich nicht gegen seine Armee aus Managern, Assistenten und Beratern gewehrt hat. Aber irgendwann wurde mir klar, dass er einfach keine Wahl hatte. Das war ein Machtkampf, aus dem er nur als Verlierer hervorgehen konnte - wäre da nicht Ella gewesen.
Die beiden haben eine ganz besondere Verbindung, die mir wirklich ans Herz gegangen ist. Sie streiten sich auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise und tun einander unbeschreiblich gut.
Den Titel fand ich am Ende dann aber doch etwas irreführend. Einen richtigen Bezug zu der Cinderella-Geschichte gibt es nicht. Am Ende spielt zwar ein Handschuh eine kleine Rolle, angelehnt an Cinderellas Schuh, aber das wirkte für mich ein bisschen konstruiert. Deshalb kann ich dem Buch auch keine vollen 5 Sterne geben, auch wenn es ansonsten eine wirklich süße und gut geschriebene Geschichte ist.
Mein Fazit
Cinder & Ella sind ein Pärchen, für das man mitfiebert. Die Geschichte passt in unsere heutige Zeit, in der so eine Lovestory bestimmt tatsächlich hätte passieren können. Es ist ein modernes Märchen und für Jugendliche und junge Erwachsene meiner Meinung nach sehr gut geeignet. Mir persönlich hat sich manche Reaktion von Ella nicht ganz erschlossen, aber insgesamt fand ich die Figuren trotzdem sehr sympathisch und ich hab das Buch gerne gelesen.