Der Künstler und die Vamp ...
"In der Dunkelheit liegt so viel Schönheit. Sie ist nur schwerer zu finden."
"All Saints High - Der Verlorene" ist der dritte und vorerst letzte Band der "All Saints High"-Reihe der amerikanischen New-Adult-Autorin ...
"In der Dunkelheit liegt so viel Schönheit. Sie ist nur schwerer zu finden."
"All Saints High - Der Verlorene" ist der dritte und vorerst letzte Band der "All Saints High"-Reihe der amerikanischen New-Adult-Autorin L. J. Shen. Die Autorin ist ja bekannt für ihre toxischen und moralisch zweifelhaften Liebesgeschichten. Ich bin bestimmt nicht mit allem, das in diesem Buch passiert ist, einverstanden, aber die Liebesgeschichte von Vaughn und Lenora hat mich wirklich berührt.
Meine Meinung: Die Autorin konnte mich mit den Gefühlen und Emotionen tief bewegen, auch wenn sie zum Teil total verkorkst und verstörend waren. Vaughn und Lenora sind zwei total verdrehte und mental gestörte Jugendliche, ihr Weg zueinander teils verstörend aber so voller Gefühl und wunderschön. Ich konnte mich dem Sog einfach nicht entziehen. Auch wenn ich manchmal von der Geschichte angewidert war, hat sie mich auch total angezogen. Die Autorin hat wirklich ein riesiges Talent für solche Geschichten. Von vorbildlichen und moralisch einwandfreien Liebesbeziehungen sind wir zwar sehr weit entfernt, von denen gibt es aber auch schon genug. Wer also mal Lust auf etwas düstereres und dunkleres hat, ist bei ihren Geschichten genau richtig.
Die Protagonisten waren einmalig ausgearbeitet und einzigartig. Die Beiden lernt man ja bereits in den Vorgängern der "All-Saints-High" als völlig unnahbar kennen. In "Der Verlorene" lernen wir aber auch ihre Charakter zu lieben, die sich natürlich aus ihrer Vergangenheit geformt haben. Genau wie im wahren Leben teils zum Guten und teils zum Schlechten.
Beim Lesen habe ich ich sehr viel empfunden - tiefe Gefühle und die Frage stellte sich mir, ob diese Gefühle auch in Ordnung sind. Ist Selbstjustiz ok? Verteidigt eine düstere Vergangenheit die Gegenwart? Die Autorin hat das wirklich wunderbar gemacht. Auch nach Beenden des Buches gingen mir Vaughns und Lennis Geschichten nicht mehr aus dem Kopf.
Das Ende war wieder einmal ein bisschen zu rosarot, wie bereits bei anderen Büchern der Autorin. Die psychischen Probleme der Protagonisten scheinen immer plötzlich zu verschwinden.
Ich kann das Buch jedem empfehlen der tiefe Gefühle liebt und genug von den rosaroten Bilderbuch-Liebes-Geschichten hat.
Verstörend aber auch unglaublich anziehend