Das Cover zeigt eine See-Idylle, keine Spur von den Verbrechen, die es auch hier gibt. Aber auch keine vom titelgebenden Deichfürst, was den ersten Eindruck aber erstmal nicht negativ beeinträchtigt. Dafür ...
Das Cover zeigt eine See-Idylle, keine Spur von den Verbrechen, die es auch hier gibt. Aber auch keine vom titelgebenden Deichfürst, was den ersten Eindruck aber erstmal nicht negativ beeinträchtigt. Dafür startet der Krimi mit dem unsympathischen Deichfürst, der in wenigen Zeilen schon so gut beschrieben ist, dass der Leser sich schnell dem Urteil anschließen kann. Neugierig machen die Charaktere, die den Leser sicher nicht nur in diesem Buch begleiten sollen: der Kommissar mit den Laufschuhen, der sich nicht nur erst an die Menschen (siehe Nachbar), sondern auch an die neue Umgebung gewöhnen muß (falsche Bekleidung am Tatort), und natürlich die Lokalreporterin, die mit viel regionalem Wissen und dazu zwar resolut, aber durchaus sympathisch beschrieben wird. Es wird spannend sein, zu erfahren, wie sie ( zum Glück keine attraktive 20-Jährige, sondern eine im Leben stehende Frau) dem „Neuen“ unter die Arme greift und wie dieser sich zu revanchieren weiß. Bereits in der Leseprobe wird deutlich, dass das Motiv des Mordes mit der Vergangenheit in Verbindung steht - sehr gut, dass der Leser so auch gleich Einblicke in die ostfriesische Geschichte und die Situation Geflüchteter erhält. Ich hoffe auf eine Ermittlung mit Überraschungen, mehr Lokalkolorit und darauf, dem Kommissar live beim „Einleben“ mit allen Höhen und Tiefen zuzusehen.