Leserunde zu "Die Kommissarin und die blutigen Spiegel" von Peter Strotmann und Annette Neubauer

Ich war gespannt auf das Buch, den ehrlich, der erste Teil, den ich vorher noch schnell gelesen habe, hatte noch sehr viel Luft nach oben.
Schon mal vorab, der zweite Teil ist besser.
Aber es ist auch kein Problem, wenn man den 1. Teil nicht kennt. Fehlende Informationen werden, zumindest im ersten Abschnitt, geschickt eingefügt.
Bei den ermittelnden Kommissaren haben wir sehr unterschiedliche Typen.
Seidel, der Familienmensch und immer auf Harmonie bedacht
Gaarst, der Zahlenmensch, mit Menschen hat er es nicht so, wortkarg, aber effizient
Antje Servatius, erfolgreiche Kommissarin, behinderte Tochter, so gut wie keine Freunde, Vater der Tochter irgendwann verschwunden, ein wenig kontrollsüchtig, verschwiegen, was ihr Privatleben betrifft
Die erste Leiche ist übel zugerichtet. Verdächtgt werden die beiden Freunde des Opfers, die sie wohl parallel hatte. Eine Rune auf dem Körper und das Wissen des Gerichtsmedizineres im Ruhestand, bringen die Kommissare auf einen Fall aus dem Jahr 1996.
Im kursiv eingeschobenen Rückblick erfährt man Näheres. Der Mörder von damals ist wieder auf freiem Fuß und wird jetzt erneut verhaftet. Seine Reaktion ist ausgesprochen merkwürdig. Weiß er mehr ? Deckt er jemanden? Die Freunde des Opfers schließe ich als Täter aus.
Parallel findet man eine zweite Frauenleiche, aufgehangen an Neptuns Dreizack. Sehr skurrile Idee.
Im Text taucht noch ein Überfall aus der Sicht einer jungen Frau auf. Handelt es sich dabei um Frauke Horn? Oder gibt es eine dritte Leiche?
Gibt es bei der Neptunleiche vielleicht auch eine Rune? Was meint Seidel mit "Funkeln"?
Zwischen den Ermittlungen geht es immer wieder um Kira. Sie verarbeitet noch immer die Ereignisse aus Band 1. Ihr Vater taucht wieder aus der Versenkung auf. Antje flippt völlig aus, als sie davon erfährt. In meinen Augen ist die Reaktion überzogen.
Eine geöffnete Datei auf dem Laptop ihrer Tochter, macht sie darauf aufmerksam , was in der alten Schule passiert ist.
Das Buch ist ja nicht so sehr umfangreich. Mir persönlich sind daher die Abschnitte um Tochter Kira zu ausführlich.
Nett für mich, dass Buch spielt in Köln. Und der Stadtteil in dem ich wohne, wird bei der Aktion mit dem Blumenladen auch erwähnt. :)

Die Szene am Anfang fand ich sehr spannend. Würde die Frau es überleben, mit Strick um den Hals auf einem Stuhl zu stehen, der nachgibt? Rettet die Putzfrau sie wirklich? Später erfahren wir, es ist Frauke Horn und sie hat es nicht überlebt. Für die Kommissare sieht es nach Suizid aus. Kommissar Seidel vermutet aber wohl einen Mord. Leider hört Antje ihm nicht zu, wegen Kira und dem, was sie auf ihrem Notebook liest.

Antje hat es als alleinerziehende Mutter nicht leicht, ihre Tochter und den Beruf unter einen Hut zu bekommen. Und dann taucht noch der Vater von Kira auf, sehr zu ihrem Missfallen. Etwas ungeschickt von Antje, ihm den Umgang mit Kira zu verbieten, wo Kira schon genug Probleme hat. Kira ist mir sehr sympathisch. Auch sie hat es nicht und hatte wohl zudem ein schlechtes Erlebnis mit einem Jungen an ihrer alten Schule, an dem sie noch zu knabbern hat. Ihrer Mutter hat sie offensichtlich nichts darüber erzählt.

Sie ist sehr selbständig für ihr Alter, finde ich. Toll, dass sie trotz ihrer Behinderung das Kochen übernimmt. Ich hoffe, ihr Vater enttäuscht sie nicht. Vielleicht ist es das, was ihre Mutter befürchtet und sie so wütend auf Kirill macht.

Übel war das Auffinden und die Beschreibung der Leiche im Werkzeugschuppen. Nichts für schwache Nerven. Man konzentriert sich bei den Ermittlungen auf die beiden Liebhaber von Linda, aber ich glaube nicht, dass es einer von ihnen war. Und auch nicht Felix Müller, Warum lacht er hysterisch, als man ihm die Bilder des Opfers mit der Rune zeigt? Ich denke, es ist ein Nachahmungstäter. Vielleicht ein ehemaliger Zellengenosse von Felix oder einer, der damals ermittelt hat. Oder vielleicht sogar der alte Rechtsmediziner, der sich nun in der Rente langweilt und sich so wieder ins Geschehen bringen will? Er weiß ja noch viel über den alten Fall. Jedenfalls ist es bestimmt jemand, der offensichtlich Täterwissen hat.

Was hat Seidel herausgefunden bzgl. des Mordes an Frauke Horn? Ich bin gespannt, ob beide Morde zusammenhängen oder ob es einfach zwei Fälle sind, da ja sehr unterschiedlich vorgegangen wurde, was für einen Serienkiller ungewöhnlich wäre.

Der erste Teil ist bereits gelesen.
Ich bin sehr gut in dur Geschichte hineingekommen und finde die Protagonisten sehr detailliert.
Mich hat die kleine Schrift am Anfang doch bissl erschreckt, aber dennoch liest es sich schnell dahin.

Ich denke nicht das die beiden Liebhaber von Laura sie umgebracht hat. Auch kann ich mir nicht vorstellen das der damalige Mörder, der jetzige ist. Eher das er was weiß.

Die Aktion des Vaters von Kira finde ich nicht wirklich gelungen. Er hätte erstmal mit Antje Kontakt aufnehmen sollen.

Kita muss einiges durchgemacht haben. So wie ich es verstanden habe war dies im 1. Buch, den ich noch nicht kenne.
Antje wird darauf aufmerksam, als sie Kira ihre Aufzeichnung liest.

Was die beiden Liebhaber betrifft, sind wir uns ja bisher einig, dass sie als Täter ausscheiden

An die kleine Schrift habe ich mich gewöhnt, gefiel mir aber zu Anfang auch nicht. Selbst mit der kleinen Schrift habe ich den ersten Abschnitt, somit das halbe Buch, heute vormittag zwischendurch gelesen.

Genau, wer bleibt dann? Wer wurde noch eingeführt?

Nach diesem Abschnitt frage ich mich, wer als Täter in Frage kommt. Handelnde Personen sind die drei Kommissare, deren Dynamik mir gut gefällt, Hinrichsmeyer und Reiniger, der schon den Mord 1996 untersucht hatte, Kira und ihr Vater, Saxen und Harkot, die wir ja schon ausschließen und Felix Müller. Ebenso wurden wer auch immer sich als Interessent für die Werkstatt gemeldet hatte und der Eigentümer der Werkstatt mit Alibi und Harkots Ehefrau, die eher nicht als Mörderin in Frage kommt, vorgestellt. Ich habe da so meinen Favoriten als Täter, mal sehen, ob er es ist.

Wenn das Buch ein Wein wäre, würde ich es süffig nennen. Es liest sich gut und schnell - wenn ich den zweiten Abschnitt schon lesen dürfte wäre das Buch dann auch beendet. Zum richtigen Eintauchen komme ich da noch nicht. Der Schreibstil gefällt mir, die Kommissare sind plastisch, Szenen, wie der Heimweg des einen Opfers durch den dunklen Straßenabschnitt, treffen Ängste und Befürchtungen, die jede-r schon einmal so empfunden hat. Bin gespannt, wie es weiter geht.

Nach der Reaktion des Felix Müller zu urteilen, war er es auch nicht. Aber vielleicht weiß er ja was.

Mein Bauch sagt auch was , aber da brauche ich noch mehr Bestätigung. Da es nur zwei Leseabschnitte sind, geht die Auflösung diesmal ratzfatz