Leserunde zu "Alles, was du für mich bist" von Nora Welling

Liebe Nora. Hier kommen bestimmt noch gaaaaaaanz viele Fragen. Auch tiefergehende. Meine erste wäre dann trotzdem, welche der vielen Leckereien, die bis jetzt aufgetaucht sind, magst DU denn am liebsten? :D

Ich habe auch schon eine Frage :
Hast du denn mal ein Rollstuhl-Experiment gemacht, um dich besser in Luis hinein versetzen zu können?
Und welche Dinge hast du noch zur Recherche unternommen?
Bist du selbst zum Beispiel nach Spanien gereist? :)

Hallo :) An die Spanienfrage hänge ich mich mal mit ran, weil ich sowas Ähnliches auch fragen wollte. Beziehungsweise, welche Verbindung zu Spanien besteht. Weil ich schon finde dass alles so geschrieben ist, als ob man das Land wirklich liebt. Beziehungsweise diese Gegend :)

Also, wenn ich mich auf EINE Köstlichkeit festlegen muss, dann fällt meine Wahl auf Polvor´n - das Mandelgebäck. Während meiner Recherchereise nach Andalusien habe ich oft ganze Mahlzeiten durch die Süßigkeiten ersetzt.

Wie Nuria bevorzuge ich das weiche Turrón im Vergleich zu dem harten.

Wenn ich das so lese, klingt das, als ob ich total der Süßzahn wäre, aber natürlich liebe ich auch die herzhaften Köstlichkeiten und Tapas der Gegend. Vor allem die baumfrischen Früchte und Meeresfrüchte haben es mir da angetan.

Ich habe nicht selbst einen Rollstuhlkurs belegt, habe eine Bekannte mit Rollstuhl einen Tag lang durch die Stadt begleitet. Wir sind mit den öffentlichen Verkehsmitteln gefahren, haben uns durch die Stadt geschlagen, sind zusammen mit meinem Hund Gassi gegangen, eben einen Tag ganz normalen Alltag zusammen verbracht. Diese Erfahrung hat mir einen ganz neuen Blickwinkel auf die Probleme verschafft, auf die Rollstuhlfahrer im Alltag treffen. Nach diesem Tag werde ich nie wieder einen abgesenkten Bordstein zuparken - das habe ich mir versprochen.

Und ja, ich war in Andalusien zur Recherche. Eigentlich wollte ich nach meinem ersten Trip noch ein zweites Mal hin, um andere Orte zubesuchen - da ist mir dann aber leider Corona dazwischen gekommen. So musste ich zB bei Tarifa auf Erinnerungen zurückgreifen, die schon etwas älter sind. Nach dem Abitur bin ich nämlich mit meiner besten Freundin sechs Wochen mit dem VW Bus durch Andalusien getourt. Während dieses Trips ist auch meine Liebe zu dieser Gegend geboren, und seither zieht es mich immer mal wieder dorthin.

Ein paar bildliche Eindrücke von meinem "Vorbild" für die Hacienda de los Cabollos blancos kann ich euch aber dennoch da lassen.

Und hier der Olivenhain, in den ihr euch Luís und Nurias Häuschen denken könnt

Liebe Nora. Bei uns stürmt es heute richtig, aber schon den ganzen Tag. Da ist es eine wahre Wohltat, solche wunderschönen Bilder zu sehen. Ich bin immer wieder erstaunt, was für wundervolle Farben uns die Natur liefert. Da könnte ich jetzt stundenlang draufstarren :D. Vor allen Dingen auch auf den Olivenhain, weil ich das so ähnlich aus Griechenland kenne :). Danke für die kleine Auszeit :)

Oh man, das klingt nach einem Paradies 😍
Ich liiiiiebe mediterranes Essen generell und jetzt noch diese Früchte... 🤤🤤🤤
Ich bin wahrscheinlich im falschen Land aufgewachsen 😅

Das klingt super spannend. In meiner Ausbildung war das mal ein intensives Thema. Wir sind im Rolli herumgefahren, sind mit geschlossenen Augen durch die Stadt gelaufen und haben uns in eine kleine Gaststätte gesetzt (also quasi blind) und sollten mal Gespräche mit Menschen führen, die zum Beispiel in einem Rollstuhl unterwegs sind. Dabei Fragen stellen, die die Probleme in der Gesellschaft aufzeigen. All das war sehr Augen öffnend und trotzdem nicht vergleichbar mit einem wirklichen Leben mit einer Behinderung.
So etwas kann man einfach schlecht nachvollziehen, sondern erst richtig bewusst fühlen, wenn es einen selbst betrifft.

Ich finde, dass du das auch so gut rüber gebracht hast. Wie anstrengend es ist, einen Rollstuhl zu fahren. Dass die Menschen kein Mitleid wollen. Wie es sich anfühlen muss auf andere angewiesen zu sein. Dass andere über einen hinweg entscheiden. Und was es alles zu beachten gibt, wenn man nur mal in die Stadt fahren möchte, geschweige denn einen Urlaub plant.

Ist es denn üblich, dass Menschen mit Behinderungen sich selbst als "Krüppel" bezeichnen, oder hattest du Angst, dass das Wort andere verletzen könnte?
Luis bezeichnet sich selbst sehr oft so.

Tatsächlich habe ich mir die Hacienda fast so vorgestellt 😍
Sieht richtig idyllisch aus 🥰