Ich bin bezirzt
Griechische Mythologie, ich liebe sie einfach und war hier gespannt was es mit Circe und den ganzen Göttern auf sich hat.
Schon das Cover fällt ins Auge, passt in meinen Augen auch perfekt zu dieser Geschichte ...
Griechische Mythologie, ich liebe sie einfach und war hier gespannt was es mit Circe und den ganzen Göttern auf sich hat.
Schon das Cover fällt ins Auge, passt in meinen Augen auch perfekt zu dieser Geschichte und der Klappentext gibt nicht viel her was die pure Neugier noch mehr anstachelt.
Vorweg – mir hat das Buch unheimlich gut gefallen, ich war gefangen zwischen den Intrigen und Machenschaften der Götter und Titanen mit ihren Spielfiguren, ich wollte und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und Circe hat mich im wahrsten Sinne des Wortes bezirzt.
Der Schreibstil ist spannend, interessant, einnehmen, bildgewaltig und packend, der Beginn etwas ruhiger, aber nicht weniger interessant.
Die Autorin baut einen sehr guten Bogen auf, überfrachtet ihre Geschichte nicht und lässt den Leser nicht im Regen stehen.
Wenn man doch mal durcheinander kommen sollte dann dient das Register „Handelnde Personen“ am Ende des Buches für ein bisschen Aufklärung und Sicherheit.
Ich hatte zu Beginn etwas Bedenken ob ich in diesem Buch nun irgendeine Geschichte präsentiert bekomme mit zig Namen die mir gar nichts sagen oder gibt es einen roten Faden der Handlung.
Ja, es gibt den roten Faden und vor allem – die Autorin wirft nicht nur mit zig Göttern um sich, sie erklärt auch wie sie zueinander stehen, was ihre Stärke ist (denn wenn es nach Göttern und Titanen geht haben sie ja nur Stärken und keine Schwächen) und ihre Aufgaben im Himmelsreich.
Circe ist die Tochter von Helios, Gott der Sonne und Perse – eine Nymphe.
Circe selbst ist weder mit Schönheit gesegnet, noch mit einer schönen Stimme, auch so findet sie nur Spott und Verachtung bei Eltern und Geschwistern wieder.
Doch wir ihre Schwester und Brüder Pasiphae, Perses und Aietes ist Circe eine Pharmakis, eine Hexe.
Diese wird gerade von den Göttern im Olymp gefürchtet, denn ihre Kräfte können Schönes wie auch Grausames bewirken und werden als Gefahr gesehen.
Während die Geschwister heiraten, Königreiche übernehmen bleibt Circe daheim bei ihren Eltern, langweilt sich und erst mit dem Fischer Glaukos ändert sich alles, vor allem als Circe ihn göttlich macht und ihre Widersacherin, die Nymphe Scylla in ein schreckliches Monster verwandelt.
Mit ihrer Macht bei ihrem Vater angebend ist klar – hier muss ein Exempel statuiert werden, Circe wird von Zeus auf eine einsame Insel verbannt.
Ab da ist man mit Circe auf ihrer Insel unterwegs, erlebt die Einsamkeit der Verbannung, die Wunder der Insel und wie sie erwacht und ihre Bestimmung findet.
Circe hat mir anfangs immer sehr leid getan, sie wurde nicht beachtet und war das Gespött ihrer Geschwister.
Gleichzeitig hat die Autorin hier wohl ein sehr realistisches, soweit man das bei der Thematik sagen kann, Bild der Götter gezeichnet.
Es ist ein Buch dass die Götter nicht als Wohltäter und in sich ruhend zeigt, nein, es ist fast wie bei einer Daily Soap und es geht um Intrigen, Macht, Streit, Liebe, Inzucht, Liebe, Tod und Freiheit.
Die Götter lassen nichts aus um ihre Macht und Stärke zu demonstrieren, ihre Überheblichkeit schmerzt manchmal regelrecht und sie zertreten alles was ihnen unwichtig erscheint.
Sie genießen die Opferdarbietungen der Menschen und wenn es ihnen nicht passt treiben sie ihre Späße mit den Erdenbürgern.
Circe ihre Verwandlung, ihr Eigensinn und aber auch die neue Eigenständigkeit, dass sie nicht mehr nach der Pfeife der Götter und Titanen tanzen möchte hat mir sehr gut gefallen, war jederzeit nachvollziehbar und überzeugend.
Zusammen mit Circe lernt man ihre Fähigkeiten und die Macht der Zauberei kennen, auch hier spannend zu lesen, interessant zu erleben und neugierig was mit welcher Pflanze und Spruch erwirkt werden kann.
Man erkennt auch sehr deutlich die Unterschiede zwischen Circe und ihren Geschwistern, wie sie und wie Circe die Macht der Pharmakis nutzen und dieser Vergleich erfüllt einen öfter mit Unbehagen und Gänsehaut.
Neben Circe erhält ein anderer Held die Aufmerksamkeit des Lesers – Daidalos und sein Sohn Ikarus, wer sich mit der griechischen Mythologie ein bisschen beschäftigt hat weiß wer diese zwei Menschen waren.
Der Hauptakt geht aber an Odysseus und seine Heldentaten, seine Familie die er daheim hat, der Krieg zwischen den Griechen und Troja.
Die verschiedenen Facetten, die Ereignisse, diese ganze Stimmung des Buches, der Protagonisten, alles unter dem Dach der griechischen Mythologie vereint hat mich sehr begeistert zurückgelassen.
Für alle Fans von der griechischen Mythologie, von Liebe und Verrat, Macht und Besessenheit die kommen hier voll auf ihre Kosten. Ich persönlich kann dieses Buch wirklich begeistert empfehlen.